Friedrich Nietzsche wandte sich angesichts des Leidens und frühen Sterbens seines Vaters an Gott, betend und bittend, aber seine Bitten blieben ohne göttliche Antwort.
Kein Gott hatte ihm geantwortet und Nietzsche lernte daraus: Gott erhört uns nicht. Die Frommen verehren eine Art Phantom, ein illusorisches Himmelswesen, unerreichbar und tyrannisch. Dieser Glaube, sagt Nietzsche später, führt die Menschen dazu, das Beste ihrer Ideen und Energien an einen illusorischen Himmel zu verschleudern … anstatt „fröhlich“ auf Erden zu leben. Es kommt für Nietzsche entschieden darauf an, dass die Menschen die Freude am Lebendigen bewahren, dass sie sich am Genuß der Sinne erfreuen, dass sie Stärke erleben. Bleibt der Erde treu, heißt dann sein Prinzip.
Diogenes taucht bei Nietzsche in der »Fröhlichen Wissenschaft« als "toller Mensch" auf, der Gott mit der Laterne sucht, um dann festzustellen, daß Gott tot ist. - In Nietzsches »Die fröhliche Wissenschaft« verkündet der "tolle Mensch2 im Jahr 1882: »Gott ist todt! … Wir haben ihn getödtet!« Hundert Seiten weiter heißt es dann, freilich erst ab 1887 in der zweiten Auflage: „Der Horizont ist wieder frei… jedes Wagnis des Erkennenden ist wieder erlaubt.“ Jetzt spricht nicht mehr der tolle Mensch, sondern ein freier Geist, selbstbewusst und zuversichtlich. Während sich Nietzsche in seinem Buch »Morgenröthe« noch 1881 „Am Sterbebett des Christentums“ gesehen hatte, geht 1887 die Fahrt nach dem Tode Gottes hinaus in die Morgenröte und aufs offene Meer.
Was meinte Friedrich Nietzsche mit seinem berühmten "Gott ist tot"? Die Antwort auf die Frage zum Ausspruch "Gott ist tot" wird für manche überraschend sein. Es stellt sich heraus, dass Nietzsche gar kein Atheist war und auch die Parallelen seiner Prophezeiung über das Kommen eines neuen Gottes und seinem Konzept des Übermenschen sind erstaunlich.
Nimmt man aber die zentrale Textstelle aus der »Fröhlichen Wissenschaft« (Nr. 125, Der tolle Mensch) wird deutlich, dass er nicht einfach behauptet, Gott sei tot (wie man sagen kann, die Dronte ist ausgestorben), sondern dass er einen Suchenden beschreibt, der zur Erkenntnis kommt, die Menschen haben Gott getötet! Nietzsche gesteht also durchaus zu, dass Gott das "Heiligste und Mächtigste" war, was es bislang auf Erden gab.
Nietzsches Kritik richtete sich also in erster Linie gegen die Menschen und ihre Taten.
Weblinks:
Der Tod Gottes - www.brg-lienz.tsn.at
... - www.dober.de
Nietzsche erklärt: Gott ist tot - der Gott jenseits von Gut und Böse - www.youtube.com
Literatur:
Der Antichrist: Versuch einer Kritik des Christentums von Friedrich Nietzsche
Die Fröhliche Wissenschaft von Friedrich Nietzsche
Morgenröte / Idyllen aus Messina / Die fröhliche Wissenschaft. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari
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