Posts mit dem Label Literatur werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Literatur werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 21. Mai 2014

Europa in der Zwickmühle

Das sich heute zeigende Europa ist eine Fehl- und Mangelkontruktion, die politisch nicht richt fundiert und demokratisch vollkommen unzulänglich verankert und legitimiert ist. Viele dieser Mängel erzeugen Abwehr und Vorbehalte gegenüber Europa. Der Weg in die Zukunft Europas wird durch diese konstruktiven Mängel versperrt. Europa befindet sich geradezu in der Zwickmühle, denn ein Europa-Gebilde, wie es heute existiert, kann eigentlich niemand wollen.

In seinem Essay "Zur Verfassung Europas" weiß der Autor sehr wohl, dass dem Europa-Gebilde gemeinsame "soziale und kulturelle Rechte" fehlen. Und kritisiert deshalb gründlich jene Politik, "die vorgibt, den Bürgern ein selbstbestimmtes Leben primär über die Gewährleistung von Wirtschaftsfreiheiten garantieren zu können".

Wenn Habermas dann die "ökonomistische Blickverengung" europäischer Politik kritisiert, wenn er von den beteiligten Regierungen sagt: "Sie zappeln hilflos in der Zwickmühle zwischen den Imperativen von Großbanken und Ratingagenturen" dann möchte man zu gern Beifall klatschen. Wäre da nicht im selben Kapitel der folgende Satz: "Ja, mit dem Lissabon-Vetrag ist die längste Strecke des Weges schon zurück gelegt."

Welcher Weg wohin? Der Lissabon Vertrag sieht keine Gewaltenteilung vor, obwohl sie das Fundament jeder Demokratie ist. Nur die EU-Kommission hat das alleinige Recht, Gesetze und Verordnungen zu formulieren. Sie wird nicht gewählt, sondern zwischen den Regierungen und den Wirtschaftsverbänden ausgekungelt. Das EU-Parlament kann bei der Außen- und Verteidigungspolitik, der Atompolitik und bei grundsätzlichen Fragen der Wirtschaft nicht mitbestimmen.

Weblink:

Zur Verfassung Europas
Zur Verfassung Europas
von Jürgen Habermas

Samstag, 17. Mai 2014

Zur Verfassung Europas - Ein Essay von Jürgen Habermas

In seinem Essay mit dem zweideutigen Titel "Zur Verfassung Europas" betrachtet Jürgen Habermas die Europäische Integration als Zwischenschritt zu einer politisch verfassten Weltgesellschaft. Der "einzige konstruktive Ausweg" aus der aktuellen Krise liege in der lakonischen Formel "mehr Europa" begründet, wobei gleichzeitig eine "transnationale Demokratie" auf europäischer und letztlich auch auf globaler Ebene einzuführen sei.

Habermas Essay ist ein Versuch der Legitimation des europäischen Gedankens. Habermas liefert hierin eine Legitimation der europäischen Solidargemeneischaft, nicht jedoch ohne auf die derzeit existierenden Schwächen der europäischen Konstruktion hinzuweisen. Habermas kritisiert die "Schreckstarre" an der Schwelle von der ökonomischen zur politischen Einigung Europas.

Europäsiches Parlament

Der EU würden "die Kompetenzen fehlen, um für die notwendige Harmonisierung der in ihrer Wettbewerbsfähigkeit drastisch auseinanderdriftenden nationalen Ökonomien" zu sorgen. Da "die globalisierten Märkte der Politik davoneilen", werde es zunehmend schwerer, für die soziale Sicherheit der breiten Bevölkerung zu sorgen. Laut Habermas sollen die Mitgliedstaaten der EU und UNO "beginnen, sich nicht länger als souveräne Mächte, sondern als solidarische Mitglieder der internationalen Gemeinschaft zu verstehen".

Es ist sehr erfreulich, dass sich ein führender Intellektueller so entschieden für transnationale Demokratie bis hin zur Einrichtung eines Weltparlaments ausspricht. Die Argumente dafür, dass dies einen praktikablen Ausweg aus der gegenwärtigen Euro-Krise und vielen anderen Problemen darstellt, sind überzeugend.

Weblink:
Zur Verfassung Europas
Zur Verfassung Europas
von Jürgen Habermas

Samstag, 3. Mai 2014

»Logico-Philosophicus« von Ludwig Wittgenstein



»Die Welt ist alles, was der Fall ist« - so beginnt das wohl bekannteste Werk des österreichisch-britischen Philosophen Ludwig Wittgenstein. - Den berühmten »Tractatus Logico-Philosophicus«, das Herzstück seiner Philosophie, schrieb Ludwig Wittgenstein in todessüchtiger Stimmung im Kanonendonner an der Front des Ersten Weltkrieges.



Tractatus logico-philosophicus. Logisch-philosophische Abhandlung


Mit der Logisch-philosophischen Abhandlung (»Tractatus«) vollzog Wittgenstein den linguistic turn (sprachkritische Wende) in der Philosophie. In der Wittgensteinschen Variante bedeutet dies unter anderem: Philosophische Probleme kann nur verstehen oder auflösen, wer begreift, welche Fehlanwendung von Sprache sie erzeugten. Der »Tractatus« war das einzige Buch, das Wittgenstein zu seinen Lebzeiten 1922 veröffentlichte.

Der »Tractatus« ist ein sprachmächtiges Werk und Ausdruck der sprachkritischen Wende in der eher gedankenorientierten Philosophie. In einer strengen Abfolge von nummerierten Sätzen gelang es Wittgenstein, einen poetischen Stil mit einer ernsthaften Behandlung der Logik und Grenzen der menschlichen Erkenntnis zu verbinden. Literatur: Tractatus logico-philosophicus. Logisch-philosophische AbhandlungTractatus logico-philosophicus Weblinks: Ludwig Wittgenstein-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de Ludwig Wittgenstein-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de


Samstag, 22. März 2014

»Kritik der zynischen Vernunft« von Peter Sloterdijk

Kritik der zynischen Vernunft Peter Sloterdijk

Die »Kritik der zynischen Vernunft« ist ein 1983 erschienenes zweibändiges Werk des deutschen Philosophen Peter Sloterdijk. Das Werk behandelt den Kynismus/Zynismus als gesellschaftliches Phänomen der europäischen Geschichte. Mit diesem Werk gelang Peter Sloterdijk der Durchbruch als philosophischer Autor. Das zweibändige Werk erschien 1983 vor dem Hintergrund der atomaren Bedrohung und das NATO-Raketen-Nachrüstungsbeschlusses und stieß auf ein großes Echo.

Dieses epochale Werk ist ein Versuch der Neubewertung der Aufklärung im Zeitalter der Gegenwart ganz im Sinne Immanuel Kants. Sloterdijk betreibt darin moderne Aufklärung als Ideologiekritik. Der erste Band beinhaltet die philosophischen Grundlagen. Der zweite Band fächert darauf aufbauend eine Phänomenologie der Handlungsgeschichte auf. In beiden Bänden ist der Text-Bild-Bezug ein integraler Bestandteil des philosophischen Diskurses.



200 Jahre nach dem Erscheinen von Kants »Kritik der reinen Vernunft« sieht sich jede Kritik, die Aufklärung in der Gegenwart einlösen will, mit einer neuen Form des falschen Bewußtseins konfrontiert. Dieses falsche Bewusstsein beruht weder auf Lüge noch auf Irrtum, es ist auch nicht durch die auf eine "Kritik der politischen Ökonomie" gestützte Ideologiekritik aufzulösen.




»Wovon man nicht sprechen kann,

darüber muss man schweigen.«


Ludwig Wittgenstein





Zynismus ist das aufgeklärte falsche Bewußtsein. Es ist das modernisierte unglückliche Bewußtsein, an dem Aufklärung zugleich erfolgreich und vergeblich gearbeitet hat. Es hat seine Aufklärung gelernt, aber nicht vollzogen und wohl nicht vollziehen können. Gutsituiert und miserabel zugleich fühlt sich dieses Bewusstsein von keiner Ideologiekritik mehr betroffen, da seine Falschheit bereits reflexiv gefedert ist.

Peter Sloterdijk



Sloterdijk - ein aufgeklärter Vertreter der zynischen Vernunft - übt in seinem Werk moderne Ideologiekritik im aufgeklärten Sinne. Das Herrschaftwissen der Eliten hält sich den Schleier der Demaskierung selber vor - es ist zynisch geworden. Zeit also, sich um eine zeitgemäße Aufklärung zu bemühen. Diesem Unterfangen widmet sich Sloterdijk in seinem epochalen Werk anhand der Verfahrensweisen des antiken Kynismus.

Aufklärung erfordert heute den Mut zur Frechheit, um dem vorherrschenden Herrenzynismus zu begegnen. Für Sloterdijk bedarf moderne Aufklärung eines kynischen Impulses, d.h. der Frechheit von unten. Sloterdijks Werk ist der Kristallisationkern, um den sich eine Realphilosophie eines erneuerten Kynismus entfalten kann.

Dieses Werk ist im besten Sinne aufklärerisch, denn es legt den Finger auf eine Wunde unserer modernen Geschichte. Dass nämlich jeder aufklärerische Impuls irgendwann zu Denkfaulheit und Abgestumpftheit des Herzens verflacht und dann zynisch wird. Anders gesagt: Wer irgendwann in der Geschichte recht bekam, der kämpfte darum, recht zu behalten, und wer so oft recht behielt, dass er sich gar nicht mehr rechtfertigen musste, der wurde gar zynisch.


Literatur:

Kritik der zynischen Vernunft
Kritik der zynischen Vernunft
von Peter Sloterdijk

Samstag, 1. März 2014

»Kritik der reinen Vernunft« von Immanuel Kant

Die Kritik der reinen Vernunft von Immanuel Kant markiert eine Epochenschwelle der Philosophie, und zwar zur Transzendentalphilosophie. Deren Aufgabe ist es nicht, das Wesen der Wirklichkeit zu beschreiben, sondern sie thematisiert, wie das Erkennen von Gegenständen geartet und strukturiert ist.

Erste Überlegungen zu diesem Werk reichen in das Jahr 1769 zurück. Von entscheidendem Einfluss war laut Kant die Philosophie von David Hume (1711–76), dessen Skeptizismus den Begriff der Kausalität, also der Beziehung von Ursache und Wirkung, hatte fragwürdig werden lassen. Kant versuchte den Begriff der Kausalität zu bewahren, stimmte aber mit Humes Kritik am Rationalismus darin überein, dass das Kausalitätsprinzip nicht evident ist. Für Kant wird Kausalität zu einem Verstandesbegriff, der Erfahrung erst ermöglicht.

Die Schrift besitzt einen streng gegliederten Aufbau. Sie besteht aus zwei Teilen, einer Elementar- und einer Methodenlehre. Die Elementarlehre besteht aus der transzendentalen Ästhetik, die die Anschauungsformen von Raum und Zeit untersucht, und der transzendentalen Logik. Diese wiederum zerfällt in die Analytik als dem Teil der Logik, der alle Elemente reiner Verstandeserkenntnis zergliedert, und die Dialektik, die Logik des Scheins.

Kant hat in der Erkenntnistheorie eine kopernikanische Wende vollzogen – er selbst sprach von einer »Revolution der Denkart«. Der Philosoph hat erkannt, dass es durch die Art und Weise menschlichen Erkennens bedingt ist, wie die Gegenstände menschlicher Erfahrung beschaffen sind. Außerdem hat er gezeigt, wie menschliche Erkenntnis auf den Raum möglicher Erfahrungen begrenzt ist. Wo die Vernunft diese Grenzen möglicher Erfahrungen überschreitet, verwickelt sie sich notwendig in Widersprüche. Die Ursache dieser Widersprüche aufzuzeigen, ist das Ziel der transzendentalen Dialektik, der Logik des Scheins.

Der Ausdruck "Kritik" in der Kritik der reinen Vernunft meint daher eine Selbstbegrenzung, die die Vernunft vornimmt, um sich vor Urteilen über Sachverhalte zu bewahren, die jenseits der Grenzen möglicher Erfahrung liegen, wie etwa Gott, Freiheit und Unsterblichkeit. Einzig bei der Freiheit, seinem Vermögen, sittlich zu handeln, ist dem Menschen ein Durchbruch in eine Welt möglich, die nicht vollständig beschrieben werden kann, wenn man sie nur im Licht der Naturgesetze betrachtet.

Die Freiheit hat laut Kant ihre eigenen Gesetze. Ihnen widmet sich der Philosoph in seiner zweiten Kritik, der Kritik der praktischen Vernunft, die seine systematische Moralphilosophie enthält.

Weblinks:

Kritik der reinen Vernunft
Kritik der reinen Vernunft
von Immanuel Kant
Immanuel Kant-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Samstag, 12. Oktober 2013

Die »Encyclopédie« von Denis Diderot leitete die Aufklärung ein

Denis Diderot
Die »Encyclopédie« ist eines der Hauptwerke der Aufklärung. Die »Encyclopédie« leitete die Aufklärung ein und war Träger dieser neuen Idee. Sie umfasste etwa 60.000 Artikel und verstand sich als Versuch, eine umfassende Übersicht über den Wissensstand der Zeit zu bieten. Diese wurde von Denis Diderot und Jean Baptiste le Rond d’Alembert herausgegeben und enthält Beiträge weiterer 142 Bearbeiter, den sogenannten »Enzyklopädisten«. Sie umfasste etwa 60.000 Artikel und verstand sich als Versuch, eine umfassende Übersicht über den Wissensstand der Zeit zu bieten. Die »Encyclopédie« wurde über einen Zeitraum von 30 Jahren von einer Autorengemeinschaft herausgegeben. Der erste Band erschien im Jahr 1751. 1780 wurde die Reihe mit dem 35. und letzten Band abgeschlossen. Encyclopedie Da er schon eine Geschichte der alten Griechen, ein medizinisches Lexikon und einen philosophischen Traktat von Shaftesbury aus dem Englischen übersetzt hatte, erhielt Diderot 1746 von dem Pariser Verleger und Hofdrucker André François Le Breton den Auftrag, die kürzlich abgeschlossene »Cyclopaedia, or Universal Dictionary of the Arts and Sciences« zu übersetzen. Diderot nahm an, beschloss aber, das zweibändige Werk beträchtlich zu erweitern, um daraus eine Summa des gesamten Wissens seiner Zeit zu machen. Im Oktober 1750 gab Diderot bekannt, das eine Ausgabe der »Encyclopédie« mit acht Bänden und sechshundert Tafeln vorgesehen war. Er verfasste er einen in ganz Europa verschickten Prospekt, in dem er Interessenten zur Subskription der »Encyclopédie« aufrief. 1751 erschienen die beiden ersten Bände fer »Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des arts et métiers, par une société de gens de lettres« („Enzyklopädie oder (alphabetisch) geordnetes Lexikon der Künste und Gewerbe, von einer Autorengemeinschaft“). Der buchhändlerische Erfolg des Werkes war enorm, doch die »Encyclopédie« hatte im absolutistischen Frankreich immer gegen die Zensur zu kämpfen. Die Jesuiten und die Sorbonne diagnostizierten eine unchristliche Tendenz und erwirkten beim königlichen Kronrat ein Verbot. Da aber Madame de Pompadour (die Geliebte von Ludwig XV.), einige Minister, viele einflussreiche Freimaurer und der Chefzensor Malesherbes auf der Seite der Encyclopédisten standen, konnten trotz des Verbots in den Jahren 1753–1756 vier weitere Bände erscheinen.
Empfohlene Bücher:

Encyclopedie Durch die Herausgabe der »Encyclopédie«, dieses mehrbändigen Lexikons mit dem gesammelten Wissen seiner Zeit, wurde Denis Diderot zu einem Wegbereiter der Aufklärung. Ganz im Sinne der Aufklärung wurde Diderot bekannt als Herausgeber der großen französischen »Encyclopédie«, zu der er selbst als Enzyklopädist etwa 6.000 von insgesamt 72.000 Artikel beitrug. Weblinks: F wie Federvieh, V wie Vesuv und D wie Diderot - www.zeit.de Denis Diderot-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de Denis Diderot-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Donnerstag, 14. März 2013

Karl Marx vor 130 Jahren gestorben


Karl Marx


Karl Marx verstarb vor 130 Jahren am 14. März 1883 im Alter von 64 Jahren in London. Karl Marx war ein berühmter deutscher Philosoph, Soziologe und Ökonom des 19. Jahrhunderts. Er gilt als Theoretiker des Sozialismus und Begründer des Marxismus.

Karl Marx gilt als der bBgrüdner des Marxismus. Ziel des Marxismus ist es, alte Ideologien und Machtstrukturen aufzubrechen und den Menschen zu emanzipieren. Marx vertritt die Ansicht, dass alle Ideen, Vorstellungen und Gedanken aus einer gesellschaftlichen Realität und den dort herrschenden Machtverhältnissen kommen und diese resultieren letztendlich aus den jeweils historisch-geographischen Produktionsverhältnissen und materiellen Gegebenheiten.

"Die Philosophen haben die Welt nur interpretiert. Es geht darum sie zu verändern." Dieser Satz stammt von Karl Marx. Und in diesem Sinne ist der Marxismus keine Philosophie, sondern Philosophie- und Ideologiekritik, Kapitalismuskritik und Gesellschaftskritik.

In seinen Schriften wie "Das kommunistische Manifest" (1848) und "Das Kapital" (1867) analysierte und kritisierte der in Trier geborene Marx das kapitalistische Wirtschaftssystem.

Ein wesentliches Anliegen von Marx und Engels war, den Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft zu erheben, damit er nicht bloß geglaubt oder ersehnt werden muss, sondern rational begründet werden kann. Auch seine historisch-materiellen Voraussetzungen sollten benannt werden können. Kurz: Eine Reflexion der Methode wissenschaftlicher Forschung und Darstellung war nötig.

Marx bezeichnet seine Methode als dialektisch »und stellt sich damit bewusst in die Tradition der Hegelschen Philosophie. An ihrem Kern hält er fest, kritisiert aber ihre mystifizierte Form. Laut Marx ist die Dialektik «dem Bürgertum [...] ein Gräuel, weil sie in dem positiven Verständnis des Bestehenden zugleich auch das Verständnis [...] seines notwendigen Untergangs einschließt, jede gewordene Form [...] auch nach ihrer vergänglichen Seite auffasst, sich durch nichts imponieren lässt, ihrem Wesen nach kritisch und revolutionär ist.« (MEW: 23, 28)

Nach dem von ihm entwickelten "wissenschaftlichen Sozialismus" muss der Kapitalismus zwangsläufig an sich selbst scheitern. Kernpunkte der Marx'schen Kritik sind die Entfremdung des Menschen von der Arbeit und damit von sich selbst, sowie die Ausbeutung des Arbeiters, der vom Unternehmer nicht den Lohn erhält, der dem Wert seiner Arbeit entspricht, sondern nur so viel, wie er zum Überleben benötigt.

Er bereitete den theoretischen Boden für den Kommunismus. Endziel der marxistischen Philosophie ist die klassenlose Gesellschaft. Basierend auf den Ideen von Marx entstanden weltweit unterschiedliche Formen sozialistischer und kommunistischer Regierungssysteme.

Samstag, 9. März 2013

»Aphorismen zur Lebensweisheit« von Arthur Schopenhauer



Arthur Schopenhauer war Mitte des 18. Jahrhunderts ein großer Modephilososph. Das Miteinander des philosophischen Großversuches und geschliffenen Aphorismus in Form einer Lektüre haben ihn damals so überaus populär gemacht.

Die Arbeiten, die Schopenhauer eigentlich erst näher in der Öffentlichkeit bekanntmachten, waren die kleinen philosophischen Schriften, denen er den Titel »Parerga und Paralipomena« gab. Die bei weitem bedeutendste Abhandlung, ja man könnte wohl sagen, den eigentlichen Kernpunkt dieser Schriften, bildet.

Aphorismen zur Lebensweisheit

Eine seiner bedeutendsten Schriften ist »Parerga und Paralipomena«, welche seine berühmten »Aphorismen zur Lebensweisheit« enthalten. Als bedeutendste Abhandlung in »Parerga und Paralipomena« gelten die sechs zusammenhängenden Kapitel, die Schopenhauer unter dem Titel »Aphorismen zur Lebensweisheit zusammenfasste. Kein Werk Schopenhauers hat eine derart breite Leserschaft gefunden wie seine Aphorismen zur Lebensweisheit.

Diese Aphorismen sind eine Lektüre zur Lebensweisheit. Der Leser wird angehalten, aus den aufgezeigten Fehlern zu lernen. Dazu gibt ihm Schopenhauer Regeln mit auf den Weg, wie er sich gegen sich selbst und seinen Mitmenschen sowie dem Schicksal gegenüber verhalten sollte.

Weblink:

Aphorismen zur Lebensweisheit

Kommentar:

Arthur Schopenhauers Aphorismen zur Lebensweisheit - www.aphorismus.net

Samstag, 4. August 2012

Die grosse Sehnsucht nach dem Süden

Cinque Terre


Im Sommer gibt es eine unzähmbare Sehnsucht nach dem Süden, der sich kaum einer entziehen kann. Sehnsuchtsort ist das Mittelmeer. Der Süden ist mehr als nur ein Reiseziel - er ist eine große Versprechung, denn lockt mit Sonne, Strand und Dolce Vita: der Süden lässt den Besucher auf den Geschmack und in vielerlei Genüsse kommen, welche alle Sinne ansprechen und betören. Schon Goethe fuhr los, um das Land der blühenden Zitronen zu genießen.

Philosophen und Wissenschaftler untersuchen das Phänomen und sind sich einig: Das Paradies liegt im Süden. Die einen glauben an die Kraft der Sonne, die uns besser macht, die anderen an das ansteckende Laissez faire der Südländer und ihre Toleranz. Wer die Seele baumeln lassen möchte, ist im Süden genau richtig. Wer seine Auszeit aktiv gestalten will, mindestens ebenso.

Über den Zusammenhang von Temperatur und tTmperament, zwischen Kultur und Klima haben die Philosophen schon seit Jahrhunderten nachgedacht. Sie kamen dabei immer zu dem gleichen Ergebnis: Im Süden ist es schöner.

Schon Friedrich Nietzsche sprach: "Das deusche Klima allein ist ausreichend, um starke und selbst heroisch angelegte Eingeweide zu entmutigen." Denn das Tempo des Stoffwechsels stünde, so meinte er, "in einem genauen Verhältnis zur Beweglichkeit oder Lahmheit des Geistes."

Auch Montesquieu, der französische Staatstheoretiker, lag ganz auf Nietzsches Linie. Ein Wandel des Wetters schafft verwandelte Menscshen: "In den heißen Ländern ist Hautgewebe lockerer, Nervenenden sind nach außen gewandt und der leiseteten Regung winzigster Objekte ausgesetzt. Deshalb, so folgerte Montesquieu, herrscht dort die wahre Sinnlichkeit.

Kein Wunder, daß es im Sommer alljährlich so viele Besucher und Urlauber in den den heiteren und sonnigen Süden zieht. Wer will da schon im Norden bleiben?

Weblinks:

Sehnsucht nach dem Süden - www.focus.de

Die grosse Sehnsucht nach dem Süden
Die grosse Sehnsucht nach dem Süden
von Joachim Weiser

Montag, 17. Oktober 2011

»Phänomenologie des Geistes« von Georg Wilhelm Friedrich Hegel


Nach Kants »Kritik der reinen Vernunft« (1781) schien der Geist und sein Erkenntnisvermögen ausgelotet. Da erschien Hegels »Phänomenologie des Geistes« um das Jahr 1807. Das 1807 erschienene erste Hauptwerk des großen Vertreters des deutschen Idealismus systematisiert die Erhöhung der Erscheinungsformen des Geistes von der naiven Wahrnehmung bis hin zum absoluten Wissen des Weltgeistes.

Die »Phänomenologie des Geistes« ist der erste Teil des Hegelschen Systems der Wissenschaft in dem erhoben wird, wie vom bloßen Bewusstsein, von der Wahrnehmung das Selbstbewusstsein und die (sinnliche) Gewissheit hervortreten.


"Freiheit" ist die Losung des Zeitalters, in dem Hegel groß geworden ist. John Locke hatte sie der Politik zugrunde gelegt, mit Rousseau war sie zu einer menschheitlichen Forderung geworden und Kant konnte zeigen, dass sie der Ursprung aller humanen Leistungen ist, ohne im Widerspruch zur strengen Naturgesetzlichkeit zu stehen. Die Freiheit tritt im "Geist" hervor, den Kant als die "belebende Kraft im Gemüthe" versteht. Damit war nicht nur der Grund für die Erfahrung des Schönen, sondern auch für einen neuen Begriff des Lebens gelegt. Nur vor diesem Hintergrund ist das Freiheitspathos Friedrich Schillers zu verstehen, der seine Ideale bereits im realen Prozess des Lebens - und damit auch in der Geschichte - wirksam sieht.

Entstanden ist das Buch auch als Antwort auf die vielfältigen philosophischen Strömungen seiner Zeit, die Hegel bündeln und überwinden wollte. "Dieser Band stellt das werdende Wissen dar. Die Phänomenologie des Geistes soll an die Stelle der psychologischen Erklärungen oder auch der abstrakten Erörterungen über die Begründung des Wissens treten."

Berühmt geworden ist Hegels Idee, dass der Fortschritt in der Geschichte der Menschheit sich in dem Dreischritt aus These, Antithese und Synthese in der Geschichte vollzieht.

Hegel vertraut auf die Sinne: Sinnliche Gewißheit ist die niedrigstee Stufe der Erkenntnis in Hegels »Phänomenologie des Geistes«, der Punkt, von dme alles ausgeht, all der Fortschritt, das Schreiten des Weltgeistes.

Die »Phänomenologie des Geistes« von Georg Friedrich Wilhelm Hegel stellt den Höhepunkt der philosophischen Entwicklung des deutschen Idealismus dar. Hegel beschreibt darin die Bildungsgeschichte des Bewusstseins und entfaltet programmatisch drei Stufen der Wissensbildung: Ausbildung der persönlichen Welterfahrung, individuelle Selbsterfahrung und Verständnis für die Geschichte.

Die Philosophen kannten nur den traditionellen Weg zum Erkenntnisgewinn, den phänomenologischen: Aus Beobachtungen des Geschehens im Alltag unter Einsatz herausragender analytischer Fähigkeiten Erkenntnisse zu gewinnen und diese zu kommunizieren. Von Sokrates über Epikur, Feuerbach oder Kant bis zum heutigen Tag.

Weblinks:

Hegel-Biografie - Biografie-Portal -

Geist der Freiheit
- www.welt.de

Literatur:

Phänomenologie des Geistes
Phänomenologie des Geistes
von Georg Friedrich Wilhelm Hegel

Freitag, 8. Juli 2011

Nietzsches Morgenröte taucht ein in das Licht der Erkenntnis

Friedrich Nietzsche


In seiner Schrift »Morgenröte« - vor genau 130 Jahren Anfang Juli 1881 herausgegeben - gelangt Friedrich Nietzsche zu einer philosophischen Reife - und zwar durch Distanz zu dem Objekt und durch zunehmende Objektivität bei der Betrachtung. Hierin findet sich eine Rücknahme des subjektiven Pathos, eine weniger schroffe und weniger leidenschaftliche Darstellung, Reflexion und ein besser kontrollierter Abstand vom Strudel der Gedanken.

Das Leben ein Mittel der Erkenntnis - mit diesem Grundsatz im Herzen kann man nicht nur tapfer, sondern sogar fröhlich leben und fröhlich lachen!
Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche (1844-1900) gilt als "lauter" Denker. Aggressiv, feinhörig – ein Seismograf der Moderne und genialer Rhetoriker.

Gerade deshalb war und ist er wie kaum ein anderer über die akademischen Grenzen hinaus wirksam geworden. Seine Schriften sind faszinierend – sie ziehen an, durch das, was sie abstoßen. Hierin besteht der Reiz sich in sein Denken zu begeben. In dieser Sendung zeigt sich aber ein anderer Nietzsche. Ein Nietzsche, der dem Ernst des Lebens und der Philosophie eisig ins Gesicht blickt und dabei zu lachen beginnt. Warum? Wie kommt er dazu? Und welche Rolle spielt dieses Lachen in Nietzsches Denken?
Diese Fragen versuche ich mit einem besonderen Gast zu klären, die sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit intensiv mit dem Aspekt des Lachens in Nietzsches Philosophie beschäftigt hat – Katia Hay. Mit Nietzsche lachen! Es lohnt sich! 


Nietzsche beginnt erkennbar seinen eigenen Weg als Philosoph zu gehen. Sicher im Stil, theoretisch offener und abgewogen im Urteil, zieht er in der »Morgenröte« gegen die Moral zu Felde und bedient sich dabei der Wissenschaft, bei der es sich einzig und allein um eine Intuition auf der Grundlage einer normatlen, unmittelbaren oder mittelbaren Erfahrung handelt - was man bei ihm als historische Intuition bezeichnen könnte.



Dem Individuum, sofern es sein Glück will, soll man keine Vorschriften über den Weg zum Glück geben: denn das individuelle Glück quillt aus eigenen, jedermann unbekannten Gesetzen, es kann mit Vorschriften von außen her nur verhindert, gehemmt werden.



Nietzsche begibt sich zu seiner historischen Analyse an neue Lektüren, philosophische und wissenschaftliche, um seinen Überlegunen ein solides Fundament zu verleihen. Er liest Werke von Positivisten wie John Stuart Mill, Comte, Spencer, Littre und auch biologische Abhandlungen wie die von Semper. Auch das Christentum wird ihm hierbei zum Studienobjekt.

Die Grundlagen und Bezugspunkte seiner Philosophie haben sich 1880 bereits sichtbar verschoben. Losgelöst vom Einfluss Richard Wagners und Artur Schopenhauers, ist er reif genung, um die These zu entwickeln, dass die Welt keine moralische Bedeutung hat, wie es Schopenhauer und das Christentum voraussetzen. Er beginnt, der Welt ihre moralische Bedeutung abzusprechen. Die »Morgenröte« taucht ein in das Licht der Erkenntnis und lotet in einer historischen Analyse die Bedeutung der Moral im geschichtlichen Vergleich aus.



Die einen regieren, aus Lust am Regieren,
die andern, um nicht regiert zu werden: -
diesen ist es nur das geringste von zwei Übeln.




Die »Morgenröte« zeugt vom hohen moralischen Anspruch des »Philosophen der Unzeitgemäßheit«. Nietzsche charakterisiert "Moral" als "wahre" Wirklichkeit, die der Rechtfertigung politischer Herrschaftsansprüche und der Steuerung sozialen Verhaltens dient und damit ein ideologisches Moment besitzt.

Weblink:

Friedrich Nietzsche - www.die-biografien.de

Sonntag, 3. Oktober 2010

»Vita activa oder Vom tätigen Leben« von Hannah Arendt

Vita activa oder Vom tätigen Leben


»Vita activa oder Vom tätigen Leben« ist das philosophische Hauptwerk der deutsch-amerikanischen Philosophin und Gelehrten Hannah Arendt. Die auf Vorlesungen beruhende Arbeit wurde zunächst 1958 in den USA unter dem Titel »The Human Condition« veröffentlicht. Die deutsche Fassung erschien 1960, von ihr selbst übersetzt. Darin befasste sich Hannah Arendt mit den Auswirkungen der modernen Gesellschaft auf den Menschen.

Hannah Arendt zeichnet hier ein umfassendes Bild des tätigen Menschen. Sie unterscheidet dabei drei Typen menschlicher Aktivität: die Arbeit, das Herstellen und das Handeln. Arendt analysiert, daß seit dem Beginn der Moderne die Arbeit zu Lasten der politischen Handlungsfreiheit überhöht wird.

Hannah Arendts politische Theorie kritisiert die Reduktion tätigen Lebens auf Arbeit und Konsum und insistiert auf dem Freihalten und der Erweiterung der Öffentlichkeit.

»Dem Menschen den notwendigen Raum für die Politik, das heißt für das freie Handeln offenzuhalten, dies war das wesentliche Ziel von Hannah Arendts politischer Theorie.«
Kurt Sontheimer
Sie beschäftigte mit dem brisanten Thema: Macht die moderne Gesellschaft den Menschen vom "homo faber", dem selbstbestimmten Arbeitstier und Schöpfer von Dingen, zurm Arbeitstier, von dem nur noch automatisches Funktionieren verlangt wird?

Weblink:

Vita activa oder Vom tätigen Leben
Vita activa oder Vom tätigen Leben
von Hannah Arendt

Mittwoch, 29. September 2010

»Aphorismen zur Lebensweisheit« von Arthur Schopenhauer

Arthur Schopenhauer

Arthur Schopenhauer war Mitte des 18. Jahrhunderts ein großer Modephilososph. Das Miteinander des philosophischen Großversuches und geschliffenen Aphorismus in Form einer Lektüre haben ihn damals so überaus populär gemacht.

Die Arbeiten, die Schopenhauer eigentlich erst näher in der Öffentlichkeit bekanntmachten, waren die kleinen philosophischen Schriften, denen er den Titel »Parerga und Paralipomena« gab. Die bei weitem bedeutendste Abhandlung, ja man könnte wohl sagen, den eigentlichen Kernpunkt dieser Schriften, bildet.

Aphorismen zur Lebensweisheit

Eine seiner bedeutendsten Schriften ist »Parerga und Paralipomena«, welche seine berühmten »Aphorismen zur Lebensweisheit« enthalten. Als bedeutendste Abhandlung in »Parerga und Paralipomena« gelten die sechs zusammenhängenden Kapitel, die Schopenhauer unter dem Titel »Aphorismen zur Lebensweisheit« zusammenfasste. Kein Werk Schopenhauers hat eine derart breite Leserschaft gefunden wie seine Aphorismen zur Lebensweisheit.

Diese Aphorismen sind eine Lektüre zur Lebensweisheit. Der Leser wird angehalten, aus den aufgezeigten Fehlern zu lernen. Dazu gibt ihm Schopenhauer Regeln mit auf den Weg, wie er sich gegen sich selbst und seinen Mitmenschen sowie dem Schicksal gegenüber verhalten sollte.

Kommentar:

Arthur Schopenhauers Aphorismen zur Lebensweisheit - www.aphorismus.net

Donnerstag, 8. Juli 2010

Ernst Bloch zum 125. Geburtstag

Ernst Bloch


Ernst Bloch gilt als einer der bedeutendsten deutschen Denker des 20. Jahrhunderts. Ernst Bloch wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen am Rhein als Sohn eines Bahnbeamten geboren. Der einfußreiche Denker gilt als einer der wichtigsten deutschen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Ernst Bloch war ein marxistischer Philosoph und sein Denken war dem gesellschaftlichen Fortschritt verpflichtet. Der Denker und Philosoph wäre am 8. Juli 2010 125 Jahre alt geworden.

Ernst Bloch ist ein »Philosoph der konkrete Utopie« und des Prinzips der Hoffnungen. Im Zentrum seines Denkens steht der über sich hinausdenkende Mensch. Hoffnung ist eines der Worte, die Ernst Blochs philosophisches Denken gut beschreiben. Sein ganzes Leben lang beschäftigte er sich mit der utopischen Vorstellung eines Reiches der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

Blochs Philosophie ist marxistisch geprägt und gründet auf der Vorstellung, dass die Hoffnung den Lauf der Geschichte verändern wird. Dass diese Hoffnung in der Geschichte immer wieder enttäuscht wurde, tat der Wirkung von Blochs Philosophie keinen Abbruch. Bloch verband eine konkrete Utopie mit chiliastischer Heilserwartung und hatte mit seinen Vorstellungen eines über sich hinausdenkenden Menschen den Nerv einer jungen Generation getroffen.

Als überzeugter Marxist sah er den Sozialismus dem Kapitalismus aufgrund eines höheren Utopiegehalts überlegen.

Ernst Bloch. Gesamtausgabe in 16 Bänden
In seinem Hauptwerk »Das Prinzip Hoffnung« erkannte der Philosoph in dem Streben nach Verbesserung des Zustandes eine der Hauptkräfte der Entwicklung der Menschheit. In seinem Hauptwerk »Das Prinzip Hoffnung« prophezeite Ernst Bloch eine zukünftige bessere und friedliche Welt. Ausgangspunkt ist dabei der über sich hinausdenkende Mensch, der die Welt dahingehend verändern wird. Der Fortschrittsdenker Ernst Bloch entwickelte mit seiner Philosophie eine konkrete Utopie, die sich letztlich nicht erfüllt hat. Zweifel an seiner Utopie bekam Bloch nie, aber dennoch war die Zeit noch nicht reif genug für seine fortschrittlichen Ideen.

In seinen Werken beschäftigte sich Ernst Bloch auch mit der Verknüpfung von Sozialismus und Glauben. Dabei war der Bezugspunkt seiner Philosophie ein jüdisch-christlicher Chiliasmus - ein endzeitlicher Glaube. Bloch hatte mit seinen Ideen nicht nur Einfluss auf Philosophen oder Soziologen wie etwa Rudi Dutschke. Gerade katholische und evangelische Theologen griffen seine Denkanstöße auf. Dennoch entfaltete seine Philosophie eine andere als die von ihm vorausgesagte.


Ernst Bloch

1958 nahm Bloch einen Ruf der Universität Leipzig an, doch geriet bald in Konflikt mit der Nomenklatura in der DDR. Die Gefahr der Unterdrücknug des Einzelnen zugunsten einer Klasse sah der Philosoph in der DDR gegeben, in der selbständiges Denken "gegen den Anstand verstößt". 1957 zwangsemeretiert, kehrte Bloch nach dem Bau des "Antifaschistischen Schutzwalls" 1961 nicht mehr in die DDR zurück.

Obwohl Bloch als Marxist zu Beginn seiner Zeit in Leipzig Sympathien für den Sozialismus der DDR hatte, geriet er mit der SED immer mehr in Konflikt, weil seine Philosophie nicht in das Weltbild der SED-Führung passte. Seine philosophischen Ideen wurden von den realen Sozialisten als "antimarxistisch" und "revisionistisch" bezeichnet und heftig angegriffen. Von einem Besuch in der Bundesrepublik kehrte Bloch 1961 nicht zurück und ließ sich stattdessen in Tübingen nieder. Dort lebte er bis zu seinem Tod am 4. August 1977.

Literatur:

Das Prinzip Hoffnung
Das Prinzip Hoffnung
von Ernst Bloch


Geist der Utopie
Geist der Utopie
von Ernst Bloch


Weblinks:

-Biografie - www.die-biografien.de

Ernst Bloch -Zitate - www.die-zitate.de