Samstag, 30. April 2016

Die Armen sind nicht sozial schwach

Wer so regiert wie die Regierungen in den westlichen Ländern, kommt ohne eine Verbiegung der grundlegenden Begrifflichkeiten nicht zurecht, wenn sie ihre Politik sozial rechtfertigen wollen.

„Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche herrschende Gedanken, das heißt die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht“, heißt es in der »Deutschen Ideologie« von Marx und Engels. Sie hatten damals schon erkannt, daß die herrschende Klasse ein Interesse an der Verschleierung der herrschenden Gedanken hat.

Und so ist es auch heute noch: Der Neoliberalismus vergiftet mittels komplexer Indoktrinationsinstrumente und der Sprache durch eine gezielte Umwertung die Gedanken der Menschen und spielt sie gegeneinander aus. Er bringt die Schwachen dazu, gegen die noch Schwächeren anzugehen und veranlasst ganze Gesellschaften, Arme, Schwache und Kranke als „Schmarotzer“, „römisch dekadent“, „Neider“, „faul“, „parasitär“ oder anderes anzusehen, ja, zu verachten.

Die Würde der Unverwertbaren ist beständig bedroht. Nicht nur, aber auch von Linken, die meinen, im Kampf gegen Armut von „sozial Schwachen“ sprechen und hierdurch vermeintlich deren Interessen vertreten zu müssen. Die Armen sind nicht sozial schwach, sondern die Reichen, die auf Kosten anderer leben und ihren Reichtum nicht teilen wollen.

Das kommt davon, wenn Politiker nur noch als verlängerter Arm der Wirtschaft fungieren und nicht etwa das Wohl des Volkes mehren, sondern nur noch das Wohl der Wirtschaft. Die im eigentlichen Wortsinne sozial Schwachen sind aber gerade auf solche mutlosen Politiker als Erfüllungsgehilfen und kunstvolle Sprachwandler angewiesen.

Montaigne merkte bereits hierzu treffend an: „Da wir uns miteinander nur durch das Wort zu verständigen vermögen, verrät, wer es fälscht, die menschliche Gemeinschaft. Es ist das einzige Mittel, durch das wir unsern Willen und unsere Gedanken austauschen, es ist der Mittler unserer Seele. Wenn wir es verlieren, so haben wir keinen Zusammenhang und keine Kenntnis mehr voneinander. Wenn es uns betrügt, so zerstört es allen unseren Umgang und zerreißt alle Bande unserer Gesellschaft.“

Samstag, 23. April 2016

»Ecce Homo« von Friedrich Nietzsche


Ecce Homo

Sein letztes, aber erst nach seinem geistigen Zusammenbruch veröffentlichtes Bekenntnisbuch autobiografischen Charakters heißt »Ecce Homo«, ein biblischer Titel. Darin erklärt er sich selbst zur Person, an der sich das Schicksal der Menschheit entscheidet. Er sieht sich als dionysischer Erlöser. Er leidet, aber nimmt alles an als eine amor fati, als eine Liebe und Annahme des Schicksals.

»Ecce homo« ist das autobiographische Werk Friedrich Nietzsches. Es ist sein Alterswerk, in dem er die Ansichten eines gereiften, aber auch vom Leben gezeichneten Menschen darlegt. Die zentralen Themenkomplexe sind die »Umwertung der Werte« und Nietzsches Interpretation des dionysischen Prinzips.

Nietzsche arbeitete an dem Werk von 1888 bis zu dem manifesten Ausbruch der Geisteskrankheit 1889. Noch heute ist die Einflussnahme dieser Erkrankung auf »Ecce homo« umstritten. Meine persönliche Meinung zu dem Thema, nach Lesen des Buches: Hier schreibt nicht der Nietzsche, den man aus »Also sprach Zarathustra« kennt, sondern ein auf schaurige Art gealterter, gebrochener und vereinsamter Mensch.

So fehlt es Nietzsches Argumentationsstrukturen zum Teil an Klarheit. Ohne ein breiteres Wissen über das Gesamtwerk sind zahlreiche Passagen wohl noch schwerer nachzuvollziehen, als ohnehin schon der fall ist.

Bei Beginn der Lektüre bewundert der Leser Nietzsche noch für dessen selbstverliebte Arroganz, die auch aus der Titelgebung seiner Kapitel spricht. Nach spätestens der Hälfte des Buches wird jedoch realisiert, dass der Narzissmus für Nietzsche nur eine letzte Fluchtmöglichkeit darstellte, nachdem er mit fast allen wichtigen Persönlichkeiten in seinem Leben gebrochen hatte. Mehr und mehr verliert sich Nietzsche in »Ecce homo« so in Selbstrechtfertigungen.

War Nietzsche vor diesem Werk noch der brillante Kritiker, so gerät er hier mit seinen ständigen Selbstrechtfertigungen arg in die Defensive. Der verteidigende Standpunkt war für Nietzsche zwar nichts neues (bekanntlich ist er nicht gerade selten angeeckt). Nach den zahlreichen Brüchen (und einsetzenden Ausbrüchen) wirkt sein Standpunkt jedoch geschwächt und unglaubwürdig.

So krittelt Nietzsche in »Ecce homo« wild gegen die ganze Welt: Die anderen haben Unrecht. Er hebt sich von ihnen ab und Recht. Wie er das herleitet (und vor welchem Hintergrund) ist zum Teil sehr fragwürdig. Ein wirklich schwer erträgliches Buch.

Literatur:


Ecce Homo
von Friedrich Nietzsche

Samstag, 16. April 2016

Abhandlung über die Methode, richtig zu denken und Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen« von René Descartes

René Descartes

Die Grundlagen von René Descartes Erkenntnistheorie werden in der »Abhandlung über die Methode, richtig zu denken und Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen« zusammengefasst.

Descartes Methode ist geprägt von seiner Praxis als Mathematiker. Die vier Grundregeln der Methode sind in seinen Augen eine Anwendung der in der Mathematik üblichen Verfahren und Arbeitsmethoden. Die im »Discours de la méthode« von Descartes ausführlich formulierte philosophische Methode wird in vier Regeln zusammengefasst:

  1. Skepsis: Nichts für wahr halten, was nicht so klar und deutlich erkannt ist, dass es nicht in Zweifel gezogen werden kann.
  2. Analyse: Schwierige Probleme in Teilschritten erledigen.
  3. Konstruktion: Vom Einfachen zum Schwierigen fortschreiten.
  4. Rekursion: Stets prüfen, ob bei der Untersuchung Vollständigkeit erreicht ist.


Descartes lebenslanges Thema war die Überwindung der scholastisch geprägten aristotelischen Philosophie. Der Franzose forderte als Ausgangspunkt und Methode philosophischen Denkens die Gültigkeit eine Aussage in Zweifel zu ziehen, so lange diese nicht zureichend begründet sei.

Als Ursatz dieser Aussage der Philosophie, an dessen Gültigkeit nicht gezweifelt werden kann, betrachtet Descartes die Aussage: "Cogito ergo sum." ("Ich denke, daher existiere ich").


Descartes unterwirft in seinen Meditationen die Themen strenger logischer Zergliederung, nicht zuletzt, weil er die Philosophie zu einer Art Universalmathematik machen möchte, zu einer Wissenschaft, in der alles im Wege strenger Deduktion aus einfachsten Grundbegriffen gewonnen werden kann.

Der Philosoph empfiehlt zunächst alles anzuzweifeln und nichts a priori anzunehmen. Je mehr man in Frage stellt, desto eindeutiger ist, dass man denkt. Alles, was man von außen wahrnimmt, kann Täuschung sein, alles, was man denkt kann falsch sein, aber- und da ist sich Descartes sicher," im Zweifel werde ich jedenfalls meiner selbst als denkendes Wesen gewiss."

Als Metaphysiker steht Descartes auf dem Boden des Rationalismus, indem er einerseits klares und deutliches Denken fordert und als entscheidendes Wahrheitskriterium anerkennt und andererseits angeborene Ideen, so etwa den Gottesbegriff annimmt, aus denen er deduktiv metaphysische Einsichten abzuleiten zu können meint.

Dualist ist Descartes insofern, als er zwei aufeinander zurückführbare Grundformender Wirklichkeit unterscheidet: die Bewusstseinswelt und die mechanisch erklärbare Welt der Ausdehnung. Die Existenz einer "denkenden Substanz" hält Descartes für evident.

Als Beweismittel für die Existenz der Welt der Materie zieht er die Wahrhaftigkeit Gottes heran, die eine absichtliche Täuschung des Menschen durch Gott ausschließt. Auch das psycho-physische Problem löst Descartes dualistisch, indem er die Wechselwirkung zwischen Leib und Seele annimmt.

Weblink:


Abhandlung über die Methode, richtig zu denken und Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen
von René Descartes

Samstag, 9. April 2016

»Meditationen über die erste Philosophie« von René Descartes

René Descartes (lat. Renatus Cartesius) wurde 1596 in La Haye im Norden Frankreichs geboren. Der Mathematiker und Naturforscher gilt als Begründer der modernen Philosophie.

Das philosophische Hauptwerk Descartes datiert auf 1641: »Meditationes de Prima Philosophia« (»Meditationen über die erste Philosophie«) gleichzeitig mit diesem Werk publizierte er sechs Gruppen von Einwänden - darunter die von Hobbes - die er aber für das Verständnis der Meditionen. nicht für wichtig hielt.

Die in ihrem Stil fast dramatische Darstellung beschäftigt sich mit diversen philosophischen und theologischen Grundfragen: "Bin ich?", "Was bin ich?", "Gibt es Gott?" und vielen anderen mehr.

Am Anfang der Argumentation steht bei Descartes der methodische Zweifel. "Was kann ich wissen?" Er nimmt sich vor, das gesammte Fundament seines bisherigen Wissens umzuwerfen, um auszutesten, ob es die Möglichkeit sicherer Erkenntnis gibt.

Im Laufe dieses Gedankengangs kommt Descartes zu der Erkenntnis, dass es sicher ist, dass er ist. Denn: Er kann an seiner Existenz nicht zweifeln, ohne dass er gerade durch diesen Zweifel merkt, dass er existiert.

Und diese Eigenschaft, das Denken, macht denn nach Descartes auch den einzigen sicherern Charakter seines Wesens aus: Er ist wesentlich ein denkendes Wesen Das Buch ist sehr gut zu lesen, und sicherlich einer der wichtigsten Texte der Philosophie überhaupt.

Mittwoch, 6. April 2016

»Meditationen über die Grundlagen der Philosophie« von René Descartes


Descartes’ »Meditationen« sind vielleicht der Klassiker der Philosophie. Sie behandeln grundlegende Fragen: Welche Arten von Gegenständen kommen in der Welt vor? Was für eine Art von Ding bin ich? Bin ich frei? Was ist Wahrheit? Welchen Status haben logische Wahrheiten oder mathematische Theoreme? Was kann ich wissen?


Descartes’ »Meditationen« können mit einigem Recht als eine der »Gründungsakten der Neuzeit« bezeichnet werden und haben zudem den Vorteil, dass er einer klaren Argumentationslinie folgt und nicht allzu umfangreich ist. Das Problem besteht allerdings darin, dass den Meditationen ein ganz anderes Verständnis von Philosophie zugrunde liegt, als wir es heute haben, und die immense Bedeutung, die der Text für die abendländische Ideengeschichte hat, nicht mit seiner ursprünglichen Intention übereinstimmt.

Descartes legt in sechs »Meditationen« die methodischen Grundlagen seines Denkens offen. Sein Vorgehen leitete er von den antiken Skeptiker ab, deren Philosophie des Zweifelns in seiner Zeit stark rezipiert wurde und für einige Unruhe sorgte. Statt aber in allen Dingen des Lebens immer zu zweifeln, setzte er sie methodisch ein, um ein für allemal eine nicht mehr bezweifelbare Erkenntnis zu gewinnen.

Er schloss also zunächst alles aus, was auch nur manchmal unsichere und falsche Erkenntnisse lieferte. Die Sinne können manchmal trügen, also kann man sie nicht als sichere Quelle ansehen. Im Traum weiß man oft nicht, dass man träumt – und daher könnte auch der scheinbare Wachzustand nur ein Traum sein. Auch die grundlegenden Vorstellungen, die wir von der Natur der Welt haben, müssen nicht unbedingt zutreffen: Unsere Begriffe von Zeit und Raum, Größe und Zahl der Dinge, sind alles andere als gewiss. Letztlich zweifelt er auch die Existenz Gottes an, die für ihn bis dahin die natürlichste und selbstverständlichste Tatsache von allen war: Es ist zumindest möglich, dass nicht Gott, sondern ein mächtiger Dämon ihn geschafften hat und ihn selbst dann noch täuscht, wenn er glaubt, so klar wie irgend möglich zu denken.

Weblink:

Ein ungeliebter Philosoph – René Descartes und die Meditationen - www.dunkelraum.de


Literatur:


Meditationen über die Grundlagen der Philosophie
von Gregor Betz

Samstag, 2. April 2016

»Ich denke, also bin ich« von René Descartes


René Descartes (1596-1650) gilt als der Vater des modernen Denkens. Er hat den Menschen in den Mittelpunkt seiner Betrachtung gestellt und ihn dabei als denkendes Wesen betrachtet. Der Mensch ist bei Descartes mit der Fähigkeit zur Reflektion ausgestattet. Sein berühmter Satz »Cogito, ergo sum« (»Ich denke, also bin ich«) steht für das Selbstbewusstsein des neuzeitlichen Individuums.

»Ich denke, also bin ich« ist der erste Grundsatz des Philosophen René Descartes, den er nach radikalen Zweifeln an der eigenen Erkenntnisfähigkeit als nicht weiter kritisierbares Fundament (lat. fundamentum inconcussum, „unerschütterliches Fundament“) in seinem Werk »Meditationes de prima philosophia« (1641) formuliert und methodisch begründet:

»Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder phantasiert, selber nicht mehr zweifeln.« Von diesem Fundament aus versucht Descartes dann, die Erkenntnisfähigkeit wieder aufzubauen.


»Ich denke, also bin ich«
René Descartes

René Descartes formulierte seinen Gedanken »Ich denke, also bin ich« in drei verschiedenen Werken: im Discours de la méthode (1637), in den Grundlagen der Philosophie (1641) und in den Prinzipien der Philosophie (1644) (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Cogito_ergo_sum). Er muss ihm also sehr wichtig gewesen sein.

In seinem berühmten Werk »Discours de la méthode« schrieb er:

„Weil unsere Sinne uns manchmal täuschen, wollte ich voraussetzen, es gebe nichts, das so wäre, wie sie es uns vorstellen lassen. Da es außerdem Menschen gibt, die sich beim Überlegen täuschen, – selbst bei den einfachsten Materien der Geometrie […] und ich urteilte, dem Irrtum genauso unterworfen zu sein wie jeder andere auch, wies ich alle Begründungen zurück, die ich vorher für Beweise genommen hatte. Schließlich zog ich in Betracht, daß genau dieselben Gedanken, die wir haben, wenn wir wach sind, uns auch kommen können, wenn wir schlafen, ohne daß irgendeiner davon wahr wäre. Deshalb entschloß ich mich, so zu tun, als ob alles, was jemals in meinem Geist eingetreten war, nicht wahrer wäre als die Illusionen meiner Träume. Aber gleich darauf bemerkte ich, daß, während ich so denken wollte, alles sei falsch, es sich notwendig so verhalten müsse, daß ich, der dies dachte, etwas war. Ich bemerkte, daß diese Wahrheit: Ich denke, also bin ich, so fest und gesichert war, daß auch die verrücktesten Voraussetzungen der Skeptiker nicht fähig waren, sie zu erschüttern, und deshalb urteilte ich, sie ohne Bedenken als erstes Prinzip der von mir gesuchten Philosophie annehmen zu können.“ 


Kurz, weil die Sinne täuschen können, weil man sich beim Nachdenken manchmal irren kann und weil auch Traumbilder sehr real erscheinen können, wollte Descartes keinen einzigen Gedankeninhalt für vertrauenswürdig halten. Das einzige, das ihm mit Fug und Recht behauptbar erschien, war, dass der Mensch diese Inhalte denkt und dass er deshalb wohl existieren muss, um sie denken zu können.

Das dies wirklich ein Existenzbeweis sein soll, daran haben viele Philosophen Anstoss genommen. Aber René Descartes hat die Bedeutung des Zweifels erkannt und damit den modernen Rationalismus begründet. Bereits Aristoteles wusste: „Wer recht erkennen will, muß zuvor in richtiger Weise gezweifelt haben.“ (Metaphysik)

Weblink:

Philosophieblog - http://philosophieblog.de

Literatur:

Rene Descartes
Rene Descartes
von Dominik Perler

Donnerstag, 31. März 2016

René Descartes wurde vor 420 Jahren geboren


René Descartes

René Descartes wurde vor 420 Jahren am 31. März 1596 in La Haye in der Touraine geboren. Descartes war ein bedeutender französischer Philosoph der Aufklärung und Begründer der neuzeitlichen Philosophie. Mit ihm begann das Denken der Neuzeit. Descartes markiert die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit.

René Descartes war Mathematiker - als solcher Begründer der analytischen Geometrie - und Philosoph. Er entstammte einer aristokratischen altfranzösischen Familie in der Touraine. In seinem Leben wechseln Phasen äußerster Zurückgezogenheit mit solchen eines unsteten, abenteuerlichen Lebens.


Nur für kurze Zeit nahm er am üblichen gesellschaftlichen Treiben seiner Gesellschaftsschicht in Paris teil, dann zog er sich für zwei Jahre zurück, um sich ganz dem Studium der Mathematik hinzugeben. Anschließend ging er als Soldat in den Dreißigjährigen Krieg, weil er die Welt und Menschen in ihrer Abgründigkeit studieren wollte.

Der Militärzeit folgten jahrelange Reisen durch ganz Europa, dann wieder Phasen der Zurückgezogenheit und der wissenschaftlichen Arbeit. König Christine, die Descartes Werke studiert hatte, berief in daraufhin nach Schweden. Dort verstarb er nach kurzem Aufenthalt, weil er das ungewohnte Klima nicht vertrug.

Rene Descartes
Rene Descartes


Descartes lebenslanges Thema war die Überwindung der scholastisch geprägten aristotelischen Philosophie. Der Franzose forderte als Ausgangspunkt und Methode philosophischen Denkens die Gültigkeit eine Aussage in Zweifel zu ziehen, so lange diese nicht zureichend begründet sei.

René Descartes (1596-1650) gilt als der Vater des modernen Denkens. Sein berühmter Satz "Cogito, ergo sum" ("Ich denke, also bin ich") steht für das Selbstbewusstsein des neuzeitlichen Individuums.

Als Ursatz dieser Aussage der Philosophie, an dessen Gültigkeit nicht gezweifelt werden kann, betrachtete Descartes die Aussage: »Cogito ergo sum«, »Ich denke, daher existiere ich«.  Sein Diktum stellte den Menschen in den Mittelpunkt der Erkenntnis.

Mit den Mitteln radiklen Skepsis gab René Descartes der Philosophie ein neues Fundament und wurde zum Vater der neuzeitlichen Philosophie. Sein Diktum des »Ich denke, also bin ich« machte das menschliche Bewußtsein zum Ausgangspunkt wahrer Welterkenntnis. Das vernünftig denkende Objekt wird zum Maßstab allen Wissens.

Weblinks:

René Descartes-Biografie - Biografien-Portal.- www.die-biografien.de

René Descartes-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Literatur:

Rene Descartes
Rene Descartes
von Dominik Perler

Descartes zur Einführung
Descartes zur Einführung
von Peter Prechtl

René Descartes 420. Geburtstag

René Descartes


René Descartes wurde vor 420 Jahren am 31. März 1596 in La Haye in der Touraine geboren. Descartes war ein bedeutender französischer Philosoph der Aufklärung und Begründer der neuzeitlichen Philosophie. Mit ihm begann das Denken der Neuzeit. Descartes markiert die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit.

Descartes markiert die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit. Mit ihm begann das Denken der Neuzeit. Mit den Mitteln radiklen Skepsis gab René Descartes der Philosophie ein neues Fundament und wurde zum Vater der neuzeitlichen Philosophie. Die cartesianische Philosophie umfasst sowohl erkenntnistheoretische Aspekte als auch empirische und naturwissenschaftliche Forschungen von Descartes.


Nur für kurze Zeit nahm er am üblichen gesellschaftlichen Treiben seiner Gesellschaftsschicht in Paris teil, dann zog er sich für zwei Jahre zurück, um sich ganz dem Studium der Mathematik hinzugeben. Anschließend ging er als Soldat in den Dreißigjährigen Krieg, weil er die Welt und Menschen in ihrer Abgründigkeit studieren wollte.

Der Militärzeit folgten jahrelange Reisen durch ganz Europa, dann wieder Phasen der Zurückgezogenheit und der wissenschaftlichen Arbeit. Königin Christine, die Descartes Werke studiert hatte, berief in daraufhin nach Schweden. Dort verstarb er nach kurzem Aufenthalt, weil er das ungewohnte Klima nicht vertrug.

Rene Descartes
Rene Descartes

Descartes lebenslanges Thema war die Überwindung der scholastisch geprägten aristotelischen Philosophie. Der Franzose forderte als Ausgangspunkt und Methode philosophischen Denkens die Gültigkeit eine Aussage in Zweifel zu ziehen, so lange diese nicht zureichend begründet sei.

René Descartes gilt als der Vater des modernen Denkens, denn er hat den Menschen aus seinem tiefen Dämmer herausgeholt und ihn zum erkennenden Objekt gemacht, wobei er stellte den Menschen in den Mittelpunkt der Erkenntnis. Sein berühmter Satz "Cogito, ergo sum" ("Ich denke, also bin ich") steht für das Selbstbewusstsein des neuzeitlichen Individuums.


Weblink:

René Descartes-Biografie - Biografien-Portal.- www.die-biografien.de


Samstag, 26. März 2016

Wer ist Christus für uns heute?

Das Christentum ist mit rund 2,4 Milliarden Gläubigen, die größte aller Weltreligionen. Die Anhänger des Christentums werden als Christen bezeichnet. Im Zentrum des Christentums steht die Person Jesus, ein Zimmermannsohn aus Nazareth. Im Christentum sehen die Christen Jesus als den Sohn Gottes und den von den Juden verworfenen Messias an. Im Christentum bekennen sich die Christen zu dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus. Als Grundlage des Glaubens dient im Christentum die Bibel, das inspirierte Wort Gottes.

Das Christentum hat sich im Laufe der Jahre in viele unterschiedliche Konfessionen gespalten, wie die römisch katholische Kirche, orthodoxe Kirche, protestantische Kirche und die anglikanische Kirche.

Was jetzt zu beobachtten ist in Deutschland, ist das unter der Tochter eines Pastors der Gegensatz zwischen Arm und Reich deutlich zugenommen hat, das Normen und Werte immer mehr von den Multinationalen Konzernen diktiert werden und ein christliches Leben in der Praxis immer schwieriger wird.

Jürgen Moltmann versucht, Antwort zu geben auf die Grundfrage Wo ist Gott im Leiden der Menschen unter der Gewalt anderer Menschen? Wo ist das Gottesreich mit Frieden und Gerechtigkeit für alle? Diese Fragen stellen Menschen heute, tief verunsichert in ihrem Glauben, und suchen nach Hoffnungsträgern für sich selbst und die Welt.

Weblink:

er ist Christus für uns heute?
Wer ist Christus für uns heute?
von Jürgen Moltmann

Samstag, 19. März 2016

Jesus Christus und das Christentum

as Christentum ist mit rund 2,4 Milliarden Gläubigen, die größte aller Weltreligionen. Die Anhänger des Christentums werden als Christen bezeichnet. Im Zentrum des Christentums steht die Person Jesus, ein Zimmermannsohn aus Nazareth.

Im Christentum sehen die Christen Jesus als den Sohn Gottes und den von den Juden verworfenen Messias an. Im Christentum bekennen sich die Christen zu dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus. Als Grundlage des Glaubens dient im Christentum die Bibel, das inspirierte Wort Gottes.

Jesus hat als Jude vom Reich Gottes gesprochen und verkündet, dass mit ihm dieses Reich schon begonnen hat. Die Menschen, die an Jesus Christus und seine Botschaft glaubten, nannten sich später Christen. Paulus und die anderen Apostel haben die Botschaft von Christus weitererzählt. So wurde sie verbreitet.

Jesus predigte viele Dinge aus der jüdischen Bibel und ergänzte die Ausführungen. Später entstand daraus das Zweite Testament. Die jüdische Bibel nennen Christen daher auch das Erste Testament. Beide Testamente zusammen sind die Bibel der Christen.

Jesus forderte die Menschen dazu auf, sich an die Zehn Gebote zu halten und friedlich, fair und gerecht miteinander zu leben und füreinander zu sorgen. Er selbst soll vielen kranken und armen Menschen auf wundersame Weise geholfen haben.

Christen glauben, dass Jesus Christus der Messias ist, der vom Tod auferstanden ist und sie von ihren Sünden befreit. Juden und Muslime glauben das nicht.

Christen glauben an einen einzigen Gott. Ihre Religion hat sich aus dem Judentum entwickelt und ist auch mit dem Islam verwandt. Aus ihm hat sich später die Bahai-Religion entwickelt. Alle vier Religionen haben den gemeinsamen Stammvater Abraham.

Jesus hat als Jude vom Reich Gottes gesprochen und verkündet, dass mit ihm dieses Reich schon begonnen hat. Die Menschen, die an Jesus Christus und seine Botschaft glaubten, nannten sich später Christen. Paulus und die anderen Apostel haben die Botschaft von Christus weitererzählt. So wurde sie verbreitet. Jesus predigte viele Dinge aus der jüdischen Bibel und ergänzte die Ausführungen. Später entstand daraus das Zweite Testament. Die jüdische Bibel nennen Christen daher auch das Erste Testament. Beide Testamente zusammen sind die Bibel der Christen. Jesus forderte die Menschen dazu auf, sich an die Zehn Gebote zu halten und friedlich, fair und gerecht miteinander zu leben und füreinander zu sorgen. Er selbst soll vielen kranken und armen Menschen auf wundersame Weise geholfen haben. Christen glauben, dass Jesus Christus der Messias ist, der vom Tod auferstanden ist und sie von ihren Sünden befreit. Juden und Muslime glauben das nicht.

Christen glauben an einen einzigen Gott. Ihre Religion hat sich aus dem Judentum entwickelt und ist auch mit dem Islam verwandt. Aus ihm hat sich später die Bahai-Religion entwickelt. Alle vier Religionen haben den gemeinsamen Stammvater Abraham.

Die Lehre Christi ist jedoch nicht ohne Widerspruch geblieben.
Hier legt Nietzsche dar, wie die christliche Kirche nach Jesu Tod entstehen konnte. Die Urgemeinde habe keine der Lehren Jesu verstanden, seinen Tod völlig falsch ausgedeutet und dann genau das errichtet, was Jesus hinter sich gelassen hatte: eine organisierte Kirche, wiederum mit Priestertum.

Hauptschuldiger an dieser Umfälschung sei der Apostel Paulus, der alle Begriffe Jesu missbraucht habe, um sich selbst an die Macht zu bringen. Mit ihm sei wieder der Glaube an „Sünde“ und „Vergebung“ auferstanden, er habe in tiefstem Hass das Christentum als eine Rebellion gegen alles Vornehme und Privilegierte neu gegründet.

Mit besonderer Empörung weist Nietzsche die Lehren der Unsterblichkeit der Seele und des Jüngsten Gerichts zurück.

Weblink:

http://www.religionen-entdecken.de/religionen/christentum Christentum - Jesus ist der Messias

Demokratie versus Kapitalismus?

"Der Kapitalismus ist seinem Wesen nach international. Er ist als solcher mit der Demokratie unvereinbar. Der internationalistische Kapitalismus bewirkt die Expropriation der Völker. Dem Kapital steht nur eine dienende, nicht eine beherrschende Funktion zu. Wenn die (multinationalen) Anteilseigner und ihre Agenten in den Vorständen und Aufsichtsräten die existentiellen Entscheidungen über Unternehmen treffen, entmachtet das die Völker existentiell. Die Völker werden zu Dienern der Kapitaleigner und verlieren ihre Würde. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sind nicht mehr zu verwirklichen. Zumal dem Sozialprinzip mit dem Verlust an Demokratie der Bewegungsmotor entzogen wird." Karl-Albrecht Schachtschneider, »Res publica, res populi«, 1978

"Die Menschheit des Menschen verbietet jede Art von Herrschaft von Menschen über Menschen." Karl-Albrecht Schachtschneider, »Demokratie v. Kapitalismus«

Mit den folgenden Thesen hat sich auf dem 2. DISS-Tag die neue AG Demokratie vor- und zur Diskussion gestellt. Dabei gingen die Referenten von den folgenden Fragestellungen aus:
  1. Repräsentative Demokratie in der Vertrauenskrise als grundsätzliches Problem  der repräsentativen Demokratie, oder besteht hier nur ein Reformbedarf?
  2. Gibt es eine Demokratie ohne Kapitalismus? Oder ist eine Perspektive „Demokratie“ ohne Kapitalismus realistisch, und welche Wirtschaftsform wäre dem angemessen? Oder muss das Verhältnis beider neu verhandelt werden?
  3. Lässt sich die Nation, die bisher an die Demokratie gebunden war, durch erweiterte Identitäten als Träger wirkungsvoller Demokratien in Zeiten der Globalisierung  ersetzen, und was wären diese? Oder bleibt die Nation der unumgängliche Träger demokratischer Strukturen?
  4. Zum Verhältnis von Wissenschaft und Soziale Bewegungen und Politische Arbeit generell. Können soziale Bewegungen von wissenschaftlichen Analysen profitieren? Occupy und Wallstreet begannen mit (oft sehr unterschiedlichen) sozialen Motiven (Wohnungsnot, Fahrpreiserhöhungen, zu niedrige Löhne, Arbeitslosigkeit etc. etc.) und entwickelten in ihren Verlauf sehr oft gleiche Ziele (Menschenwürde, Demokratie etc.)1  Ist aber die Kritik an sozialen Nöten etc. nicht sogar systemstabilisierend, weil ihr sehr schnell durch Zugeständnisse oder rhetorische Beschwichtigungen begegnet werden kann? Sind das nicht letzten Endes Antworten auf die neo-liberalistische Entwicklung des Globus?
Die ersten drei Thesen orientieren sich im Wesentlichen an einer Umfrage der Zeitschrift Widerstand 37/2013 „DemoKratie“, die vierte grundsätzlich am Verhältnis von (kritischer) Wissenschaft und linker Politik. Alle Punkte werden sehr knapp und thesenhaft behandelt und sollen zu weiterer Diskussion anregen.
Helmut Kellershohn: Repräsentative Demokratie in der Vertrauenskrise
http://www.diss-duisburg.de/2013/11/repraesentative-demokratie-in-der-vertrauenskrise/
Wolfgang Kastrup: Gibt es eine Demokratie ohne Kapitalismus?
http://www.diss-duisburg.de/2013/11/gibt-es-eine-demokratie-ohne-kapitalismus/
Anton Meier: Zur Arbeitsperspektive der Demokratiedebatte
http://www.diss-duisburg.de/2013/11/zur-arbeitsperspektive-der-demokratiedebatte/
Siegfried Jäger: Vom Nutzen kritischer Wissenschaft für demokratische Politik
http://www.diss-duisburg.de/2013/11/vom-nutzen-kritischer-wissenschaft-fuer-demokratische-politik/

http://www.diss-duisburg.de/2013/11/demokratie-undoder-kapitalismus/ Demokratie und/oder Kapitalismus?

Nietzsche und das Christentum


 Man soll das Christenthum nicht schmücken und herausputzen: es hat einen Todkrieg gegen diesen höheren Typus Mensch gemacht, es hat alle Grundinstinkte dieses Typus in Bann gethan, es hat aus diesen Instinkten das Böse, den Bösen herausdestillirt: – der starke Mensch als der typisch Verwerfliche, der »verworfene Mensch«. Das Christenthum hat die Partei alles Schwachen, Niedrigen, Mißrathnen genommen, es hat ein Ideal aus dem Widerspruch gegen die Erhaltungs-Instinkte des starken Lebens gemacht; es hat die Vernunft selbst der geistig stärksten Naturen verdorben, indem es die obersten Werthe der Geistigkeit als sündhaft, als irreführend, als Versuchungen empfinden lehrte. Das jammervollste Beispiel: die Verderbniß Pascal's, der an die Verderbniß seiner Vernunft durch die Erbsünde glaubte, während sie nur durch sein Christenthum verdorben war!  »Der Antichrist«, Kap. 5

Nietzsche und das Christentum

Friedrich Nietzsche wandte sich angesichts des Leidens und frühen Sterbens seines Vaters an Gott, betend und bittend, aber seine Bitten blieben ohne göttliche Antwort.

Kein Gott hatte ihm geantwortet und Nietzsche lernte daraus: Gott erhört uns nicht. Die Frommen verehren eine Art Phantom, ein illusorisches Himmelswesen, unerreichbar und tyrannisch. Dieser Glaube, sagt Nietzsche später, führt die Menschen dazu, das Beste ihrer Ideen und Energien an einen illusorischen Himmel zu verschleudern … anstatt „fröhlich“ auf Erden zu leben. Es kommt für Nietzsche entschieden darauf an, dass die Menschen die Freude am Lebendigen bewahren, dass sie sich am Genuss der Sinne erfreuen, dass sie Stärke erleben…Bleibt der Erde treu, heißt dann sein Prinzip.


Bekanntlich hat der Philosoph Friedrich Nietzsche das Christentum heftig attackiert und mit einer zügellosen, unerhört schroffen Sprache verworfen. "Mit einem außerordentlichen Reichtum an Gesichtspunkten", so Jaspers, "stellte er christliche Wirklichkeiten bloß, wobei er die Gründe früherer Gegnerschaften mit aufnahm und herkömmliche Maßstäbe radikal ad absurdum führte."

Was warf Nietzsche dem Christentum vor?

Nietzsche warf dem Christentum vor, es habe den Lebenswillen geschwächt. Die Begriffe Gott, Jenseits, Seelenheil und Sünde seien nur erfunden worden, um das Leben in Frage zu stellen, das Diesseits zu entwerten, den Leib zu verachten und die Menschen zu knechten, moralisch zu erniedrigen und zu terrorisieren. "Der christliche Glaube ist von Anbeginn Opferung: Opferung aller Freiheit, alles Stolzes, aller Selbstgewissheit und des Geistes: zugleich Verknechtung und Selbst-Verhöhnung, Selbst-Verstümmelung."

Zudem sei das Christentum eine Religion der kaum maskierten Rachegefühle, weil es ein Sieg der Schlechtweggekommenen, Schwachen und Ohnmächtigen sei. Nietzsche behauptete weiter, das Christentum habe dem Eros Gift zu trinken gegeben, an dem er zwar nicht gestorben, aber zum Laster entartet sei. "So ist es denn dem Christentum gelungen, aus Eros und Aphrodite - großen idealfähigen Mächten - höllische Kobolde und Truggeister zu schaffen durch die Martern, welche es in dem Gewissen der Gläubigen bei allen geschlechtlichen Erregungen entstehen ließ."

Das Christentum mache krank, es habe "die Krankheit nötig, ungefähr wie das Griechentum einen Überschuss von Gesundheit nötig hat", sagte Nietzsche und: "Das Christentum war bisher das größte Unglück der Menschheit." Nietzsche lastete dem Christentum "Vergiftung, Verleumdung, Verneinung des Lebens, die Verachtung des Leibes, die Herabwürdigung und Selbstschändung des Menschen durch den Begriff Sünde" an. Die einzige Praxis der christlichen Kirche bestehe darin, der Menschheit jedes Blut, jede Liebe und jede Lebenshoffnung aus den Adern zu saugen. Das Christentum sei die schlimmste Verschwörung, die es je gegeben habe, gegen alles, was gesund, schön, wohlgeraten und gut sei, ja gegen das Leben selbst.

Im Christentum und im Judentum, in dem das Christentum seine Wurzeln hat, sah der Philosoph Phänomene der "Décadence" und im gekreuzigten Gott ein "Ärgernis", "ein Fluch auf das Leben." Denn von Beginn an habe die christliche Religion unser irdisches Leben diffamiert und geschwächt. Der Nihilismus sei nicht, wie oft missverstanden, eine von ihm, Nietzsche, vorgetragene Leugnung von Sinn und Religion, sondern "eine innere Verfassung des Christentums selbst." Christentum war für Nietzsche, infolge seiner moralisch motivierten Weltverneinung, "die gefährlichste und unheimlichste Form aller möglichen Formen eines Willens zum Untergang - ein Zeichen tiefster Erkrankung, Müdigkeit, Missmutigkeit, Erschöpfung und Verarmung an Leben."

Nietzsche unterstellte dem Christentum extreme Lebensfeindlichkeit: Es macht keinen Mut zum Leben, es erzieht zum Muckertum, zum Herdendasein, zur Verderbnis der Vernunft durch die Erbsünde, verschließt die Augen vor der Wirklichkeit, weder die Moral noch die Religion berührt im Christentum mit irgendeinem Punkte Wirklichkeit. Es verlegt das Schwergewicht des Lebens ins Jenseits, nicht ins Leben. Richtet nicht, sagen sie, aber sie schicken alles in die Hölle, was ihnen im Wege steht.

Das Christentum ist die lebensfeindliche Macht schlechthin, die auch in einer prinzipiellen Kunstfeindlichkeit zum Ausdruck kommt. Nach ihren anfänglichen Siegen über die Völker des Abendlandes in der Zeit der Renaissance sei das Christentum beinahe schon durch die lebensbejahenden Mächte überwunden worden, hätte sich nicht eine Erneuerung der christlichen Religion in der Gestalt Luthers gegen die Renaissance erhoben und die endgültige Vernichtung der lebensfeindlichen Macht des Christentums und der Kirche aufgehoben.

Nietzsche kritisierte die Reformation als Reaktion gegen die frühe Aufklärung der Renaissance, die der Philosoph vor allem durch Petrarca, Erasmus von Rotterdam und Voltaire verkörpert sah. Der Protestantismus glaubte, laut Nietzsche, das Christentum gereinigt zu haben, indem er es durch Verinnerlichung verflüchtigte und aus der Welt schaffte.

Nietzsche, der Sohn eines evangelischen Pfarrers, beurteilte Luther und sein Werk in Ausdrücken, die an die heftigste konfessionelle Polemik der älteren katholischen Geschichtsschreibung erinnern. Luther erscheint bei ihm als "der gefährlichste Pessimist", der jenen Grundirrtum gebracht habe, "dass es nur auf den Glauben ankomme und dass aus dem Glauben die Werke notwendig folgen müssen", der die Menschen mit einem "geistlichen Überfall überrumpelt."

Nietzsche wendet sich oft mit scharfen Worten gegen einen Glauben, zu dem sich, seiner Meinung nach, moderne Menschen, also Menschen seines,nämlich des 19. Jahrhunderts, heuchlerisch bekennen, ohne auch nur im Entferntesten daran zu denken, ihm entsprechend zu handeln - "außer vielleicht zum Abendmahl zu gehen."

Die Ablehnung der Religion machte ihn zu einem Vorreiter in Sachen Menschlichkeit. Leider ist bis heute ein Großteil der Menschen immer noch Abhängig von einem völlig fiktiven Glaubensmuster, das in so genannter Religion zutage tritt. Ob christlich, muslimisch, jüdisch, hinduistisch oder zumindest teilweise buddhistisch, religiöser Glaube führte in der Geschichte der Menschheit zu den bisher größten Tragödien.

Der Philosoph der Mitleiďslosigkeit Nietzsche brach - kurz bevor er vollständig seinen Verstand verlor - auf der Straße weinend zusammen, weil eŕ nicht eŕtrug, dass ein Pferd geschlagen wurde. Nietzsche irrte sich - sogar in sich selbst.

Weblinks:

Nietzsche und das Christentum - www.ursulahomann.de

Literatur:


Der Antichrist: Versuch einer Kritik des Christentums
von Friedrich Nietzsche

Samstag, 12. März 2016

»Also sprach Zarathustra« von Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche

»Also sprach Zarathustra« ist Friedrich Nietzsche wirkungsmächtigstes Werk, das in vier Teilen zwischen 1883 und 1885 erschien - ein halkyonisches Werk. Nietzsches Philosophie vom Übermenschen markiert einen Erkenntnisweg.

Mit 30 Jahren verlässt seine Heimat wie auch den See seiner Heimat und geht ins Gebirge, um seines Geistes und seinr Einsamkeit zu genießen. <-- FNB, S. 176 -->

Gott ist tot. Und die Menschen haben es noch nicht bemerkt? Die Religion? Ein Götzendienst in einer sinnentleerten Welt. Was ist schon gut und böse, wenn das oberste Ziel des Lebens in der Relativität der Werte versinkt? Zarathustra ist der Verkünder des neuen Heils: "Ich will die Menschen den Sinn ihres Seins lehren - welcher ist der Übermensch."

Jenes vollkommene Wesen, "rechtwinklig an Geist und Seele", das die Kranken und Schwachen verachtet, die moralinsauren Spießbürger, deren neuer Götze der Staat ist, die Asketen, die ihren Leidenschaften nur das Deckmäntelchen der Tugend überstreifen. Wie Blitze lässt Zarathustra seine Wut, seine Provokation und seine Polemik hernieder fahren auf das Volk.

Für Nietzsche ist der Zarathustra der Künder seiner Religion und Moral - einer kommenden Religion und Moral der Zukunft.

Nietzsche überwindet mit dem Zarathustra seine Krise, mit diesem Werk hat er sich "einen schweren Stein [...] von der Seele gewälzt" und sich "senkrecht aus dieser Tiefe in meine Höhe erhoben." Stolz teilt er Franz Overbeck mit: "Es wird nun wieder ,gehen': - hoffen wir's wenigstens!"

Mann mit der Laterne

Zarathustra steht mindestens achttausend Jahre vor unserem jetzigen Zeitpunkt in der Menschheitsentwickelung, und was er an Großem, Gewaltigem aus einem erleuchteten Geiste heraus der Menschheit gegeben hat, ist lange Zeit unter den allerwirksamsten Kulturgütern der Menschheit deutlich vernehmbar gewesen. Das kann auch heute noch derjenige wahrnehmen, der die geheimeren Strömungen in der ganzen Menschheitsentwickelung beachtet.

Zarathustra gehört wesenhaft zu denen, die in ihrer Seele Wahrheiten, Weistümer, Anschauungen zu erleben hatten, die weit über das normale Menschheitsbewußtsein ihrer Zeit hinausgingen. Wahrheiten also aus den übersinnlichen Welten, aus jenen Gebieten der übersinnlichen Welten, die weit hinaus liegen über alles, was das normale Menschenbewußtsein seiner Zeit schauen konnte, hatte Zarathustra seinen Mitmenschen in jenem Lande, wo sich später das persische Reich ausbreitete, zu verkünden.


Literatur, die man gelesen haben sollte:

Also sprach Zarathustra
Also sprach Zarathustra
von Friedrich Nietzsche

Weblink:

Das Böse in der Lehre des Zarathustra - www.miekemosmuller.com

Gewalt ist auch kein Mittel

Gewalt ist auch kein Mittel. Gewalt geht gar nicht schon gar nicht privat, da das Gewaltmonopol beim Staat liegt. Aber Stillhalten und stummer Protest ist keine Alternative.

Trotzdem: Was erwartet die Bundesregierung. Wie sollen die Bürger angesichts der katastrophalen Migrationspolitik reagieren. Unterkunft, Integration, Schule, Abschiebung , etc. alles unbewältigt. Und man erwartet 2016 wieder eine nach oben offenen Migrationswelle.

Ist es verwunderlich , wenn es mancher Bürger, vielleicht sogar schon die Mehrheit der Buergen mit der Angst um die Zukunft zu tun bekommt?

Nein es ist nicht verwunderlich. Die Politik hat versagt. Von Anfang an. Nicht der Bürger.

Die 1921 erschienene philosophische Schrift »Zur Kritik der Gewalt« von Walter Benjamin, wo Benjamins Schicksalsbegriff Gestalt gewinnt, beeinflusste viele bedeutende Denker.

Weblink:

Die PestZur Kritik der Gewalt von Walter Benjamin und Herbert Marcuse

Samstag, 5. März 2016

»Was geschah im 20. Jahrhundert? Unterwegs zu einer Kritik der extremistischen Vernunft« von Peter Sloterdijk


Was geschah im 20. Jahrhundert?:
Unterwegs zu einer Kritik der extremistischen Vernunft

In seinem neuesten Werk »Was geschah im 20. Jahrhundert?: Unterwegs zu einer Kritik der extremistischen Vernunft« charakterisiert Peter Sloterdijk das 20. Jahrhundert als eine Epoche der »extremistischen Vernunft«. Das Werk ist eien essayisitiscxhe Zeitdiagnose und ein zeitgeschichtlicher Seinsbefund.

Peter Sloterdijk knüpft mit den sechs in diesem Bund vereinten, thematisch verbundenen Essays an seine monumentale Trilogie »Sphären« an: In ihr ging es um nicht weniger, als um eine Explikation der Entwicklung der Menschheitsgeschichte anhand dieses atmosphärisch-ökologischen Konzepts. Es erlaubt Sloterdijk, das 20. Jahrhundert in ebenso radikaler wie überrachender Weise neu zu beschreiben.

Sloterdijk analysiert diese Ära als eine Zeit der Erfüllungen: Das 20. Jahrhundert ist das Jahrhundert der triumphierenden Ungeduld, die zu allem fähig ist. Es ist das Jahrhundert des sofortigen Vollzugs, in dem das Standrecht der Maßnahmen sich an die Stelle von Geduld, Vertagung und Hoffnung setzt.

Diese Epoche kannte nie ein »Prinzip Hoffnung«, sondern immer nur ein Prinzip Sofort, das sich aus zwei kooperierenden Größen zusammensetzte, dem »Prinzip Ungeduld« und dem »Prinzip Gratis«. Diesen Prinzipien werden leitende Motive: Es geht von jetzt an immer darum, zu arbeiten, um nicht mehr arbeiten zu müssen.

Jede Anstrengung hat nur noch einen vorläufigen Charakter. Man ist zum letzten Mal geduldig, um endlich, nach dem großen Fund, nie mehr geduldig sein zu müssen. Der tiefste Traum Europas ist die Arbeitslosigkeit, die aus dem materiellen Wohlstand entspringt.



Sloterdijk demonstriert, dass solcher Traum nur gelingt, wenn er sich auf einen »universellen Schatz« stützen kann: den gesamten Erdball und dessen uneingeschränkte Ausbeutung. Wenn das 20. Jahrhundert die Verwirklichung dieser Träume auf die Tagesordnung gesetzt hatte, ohne diese Träume richtig gedeutet zu haben, lässt sich für das 21. Jahrhundert sagen, dass es mit einer neuen Traumdeutung beginnen muss. In dieser wird gefragt werden, auf welche Weise die Menschheit ihre Suche fortsetzt, ohne die wir nicht zu sagen wüssten, was das In-der-Welt-Sein für uns bedeutet.

Literatur:


Was geschah im 20. Jahrhundert?: Unterwegs zu einer Kritik der extremistischen Vernunft
von Peter Sloterdijk

Samstag, 27. Februar 2016

Peter Sloterdijk zur Flüchtlingsfrage

Die Diskussion um die Flüchtlingspolitik wird militanter. Einige von denen, die sich jetzt zu Wort melden, haben schon den Stahlhelm aufgesetzt. Stacheldraht ersetzt die Argumentation. Metaphern werden entsichert und als geistige Sprengladungen genutzt.

Ein Großmeister der politischen Metaphorik ist Peter Sloterdijk. Seine Philosophie kreist um Begriffe wie Blasen, Sphären, Globen. Nun fordert er in einem apokalyptischen Alarm wenig liberal und freigeistig die Abschottung von Märkten und Territorien. Die postmodernisierte Gesellschaft, sagte Sloterdijk dem „Cicero“, existiere in einem „surrealen Modus von Grenzenvergessenheit“.

In der Flüchtlingsfrage stimmt nun auch Philosoph Peter Sloterdijk in den Chor der Apokalyptiker ein. Warum singen radikal liberale Denker wie er plötzlich Loblieder auf Grenzen?

Erstaunlich ist im Chor der Nationalliberalen nun die Arie vom Freigeist Peter Sloterdijk, in der er, bis an die Obergrenze des sehr Vertrauten trällernd, das hohe Lied auf den Nationalstaat singt – inklusive Abgesang auf die ungeliebte Kanzlerin. Auch hier erklingen Variationen, um nicht zu sagen Gassenhauer aus dem neopopulären Konservativen-Diskurs. Aber natürlich im wundervollen Sloterdijk-Tenor.

Sloterdijk hat dem "Cicero" ein Interview zur Flüchtlingsfrage gegeben. Kein Philosoph schreibt, denkt und polemisiert schöner, nur macht er sich gerade in einer Nische breit, die bereits durch Großmeister wie Rüdiger Safranski und Gertrud Höhler belegt ist.

Hier die Schnellzusammenfassung aus der "Cicero"-Pressemeldung für alle, die die 9 Euro lieber für anderes ausgeben wollen: "Die deutsche Regierung hat sich in einem Akt des Souveränitätsverzichts der Überrollung preisgegeben …, diese Abdankung geht Tag und Nacht weiter."

Die Politik der offenen Grenzen könne final nicht gut gehen. "Merkel wird zurückrudern." Semantische Tricks würden die notwendige Kehrtwende bemänteln. "Wir haben das Lob der Grenze nicht gelernt." In Deutschland glaube man immer noch, "eine Grenze sei nur dazu da, um sie zu überschreiten".

Innerhalb Europas schere Deutschland damit aus. "Die Europäer werden früher oder später eine effiziente gemeinsame Grenzpolitik entwickeln. Auf die Dauer setzt der territoriale Imperativ sich durch. Es gibt schließlich keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung."

„Der Lügenäther ist so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr.“

Und dann sind auch noch die Medien mit Ausnahme des "Cicero", wie zu vermuten ist, dran. "Der Lügenäther ist so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr." Im Journalismus trete die "Verwahrlosung" und die "zügellose Parteinahme allzu deutlich hervor.". Das Bemühen um Neutralität sei gering, "die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an."

Peter Sloterdijk ist endlich mehrheitsfähig geworden. Er ist auf der Höhe der Merkel-Umfragen. Vor sechs Jahren war das noch anders. Da war er der ultimative Outlaw, als er den Fiskalstaat grundsätzlich infrage stellte. Die Statthalter des sozialkonservativen Denkens überzogen ihn mit einer Art Fatwa: Er wurde intellektuell für vogelfrei erklärt. Sloterdijks These war, dass die kühle Umverteilung durch den real existierenden "Semi-Sozialismus auf eigentumswirtschaftlicher Grundlage" eine Gesellschaft korrumpiere.

Aber etwas anderes ist bei seinen verwirrenden Aussagen ebenso denkbar: Vielleicht existiert Sloterdijk ja in einem „surrealen Modus von Geistesvergessenheit“.


Weblink:

Flüchtlingsdebatte: Peter Sloterdijk und die Grenzen der Liberalität - www.welt.de/kultur


Dienstag, 23. Februar 2016

Philosoph Marc Jongen als Vordenker der AfD

© dpa


Marc Jongen ist Philosoph und gilt als enger Vertrauter Peter Sloterdijks. Jongen schafft die ideologische Grundlage der AfD.

Er spricht davon, die "Thymos-Spannung" in der Gesellschaft wieder zu heben. Das altgriechische "Thymos" bezeichnet eine Seelenregung zwischen Zorn und Wut. Solche Gedankenkonstrukte findet längst auch Anklang bei manch parteifernem Akademiker.

Der Philosoph der Rechten macht er sich gerade in einer Nische breit, die bereits durch Großmeister wie Rüdiger Safranski belegt ist.Der Schriftsteller Rüdiger Safranski beschimpft die aktuelle Flüchtlingspolitik als "infantil", "unreif" und "naiv".

Das Gegensatzpaar von Naivität und Souveränität gehört dabei zu den liebsten Denkmustern nationalkonservativer Denker. Naiv seien die Moralisten und Mehrheitspolitiker mit Merkel an der Spitze. Souverän, das seien nur sie selbst, die Denker mit Globalüberblick.

Weblink:

Neue Konservative: Vordenker oder Verführer? - 3 Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Mittwoch, 17. Februar 2016

Die Probleme unserer Zeit überfordern das Individuum

Das Leben ist komplexer geworden, die Fragen komplizierter, die Lösungen nicht einfacher: Es gibt ein wachsendes Bedürfnis nach moralischer Orientierung.

Eine große Mehrheit der EU-Bürger spricht sich einer Umfrage zufolge für europäische Lösungen in der Flüchtlingskrise aus. So wünschen sich 79 Prozent in den Staaten der Europäischen Union eine faire Verteilung der Asylsuchenden auf alle Staaten, wie aus einer am Dienstag von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichten Erhebung hervorgeht. Allerdings gibt es auch deutliche Unterschiede zwischen den neuen und alten Mitgliedsstaaten.

In der "eupinions"-Umfrage sprachen sich 87 Prozent der Bürger für eine gemeinschaftliche Sicherung der EU-Außengrenzen aus. Die Reisefreiheit innerhalb der EU wollen 79 Prozent der Befragten geschützt sehen. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) unterstützen auch die Forderung, dass diejenigen Staaten, die es ablehnen, ihren Teil der Verantwortung zu tragen, weniger Geld aus der EU-Kasse erhalten sollen.

Die Umfrage zeigt aber auch deutliche Meinungsunterschiede zwischen den Ländern. Zwar findet auch eine Mehrheit von 54 Prozent der Befragten in den neuen Mitgliedsstaaten, dass Asylbewerber fair verteilt werden sollen. In den alten Mitgliedstaaten befürworten dies aber 85 Prozent der Bürger.
Ungeachtet der Forderung nach europäischen Lösungen zeigt die Umfrage auch Vorbehalte gegen Flüchtlinge und Sorgen vor negativen Folgen in der Bevölkerung auf. Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) erklärt, dass sie sich manchmal wie Fremde im eigenen Land fühlen. Negative Folgen für die Sozialsysteme fürchten 58 Prozent.

Die Befragung fand im Dezember in allen 28 EU-Staaten statt. Mit 11.410 Befragten ist die Umfrage den Angaben zufolge repräsentativ für die Europäische Union.

Weblink:

Die Probleme unserer Zeit überfordern das Individuum - www.welt.de

Samstag, 13. Februar 2016

Habermas-Kritik an Europa

In seinem Essay »Zur Verfassung Europas« weiß der Autor sehr wohl, dass dem Europa-Gebilde gemeinsame "soziale und kulturelle Rechte" fehlen. Und kritisiert deshalb gründlich jene Politik, "die vorgibt, den Bürgern ein selbstbestimmtes Leben primär über die Gewährleistung von Wirtschaftsfreiheiten garantieren zu können".

Doch schon bei der Forderung nach der Präzisierung der Menschenrechte in einer zu ändernden europäischen Verfassung, gelingt im eine mediokre Formulierung von richtungsweisender Schwäche für das Gesamtwerk:

"Jede Abschiebung eines Asylbewerbers . . ., jedes kenternde Schiff mit Armutsflüchtlingen . . . ist eine weitere beunruhigende Frage an die Bürger des Westens."

Wo ein bescheidener Verstand geglaubt hätte, das diese Vorgänge eine Sauerei wären und den Menschenrechte feind, sieht der Philosoph erstmal Fragen. Es ist ein Schwanken zwischen demokratischer Vernunft und feigem Kompromiss, der die jüngste Arbeit des großen Intellektuellen prägt.

So auch, wenn er kühl und richtig sieht, das die Menschenrechtspolitik des Westens nicht selten nur ein Feigenblatt zur Durchsetzung von Großmachtinteressen ist und die "Kollateralschäden" beklagt, zum anderen aber seine Kritik mit einer sonderbaren Sorge bestückt: "Noch haben die intervenierenden Mächte in keinem Fall bewiesen, dass sie die Kraft und Ausdauer zum state-building . . . aufbringen."

Samstag, 6. Februar 2016

Slavoj Zizek und »Der neue Klassenkampf«

Slavoj Zizek Video

Er sei "für die globale Solidarität mit allen Ausgebeuteten und Unterdrückten - wenn das nicht gelingt - dann sind wir verloren", so Zizek.


Der Philosoph Slavoj Zizek hat ein neues Buch geschrieben, das wieder einmal radikal anders ist. Seine Kernthese in »Der neue Klassenkampf«: Die wahre Bedrohung der westlichen Lebensweise seien nicht die Flüchtlingsströme, sondern die Dynamik des Kapitalismus. Aber wenn er von einem neuen Klassenkampf spricht, nimmt er dann nicht die zukünftige Entwicklung schon vorweg?

"Der Kapitalismus - das ist ja die Tragödie - zerstört zunehmend das, was er in seinen besten Momenten hervorgebracht hat: nämlich Demokratie, Menschenrechte und so weiter", sagt Zizek. Deshalb brauche es eine radikale Veränderung des Systems. Allerdings heiße das nicht, dass der Kapitalismus abgeschafft werden solle: "Der freie Markt hat durchaus seine Berechtigung", so der Philosoph. "Was ich sage, ist nur, dass lebensnotwendige Belange für den Menschen wie Ökologie etc. nicht vom freien Markt reguliert werden sollen."

Die Gesellschaft müsse sich umgestalten, und zwar so, dass keine verzweifelten Menschen sich mehr auf den Weg nach Europa machen müssten. "Die Lösung ist nicht, dass wir alle Mitgefühl haben, dass wir sagen, alle Armen der Welt kommt nach Europa", so Zizek. "Das wäre absurd und würde zur populistischen Revolution in Europa führen, was wiederum das Ende von Europa wäre. Doch selbst wenn noch Millionen von Muslimen kommen sollten: Sie gefährden unsere Demokratien nicht so wie Le Pen, Pegida und Co.."

Die Ängste der Menschen angesichts der Flüchtlingsströme könne er verstehen, so Zizek. Anstatt diese Ängste und Probleme der Menschen ernst zu nehmen, würden sich viele links-liberale politische Kräfte arrogant über sie erheben und und sagen: "Das ist Faschismus." Zizek ist überzeugt, dass die traditionelle Linke ausgedient hat. Er hat stattdessen eine globale linke Kraft als Alternative vor Augen. "Kommunismus nur in dem Sinne, dass wir uns darauf einigen, dass es jenseits des Marktes und der Souveränität von Staaten gemeinsame Interessen gibt." Er sei "für die globale Solidarität mit allen Ausgebeuteten und Unterdrückten - wenn das nicht gelingt - dann sind wir verloren", so Zizek.

Weblink:



Radikal anders-. Slavoj Zizek und »Der neue Klassenkampf«

»Der neue Klassenkampf« von Slavoj Zizek

Slavoj Zizek Video

»Der neue Klassenkampf: Die wahren Gründe für Flucht und Terror« ist das neue Buch von des slowenischen Philsoophen und Aktivisten Slavoj Zizek. Zizek ist einer der wichtigsten Denker und Kapitalismuskritiker der Gegenwart.

Europa steht am Scheideweg. Der Flüchtlingsstrom und der islamistische Terrorismus stürzen den Kontinent in die wohl größte Krise der Nachkriegszeit. Mit Nächstenliebe und Toleranz werden wir diese nicht überwinden. Denn beide Phänomene sind vor allem ein Symptom des globalen Kapitalismus und des daraus resultierenden neuen Klassenkampfs. Wer ganze Weltregionen und Bevölkerungsgruppen von Wohlstand und sozialer Teilhabe ausschließt, braucht sich nicht wundern, wenn dadurch Gesellschaften auseinanderbrechen und Menschen zu religiös-ideologischen Extremisten werden oder in unser Land streben.

Die eigentliche Bedrohung unserer westlichen Gesellschaftsform besteht daher in der Dynamik des globalen Kapitalismus. Das bedeutet: Wir müssen unsere westlichen Werte unbedingt verteidigen und uns zu diesem Zweck von realitätsfremdem Empathiedenken befreien und fremden Kulturen reell gegenübertreten, um mit ihnen koexistieren zu können. Vor allem aber müssen wir die ökonomischen Gründe der Flüchtlingsströme und des Terrors ausmerzen – und sei es mit Hilfe einer neuen kommunistischen Utopie. Wir haben ein Recht, für unseren westlichen Lebensstil und unsere europäischen Werte zu kämpfen; aber wir haben kein Recht, die Welt in Teilhaber und Ausgeschlossene aufzuteilen.




Die Schonzeit für den Westen ist vorüber. Nicht die Flüchtlinge gefährden unsere Gesellschaft – vielmehr bedroht das globale Kapital die gesamte Weltordnung. Für Slavoj Žižek, einen der wichtigsten Denker der Gegenwart, sind Flucht und Terror die Folgen eines neuen Klassenkampfes. Welche Chance haben wir noch, uns und unsere Werte zu retten?

Wenn Slavoy Zizek zur aktuellen Flüchtlingskrise sagt: »Unsere wahre Bestrebung sollte sein, die Basis der Gesellschaft weltweit so umzugestalten, dass keine verzweifelten Flüchtlinge mehr auf diesen Weg gezwungen werden«, werden ihm wahrscheinlich alle, unabhängig von ihrer Weltanschauung, zustimmen. Wenn er dann hinzufügt: »Die Zurschaustellung altruistischer Tugenden hingegen verhindert letztlich die Umsetzung dieses Zieles«, werden sich manche um den Genuss ihres guten Gefühls der Mitmenschlichkeit betrogen sehen und sich lieber auf ihre Empathie beschränken.

Wenn Zizek dann aber auch noch den globalen Klassenkampf als Perspektive für die Umsetzung dieses Zieles auf die Tagesordnung bringt, also die globale Solidarität mit den Ausgebeuteten und Unterdrückten, um ein menschenwürdiges Leben in möglichst allen Ländern zu gestalten, dann wird die Zustimmung sehr schnell schwinden.

Zizeks Brevier enthält unterhaltsame geistige Volten und Belege darüber, dass er die Klassiker der Philosophie gelesen hat. Mit  Goethe begibt er sich jedoch in eklatanten Widerspruch, ruft er doch auf: "Es solle Schluss mit Amboss oder Hammer sein"! Fordert er doch Hammer und Amboss auf, gemeinsam gegen das Schmieden zu kämpfen! Und wenn er mit seinem Titel auch "die wahren Gründe für Flucht und Terror" aufzuzeigen verspricht, so tut er das recht, recht zögerlich und sloterdijkisch bzw. scholastisch, so, dass man die Lust verliert ihm dabei zu folgen.

Klassenkampf? - Das eignet sich nicht wirklich als Buchtitel. Wenn überhaupt, wird das Wort nur mehr von Parteien und Unternehmern verwendet wenn sie zum Beispiel den Gewerkschaften angeblich überzogene Forderungen vorwerfen. Dann schon lieber Spenden ins Krisengebiet, Entwicklungshilfe, Freihandelsabkommen à la EPA und Hilfe bei der weiteren Implementierung der ‚westlichen Werte‘ im jeweiligen Land.

Viel Stoff zum Nachdenken auf knapp 100 Seiten. Ein neuer Zizek im Kleinformat, wie schon der Vorgänger mit dem Titel ‚Blasphemische Gedanken: Islam und Moderne‘, der als Ergänzung zu diesem neuen pocket book zu empfehlen ist.

Weblink:

Der neue Klassenkampf
»Der neue Klassenkampf: Die wahren Gründe für Flucht und Terror«
von Slavoj Zizek Gebundene Ausgabe – 21. Dezember 2015

Samstag, 30. Januar 2016

Über die Realisierbarkeit von Utopien

Der Begriff Utopie entstammt dem Titel De optimo rei publicae statu deque nova insula Utopia (Vom besten Zustand des Staates oder von der neuen Insel Utopia) des 1516 erschienenen Romans des englischen Staatsmanns Thomas Morus, der darin eine ideale Gesellschaft beschreibt, mit deren Hilfe er seinen Zeitgenossen einen kritischen Spiegel vorhält. Oft trifft man aber auch auf die vereinfachte Bezeichnung Utopia, welche eigentlich nur die Insel bezeichnet, auf der die Mitglieder der idealen Gesellschaft leben. Unter einer Utopie versteht man gemeinhin eine in die Zukunft gerichtete Vision. Thomas Morus' »Utopia« liegt jedoch nicht in der Zukunft, sondern in einer fernen Weltgegend. Erst im 18. Jahrhundert lässt sich eine Verzeitlichung der Utopie (Reinhart Koselleck) feststellen. Im heutigen Sprachgebrauch wird eine Utopie fast immer in der Zukunft verortet und selten in der Vergangenheit oder der räumlichen Ferne. Eine Utopie zeichnet sich im engeren Sinne dadurch aus, dass sie zur Zeit ihrer Entstehung als nicht sofort realisierbar gilt. Diese Unmöglichkeit der schnellen Realisierung gründet sich stets in einem (oder mehreren) der folgenden Gründe:
  • Die Utopie ist technisch nicht ausführbar, d. h. es wird erkannt, dass die technischen Möglichkeiten noch lange nicht so weit sind, bzw. es wird behauptet, diese würden auch in ferner Zukunft niemals ausreichend fortgeschritten sein, als dass sie den in der Utopie dargestellten Umständen gerecht werden könnten (siehe George Orwell, 1984 − [wobei es sich hierbei allerdings um eine Anti-Utopie oder Dystopie handelt] und auch Werner von Siemens, Über das naturwissenschaftliche Zeitalter).
  • Die Verwirklichung ist von einer Mehrheit oder Machtelite nicht gewollt oder wird von der Mehrheit der Bevölkerung als nicht wünschenswert abgelehnt.
  • Bei einem (überzeichneten) Gegenbild zur gesellschaftlichen Realität der Gegenwart muss auch erwogen werden, dass eine Realisierung der Utopie vom Autor gar nicht gewollt ist. Der Versuch einer Realisierung wäre dann eine tragische Fehlinterpretation seiner − möglicherweise ironischen − Absicht (siehe z.B. Morus' Utopia).

Wert und Idee der Freiheit

Bei aller Werte-Propaganda der offenen Gesellschaft, es ist nicht zu übersehen, diese Werte wandeln sich selbst bereits, sie sind nicht mehr einfach die alten, sie wechseln die Plätze. Sie erfahren eine neue Rezeption, führen zu neuen digitalen Inszenierungen ihres Gehalts. Die Symbolik, vornehmlich die des Staates, ist tot, die Metaphern selbst stehen vor neuem Frühlingserwachen.

Dann wird auch die Freiheit wieder neu entdeckt. Sie ist ja kein Formelwesen, in dem man allen möglichen Nutzen versammelt, wie Reisefreiheit, wie Ausdehnung der Freizeit. Usw. - Freiheit ist das Tor zum Unbekannten, noch nie Begriffenen. Sie ist ein unermesslicher Schatz im Imaginären, wo sich neue Ideen und Träume enthüllen.

„When i was a boy, i had a dream.“ Auf den kommt es an, den gilt es hoch zu halten. Die Freiheit dazu ist jedem zugänglich, er muss sie nur ausprobieren. Dann ist kein Halten mehr, kein Griff, auch kein Begriff mehr, der die Unterwerfung will. Dann öffnet sich die Freiheit als unendlicher Visionenraum.

"Freiheit" ist die Losung des Zeitalters, in dem Hegel groß geworden ist. John Locke hatte sie der Politik zugrunde gelegt, mit Rousseau war sie zu einer menschheitlichen Forderung geworden und Kant konnte zeigen, dass sie der Ursprung aller humanen Leistungen ist, ohne im Widerspruch zur strengen Naturgesetzlichkeit zu stehen. Die Freiheit tritt im "Geist" hervor, den Kant als die "belebende Kraft im Gemüthe" versteht. Damit war nicht nur der Grund für die Erfahrung des Schönen, sondern auch für einen neuen Begriff des Lebens gelegt. Nur vor diesem Hintergrund ist das Freiheitspathos Friedrich Schillers zu verstehen, der seine Ideale bereits im realen Prozess des Lebens - und damit auch in der Geschichte - wirksam sieht.

Peter Sloterdijks Kritik zur Flüchtlingspolitik

Peter Sloterdijk

Mit deutlichen Worten kritisiert Peter Sloterdijk die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin und geht auch mit den Medien hart ins Gericht. Wenn die Regierung mit ihrer Politik des Souveränitätsverzicht weitermache, sei eine „Überrollung Deutschlands“ nicht mehr aufzuhalten, prophezeit der Philosoph.

Der Philosoph Peter Sloterdijk hat das Handeln von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingskrise scharf kritisiert. „Die deutsche Regierung hat sich in einem Akt des Souveränitätsverzichts der Überrollung preisgegeben, diese Abdankung geht Tag und Nacht weiter“.

Peter Sloterdijk hat sich zur Flüchtlingspolitik auch in einem Gespräch mit dem Magazin Cicero (Februar-Ausgabe) zu Wort gemeldet. Sloterdijk stellt die Flüchtlingspolitik als Akt der Selbstzerstörung dar und behauptet: „Es gibt keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung.“

Er behauptet einen Souveränitätsverzicht und konstatiert ängstlich eine „Überrollung Deutschlands“ und huldigt dem „Lob der Grenze“. Man habe das „Lob der Grenze“ nicht gelernt, in Deutschland. Und man glaube, in Deutschland, „eine Grenze sei nur dazu da, um sie zu überschreiten“.

Man ist geneigt, diese wenig hilfreiche Äußerung als reine Spiegelfechtererei zu betrachten. Diese Betrachtung des Problems und seine Flut-Rhetorik hat nicht das Geringste mit den Tatsachen zu tun. Das Problem wird sozusagen nur semantisch überlagert, denn souveräne Staaten müssen nicht überrollt werden.

Die Flüchtlingspolitik wird jedoch dadurch nicht besser, daß ein großer Metaphoriker wie Peter Sloterdijk sie mit einem Rucksack voller Angst im Gepäck kommentiert, nur um den Heimatlosen in Deutschland aus Angst vor Integration keine Heimat bieten zu können.

Weblinks:

„Es gibt keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung“ - www.cicero.de

Flüchtlingspolitik - http://frederikweitz.blogspot.de

«Was uns Sloterdijks Flutmetaphern lehren können» - blog.tagesanzeiger.ch

Samstag, 23. Januar 2016

Es gibt keine Utopien mehr

Eine Utopie ist immer auch wie eine Weltkarte. Utopie ist die Grundidee, die Verknüpfung von Traum und Vorhaben, von Illusion oder Wahn mit dem Politischen, mit dem Bezug zur Realtität.

»Eine Weltkarte, in der Utopia nicht verzeichnet ist, ist keines Blickes wert, denn sie unterschlägt die Küste, an der die Menschheit ewig landen wird.«
Oscar Wilde
Der moderne Gesellschaft sind Utopien abhanden gekommen, es gibt keine Utopien mehr, Dystopien dagegen sind auf dem Vormarsch. Damit einher geht der Verlust an utopischer Hoffnung. Wenn überhaupt, dann gibt es Werke, die schwanken zwischen Utopie und Dystopie.

In der westlichen, scheinbar postideologischen Gesellschaft, in der wir leben, stehen Utopien grundsätzlich unter Ideologieverdacht. Das trägt dazu bei, dass sich keiner mehr traut, eine Utopie durchzudenken, ohne eine Dystopie mit aufzubauen.

In welchem Zustand müssen sich Gesellschaften befinden, in denen man nicht dazu in der Lage ist, eine positive Zukunft zu entwerfen. Es herrscht da offenbar eine große Skepsis vor.

Viele werden sich sagen: Bloß keine Utopien mehr. - Das hat vielleicht damit zu tun, dass Dinge, die als utopische Entwürfe begonnen haben, dystopische Ausmaße angenommen haben. Das Standard-Beispiel ist der Kommunismus, aber man kann auch für Technologie sagen:

Da gab es eine utopische Hoffnung, dass alle besser, schöner und mit weniger Arbeit leben sollten, die reale Dystopie sind die Arbeitsverhältnisse von heute, die allgegenwärtige Überwachung, die Angst davor, die Technik nicht mehr zu verstehen, etc.

»Utopia« ist ein Roman von Thomas Morus, der erste utopische Roman überhaupt. Das Werk endet mit einem zweideutigen Satz, einem Schwanken zwischen Wunsch und Hoffnung: »Ich wünsche, daß es geschieht.« - das wäre der gehegte Traum. Aber Thomas Morus schließt mit dem Satz: »Freilich wünsche ich das mehr, als ich es hoffe.« - das geht mehr auf die Verwirklichung des Traumes.

Weblinks:

Philosophie Utopie ARTE 1 - www.youtube.com

Zwischen Freiheit und Ordnung - Lirabelle Blogsport - lirabelle.blogsport.eu

Utopia Roman von Thomas Morus:

Utopia
Utopia
von Thomas Morus

Utopia
Utopia
von Thomas Morus

Samstag, 16. Januar 2016

Thomas Morus‘ »Utopia« ist der Entwurf einer idealen Gesellschaft

»Utopia« von Thomas Morus



Thomas Morus‘ »Utopia« ist der Entwurf einer idealen Gesellschaft, die auf sozialer Gerechtigkeit für alle Menschen, dem Streben nach Bildung, gemeinschaftlichem Besitz und demokratischen Grundzügen beruht. Aber kann ein solch gerechtes Staatswesen überhaupt existieren? Diese Frage beschäftigt auch heute noch Ökonomen, Philosophen und Schriftsteller.

Seine  Bewohner,  die Utopier,  leben in den Städten und sind  sozial in Gruppenverbänden geordnet.

Thomas Morus‘ »Utopia« ist der Entwurf einer idealen Gesellschaft, die auf sozialer Gerechtigkeit für alle Menschen, dem Streben nach Bildung, gemeinschaftlichem Besitz und demokratischen Grundzügen beruht. Aber kann ein solch gerechtes Staatswesen überhaupt existieren? Diese Frage beschäftigt auch heute noch Ökonomen, Philosophen und Schriftsteller.

»Utopia« von Thomas Morus ist für eine Form des politischen Denkens der Neuzeit maßgebend geworden. Es verleiht der Hoffnung Ausdruck, dass die Menschen in der Lage sind, ihre soziale und politische Ordnung nach einem idealen Muster selbst zu gestalten. Und es geht davon aus, dass Bürger durch die politischen Institutionen, in denen sie leben, beeinflusst werden.

Samstag, 9. Januar 2016

»Utopia« von Thomas Morus

 

Der englische Staatsmann und Schriftsteller Thomas Morus war unter Heinrich VIII. Lordkanzler und wurde nach einem Zerwürfnis mit dem König 1535 in London hingerichtet. Sein bis heute berühmtestes Werk »Utopia«, das der literarischen Gattung der positiven Zukunftsvisionen den Namen gab, veröffentlichte er vor genau 500 Jahren im Jahr 1516.

Utopia
Utopia
von Thomas Morus



Darin berichtet ein Seemann, der sich lange in dem idealen Inselstaat Utopia aufgehalten haben will, von seinen Erlebnisse, die im oftmals vom Autor satirisch überspitzten Widerspruch zur Staatspraxis der Renaissance stehen. So ist in der Republik Utopia das Privateigentum abgeschafft, es gilt die Gleichheit zwischen den Menschen, niemand ist zum Kriegsdienst gezwungen, Geld und Gold sind verpönt.

Der 1516 entstandene Roman »Utopia« Ist ein visionäres Werk. Seine kühne Vision zielt auf eine soziale Utopie. Seine soziale Utopie erstreckt sich auf seine Vision von der besten Staatsverfassung und von der neuen Insel Utopia.

Thomas Morus' »Utopia« ist der Entwurf einer idealen Gesellschaft, die auf sozialer Gerechtigkeit für alle Menschen, dem Streben nach Bildung, gemeinschaftlichem Besitz und demokratischen Grundzügen beruht. Aber kann ein solch gerechtes Staatswesen überhaupt existieren? Diese Frage beschäftigt auch heute noch Ökonomen, Philosophen und Schriftsteller.

»Utopia« von Thomas Morus ist für eine Form des politischen Denkens der Neuzeit maßgebend geworden. Es verleiht der Hoffnung Ausdruck, dass die Menschen in der Lage sind, ihre soziale und politische Ordnung nach einem idealen Muster selbst zu gestalten. Und es geht davon aus, dass Bürger durch die politischen Institutionen, in denen sie leben, beeinflusst werden.

»Utopia« von Thomas Morus

Utopia
Utopia
von Thomas Morus

Utopia
Utopia
von Thomas Morus

Sonntag, 3. Januar 2016

Star Wars“-Saga - eine geradezu klassische Mythologie

Mit der „Star Wars“-Saga erschuf George Lucas eine geradezu klassische Mythologie, die uns genau deshalb so fasziniert, weil sie grundlegende philosophische Fragen verhandelt: Wie geht die Gesellschaft mit Macht um? Worin liegt das Wesen der Furcht? Können wir uns unserer eigenen Endlichkeit stellen? Was ist die Natur des Konflikts zwischen Gut und Böse? Und welche Freiheit bewahrt das Individuum im Spiel des Schicksals und höherer Mächte?