Samstag, 30. April 2022

Lebenssinn in der Arbeit

Zu den vielen Sinnfragen der Philosophie und auch des Lebens gehört die Frage nach dem Lebenssinn in der Arbeit. Vielen berufstätigen Menschen stellt sich dabei die Frage: »Macht Arbeit noch Sinn?«

Kann man sich nur über die Arbeit definieren? Ich arbeite, also bin ich dementsprechend.

Wer seinen Lebenssinn in der Arbeit sucht, gibt sich damit bereits als Sklave unseres Zeitalters zu erkennen. Gefordert ist vielmehr ein radikaler Bruch mit der herrschenden Leistungs- und Verwertungslogik.

Dazu gibt es mehrere Ansätze und Haltungen wie z.B. Eskapismus. Für Byung-Chul Han liegt er in einer Besinnung auf die göttliche Zeit des Feierns und des Spielens.

Weblink:

Macht meine Arbeit noch Sinn? - philomag magazin - philomag.de

Samstag, 23. April 2022

»Berichte aus einer Welt von Elend und Hoffnung« von Bernard-Henri Lévy

The will to see: Dispatches from a world of misery and hope


Bernard-Henri Lévy, Philosoph, Filmemacher und Autor, hat mehr als 50 Jahre damit verbracht, ausführlich über Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt zu berichten.

Sein neuestes Buch »Berichte aus einer Welt von Elend und Hoffnung« (»The will to see: Dispatches from a world of misery and hope«) und der begleitende Dokumentarfilm folgen Lévy in acht internationale Hotspots, darunter Afghanistan; Bangladesch; Lesbos, Griechenland; Syrisches und irakisches Kurdistan; Libyen; Nigeria; Somalia und der Ukraine.
Das Buch gibt auch einen Einblick in die ukrainische Donbas-Region wieder. In der Ukraine besucht Lévy erneut die Front und beobachtet, wie sehr sich das ukrainische Militär seit Beginn des Krieges im Jahr 2014 verändert hat.

In einer zutiefst persönlichen Einführung erzählt Lévy von der intellektuellen Reise, die ihn zur Anwaltschaft führte, und argumentiert, dass eine wahrhaft humanistische Philosophie zwangsläufig zu Maßnahmen zum Schutz der Schwächsten führen muss. Im zweiten Teil berichtet er von den acht Recherchereisen, die er kurz vor oder während der Corona-Pandemie unternommen hat, von den massakrierten christlichen Dörfern in Nigeria bis ins gefährlich fragile Afghanistan am Vorabend der Taliban-Gespräche, von einem antisemitischen Hinterhalt in Libyen in das überrannte Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos. Teils Manifest, teils Botschaften aus der Praxis, dieses neue Buch ist eine aufrüttelnde Rüge der Gleichgültigkeit und eine Ermahnung, unseren Blick auf diejenigen zu richten, die uns am meisten verborgen sind.
In einem bewegenden Bericht bewegt er sich durch die Schützengräben der Ukraine und kommt zu dem Schluss, dass dass „der verlorene Krieg in der Ukraine unser kollektives Gewissen schwer belasten sollte."

»Der vergessene Krieg in der Ukraine sollte die Welt daran erinnern, daß dort fundamentale Weise die Werte Europas und des Westens verteidigt werden.«


Das Werk beschäftigt sich mit der Frage: Wie kann Kiew angesichts der russischen Eskalation in der Ukraine die Welt daran erinnern, dass es in seinem vergessenen Krieg im Wesentlichen um die Verteidigung der Werte Europas und des Westens geht?


Literatur:

The will to see: Dispatches from a world of misery and hope von Bernard-Henri Lévy

Freitag, 22. April 2022

Kritik der Urteilskraft von Immanuel Kant


Immanuel Kant

Mit der Kritik der Urteilskraft hat der Königsberger Philosoph Immanuel Kant 1790 die Reihe seiner drei berühmten Kritiken abgeschlossen. Das Werk umfasst im ersten Teil seine Ästhetik, die Lehre vom ästhetischen Urteilen, und im zweiten Teil die Teleologie, die Lehre von der Auslegung der Natur mittels Zweckkategorien. In dieser dritten Kritik entwickelt Kant ein Konzept der Urteilskraft, um Phänomene wie das Schöne in der Natur und Kunst, Genie, Geschmack, Erhabenheit und die systematische Einheit der Natur erfassen zu können.

Samstag, 16. April 2022

Ostern ist kein Fest für Philosophen


Ostern ist das Fest der Auferstehung und auch das Fest, wo Menschen das Leben und die Fruchtbarkeit feiern. An Ostern werden die zentralen Aussagen über den christlichen Gott sichtbar. Was an Weihnachten die Menschwerdung ist, das steht an Ostern auf dem Prüfstand, mit dem Blick auf das Leiden, auf Gewalt und Tod, auf all jene Themen, die das Menschsein im Tiefsten beschäftigen. Auch die Frage: Was bedeutet unsere Sterblichkeit, und mit welcher Hoffnung können wir leben? Der Kreuzestod des Gottessohnes ist seit jeher eine Provokation. Paulus schrieb über das Christentum, es sei „den Heiden eine Torheit“.

Die Sperrigkeit dieses Festes liegt an diesem Skandalon, dass Gott stirbt. Für die hellenistische Weisheitslehre besteht die Torheit darin, dass sich die Göttlichkeit in diesem gekreuzigten Galiläer zeigen soll und nicht in einer absoluten Größe wie in der griechischen Philosophie. Diese Sperrigkeit hat Ostern behalten, trotz des Auferstehungsgedankens.

Osterfest Auferstehung

Ostern bedeutet für Christen biblische Auferstehung, Vergebung der Sünden und das ewige Leben eine höhere Offenbarung und reichlich biblischen Stoff aus dem Reich der Jenseitigkeit, für Philosophen jedoch nur metaphyhische Themen, mit denen diese wenig anfangen können, denn die Jenseitigkeit ist kein Betrachtungsgegenstand einer auf das Irdische ausgerichteten Philosophie.

Auch mit der Formel des christlichen Glaubensbekenntnisses "Am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel" – kann die Philosophie nichts anfangen.

Die Philosophie ist gegen die Bibel nicht gefeit. So spekulativ die Philosophie sich auch gebärden mag, bleibt sie doch verpflichtet auf das Irdische, auf die Grenzen der Vernunft, und kommt daher nicht weiter als bis zum Tod. Die Jenseitigkeit ist in aufklärerischen Zeiten nach Kant kein Thema der Philosophie mehr.

Für Wittgenstein liegt der Sinn in der Bedeutung der Worte


Wittgenstein wollte die Philosophie radikal entrümpeln und fing bei der Sprache an.

»Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt«, so lautet ein Zitat von Ludwig Wittgenstein. Der österreichische Philosoph stellte als Erster seiner Berufsgattung die Sprache in den Mittelpunkt seiner Theorien.

Für den österreichischen Philosophen Ludwig Wittgenstein setzt der Sinn in der Bedeutung der Worte an. Er stellte sich die Frage, wie wir den Sinn finden sollen, wenn die Suche danach schon sprachlich falsch startet.

Er wollte die bisherige Philosophie entrümpeln und fing bei der Sprache und ihrer Logik an. Angefangen bei den „Basics“ – der Sprache, in der sie geschrieben war. Er stellte Sinn in Zusammenhang mit Bedeutung.

Soll ich einen Text über „Sinn und Bedeutung“ verfassen, frage ich nach dem Sinn der „Bedeutung“ oder nach der Bedeutung von „Sinn“. Wir müssen unsere Sprache richtig einsetzen um Sinn und Bedeutung auch verstehen zu können.

„Die meisten Fragen und Sätze der Philosophen beruhen darauf, dass wir unsere Sprachlogik nicht verstehen“, wusste Wittgenstein. Kommunikation ist alles. Denn wie sollen wir auch den Sinn finden, wenn die Suche danach schon sprachlich falsch startet?

Die Wörter sind das Problem, denn Wörter könne für unterschiedliche Personen ganz unterschiedlichen Sinn ergeben. „Was in den Zeichen nicht zum Ausdruck kommt, das zeigt ihre Anwendung.“ sagt Wittgenstein. Dann liegt der Sinn eines Begriffes darin, wie man ihn gebraucht. „Jedes Zeichen scheint allein tot. Was gibt ihm Leben? – Im Gebrauch lebt es.“

Allein der Ausdruck „Sinn machen“ ist doch schon Quatsch und macht keinen Sinn. Entweder ist der Sinn schon da oder nicht. Wobei es natürlich auch Leute gibt, die „Doppelwopper“ machen. Sinn ergeben kann eine Aussage nur aus sich selbst heraus. Alles andere ergibt sich dann von alleine.

Nicht überall macht der Gebrauch der Sprache aber auch Sinn und manchmal ist es besser, ihren Gebrauch zu unterlassen. Seine Maxime war: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“

Die Menschen gehorchen Emotionen (E)

In der Philosophie wird der Mensch zumeist als verstandesorientertes Wesen dargestellt.

Die Menschen sind in ihrem Verhalten überwiegend nicht verstandesorientiert, sondern gehorchen Emotionen. Und selbst wenn viele einsähen, dass wir gegen die Wand fahren (nicht nur mit den Autos), wenn wir so weitermachen, wird es andere geben, die sich darüber freuen, einen Vorteil zu genießen. (siehe Kauf von SUVs und Geländewagen, siehe Wahlergebnisse, Fernflugreisen). Dies gilt auch für das Rüstungsgeschäft. So lange nur die Profitmaximierung das Maß aller Dinge ist, wird sich kaum was ändern.

Viele Menschen würden gerne auf diese Arbeit wie sie in unsere kapitalistischen Welt gelebt wird verzichten und auch damit aufhören diesen neoliberalen Staat auch nur irgendwie zu unterstützen, aber na ja leider muss auch ich irgendwie leben, essen und so weiter.

Samstag, 9. April 2022

Französischer Philosoph Bernard-Henri Lévy besucht Kontrollposten in der Ostukraine

Französischer Philosoph Bernard-Henri Lévy besucht Kontrollposten in der Ostukraine

Der französische Philosoph, Journalist und Publizist Bernard-Henri Lévy hat mehr als 50 Jahre damit verbracht, ausführlich über Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt zu berichten. Bernard-Henri Lévy ist in der Welt auch für seine Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf um die Freiheit und Unabhängigkeit bekannt.

Soldaten auf Panzer mit Flagge



Auch Philosophen nehmen Anteil am Krieg in der Ukraine. Levy besuchte auf seiner Reise durch die Ukraine auch die umkämpfte Ostukraine als Zeichen der Solidarität einen Kontrollposten an der Konfliktlinie in der Ostukraine besucht, um sich ein Bild der Lage vor Ort zu machen. »Es war eine Reise in tiefe Abgründe.«

Auf dem Kontrollposten sprach Bernard-Henri Lévy mit ukrainischen Grenzsoldaten. »Ihre wichtigste Waffe ist, dass sie zeigen., was das bedeutet, dort und hier zu leben«, sagte er nach Angaben des Grenzschutzdienstes der Ukraine im Gespräch

Er schätzte die Gewährleistung einer schnellen und komfortablen Überquerung der Konfliktlinie für die Bürger positiv ein.

Der stellvertretende Kommandeur des regionalen Abteilung »Ost« des Grenzschutzdienstes, Olexand Ptyzja, betonte, dass das Leben und Gesundheit der Zivilisten für die Grenzsoldaten höchste Priorität hat. Trotz der Provokationen der russischen Besatzungstruppen machen sie alles Mögliche, damit die Menschen unter Beschuss des Feindes nicht geraten.

Soldaten auf Panzer mit Flagge


Weblink:

Französischer Philosoph Bernard-Henri Lévy besucht Kontrollposten in der Osstukraine

Blog-Artikel:

Krieg in der Ukraine weitet sich aus - Torpedo-Blog

Mittwoch, 6. April 2022

Platons Ideenlehre


Die Einführung der Ideenlehre wird häufig als die Trennlinie zwischen sokratischer und platonischer Philosophie gesehen. In den frühen aporetischen Definitionsdialogen beschäftigt sich der Sokrates Platons primär mit ethischen Themen. Er fragt danach, welche Eigenschaften eine bestimmte Tugend wie Gerechtigkeit oder Tapferkeit ausmachen oder durch welche Merkmale das Gute gekennzeichnet ist.

Jedoch bleiben die dort erwogenen Definitionen für ihn ungenügend, weil sie entweder zu eng oder zu allgemein gefasst sind und daher keine präzise Bestimmung des Inhalts des jeweils zu definierenden Begriffs ermöglichen.

Dagegen befasst sich Platon in den mittleren Dialogen mit dem Wesen einer Tugend oder eines beliebigen Objekts, ohne sich auf die Suche nach Definitionsmerkmalen zu beschränken. Ein Mensch mag zwar als gerecht bezeichnet werden, jedoch ist er nicht an und für sich gerecht; ein Gegenstand kann schön genannt werden, aber er ist niemals der Inbegriff des rein Schönen.

Alle Dinge, denen aufgrund von Urteilen, die in Sinneserfahrungen gründen, eine bestimmte Eigenschaft – etwa „schön“ – zugeschrieben wird, haben in höherem oder geringerem Maß Anteil an deren an sich gedachtem Prinzip, an einer Idee (ἰδέα idéa), etwa dem „Schönen an sich“. Platons Ideenlehre



Freitag, 1. April 2022

Grundfragen zur Moral

Moral - ist sie angeboren oder anerzogen, bzw kulturell bedingt?


Jeder Mensch hat ein Bild von der Moral und sieht darin einen Sinn, wenn er sich in dessen Rahmen bewegt. Jedoch ist sie von verschiedenen Aspekten abhängig und verändert ihr erscheinen im anbetracht der Umstände und der Zeit. Moral ist lediglich ein weg der Orientierung und zeigt ihr wahres Gesicht in extremen Situationen.