Samstag, 22. Juli 2017

Platons Höhlengleichnis als Sinnbild für Fake News

Platons Höhlengleichnis

Das Platonische Höhlengleichnis bedeutet heute die Erkenntnis dem Irrtum von Menschen, welche in einer Scheinwelt gefangen sind und eine konstruierte Welt der Falschmeldungen für die wahre Welt halten. Die Wirklichkeit wird hier durch Scheinwelten verdrängt. Platons Höhlengleichnis wird hier zum Sinnbild für "Fake News" in der heutigen Welt.

Heute ist es nicht das Licht eines Feuers, das auf die Höhlenwand projeziert wird, sondern das Licht der falschen Erkenntnis, erleuchtet mittels gezielter Desinformation durch die Medien, welche die Menschen für die wahre Welt halten sollen. Das Medium hierzu ist die Nachrichtenerstattung. "Fake News" sind die Projektionen einer Wahrheit, welche eine verfälschte Sicht der Dinge darstellt.


Das Platonische Höhlengleichnis berichtet davon, daß die Erkenntnis dem Irrtum von Menschen vergleichbar ist, die ihr ganzes Leben gefesselt in einer Höhle verbringen und die Schatten von Gegenständen, die das Licht eines Feuers auf die Höhlenwand projeziert, für die wahre Welt halten. Die Höhle wird hier zum Sinnbild der geistigen Verengung.

Das Höhlengleichnis ist eine Geschichte, die davon erzählt, daß den Menschen eine Welt künstlich vorgegaukelt wird, die sie für die wahre Welt halten. Dieses frühe Narrativ ist somit gleichsam die Urgeschichte aller Progaganda.

Bei Platons Höhlengleichnis und bei Fake News geht es nicht um Wahrheit, sondern um deren Interpretation, dargestellt im Licht eines Feuers auf einer Höhlenwand und als Projektion auf dem Fernsehbildschirm. Irrtum und Wahrheit ligen eng beieinander - diese sind wie zwei Seiten einer Medaille. Auf dieser steht die Aufschrift: "Auch die Wahrheit kann erlogen sein."Wer wollte wohl daran zweifeln?

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Samstag, 15. Juli 2017

Walter Benjamin 125. Geburtstag


Walter Benjamin


Walter Benjamin wurde vor 125 Jahren am 15. Juli 1892 in Berlin geboren. Walter Benjamin war ein bedeutender deutscher Philosoph, Literaturkritiker und Übersetzer in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Walter Benjamin lebte von 1920 bis 1933 als freier Schriftsteller in Berlin.

Nach dem Abitur 1912 studierte er Philosophie, deutsche Literatur und Psychologie in Freiburg im Breisgau, München und Berlin.

1921 erschien eine Übersetzung von Baudelaire-Gedichten, der er seinen selbstbewussten Aufsatz »Die Aufgabe des Übersetzers« vorwegstellt.


Walter Benjamin


Seine 1921 erschienene philosophische Schrift »Zur Kritik der Gewalt« beeinflusste viele bedeutende Denker. Nachdem sein Versuch, eine Zeitschrift mit dem Titel »Angelus Novus«, der auf ein Bild Paul Klees zurückging, herauszugeben, gescheitert war, versuchte er 1923/24, in Frankfurt am Main die philosophische oder germanistische Habilitation zu erlangen.

Er lernte hier Theodor W. Adorno und Siegfried Kracauer kennen. Seine Habilitationsschrift »Ursprung des deutschen Trauerspiels« erwies sich jedoch als zu unorthodox für den akademischen Betrieb und so zog er sein Habilitationsgesuch 1925 zurück.

1926 und 1927 hielt Benjamin sich jeweils einen großen Teil des Jahres in Paris auf, wo er, teilweise gemeinsam mit Franz Hessel, an der Übersetzung der Werke von Marcel Proust arbeitete und als Publizist tätig war.

ein Interesse für den Kommunismus führte Benjamin für mehrere Monate nach Moskau. Zu Beginn der 1930er Jahre verfolgte Benjamin gemeinsam mit Bertolt Brecht publizistische Pläne und arbeitete für den Rundfunk.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zwang Benjamin, im März 1933 ins Exil nach Paris zu gehen. Als Mitarbeiter des nach New York emigrierten Instituts für Sozialforschung ermöglichte Max Horkheimer ihm ein bescheidenes Überleben.

Am Tag vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in Paris verließ Benjamin die Stadt und begab sich nach Lourdes. Von hier reiste er zunächst weiter nach Marseille, bevor er im September 1940 vergeblich versuchte, nach Spanien zu flüchten. Im Grenzort Portbou, wo er mit der Auslieferung an die Deutschen bedroht wurde, nahm er sich am 26. September durch Morphium das Leben.

Walter Benjamin starb am 26. September 1940 in den nordspanischen Grenzort Portbou auf der Flucht vermutlich durch Suizid.


Weblinks:

Walter Benjamin-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Walter Benjamin-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Internationale Walter Benjamin Gesellschaft - www.walter-benjamin.org


Literatur:

Denkbilder


Denkbilder von Walter Benjamin

Sprache und Geschichte. Philosophische Essays.


Sprache und
Geschichte.
Philosophische Essays.


Kritiken und Rezensionen


Kritiken und
Rezensionen

Der freie Wille als ungeliebte Möglichkeit des Daseins


Wir sollen heutzutage ein selbstbestimmtes Leben führen, doch viele Menschen können mit dieser Freiheit nichts anfangen und neigen dazu, sich der Freiheit durch Flucht in andere Welten zu entziehen. Religionen sind fremdbestimmte Organisationen mit festen Ritualen. Der Islam ist ein gutes Beispiel für die Unterwerfung unter dem Willen Gottes.

Viele Menschen sind jedoch eher fremdbestimmt. Fremdbestimmte Menschen wie Beamte, Richter, Militärs können mit einem freien Willen nichts anfangen. In ihnen steckt der Wunsch, den freien Willen aufzugeben und einfach den Zielen anderer zu folgen. Die Fügung unter einen fremden Willen ist bei diesen Menschen sehr ausgeprägt. Hier ist der Wunsch, zu dienen, besonders ausgeprägt.

Es ist manchmal einfacher sich zu fragen: Was wird von mir verlangt, als was will ich. Natürlich ist dieser Wunsch unterschiedlich ausgeprägt, aber er scheint in uns zu schlummern.

Auf der anderen Seite gibt es auch Leute, welche die Kontrolle suchen, weil sie diese für ihre Herrschaft brauchen. Aus dieser Konstellation entstanden wohl Gruppen, Vereine, Reiche, Staaten, Kirchen.

Der freie Wille ist dann nur noch eine ungeliebte Möglichkeit des Daseins.
Nietzsche sagte: "Der freie Wille sei die größte Selbstgeiselung der Menschheit."

Samstag, 8. Juli 2017

Terroristen sind Geisterfahrer des Glaubens

Theodizee

Terroristen sind keine religiösen Menschen, sondern eher Nihilisten - dem Leben abgeneigte Menschen. Es handelt sich um religiös Verführte bzw. Verirrte und so eine Art Geisterfahrer des Glaubens.

Doch ist es der religiöse Glaube an Autoritäten, der Menschen solche Gräueltaten verüben lässt. Terrorismus ist eine Form des radikalen Umganges mit dem Glauben, welcher jedoch die Religiösität negiert. Die im Namen der Religion des Islam verführten Gewaltmenschen werden im Grunde genommen mit einer robusten Antipathie für Religiöses ausgesattet.

Terroristen sind keine Freunde der Reflektion, sie hinterfragen nichts und stellen keine Fragen, die Religion in Verbindung mit Mord bringen.

Kaum jemand wird Fragen: Wie wäre es da, mal jenseits des Systems von Herrschaft zu denken? Wie wäre es da, endlich mal zu realisieren, dass es keine Autorität auf der Erden gibt, die zu Recht über dein Leben herrscht?

Es gibt auch philosophische Antworten auf den Terror, die da lauten:

"Tugend, ohne sie ist der Terror verderblich; Terror, ohne ihn ist die Tugend machtlos."
 
"Écrasez l'infâme!" - "Zermalmt das Infame!"
 

Literatur:

Der Mensch in der Revolte
Der Mensch in der Revolte
von Albert Camus


Samstag, 1. Juli 2017

Terrorismus und die Frage der Theodizee


Terrorismus ist eine Form des radikalen Umganges mit dem Glauben, welcher jedoch die Religiösität negiert. Terroristen sind keine religiösen Menschen, sondern eher Nihilisten - dem Nihilismus und damit dem Nichts zugewandte Menschen, die auch an nichts glauben, was mit Religion zu tun hat.

Der Terrorismus wirft die Frage der Theodizee und damit auch die Leidfrage auf. Die Frage nach dem Leid war und ist die große Frage an Gott. Wenn es ihn gibt, warum lässt er all das Leid zu? Warum hat er überhaupt eine Welt mit so viel Übel und Leid erschaffen? Warum lässt er Naturkatastrophen geschehen? Warum lässt er Gewaltverbrecher gewähren?

Theodizee heißt „Gerechtigkeit Gottes“ oder „Rechtfertigung Gottes“. Gemeint sind verschiedene Antwortversuche auf die Frage, wie das subjektive Leiden in der Welt vor dem Hintergrund zu erklären sei, dass ein (zumeist christlich aufgefasster) Gott einerseits allmächtig, andererseits gut sei.

Die Erschaffung Adams

Konkret geht es um die Frage, warum ein Gott oder Christus das Leiden zulässt, wenn er doch die Omnipotenz („Allmacht“) und den Willen („Güte“) besitzen müsste, das Leiden zu verhindern. Der Begriff théodicée (später deutsch „Theodizee“) geht auf den Philosophen und frühen Vordenker der Aufklärung Gottfried Wilhelm Leibniz zurück.

Das Leiden in der Welt ist durchaus mit der Existenz Gottes als auch mit der Theodizee vereinbar, denn man kann die Theodizee als Widerspruch konstruieren, der sich aus der Annahme ergibt, dass es Übel in der Welt gibt und Gott dennoch existiert:

Gott existiert und es gibt Übel in der Welt.
Wenn Gott existiert, dann ist Gott allmächtig.
Wenn Gott allmächtig ist, dann kann Gott das Übel verhindern.
Wenn das Übel existiert, dann kann Gott das Übel nicht verhindern.
Wenn Gott existiert und das Übel existiert, dann kann Gott das Übel verhindern und nicht verhindern. (Widerspruch)
Oder: Gott existiert nicht.

Nicht-christliche Weltreligionen haben einen anderen Umgang mit der Leidfrage. Und so herrschen auch verschiedene Lösungsansätze für die anderen Weltreligionen wie den Islam, das Judentum, den Hinduismus und den Buddhismus vor.


Weblink:

Theodizee - de.wikipedia.org


Literatur:


Theodizee in den Weltreligionen: Ein Studienbuch
Theodizee in den Weltreligionen: Ein Studienbuch
von Alexander Loichinger und Armin Kreiner


Michelangelo. Das vollständige Werk
Michelangelo. Das vollständige Werk
von Frank Zoellner und Christof Thoenes


Blog-Artikel:

»Theodizee« von Gottfried Wilhelm Leibniz - Philosophenwelt-Blog - http://philosophen-welt.blogspot.com

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