Das Böse (althochdeutsch: bôsi, von vordeutsch *bausja- „gering, schlecht“, bezeichnet meist eine Handlung oder einen Willen, die oder der als unmoralisch bewertet wird. Die genauen Bewertungskriterien sind allerdings je nach philosophischer Ausrichtung verschieden.
In der Regel wird das Böse als Inbegriff des moralisch Falschen verstanden, eine das Weltgeschehen beeinflussende Grundkraft, die dem Guten gegenüber steht.
Das Böse ist für Nietzsche alles, was die Kräfte des Menschen schwächt, alles was er nicht aus seinem Instinkt heraus, sondern unter fremden Zwang denkt oder tut. Wenn der Mensch gedeiht, so waltet das Gute.
Einer der bekanntesten Aussprüche Burkes lautet: »Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!« (»The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing.«).
Goethes »Mephisto« nannte das Böse als sein eigentliches Element. - Das Böse ist mitten unter uns und zeigt unverhohlen seine häßliche Fratze. Das Böse schläft nie, sagt man. Wie sollte es auch, ist es doch stets hellwach. - Wir können manchmal auch nicht schlafen - sind wir deshalb böse? - Doch was ist eigentlich das Böse? Die Definitionen sind zahlreich, wie die Autoren Christian und Kerstin Lüdke betonen. „Das Böse tritt oft in Gestalt der Gewalt auf – also Täter auf der einen, Opfer auf der anderen Seite.“ Bei der Beobachtung böser Menschen haben sie Gemeinsamkeiten und Strukturen erkannt, die sie in diesem Buch vorstellen.
Die dunkle Seite des Menschen zeigt sich in seinen zahlreichen Facetten: Als Fratzen der Gewalt oder psychische Störungen. Wie kann man nun einen bösen Menschen erkennen? Wichtig ist die Tätereinschätzung und ein Gespür für die Situation. Die eigenen Gefühle sind das entscheidende Frühwarnsystem. „Der erste Eindruck stimmt oft“, sind die beiden überzeugt.
Häufig lassen sich bereits in der Jugend erste Auffälligkeiten ausmachen: Tierquälerei, unnatürlich langanhaltendes Bettnässen in fortgeschrittenem Lebensalter und jugendliche Brandstiftung können im Erwachsenenalter zu sadistisch veranlagten Tötungen führen. „Aber nicht jeder Junge, der diese drei Verhaltensauffälligkeiten aufweist, wird zum Serienmörder.“
Das Autorenpaar analysiert verschiedene Persönlichkeitstypen, den Zustand der Welt und wie alles zusammenspielt. Gleichzeitig zeigen sie dem Leser Möglichkeiten auf, selbstverantwortlich zu handeln und damit die Welt zu verbessern. Sie bieten Hilfestellungen für den richtigen Umgang mit Sadisten, Perversen und Psychopathen. Wichtig sei es, in gefährlichen Situationen souverän zu reagieren. Je mehr die Menschen ihre mentalen Muster kennen, desto besser sind sie gewappnet, verhängnisvolle Fehlentscheidungen zu treffen.
Zum Abschluss gibt das Buch Tipps, was Notwehr bedeutet und wo Opfer Hilfe finden können. „Entscheidend ist jedoch: Das Böse wird bleiben, es ist ein Teil des Menschen.“
Literatur:
Profile des Bösen von Christian Lüdke und Kerstin Lüdke
Philosohie-Artikel:
Nietzsche und das Böse - Mieke Mosmuller - www.miekemosmuller.com