Samstag, 27. April 2024

Kant - Kritik an seiner Erkenntnis

 Immanuel Kant Gemälde um 1790. (PD)

Für Kant war Erkenntnis und Denken eine reine Anschauung des Geistes.

Für Kant war Kritik die Bedingung der Möglichkeit menschlichen Denkens. Kant wurde bekannt für seine Kritiken:
»Kritik der reinen Vernunft« (1781) über das Denken und Erkennen, »Kritik der praktischen Vernunft« (1788) über das Wollen und Handeln sowie die »Kritik der Urteilskraft« (1790) über die Zweckmäßigkeit in Kunst und Natur.

Die »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« ist ein Werk von Immanuel Kant, das im Jahr 1785 im Verlag J. F. Hartknoch erschien. Es ist die erste grundlegende Schrift Kants zur Ethik, die er im schon recht hohen Alter von 61 Jahren veröffentlichte, nachdem er zuvor seine theoretische Philosophie mit der Kritik der reinen Vernunft formuliert hatte.

In der »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« verfolgt Kant das Ziel, eine Moralphilosophie zu entwerfen, die allein auf Überlegungen der reinen Vernunft beruht und deren Prinzipien weder aus einem metaphysischen Weltbild noch aus der von zufälligen Einflüssen bestimmten Erfahrung abgeleitet sind. Die reine praktische Vernunft ist nach Kant das Vermögen, aus Gründen zu handeln, die nicht auf interessegeleiteten Motiven beruhen und ohne Bezug auf die Erfahrung erhoben werden.


Kritik an Kants Erkenntnis

Nietzsches Kritik: Der vermeintlich so unbestechliche, redliche Erkenntniskritiker und Verfasser der »Kritik der reinen Vernunft« (1781) habe diese erkenntnistheoretische Grundlage nur konzipiert, um seine Moralphilosophie daran aufzuhängen zu können, wie er es im Übrigen ja auch selbst formuliert. Der erkenntnistheoretische Philosoph untersucht die Bedingungen der Möglichkeiten der menschlichen Denkens und damit in seiner Theorie der Erkenntnis eine verhältnismäßig bescheidene Aufgabe wahr, während die Moralbegriffe für ihn apriorische Qualitität haben, Teil der intelligiblen Welt sind und gleichsam als göttliches Wort über die reine Vernunft rezipiert werden.

Für den Moralkritiker Nietzsche sind aber auch die Handlungen nicht das, was sie scheinen, und in keinem einzigen Fall schlug man bisher die Brücke von der Erkenntnis zur Tat.

Montag, 22. April 2024

Immanuel Kant 300. Geburtstag

Immanuel Kant



Der deutsche Philosoph Immanuel Kant wurde am 22. April 1724 in Königsberg geboren. Immanuel Kant war ein berühmter deutscher Philosoph des 18. Jahrhunderts und liberaler Denker der Aufklärung. Kant ist hauptsächlich durch seine erkenntnistheoretischen philosophischen Werke wie z.B. "Kritik der reinen Vernunft" (1781) bekannt geworden und gilt als Begründer der klassischen deutschen Philosophie.

Mit Kant war das Zeitalter der Aufklärung, zu dessen Vorläufern Leibniz gerechnet wird, in die Phase seiner kritischen Selbstbesinnung eingetreten. Was kann Vernunft leisten, lautete jetzt die Frage – und wo überschätzt sie ihre Fähigkeiten?

1770 wurde er Professor für Logik und Metaphysik an der »Albertina«, der Universität von Königsberg, an welcher er von 1786 und 1788 auch Rektor war. Schwerpunkte seiner Philosophie und Lehrtätigkeit im Zeichen der Aufklärung waren die Themen Ethik, Logik und Metaphysik.

Für Kant bestand die Welt aus zwei Dingen: "Der gewölbte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir."

Kant war ein machtvoller Zertrümmerer aller spekulativen Systeme. Nach der Lehre Kants haben sich alle Gedanken und Theorien vor dem Tribunal der Vernunft zu behaupten, um gesicherte Erkenntnis zu werden. Schließlich steht auch die Vernunft vor diesem Gericht und wird Selbstkritik.

Der aufklärerische Philosoph Kant untersuchte die Möglichkeit und Grenzen menschlicher Erkenntnis und begründete philosophisch eine neue Ethik und Metaphysik. Kant sagte, dass der Mensch die Welt, wie er sie wahrnimmt, mit Begriffen füllt. Kernpunkt seiner Ethik ist der »kategorische Imperativ«, der verallgemeinerbare Prinzipien für das sittliche Handeln fordert.

Kant war ein eleganter und geistreicher Gentleman, der eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben seiner Heimatstadt Königsberg spielte. Man nannte Kant den "eleganten Magister". Er war ein ungemein beliebter Universitätslehrer, charmant und kontaktfreudig, von Freunden umgeben, gern auf Gesellschaften. Die bis zur Karikatur verzerrten Klischees vom pedantischen Leben Kants treffen allenfalls seine späten Jahre.

Aufklärung ist der Weg des Menschen aus seiner sebstverschuldeten Unmündigkeit.

Seine Aufklärung verfolgte einen metaphysischen Ansatz und war eine Aufklärung der reinen Anschauung. Kants theoretischer Ansatz zur Begründung der Metaphysik ist der Beweis der Existenz Gottes. Kant versuchte, zu beweisen, dass alle bisherigen Beweise für die Existenz Gottes nicht tragfähig sind, und entwickelt eine eigene Version des ontologischen Gottesbeweises, die diesen Mängeln abhelfen soll.

Auf der Suche nach dem gelingenden Leben, dem rechten Handeln lehnt er sich an die Aspekte einer Tugendlehre nach Aristoteles an, hält diese als solche für durchaus gut und wünschenswert, aber die einzelnen Aspekte können auch schädlich und nicht zielführend sein, wenn der Wille nicht gut ist.

Die »Kritik der reinen Vernunft« ist das erkenntnistheoretische Hauptwerk des deutschen Philosophen Immanuel Kant. Sie kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie.

Mit seinem Hauptwerk »Kritik der reinen Vernunft« von 1781 begründete er die neue idealistische Erkenntnistheorie. Zwar geht er von einer Welt der Dinge an sich aus, über die wir jedoch nichts auszusagen vermögen, da wir sie nur so wahrnehmen, wie sie uns die Formen der reinen Anschauung und die Kategorien des Verstandes liefern.

Mit der 1781 erschienenen »Kritik der reinen Vernunft« unterzog Kant, der ursprünglich aus der Leibniz-Schule kam, in diesem epochemachenden Werk zentrale Annahmen von Leibniz’ Philosophie einer kritischen Revision.

Der kategorische Imperativ ist das grundlegende Prinzip moralischen Handelns in der Philosophie Immanuel Kants. Als Kriterium, ob eine Handlung moralisch sei, wird hinterfragt, ob sie einer Maxime folgt, deren Gültigkeit für alle, jederzeit und ohne Ausnahme akzeptabel wäre, und ob alle betroffenen Personen nicht als bloßes Mittel zu einem anderen Zweck behandelt werden, sondern auch als Zweck an sich.

Der kategorische Imperativ wird als Bestimmung des guten Willens von Kant in der »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« vorgestellt und in der Kritik der praktischen Vernunft ausführlich entwickelt. Er lautet in einer seiner Grundformen: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Auf unmittelbare Kritik reagierte Kant mit einem Anwendungsbeispiel in dem Aufsatz »Über ein vermeintes Recht, aus Menschenliebe zu lügen«.


Niemand hat Denken und Wertvorstellungen der Deutschen nachhaltiger beeinflusst als Immanuel Kant - der "typisch deutsche" Hang zum Grübeln etwa oder das preußische Pflichtbewusstsein.

Kant lebte und lehrte Zeit seines Lebens in Königsberg und gilt als sog. »Stubengelehrter«. Das Grabmal Immanuel Kants befindet sich am Königsberger Dom.

Biografie:

Kants Welt: Eine Biographie
Kants Welt: Eine Biographie von Manfred Geier