Samstag, 26. März 2022

Pathologie - die dunkle Seite des Menschen

Joker in Batman



Jeder Mensch hat seine dunklen Seiten, die sich in ganz unterschiedlichen Merkmalen ausdrücken. Die Psychopathie eines Menschen drückt sich in manipulativem Verhalten, Rücksichtslosigkeit und einem vollständigen Fehlen von Empathie aus. Psychopathen verfügen über keinerlei soziales Verantwortungsgefühl.

Harry Lime

Die dunkle Seite des Menschen zeigt sich in seinen zahlreichen Facetten: Als Fratzen der Gewalt oder psychische Störungen. Wie kann man nun einen bösen Menschen erkennen? Wichtig ist die Tätereinschätzung und ein Gespür für die Situation. Die eigenen Gefühle sind das entscheidende Frühwarnsystem. „Der erste Eindruck stimmt oft“, sind die beiden überzeugt.

Häufig lassen sich bereits in der Jugend erste Auffälligkeiten ausmachen: Tierquälerei, unnatürlich langanhaltendes Bettnässen in fortgeschrittenem Lebensalter und jugendliche Brandstiftung können im Erwachsenenalter zu sadistisch veranlagten Tötungen führen. „Aber nicht jeder Junge, der diese drei Verhaltensauffälligkeiten aufweist, wird zum Serienmörder.“

Joker in Batman


Die meisten Psychopathen verhalten sich gegenüber der Öffentlichkeit wie normale Menschen, schwer zu erkennen, da sie geschickt wie Schauspieler Masken zu tragen pflegen und sich verstellen können.

Und doch lassen sich Psychopathen deutlich erkennen. Ein Psychopath ist stets ein Blender, der sich trickreich zu verstellen weiß und hinter dessen nach außen hin blendender Fassade sich ein innerer Abgrund auftut.

Erst bei genauer Betrachtung einer psychpatischen Person und das Feststellen von grundlegenden Zusammenhängen der Einwirkung seiner Person lassen sich psychopathische Eigenschaften feststellen.

Jeder Täter legt ganz unbewußt seine eigene Spur. Ein Psychopath führt durch lang anhaltendes bedrohliches Einwirken seiner Person nahezu automatisch auf seine Spur. Es ist wie bei einem Psychopathen wie eine feine detektivische Spur, welche der Täter bei seiner Hinterlist anderen gegenüber selbst legt.

Klassische Psychopathie

    trickreich sprachgewandter Blender mit oberflächlichem Charme
    erheblich übersteigertes Selbstwertgefühl
    enthemmtes Verhalten
    pathologisches Lügen (Pseudologie)
    betrügerisch-manipulatives Verhalten
    Mangel an Gewissensbissen oder Schuldbewusstsein
    oberflächliche Gefühle
    Gefühlskälte, Mangel an Empathie
    mangelnde Bereitschaft und Fähigkeit, Verantwortung für eigenes Handeln zu übernehmen

Soziopathie

    Stimulationsbedürfnis (Erlebnishunger), ständiges Gefühl der Langeweile
    parasitärer Lebensstil
    Fehlen von realistischen, langfristigen Zielen
    Impulsivität
    Verantwortungslosigkeit
    geringe Verhaltenskontrolle
    Frühe Verhaltensauffälligkeiten

Literatur:

Profile des Bösen Profile des Bösen von Christian Lüdke und Kerstin Lüdke

Blog-Artikel:

Das Böse - die dunkle Seite des Menschen - Philosophenwelt-Blog

Samstag, 19. März 2022

Das Böse - die dunkle Seite des Menschen

Joker in Batman



Das Böse (althochdeutsch: bôsi, von vordeutsch *bausja- „gering, schlecht“, bezeichnet meist eine Handlung oder einen Willen, die oder der als unmoralisch bewertet wird. Die genauen Bewertungskriterien sind allerdings je nach philosophischer Ausrichtung verschieden.

In der Regel wird das Böse als Inbegriff des moralisch Falschen verstanden, eine das Weltgeschehen beeinflussende Grundkraft, die dem Guten gegenüber steht.

Das Böse ist für Nietzsche alles, was die Kräfte des Menschen schwächt, alles was er nicht aus seinem Instinkt heraus, sondern unter fremden Zwang denkt oder tut. Wenn der Mensch gedeiht, so waltet das Gute.

Einer der bekanntesten Aussprüche Burkes lautet: »Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!« (»The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing.«).

Goethes »Mephisto« nannte das Böse als sein eigentliches Element. - Das Böse ist mitten unter uns und zeigt unverhohlen seine häßliche Fratze. Das Böse schläft nie, sagt man. Wie sollte es auch, ist es doch stets hellwach. - Wir können manchmal auch nicht schlafen - sind wir deshalb böse? - Doch was ist eigentlich das Böse? Die Definitionen sind zahlreich, wie die Autoren Christian und Kerstin Lüdke betonen. „Das Böse tritt oft in Gestalt der Gewalt auf – also Täter auf der einen, Opfer auf der anderen Seite.“ Bei der Beobachtung böser Menschen haben sie Gemeinsamkeiten und Strukturen erkannt, die sie in diesem Buch vorstellen.



Die dunkle Seite des Menschen zeigt sich in seinen zahlreichen Facetten: Als Fratzen der Gewalt oder psychische Störungen. Wie kann man nun einen bösen Menschen erkennen? Wichtig ist die Tätereinschätzung und ein Gespür für die Situation. Die eigenen Gefühle sind das entscheidende Frühwarnsystem. „Der erste Eindruck stimmt oft“, sind die beiden überzeugt.

Häufig lassen sich bereits in der Jugend erste Auffälligkeiten ausmachen: Tierquälerei, unnatürlich langanhaltendes Bettnässen in fortgeschrittenem Lebensalter und jugendliche Brandstiftung können im Erwachsenenalter zu sadistisch veranlagten Tötungen führen. „Aber nicht jeder Junge, der diese drei Verhaltensauffälligkeiten aufweist, wird zum Serienmörder.“

Das Autorenpaar analysiert verschiedene Persönlichkeitstypen, den Zustand der Welt und wie alles zusammenspielt. Gleichzeitig zeigen sie dem Leser Möglichkeiten auf, selbstverantwortlich zu handeln und damit die Welt zu verbessern. Sie bieten Hilfestellungen für den richtigen Umgang mit Sadisten, Perversen und Psychopathen. Wichtig sei es, in gefährlichen Situationen souverän zu reagieren. Je mehr die Menschen ihre mentalen Muster kennen, desto besser sind sie gewappnet, verhängnisvolle Fehlentscheidungen zu treffen.

Zum Abschluss gibt das Buch Tipps, was Notwehr bedeutet und wo Opfer Hilfe finden können. „Entscheidend ist jedoch: Das Böse wird bleiben, es ist ein Teil des Menschen.“

Literatur:

Profile des Bösen
Profile des Bösen
von Christian Lüdke und Kerstin Lüdke
Philosohie-Artikel:

Nietzsche und das Böse - Mieke Mosmuller - www.miekemosmuller.com

Dienstag, 8. März 2022

Vor 75 Jahren: »Dialektik der Aufklärung« erschienen

Dialektik der Aufklärung
Dialektik der Aufklärung


Die Abhandlung »Dialektik der Aufklärung« deutschen Soziologen und Philosophen Theodor Adorno und Max Horkheimer erschien vor 75 Jahren am 8. März 1947.

In ihrem wahrscheinlich einflussreichsten Werk begreifen die beiden Autoren die Aufklärung nicht als Fortschritt der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte, sondern als Nährboden für den Faschismus und andere totalitäre Systeme. Das Buch entstand im Exil, das Adorno zuerst in England und ab 1938 in den USA verbrachte. 1949 kehrten beide Philosophen nach Deutschland zurück und leiteten erneut das 1933 von den Nationalsozialisten geschlossene »Institut für Sozialforschung« an der Universität Frankfurt.

In Zusammenarbeit mit dem Sozialphilosophen Max Horkheimer verfasste Adorno das philosophische Werk »Dialektik der Aufklärung«. Die zweite Phase der kritischen Theorie der Frankfurter Schule kristallisiert sich in zwei Werken, die zu Klassikern des 20. Jahrhunderts wurden: Die »Dialektik der Aufklärung« von Horkheimer und Adorno sowie die »Minima Moralia« Adornos. Beide Werke entstanden während des Exils der Autoren in den USA zur Zeit des Nationalsozialismus.

Horkheim und Adorno kehren die Aufklärung gegen sich selbst, zerlegen sie und zeigen ihre dunklen und dunkelsten Seiten. Sie sagen nicht nur, moderner Fortschrittsglaube sei kalt und würde zu Katastrophen führen, sie zeigen auch sehr genau, weshalb dem so ist und wo bereits am Anfang der Aufklärung, als sie nach und nach die Mythen ablöste, ihre Grundproblem verankert liegt. Adorno und Horkheimer zeigen in diesem Werk brillant auf, welche Folgen die Aufklärung heraufbeschwor. Diese werden ausführlich behandelt, u. a. sei eine der Folgen die totalitären Regimes im 20. Jahrhundert.

Theodor Adorno ist von deutlicher Sympathie für Kant getragen, nicht aber für Hegel und erst recht nicht für Heidegger. Solange man nicht debil sei, erfahre man den Tod und seine Vorboten, die Krankheiten, als lebensfeindlich, als ichfremd.br />
Mit dieser kritischen Einstellung gegenüber den gegenwärtigen Werten und der Zeit, aus der sie hervorgehen, nämlich der Ratio idealisierenden Aufklärung, ist es kein Wunder, dass auch der abendländische Versuch, die Moral einer säkularisierten Gesellschaft zu retten, nicht verschont bleibt. "Die Morallehren der Aufklärung zeugen von dem hoffnungslosen Streben, an Stelle der geschwächten Religion einen intellektuellen Grund dafür zu finden, in der Gesellschaft auszuhalten, wenn das Interesse versagt."(S.92)

Doch die Aufklärung hatte auch negative Folgen für das Individuum, die von den Autoren aufgezeigt werden. So könne der Mensch durch die Aufklärung nicht nur aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit heraustreten, sondern auch durch andere aufgeklärte Menschen in die Unmündigkeit hineingezogen werden. Eine sicherlich sehr wichtige Erkenntnis, wenn man bedenkt mit welchen Mitteln heutzutage große Firmen Werbekampagnen erstellen, die nur darauf ausgerichtet sind Urinstinkte des Menschen zu wecken, auf die er reagiert. Möglich wurde dies nur durch ausgiebige Forschung, die den Menschen und seine Umwelt bis ins letzte Detail rationell zu erklären versucht und darum weiter und weiter forscht, bis auch das letzte Mysterium entmythisiert ist.

Sicher eines der wichtigsten Bücher des 20. Jahrhundert im Kontext von Philosophie und Gesellschaftstheorie von der Wirkmacht her. Und sicher eines der am meisten überbewerteten Bücher des 20. Jahrhunderts im Kontext von Philosophie und Gesellschaftstheorie

Horkheimer und Adorno haben mit diesem grundlegenen Werk der Sozialforschung wahrlich mehr geliefert als nur einige "philosophische Fragmente". Sie öffnen dem Leser völlig neue Perspektiven, sie vermitteln ihm Schattenseiten dessen, was wir immer wieder Lob preisen.


Literatur:

Dialektik der Aufklärung
Dialektik der Aufklärung
von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno

Samstag, 5. März 2022

Sloterdijk Gedanke zu Hollywood

Weltinnenraum des Kapitalismus


»Hollywood, die pazifische Bildermetropole, hat den mittelmeerischen Emissionszentren für Moralen und Mysterien, Rom und Jerusalem, seit einem halben Jahrhunderten den Rang abgelaufen. Seine Botschaften wenden sich von vorneherein nicht an die kleineren Kulturen, deren Märkte eng sind für die Produkte des neuen amüsanten Imperialismus. Doch wenn sie sich in zwei Dutzend Synchronisationen promoten lassen, versprechen sie schon ausreichende Gewinne.«

Peter Sloterdijk, »Im Weltinnenraum dee Kapitals«, Seite 214