Samstag, 15. September 2018

Diogenes als Begründer der Lehre des Kynismus





Im 4. Jahrhundert vor Christus wirbelte ein Philosoph namens Diogenes die selbstsichere Bürgerlichkeit in Athen und Korinth auf. Seine bissige Kritik an Gesellschaft und Politik brachte ihm den Spitznamen ‚kyon’ (der Hund) ein.

Aus Diogenes’ Spitznamen leitet sich jedenfalls der Begriff Kyniker her, der eine philosophische Bewegung bezeichnet, die von Diogenes ihren Ausgang nahm.

Diogenes von Sinope gilt als Begründer der Lehre des Kynismus. Sein Existenzialismus des Diogenes. Sein Existenzialismus geht nicht in erster Linie durch den Kopf: er empfindet die Welt nicht tragisch und nicht absurd.

Das Leben des Diogenes von Sinope
Das Leben des Diogenes von Sinope

Diogenes hat — wie sein Lehrer Antisthenes — die grundsätzliche Ansicht vertreten, dass richtig glücklich nur der sein kann, der sich erstens von überflüssigen Bedürfnissen freimacht und zweitens unabhängig von äußeren Zwängen ist. Ein zentraler Begriff ist dabei auch die daraus resultierende Selbstgenügsamkeit.

Diogenes war ein Philosoph der Bedürfnislosigkeit. Er erkannte ausschließlich die Elementarbedürfnisse nach Essen, Trinken, Kleidung, Behausung und Geschlechtsverkehr an. Alle darüber hinausgehenden Bedürfnissen solle man ablegen.

Seine Methoden sind der Spott und des spöttische Auftreten. Er benutzte seine philosophische Kompetenz, um die ernsten Kollegen zu verspotten. Der antike Diogenes ironisierte seine Philosophenkollegen, indem er ihre Problemwälzerei ebenso auf den Arm nimmt wie ihre Begriffsgläubigkeit.

Als Antitheoretiker, Antidogmatiker, Antischolastiker sendete er einen Impuls aus, der überall wiederkehrte, wo Denker sich um eine Erkenntnis für freie Menschen bemühten, und damit eröffnete er eine Reihe, in der Namen wie Montaigne, Voltaire, Nietzsche u.a. auftauchten.

Als Moralist tritt Diogenes in der Rolle des Gesellschaftsarztes auf.

Der antike Kynismus war philosophisch betrachtet, eine plebejische Antithese gegen den Idealismus des Athener Bürgertums. Der antike Kynismus ist eine erste Replik auf den athenischen Herrenidealisimus. Er redet nicht gegen den Idealismus, er lebt gegen ihn. Doch damit nicht genug, der Kynismus gibt der Frage, wie man die Wahrheit sagt, eine neue Wendung.


Der antike Kynismus ist prinzipiell frech. In seiner Frechheit liegt seine Methode. Der antike Kynismus begann mit einem Prozeß der nackten Argumente aus der Opposition, getragen von der Macht, die von unten kommt. Der Kyniker furzt, scheißt, pißt, masturbiert auf offener Straße vor den Augen des athenischen Marktes. Er verachtet den Ruhm. Er liegt in der Sonne, scherzt mit den Huren und sagt zu Alexander dem Großen, er möge ihm aus der Sonne gehen.

Literatur:

Das Leben des Diogenes von Sinope
Das Leben des Diogenes von Sinope
von Diogenes Laertios

Leben und Lehre der Philosophen
Leben und Lehre der Philosophen
von F. Juerss und Diogenes Laertios

Weblink:

Diogenes - www.famousphilosophers.org


Samstag, 8. September 2018

Sokrates - der Ahnherr der Philosophen

Steinbüste von Sokrates

Sokrates (470 - 399 v. Chr.) - ein Schuster von Beruf - war ein für das abendländische Denken grundlegender griechischer Philosoph, der in Athen zur Zeit der Attischen Demokratie lebte und wirkte.

Sokrates verstand Philosophie als Streben nach Weisheit. Er entwickelte eine eigene Methodik der Erkenntnis. Zur Erlangung von Menschenkenntnis, ethischen Grundsätzen und Weltverstehen entwickelte er die philosophische Methode eines strukturierten Dialogs, die er Maieutik („Hebammenkunst“) nannte.


Sokrates war Lehrer des Platon und gilt als der Ahnherr vieler Philosophen. "Niemand ist weiser als Sokrates", befand das antike Orakel in Delphi. Sokrates selbst meinte eher bescheiden: "Ich weiß, dass ich nichts weiß".„Ich weiß, dass ich nicht weiß“, lautet eine bekannte, aber stark verkürzende Formel, mit der verdeutlicht wird, was Sokrates seinen Mitbürgern voraushatte.

Die Einsicht des Sokrates in sein philosophisches Nichtwissen (Aporie) ist zugleich der Schlüssel zu Gegenstand und Methode Sokratischer Philosophie: Im Sokratischen Reden und Denken liegt erzwungener Verzicht, ein Verzicht, ohne den es keine Sokratische Philosophie gäbe.

Diese entsteht nur, weil Sokrates im Bereich des Wissens nicht weitergekommen ist und die Flucht in den Dialog angetreten hat. Sokratische Philosophie ist in ihrem Wesen dialogisch geworden, weil das forschende Entdecken unmöglich schien.

Angeregt durch den Philosophen Anaxagoras hat Sokrates sich ursprünglich besonders für die Naturforschung interessiert und sich wie dieser mit der Ursachenfrage auseinandergesetzt. Er sei allerdings verunsichert worden, wie Platon im Dialog Phaidon ebenfalls überliefert, weil es keine eindeutigen Antworten gab.

Die menschliche Vernunft hingegen, durch die alles, was wir über die Natur wissen, vermittelt werde, konnte Anaxagoras nicht erklären. Daher habe Sokrates sich von der Suche nach Ursachen ab - und dem auf Sprache und Denken beruhenden Verstehen zugewandt.

Der Tod seines guten Freundes Sokrates im Jahr 399 v. Chr. infolge einer Verurteilung wegen angeblicher Asebie (Gottlosigkeit) und des Verderbens der Jugend durch einen athenischen Gerichtshof war ein für Platon erschütterndes Ereignis.

Weblinks:

Sokrates-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Sokrates-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Socrates - www.famousphilosophers.org

Samstag, 18. August 2018

Demokratischer Sozialismus 1968 gescheitert

Prager Frühling

Der demokratische Sozialismus war der Sonderweg in der Entwicklung des Sozialismus in der Tschechoslowakei - ein Modell der Vereinbarkeit von Sozialismus und Demokratie. Das Land entwickelte sich 1968 zu einem sozialen Reformlabor.

Demokratischer Sozialismus ist eine Gesellschaftsform, die in der Geschichte nur einmal praktiziert wurde: 1968 in der Tschechoslowakei während der Zeit des "Prager Frühlings".

Unter Dubcek entwickelte sich eine für den Ostblock bislang beispiellose Liberalisierung. Die Reformbewegung in der damaligen Tschechoslowakei wurde von breiten Teilen der Bevölkerung unterstützt.

Prager Invasion 1968

Die Reformbewegung in der damaligen Tschechoslowakei hatte einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" zum Ziel. Obwohl Alexander Dubček den Sozialismus weiterhin für die beste Gesellschaftsform hielt, wollte er das sozialistische Modell der Tschechoslowakei reformieren. Seine Vision des "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" nahm im Aktionsprogramm der KPČ vom April 1968 konkrete Formen an.

Der demokratische Sozialismus ist nach nur acht Monaten gescheitert. Der "Prager Frühling" wurde  durch die Niederschlagung im August 1968 durch den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes gewaltsam beendet. Im August 68 beendeten sowjetische Panzer jäh die Freiheitsbewegung.


Eine Gesellschaft ist immer reformierbar, 
wenn der politische Wille dafür vorhanden ist. 

Der "Prager Frühling" hat vor allen Dingen eines bewiesen: der Sozialismus ist durch reformierbar, wenn politische Kräfte sich für eine gesellschaftliche Veränderung durchringen können.

Philosophisch betrachtet ist der "Prager Frühling" an der Orthodoxie der kommunistischen Politbürokratie gescheitert. Mut zur Veränderung resp. Alternative und Reformwillen trafen hier acht Monate lang auf Orthodoxie. Orthodoxie ist eine geistige Grundhaltung, die Züge einer strenggläubige Beharrung aufweist und einen Beharrungszustand erzeugt. Die Orthodoxen mögen keine Veränderung.

Die Idee des demokratischen Sozialismus als alternative Gesellschaftsform ist jedoch mit der Niederschlagung des "Prager Frühlings" nicht aus der Welt verschwunden. Der Blick auf den demokratischen Sozialismus ist heute nicht mehr verstellt durch dogmatische Denkmuster und durch die gescheiterten Modelle und Parteien eines autoritären Staatssozialismus.

Weblinks:

Prager Frühling - www.planet-wissen.de

50 Jahre Prager Frühling - www.zdf.de

Alexander Dubček-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Blog-Artikel:

»Die Alternative« von Rudolf Bahro

Samstag, 11. August 2018

»Nikomachische Ethik« von Aristoteles

Die ethika nicomacheia stellt das bekannteste ethische Werk, neben der eudemischen Ethik und der magna moralia, von Aristoteles dar. In ihr findet sich auch das berühmte Kapitel 4 in Buch I, in dem Aristoteles die Ideenlehre (eidos/idea) seines Lehrmeisters Plato kritisierte.

In der Nikomachischen Ethik selbst schildert Aristotels in zehn Büchern, übersichtlich unterteilt in einzelne Punkte, seine Auffassungen, Gedanken und Abhandlungen zur Ethik. Jedes der Bücher kann als eigene Einheit bearbeitet werden, was gerade für Schüler überaus praktisch ist, aber gehen die Kapitel auch deutlich in einander über. Aristoteles Leitgedanke ist die Frage "Was heißt gut handeln?", er beschäftigt sich in Hinsicht darauf mit dem Guten, den Tugenden, der Gesellschaft und dem Wissen.

Nikomachische EthikNikomachische Ethik


In diesem Werk, das vermutlich ursprünglich zur Vorlesung im peripatos gedacht war, erfährt der Leser, dass nicht Reichtum, noch Lust sondern eudaimonia (Glückseligkeit) das höchste Endziel aller Tätigkeiten darstellt. Weder Tier noch Pflanze sondern nur der Mensch ist "von Natur aus" zu dieser fähig, sie ist ihm also "eingeboren". Diese unterscheidet sich aber stark von eutychia, welche nur zufallsbedingtes Glück darstellt. Sie ist für Aristoteles eine der Tugend gemäße Tätigkeit der menschlichen Seele. Eudaimonia (urprüngliche griechische Bedeutung als "einen guten Geist besitzend") ist von Dauer, wenn sie einmal erreicht wurde.

Doch wie kann man diesen Zustand erlangen? Die Antwort ist, dass dieser Zustand wesentlich durch unsere tugendhaften Handlungen konstituiert ist. Diese müssen die rechte Mitte (mesotes) treffen z.B. muss man achtgeben, dass eine Handlung weder in die Tollkühnheit noch in die Hasenfüßigkeit (wobei hier wohl eher keine Handlung stattfindet) führen würde. Die "goldene" Mitte wäre die Tapferkeit. Da der Mensch, nach Aristoteles, ein zoon politikon (Staatenbildendes Lebewesen)ist, soll dieser Zustand in der gesamten polis verwirklicht werden.

Diese Weise zu handeln muss durch eine lebenslange Gewöhnung (askesis) erreicht werden um zuletzt als glückseliger Mensch gelten zu können.

Weblink:

Die Ethik des Aristoteles - weltderkultur.wordpress.com

Literatur:

Nikomachische EthikNikomachische Ethik von Aristoteles

Samstag, 4. August 2018

Europa ist noch nicht zur Vernunft gekommen

Europa ist mit Hegel noch nicht zur Vernunft gekommen - der Weltgeist hat Europa noch nicht erreicht. Das autoritäre und bürokratische Europa droht, straft, demütigt, und egal, was das Volk sagt. Europa ist weder vernunftig noch demokratisch. Der autoritäre Geist und die kompromisslose institutionelle Vernunft haben Europa und seine überbordende Bürokratie fest im Griff.

Brüssel setzt allgemeine Regeln durch, ohne Rücksicht auf die besondere gesellschaftliche Lage, in der diese zur Anwendung kommen. Die EU serviert den unterschiedlichsten Nationen eine neoliberale Einheitsmagerkost, bei der selbst Wirtschaftsexperten übel wird. "Denk ich an Europa in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht."

Geschichte wiederholt sich nicht, aber es kann nicht schaden, aus ihr zu lernen. Der autoritäre Geist und die kompromisslose institutionelle "Vernunft" helfen vielleicht für den Augenblick und lassen die Wankelmütigen und Abtrünnigen noch einmal widerwillig strammstehen. Aber das bleibt nicht so.

Entweder kommt Europa zur Vernunft und wird wahrhaft demokratisch – oder die Geschichte wiederholt sich doch, und dann kommt das Volk, "der große Lümmel" (Heinrich Heine), und baut seine Barrikaden.

Weblink:

Weltgeist Schäuble - www.zeit.de

Samstag, 28. Juli 2018

Die kantische System-Philosophie

Der Philosoph Immanuel Kant hat seine eigene Theorie entwickelt, wie er zur Erkenntnis und zu welchen Erkenntnissen er kam.

Die kantische Philosophie ist, wie die Begriffskompositionen der auf Kant folgenden Idealisten, eine Systemphilosophie. Kant hat seine drei Kritiken aus einer Systemidee entwickelt, die diesen Kritiken ihren Inhalt und ihre Form gibt.

Diese Systemidee ist nicht nur der Gedanke der Unterscheidung zwischen praktischer und theoretischer Philosophie, die in einem dritten Teil des Systems nach Vermittlung und Versöhnung streben, sondern auch eine bestimmte Anschauung des Menschen, der durch die Beschaffenheit der Vermögen seines Gemüts und seiner Erkenntnisvermögen den Grund für die Gliederung der Philosophie in die verschiedenen Systemteile bildet.


»Der praktische Philosoph,
der Lehrer der Weisheit durch Lehre und Beispiel,
ist der eigentliche Philosoph.«


Immanuel Kant

Schon Kant blickt mit unübersehbarer Deutlichkeit auf den Menschen, wenn er philosophiert, auch wenn sein Blick durch die unausgesprochenen Subreptionen seines Denkens das Wesen des Menschen nicht mit letzter Klarheit zu erfassen vermag. Nicht in der ersten der erschienenen Kritiken, der Kritik der reinen Vernunft, sondern erst in der 1790 veröffentlichten Kritik der Urteilskraft, hat Kant sich über die seiner Systemidee zugrundeliegende Anschauung vom Menschen ausgesprochen.

Kant unterscheidet am menschlichen Erkenntnisvermögen, insofern dieses ein reines ist, also frei von Inhalten, die es aus der sinnlichen Erfahrungswelt gezogen haben könnte, drei unterschiedliche Fähigkeiten: den Verstand, die Vernunft und die Urteilskraft, die zwischen den beiden ersteren in der Mitte steht. Dem Verstand gesteht er die Fähigkeit zu, die allgemeinen Gesetze zu erkennen, die in der reinen Naturwissenschaft zur Anwendung gelangen, der Vernunft das Vermögen, nicht für die Erkenntnis, sondern für den Willen Gesetze zu geben und die Aufgabe der Urteilskraft besteht in einer Vermittlung des Allgemeinen und des Besonderen, auf das Verstand und Vernunft in unterschiedlicher Weise bezogen sind.

Während für Kant der Verstand das reine Vermögen des Allgemeinen ist und es nur mit diesem Allgemeinen zu tun hat, vermag die Vernunft, das Besondere durch das Allgemeine zu bestimmen. Sie ist also nicht nur auf das Allgemeine bezogen, sondern bestimmt durch die Gesetze, die sie dem Handeln gibt, das Besondere, eben das empirisch handelnde Subjekt. Der Urteilskraft scheint Kant eine ähnlich vermittelnde Funktion, wie der Vernunft zuschreiben zu wollen, insofern sie imstande ist, das Besondere unter das Allgemeine, das der Verstand hervorgebracht hat, zu subsumieren.

In Wirklichkeit ist es aber nur die Urteilskraft, die sich zwischen der Sphäre des Allgemeinen und des Besonderen hin und her zu bewegen vermag, denn sie empfängt aus der Sinnlichkeit das Besondere und aus dem Verstand das allgemeine Gesetz. Nur weil sie an beiden teilhat, vermag sie das Besondere unter das Allgemeine zu subsumieren. Wie sie dies tut, untersucht die Kritik der Urteilskraft. Die Vernunft vermag nicht wirklich, Allgemeines und Besonderes zu versöhnen, sie ist keine dienende, sondern eine herrschende Vernunft.

Die Kantsche Vernunft beugt sich nicht zum empirischen Subjekt herunter und verlockt seine Neigungen mit den Liebkosungen der Idee. Die Kantsche Vernunft setzt sich mit imperialer Gebärde über das ephemere Einzelsubjekt hinweg und kümmert sich nicht um die situativen Divergenzen, denen das handelnde Subjekt gegenübersteht. Sie beschränkt sich, wie in der Kritik der praktischen Vernunft entwickelt wird, auf die Aufstellung eines formalen Gesetzes des menschlichen Handelns. Die Umsetzung dieses Gesetzes überläßt die imperiale Vernunft dem jenseits der Sphäre der Kritik stehenden empirischen Individuum.


Weblink:

Moralische Intuition, moralische Phantasie, moralische Technik - www.anthroweb.info

Sokrates als Philosoph der Antike

Sokrates

Sokrates war ein griechischer Philosoph, der von circa 469 bis 399 v. Chr. in Athen gelebt hat. Sokrates war ein für das abendländische Denken grundlegender griechischer Philosoph, der in Athen zur Zeit der Attischen Demokratie lebte und wirkte.

Sokrates’ herausragende Bedeutung zeigt sich vor allem in seiner nachhaltigen Wirkung innerhalb der Philosophiegeschichte, aber auch darin, dass die griechischen Denker vor ihm heute als Vorsokratiker bezeichnet werden. Die Bedeutung der Person und des Philosophen Sokrates wird dadurch unterstrichen, dass alle griechischen Denker vor ihm heutzutage „Vorsokratiker“ genannt werden.

Zu seinem Nachruhm trug wesentlich bei, dass er, nachdem er wegen angeblich verderblichen Einflusses auf die Jugend sowie Missachtung der Götter verurteilt worden war, das Todesurteil akzeptierte und eine Fluchtmöglichkeit aus Respekt vor den Gesetzen nicht wahrnahm.

Nahezu alle bedeutenden philosophischen Schulen der Antike haben sich auf Sokrates berufen. Michel de Montaigne nannte ihn im 16. Jahrhundert den „Meister aller Meister“ und noch Karl Jaspers schrieb: „Sokrates vor Augen zu haben ist eine der unerlässlichen Voraussetzungen unseres Philosophierens.“

Sokrates hatte seine eigene Methode der Gelehrsamkeit: Durch Fragen also und nicht durch Belehren des Gesprächspartners - wie es die Sophisten gegenüber ihren Schülern praktizierten – sollte Einsichtsfähigkeit geweckt werden, eine Methode, die Sokrates, so Platon, als Maieutik bezeichnet hat: eine Art „geistige Geburtshilfe“. Er setzte bei den Fragen auf den Erkenntnisfortschritt in den Sokratischen Dialogen.

Bis zu seiner Hinrichtung durch den Schierlingsbecher beschäftigten ihn und die zu Besuch im Gefängnis weilenden Freunde und Schüler philosophische Fragen.

Die Schriften, die über Sokrates überliefert sind, zeigen, daß er seine Umgebung unbarmherzig mit Fragen quälte, bis die festgefügten Weltbilder in Scherben lagen. Sie zeigen aber auch den Spaß, mit dem der Grieche die Wahrheitssuche betrieb. Die Söhne der reichsten Athener Familien waren seine glühenden Veerhrer. Sokrates galt als Verführer der Jugend.

Sokrates war einer der Ersten, der sich nicht "Weiser", sondern "Freund der Weisheit" nannte. Sokrates machte sich zudem mit seiner Ideenlehre einen Namen, in der er sich mit der Vorstellung des Dualismus, einer zweigeteilten Wirklichkeit auseinandersetzte.

Sokrates starb daran, ein wahrer Philosoph gewesen zu sein. Er starb am 27. Juli 399 v. Chr. den Gifttod durch das Leeren des Schierlingsbechers in Athen.
Weblinks:

Sokrates – der Philosoph und seine Bedeutung - weltderkultur.wordpress.com

Sokrates-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Sokrates-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Socrates - www.famousphilosophers.org