Samstag, 28. Mai 2022

Bertrand Russell - der radikale Pazifist

Bertrand Russell



Bertrand Russell war einer der populärsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, ein Philosoph, der zu einem radikalen Pazifist wurde. Russell war ein weltweit bekannter Aktivist für Frieden und Abrüstung und galt als eine Leitfigur des Pazifismus, auch wenn er selbst kein strikter Pazifist war. Der Philosoph war radikaler Pazifist und setzte sich als Vorkämpfer der Friedensbewegung gegen die Atomrüstung und das amerikanische Eingreifen in Vietnam ein.

Bertrand Russell

Mit dem Ersten Weltkrieg verschob sich sein Interesse Richtung Politik. Seit dem Ersten Weltkrieg wurde er zunehmend politisch, kam sogar ins Gefängnis, weil er entgegen der allgemeinen Kriegseuphorie die Sinnhaftigkeit des Krieges anzweifelte.

Bertrand Russell

Bertrand Russell unterrichtete Philosophie, Mathematik und Logik am »Trinity College« in Cambridge, als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach. Der Erste Weltkrieg stellte für Russell eine zentrale Zäsur dar, die einherging mit der Einstellung seiner mathematischen Forschungen ab 1914. Ab diesem Zeitpunkt setzte sich Russell als Aktivist und Autor gegen die Kriegsteilnahme des Vereinigten Königreichs ein. Es war der historische Moment, in dem der spätere Nobelpreisträger zum Pazifisten wurde – und wegen seines konsequenten Einsatzes für den Frieden 1916 seinen Lehrstuhl in Cambridge verlor.

Der Erste Weltkrieg war für Bertrand Russell ein traumatisches Ereignis. Von der Sinnlosigkeit des Krieges überzeugt, setzte er sich öffentlich für die sofortige Beendigung des Krieges ein und unterstützte Wehrdienstverweigerer. Bei einer Versammlung von Kriegsdienstgegnern entging er nur knapp der Lynchjustiz aufgebrachter Patrioten. Als die Gesellschaft um ihn herum in eine hysterische Kriegsbegeisterung verfiel, durchschaute er die Gefahren selbstgerechter moralischer Empörung. Diese Erfahrung machte ihn zu einem konsequenten Pazifisten.

1917 musste Russell aufgrund seines aktiven Pazifismus für drei Monate ins Gefängnis.

Samstag, 21. Mai 2022

Bertrand Russells pragmatischer Pazifismus

Bertrand Russell


Vom viktorianischen Zeitalter bis hin zu den frühen Tagen des Protests gegen den Vietnamkrieg: Fast hundert Jahre überspannte das Leben von Bertrand Russell.

Mit dem Ersten Weltkrieg verschob sich sein Interesse Richtung Politik. Seit dem Ersten Weltkrieg wurde er zunehmend politisch, kam sogar ins Gefängnis, weil er entgegen der allgemeinen Kriegseuphorie die Sinnhaftigkeit des Krieges anzweifelte.

Bertrand Russell

Bertrand Russell unterrichtete Philosophie, Mathematik und Logik am »Trinity College« in Cambridge. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach. Es war der historische Moment, in dem der spätere Nobelpreisträger zum Pazifisten wurde – und wegen seines konsequenten Einsatzes für den Frieden heute vor 100 Jahren seinen Lehrstuhl verlor.

Sein relativer Pazifismus ließ aber durchaus Ausnahmen zu wie den Krieg der Alliierten gegen Nazideutschland. Ohne sich in Widersprüche zu verwickeln, bestand er darauf, dass dies eine Ausnahme war. Fast immer, aber eben nicht immer, so Russell, sind Kriegsfolgen um Dimensionen schlimmer als die Folgen von Nachgeben, Niederlage oder Kapitulation.

Ein wichtiges Ereignis für Russell, das sein weiteres Leben bestimmen sollte, war der Abwurf der ersten Atombombe auf Japan im August 1945. Russell sah die gesamte Menschheit bedroht, wenn die kommunistische Sowjetunion ebenfalls über die entsprechende Technologie verfügen würde.

Philosoph Bertrand Russell steht auf einer Bühne am Trafalgar Square in London und spricht in mehrere Mikrofone.

Der Philosoph war radikaler Pazifist und setzte sich als Vorkämpfer der Friedensbewegung gegen die Atomrüstung und das amerikanische Eingreifen in Vietnam ein. 1955 gründete er zusammen mit Albert Einstein sogar ein Friedenstribunal.

In seinem Essay »Philosophie des Pazifismus « sah Russell vor allem zwei Argumente gegen den Krieg: Zunächst die ihm charakteristischen Schäden, dann die Nutzlosigkeit (vom ethischen Standpunkt betrachtet), ein Volk ‚bestrafen‘ zu wollen.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges ist Russell aktueller denn je. Im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine hätte Russell die Lieferung von Waffen nüchtern abwägend besonders zu Zwecke der Verteidigung eines Landes nicht generell abgelehnt, doch vor dem Ausbruch eines atomaren Krieges eindrücklich gewarnt.

Blog-Artikel:

Bertrand Russell 150. Geburtstag

Mittwoch, 18. Mai 2022

Bertrand Russell 150. Geburtstag

Bertrand Russell



Bertrand Russell wurde vor 150 Jahren am 18. Mai 1872 in Trellech (Monmouthshire) in Südwales in eine adlige Familie geboren.

Bertrand Russell war Philosoph, Logiker, Mathematiker und Sozialkritiker. Er wurde in Südwales geboren, studierte Mathematik und Philosophie in Cambridge und wurde später dort Dozent für Mathematik.

Bertrand Russell

Russellr war einer der bedeutendsten britischen Mathematiker und Philosophen des 20. Jahrhunderts. Er war einer der elegantesten und radikalsten Verteidiger der Aufklärung mit einer anarchistisch-pazifistischen Grundhaltung.

Die philosophische Strömung der analytischen Philosophie, entwickelte sich in England Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Bertrand Russell war einer der Initiatoren der philosophischen Strömung der analytischen Philosophie, die sich in England Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte.

Bertrand Russell war der Lehrer Ludwig Wittgensteins und großer Erneuerer im Bereich Sprache und Denken. Ludwig Wittgenstein, ein Schüler und Freund von Bertrand Russell, übte großen Einfluss auf ihn aus.

1917 musste Russell aufgrund seines aktiven Pazifismus für drei Monate ins Gefängnis. 1938 erhielt er eine Gastprofessur an der Uni von Chicago und New York. 1944 lehrte er wieder in England.

Für sein Buch »Ehe und Moral«, worin er den Standpunkt der freien Liebe und unkonventioneller Partnerschaften vertritt, erhielt er 1950 den Nobelpreis für Literatur verliehen.

In seiner Arbeit stützte er sich unter anderem auf Leibniz, Peano und Frege. Ludwig Wittgenstein war teils sein Schüler, teils sein Gesprächspartner. Er wurde von ihm angeregt, seine Arbeit weiter zu treiben.

Bertrand Russell

Bertrand Russell gilt als einer der Väter der Analytischen Philosophie und entwickelte eine skeptische Erkenntnistheorie. Russell wird zusammen mit George Edward Moore als Begründer der Analytischen Philosophie und einiger deren Teildisziplinen betrachtet.

Auf Russell berufen sich die Sprachphilosophie (in der Ausrichtung der Philosophie der idealen Sprache) und auch der Logische Positivismus. Die einflussreichste Periode seiner philosophischen Arbeit mündete in seiner Version des Logischen Atomismus.

Bertrand Russell Zitat

Er gilt als Vertreter des Sensualismus, einer Theorie, die alles erkennen aus Sinneseindrücken und Empfindungen ableitet. Alle Dinge bestehen nur aus wahrgenommenen Sinnesdaten, sind also nur logische Konstruktionen.

Er unterrichtete zeitweise am Trinity College in Cambridge, in Oxford, London, an der Harvard University und in Peking und war bedeutendes Mitglied der »Cambridge Apostles«.

Sein erstes Buch schrieb Bertrand Russell über die deutsche Sozialdemokratie (1896). Neben seinen mathematischen Schriften veröffentlichte er noch viele weitere gesellschaftskritische und philosophische Studien.

Zusammen mit Alfred North Whitehead schrieb er die »Principia Mathematica«, eines der wichtigsten Werke mathematischer Grundlagenforschung, nach den Erschütterungen der Mathematik Anfang des 20. Jahrhunderts.

Der Verfechter des Positivismus war Lehrer des angehenden Philosophen Ludwig Wittgenstein und trug entscheidend zur Anerkennung des Empirismus als Erkenntnistheorie bei. Wissen wird nach Russell durch unmittelbare Erfahrung gewonnen.

Mit dem Ersten Weltkrieg verschob sich sein Interesse Richtung Politik. Seit dem Ersten Weltkrieg wurde er zunehmend politisch, kam sogar ins Gefängnis, weil er entgegen der allgemeinen Kriegseuphorie die Sinnhaftigkeit des Krieges anzweifelte.


Literatur:

Philosophie des Abendlandes
Philosophie des Abendlandes
von Bertrand Russell Der Philosoph war radikaler Pazifist und setzte sich als Vorkämpfer der Friedensbewegung gegen die Atomrüstung und das amerikanische Eingreifen in Vietnam ein. Russell war ein weltweit bekannter Aktivist für Frieden und Abrüstung und galt als eine Leitfigur des Pazifismus, auch wenn er selbst kein strikter Pazifist war.

Für seine Schriften, in denen er humanistische Ideale und die Gedankenfreiheit vertat, bekam er 1950 den Nobelpreis für Literatur verliehen.

Für Russell war würdevolles Leben einzig in einer aufgeklärten Gesellschaft vorstellbar. Die Welt braucht einen furchtlosen Ausblick in die Zukunft und eine freie Intelligenz.

Bertrand Russell starb am 2. Februar 1970 in Penrhyndeudraeth (Gwynedd), Wales.

Samstag, 14. Mai 2022

Fichte und seine Philosophie

Johann Gottlieb Fichte

Der deutsche Philosoph Johann Gottlieb Fichte gilt als einer der bedeutendsten deutschen Philosophen und als Vertreter des deutschen Idealismus. Johann Gottlieb Fichte ist einer der bedeutendsten deutschen Philosophen gleichrangig neben Kant, Hegel, Marx.

Fichte gilt als der Vater des deutschen Idealismus und war von größtem Einfluß auf das Kultur- und Geistesleben im ausgehenden 18. und 19. Jahrhundert und die deutsche Klassik. Aber dennoch ist der Verfasser der bahnbrechenden »Wissenschaftslehre« und der »Reden an die deutsche Nation« bis heute ein weitgehend Unbekannter.

Das geistige Rüstzeug der Frühromantik (1790-1801) stellte neben Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Schlegel vor allem der Philosoph Friedrich Wilhelm Schelling bereit. 1797 entwarf er mit seiner Einleitung zu: »Ideen zu einer Philosophie der Natur« ein Fundament des romantischen Denkens.

»Was für eine Philosophie man wählt, hängt davon ab, welch ein Mensch man ist.«

Erste Einleitung in die Wissenschaftslehre, 1794



Johann Gottlieb Fichte gehört zu den interessantesten Figuren der deutschen Geistesgeschichte. Er beeindruckt durch die Kühnheit seiner Gedanken und die Wucht seines philosophischen Entwurfs. Die Welt ist für ihn kein statisches System, sondern dynamischer Ausdruck eines Handelns. Fichte versuchte, Gott und die Welt aus dem Bewusstsein als solchem zu verstehen.

Sein Denken und Werk ist gekennzeichnet durch seine Auseinandersetzung mit der Ethik und Erkenntnisphilosophie Kants. Unter dem Druck von Argumenten, die gegen Kant vorgebracht worden waren, ist Fichte zu seiner eigentümlichen Konzeption von Transzendentalphilosophie geführt worden, die er dann konsequent fortentwickelt hat: Das "Postulat der Freiheit" erzwingt einen "Idealismus aus einem Stück", eine Transzendentalphilosophie ohne dualistische Prämissen.

Fichte knüpfte unmittelbar an Kant an und widmete sich rein menschlich, einer auf dem Ich fundierten Theorie von Erkenntnis. Das Ich (= die schöpferische menschliche Persönlichkeit) schafft sich mit Hilfe der schöpferischen Phantasie das Nicht-Ich (= Außen-/Umwelt), an dem es sich sittlich betätigen kann. Das Nicht-Ich ist daher nichts Fremdes, sondern eine Schöpfung des Ich.


Fichte-Gesllschaft:

Johann-Gottlieb-Fichte-Gesellschaft - Fichte-Gesellschaft - www.fichte-gesellschaft.de
Fichte-Gesellschaft
Johann-Gottlieb-Fichte-Stiftung

Weblinks:


Kant-Biografie - Philolex.de
Fichte-Biografie - Preussen Chronik
Über den Begriff der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie

Ausführliche Biografie


Literatur:

Johann Gottlieb Fichte: Ein deutscher Philosoph
Johann Gottlieb Fichte: Ein deutscher Philosoph
von Manfred Kühn

Johann Gottlieb Fichte: Eine Biographie
Johann Gottlieb Fichte: Eine Biographie
von Wilhelm G. Jacobs

Samstag, 7. Mai 2022

David Hume 320. Geburtstag


David Hume


David Hume wurde vor 320 Jahren am 7. Mai 1711 in Edinburgh geboren. Hume war ein schottischer Philosoph, Ökonom und Historiker. Er war einer der bedeutendsten Vertreter der schottischen Aufklärung und wird der philosophischen Strömung des Empirismus bzw. des Sensualismus zugerechnet. Sein skeptisches und metaphysikfreies Philosophieren regte Immanuel Kant zu seiner Kritik der reinen Vernunft an.

David Hume war einer der Mitbegründer der schottischen Aufklärung. Der philosophische Aufklärer erfand den modernen Liberalismus in seiner konservativen Ausprägung als Programm zur Vermehrung des Wohlstands und zur Zerschlagung des religiösen und säkularen Aberglaubens.


Hume war zwanzig Jahre alt, als er sich völlig klar wurde über „den Ursprung meiner Philosophie“, die er sein Leben lang weiterentwickeln und auf zahlreiche Forschungsgebiete ausdehnen wird, auf Moral und Politik, Recht und Ökonomie, Urteilskraft und Geschmack, Geist und Natur, wissenschaftliche Erkenntnis und religiösen Glauben. Denn 1731 war ihm bewusst geworden, dass die Quellen seiner körperlichen und seelischen Leiden nicht in ihm lagen, sondern in den Lehren, auf die er sich mit sei-nen entflammten Einbildungen und Gedanken eingelassen hatte: Das Menschenbild des rigiden Calvinismus war eine widernatürliche Konstruktion, die sich nur durch eine unkritische, gläubige Bibellektüre zu legitimieren versuchte; die aus der Antike überlieferte Natur- und Moralphilosophie schien ihm „mehr auf Erfindung als auf Erfahrung zu beruhen“; und den modernen Rationalismus eines Descartes und Leibniz empfand er als fehlgeleitet und unvernünftig, weil er die vielfältigen sinnlichen Eindrücke und konkreten Vorstellungen der Menschen übersah oder vernachlässigte.

David Hume: Der Philosoph und sein Zeitalter


David Hume: Der Philosoph und sein Zeitalter

David Hume gilt als einer der einflussreichsten Denker des 18. Jahrhunderts. Als radikaler Empirist wandte er sich kritisch gegen den Rationalismus und die metaphysischen Spekulationen seiner Zeitgenossen und plädierte stattdessen für eine „experimentelle“, allein auf Beobachtung und Erfahrung gegründete Methode.

Auch die zeitgenössischen „moral sciences“, die sich auf das geistige, kulturelle und sittliche Wesen des Menschen konzentrierten, befanden sich in einem beklagenswerten Zustand. „Jeder richtete sich nur nach seiner eigenen Phantasie beim Errichten von Lehrgebäuden über die Tugend und das Glück, ohne die menschliche Natur zu betrachten, von der jede moralische Schlussfolgerung abhängen muss. Ich entschloss mich daher, die menschliche Natur zum Gegenstand meines Hauptstudiums zu machen und zur Quelle, aus der ich jede Wahrheit in der ästhetischen Urteilskraft (criticism) und Moralphilosophie ableiten wollte.

Mittelbar wirkte dieser Vordenker der Aufklärung auf die modernen Richtungen des Positivismus und der analytischen Philosophie. In Bezug auf seine wirtschaftswissenschaftliche Bedeutung kann er zur vorklassischen Ökonomie gezählt werden. Hume war ein enger Freund von Adam Smith und stand mit ihm in regem intellektuellem Austausch.

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Humes wichtigster Beitrag zur Philosophie ist wohl jener, dass der reine Empirismus keine ausreichende Grundlage für die Wissenschaft darstellt, – ohne dessen Unterbau aber auch reine Logik und seine Methoden sehr schnell zu Vernünfteleien, zu Gewohnheiten und Schablonen des Denkens, zu Tautologien führen, die keinen festen Halt mehr an die Realität haben; einem Versuch durch Geist zu besetzen, woran die eigene Erfahrung nicht heranreicht. Einem fehlenden Abgleich von Innen- zu Außenwelt (Realitätsverlust). Denn keine Methode hat noch je eine Hypothese hervorgebracht.

David Hume war und ist als Philosoph nicht eigentlich populär. Er schrieb, kühl beobachtend und analysierend, eine «science of man» oder Anthropologie, aus deren Grundlagen sich alle Äusserungen des Menschen zu allen Zeiten begreifen lassen sollten. So wurde Hume zum scharfsinnigen Philosophen wie auch – später – zum Historiker der englischen Geschichte. Es ist verblüffend, wie es ihm gelang, das Versprechen seines Frühwerks, des «Traktats von der menschlichen Natur» (1739/1740), in die Tat umzusetzen und sowohl die philosophischen Prinzipien wie das empirische Handeln geschichtlicher Menschen zu durchdringen.

David Hume starb am 25. August 1776 in seiner Heimatstadt Edinburgh.

Literatur:

David Hume: Der Philosoph und sein Zeitalter
David Hume: Der Philosoph und sein Zeitalter
von Gerhard Streminger

Habermas zu Ukraine-Krieg und SPD

Jürgen Habermas

Die Welt ist in Gefahr, denn der Krieg bedroht die ganze Welt und den Pazifismus. Russland hat den Krieg in der Ukraine flächendeckend entfacht. Die Luftangriffe halten an, Städte werden eingekesselt, die Welt reagiert weiter mit Sanktionen, immer mehr Menschen sind auf der Flucht.

Die Bedrohung durch den Krieg zwingt auch kritisch und intuellektuele Geister, der intellektuelle Stimmen sind unabhängig und nicht mit der Rüstungsindustrie verwoben sind, zur offenen Stellungnahme. Zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat sich nun Philosoph Jürgen Habermas zu Wort gemeldet.

In der »Süddeutschen Zeitung« hat Habermas (Jahrgang 1929), die Haltung von Bundeskanzler Scholz und dessen SPD, dennn nienamd will durch Waffenlieferungen als Kriegstreiber gelten.  Scholz hat weitsinn gezeigt und ein Gespür dafür, was aus deutsche Lieferungen von schweren Waffen resultieren kann. Deren Kritiker ruft er zur Mäßigung auf. „Selbstgewiss“, „aggressiv“ und „schrill“ seien sie, die den Kanzler zu einer entschiedeneren Parteinahme für die Ukraine drängten.

Wolle man nicht Kriegspartei werden, so Habermas, seien einem weitgehend die Hände gebunden. „Das Dilemma, das den Westen zur risikoreichen Abwägung zwischen zwei Extremen – einer Niederlage der Ukraine oder der Eskalation eines begrenzten Konflikts zum dritten Weltkrieg – nötigt, liegt auf der Hand.“

Die Atommacht Russland dürfe man nicht weiter reizen.

Tatsächlich, ein aussichtsloses „Dilemma“? Ausdrücklich bezieht sich Habermas auf ein »Spiegel«-Interview von Olaf Scholz vom 23. April. Scholz hat dort verkündet: „Ich tue alles, um eine Eskalation zu verhindern, die zu einem dritten Weltkrieg führt. Es darf keinen Atomkrieg geben.“

»Der Spiegel« entgegnete: „Was lässt Sie denken, dass Panzerlieferungen aus Deutschland diese furchtbaren Konsequenzen hätten?“ Scholz antwortete: „Es gibt kein Lehrbuch für diese Situation, in dem man nachlesen könnte, ab welchem Punkt wir als Kriegspartei wahrgenommen werden. Das Buch wird täglich neu geschrieben, manche Lektionen liegen noch vor uns.“

Künstler, Wissenschaftler und Journalisten, die gar den Nachkriegspazifismus in Gefahr sehen, haben sich in einem offenen Brief gegen Hochrüstung und für Frieden ausgesprochen.