Bertrand Russell war einer der populärsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, ein Philosoph, der zu einem radikalen Pazifist wurde. Russell war ein weltweit bekannter Aktivist für Frieden und Abrüstung und galt als eine Leitfigur des Pazifismus, auch wenn er selbst kein strikter Pazifist war. Der Philosoph war radikaler Pazifist und setzte sich als Vorkämpfer der Friedensbewegung gegen die Atomrüstung und das amerikanische Eingreifen in Vietnam ein.
Mit dem Ersten Weltkrieg verschob sich sein Interesse Richtung Politik. Seit dem Ersten Weltkrieg wurde er zunehmend politisch, kam sogar ins Gefängnis, weil er entgegen der allgemeinen Kriegseuphorie die Sinnhaftigkeit des Krieges anzweifelte.
Bertrand Russell unterrichtete Philosophie, Mathematik und Logik am »Trinity College« in Cambridge, als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach. Der Erste Weltkrieg stellte für Russell eine zentrale Zäsur dar, die einherging mit der Einstellung seiner mathematischen Forschungen ab 1914. Ab diesem Zeitpunkt setzte sich Russell als Aktivist und Autor gegen die Kriegsteilnahme des Vereinigten Königreichs ein. Es war der historische Moment, in dem der spätere Nobelpreisträger zum Pazifisten wurde – und wegen seines konsequenten Einsatzes für den Frieden 1916 seinen Lehrstuhl in Cambridge verlor.
Der Erste Weltkrieg war für Bertrand Russell ein traumatisches Ereignis. Von der Sinnlosigkeit des Krieges überzeugt, setzte er sich öffentlich für die sofortige Beendigung des Krieges ein und unterstützte Wehrdienstverweigerer. Bei einer Versammlung von Kriegsdienstgegnern entging er nur knapp der Lynchjustiz aufgebrachter Patrioten. Als die Gesellschaft um ihn herum in eine hysterische Kriegsbegeisterung verfiel, durchschaute er die Gefahren selbstgerechter moralischer Empörung. Diese Erfahrung machte ihn zu einem konsequenten Pazifisten.
1917 musste Russell aufgrund seines aktiven Pazifismus für drei Monate ins Gefängnis.
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