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Samstag, 18. November 2017

Nietzsche Bild von Luther

Friedrich Nietzsche

Für Friedrich Nietzsche hat Für die einen war Martin Luther gerade dann das Christentum wiederhergestellt, als es schon daniederlag. Der Reformator, laut Nietzsche ein „Verhängnis von Mönch“, taucht in den Schriften des Philosophen immer wieder auf.

Nietzsche hat Luther in seinem Werk ganz unterschiedlich „eingesetzt“ – je nach argumentativem Kontext. Man kann ihn gönnerhaft von oben als tapsigen Bauern und Grobian und Barbaren in die Ecke stellen. An anderer Stelle scheint er für ein paar Jahrhunderte in der europäischen Geschichte eine Schlüsselfunktion zu haben. Nietzsche scheint da nicht so festgelegt zu sein. Wir sollten uns hüten, Nietzsche selbst festlegen zu wollen. Denn der war ein großer Irritationskünstler, deshalb nehme man von ihm auch keine neuen reformatorischen oder antireformatorischen Lehren mit, sondern ganz viel Irritation und Reizung.

Martin Luther taucht in Nietzsches Schriften immer wieder auf. An einer Stelle lobt er Luthers Bibelübersetzung als „bestes deutsches Buch“, allerdings vor dem Hintergrund einer Kritik am Deutschtum. In dem Zusammenhang ist die Lutherbibel für Nietzsche immer noch ein schlechtes Buch verglichen etwa mit Leo Tolstoi oder Mark Twain. In seinen späten Schriften wird die Reformation als ein Umbruch verstanden, der konserviert hat, was eigentlich schon zum Vergehen verurteilt gewesen ist: die Christliche Moralität und die Vorstellungen, die das Christentum dem europäischen Menschen wie einen Alpdruck auferlegt hat. Die Reformation erscheint nun als „Kulturverbrechen“ und Luther als „unmöglicher Mönch“, der die Kirche angegriffen und so wiederhergestellt hat.

In der Nietzche-Rezeption haben manche Luther und die Reformation gegen die Kritik des Philosophen in Schutz genommen. Andere wiederum haben Nietzsche gar als konsequenten Fortsetzer eines lutherisch-reformatorischen Zerstörungsgedankens verstanden. Gleichzeitig gibt es eine ganze Reihe von Philosophen und Theologen, die Nietzsche als „Steigbügelhalter“ für eine Rückkehr zum Glauben benutzt haben. Es ist ein bestechender Gedanke, dass derjenige, der sich am stärksten gegen das Christentum und die hergebrachten Gottesvorstellungen richtet, derjenige ist, der wieder zu diesem Gott und diesem Glauben zurückführt.

Der Gedanke ist alt, dass kulturgeschichtliche Phänomene wie das Christentum häufig mehr durch die Gegner als durch die Freunde am Leben erhalten werden. Nietzsche ist sich außerdem durchaus bewusst gewesen, dass es kraftvoller Illusionen bedürfe. Der Zweifel ist Teil der Religiosität, aber es ist auch eine gewisse Zuversicht nötig, das hat der Philosoph Nietzsche hellsichtig und klar erkannt.


Weblinks:

Nietzsche und der Reformationsrummel - www.pro-medienmagazin.de

Martin Luther-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Martin Luther-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

Nietzsche über den deutschen Mönch Luther

Martin Luther als deutscher Reformator – Philosopenwelt-Blog

Luther und sein fester Glauben

Luther und der Humanismus



Literatur:


Der Antichrist: Versuch einer Kritik des Christentums
von Friedrich Nietzsche

Weitere Luther-Artikel:

Luther

Samstag, 4. November 2017

Luthers Vermächtnis


Martin Luther


Martin Luther war ein im Glauben verwurzelter Mensch, rebellisch als von seinem Gewissen geleiteter Einzelner, unerschrocken aus Fröhlichkeit. Er war ein Kirchen- und Sozialreformer, mit seiner Bibelübersetzung wurde er zum Sprachschöpfer.

Für die einen war Luther der Prophet der Deutschen, der Befreier, Held und Identitätsstifter, für die anderen der cholerische Grobian, der Schandvogel, der Separatist. Seit vor 500 Jahren seine Thesen bekannt wurden, schieden sich die Geister an dem Theologen und sie tun dies bis heute.

Luthers Glaubensgrundsatz war ein Losung aus Paul Gerhardts berühmten Kirchenlied "Eine feste Burg ist unser Gott". Eine feste Burg war auch sein Glaube, für den er mit großer Überzeugungskraft immer wieder eintrat. Er stellte sich dem Papst entgegen und nannte ihn einen Antichrist. Er fühlte sich als der Mensch, der aus dem Mittelalter heraustritt und die göttliche Sendung hat, den Menschen die reine Wahrheit, ausgewiesen durch das Neue Testament zu verkünden.

Er war der größte Rebell, den die deutsche Geschichte aufzuweisen hat – und wollte doch nichts weniger sein. Er hat mit radikalem Bibilizismus den Anspruch der Kirche auf Autorität zurückgeschlagen. Martin Luther hat mit den sagenhaften Hammerschlägen, mit denen er seine 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte, das Mittelalter beendet und ein neues Zeitalter begründet: das, in dem wir heute leben.

Zu Luthers Vermächtnis gehört die Verkündigung des Geistes dse Evangeliums und die Übersetzung der Bibel aus dem Griechischen ins Deutsche. Durh die Übersetzung des Evangelium wurde Luther zum Begründer der deutschen Sprache, die für jedermann verständlich war.

Während des eher unfreiwilligen Aufenthalts auf der Wartburg fand Luther trotz "vielfacher Belästigungen durch den Teufel" die Zeit, sich einer großen Aufgabe zu widmen: er übersetzte in nur elf Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche. Das Werk wurde später noch von Melanchthon und anderen Spezialisten (z.B. Caspar Cruciger) bearbeitet, es erscheint 1522 als sogenannte "Septemberbibel" im Druck. Dadurch wurde Luther zum Schöpfer der neuhochdeutschen Schriftsprache.



Luther: Leben und Wirkung

Luther ist der Verfasser zahlreicher religiöser Schriften, die ihn bekannt machten. Er ist der Schöpfer des Großen und Kleinen Katechismus, einem für jedermann verständlichen Buch zum Verständnis des Evangeliums.

Das wichtigste Erbe Luthers für die Kirche und für Deutschland ist zum einen die Entdeckung, dass in Fragen des Glaubens und des Gewissens jeder Mensch frei ist. Aber auch die Erkenntnis, daß nichts, was ich leiste, mein Leben am Ende ausmacht, sondern daß dem Menschen dieser Lebenssinn von Gott zugesagt wird. Das kann in einer auf Leistung fixierten Gesellschaft durchaus befreiend wirken.

Zu Luthers Vermächtnis gehört natürlich die Sprache, die bis heute von Luther geprägt ist. Luther ist der Begründer der deutschen Sprache, die für jedermann verständlich war. Luther hat die deutsche Sprache nicht erfunden, aber er ist der Geburtshelfer der verständlichen deutschen Sprache. Die Wartburg ist der Geburtsort, hier hat er die Bibel erstmals so ins Deutsche übersetzt, dass die einfachen Leute sie verstehen konnten. Zwar wurde das Neue Testament auch vor Luther schon mehr als ein Dutzend Mal übersetzt, aber so schwach, dass der Mann auf der Straße weder Vergnügen an der Lektüre hatte, noch verstand, was dort geschrieben stand.

Luther hat der deutschen Sprache das Leben eingehaucht, er hat sie zu unserer, des Volkes Sprache gemacht; vor Luther war sie eine Sprache für die gebildeten Stände, für die Priester und den Adel. Das war Absicht: Ein sprachloses Volk begehrt nicht auf, es will vielleicht mitreden, aber kann es nicht: Ihm fehlen die Worte.

Dazu gehört auch sein Akzent auf Bildung für alle. Bildung ist gerade in Glaubensfragen wichtig in Zeiten, in denen Fundamentalismus um sich greift. Zudem die von ihm geschriebenen Kirchenlieder.


Weblinks:

Martin Luther-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Martin Luther-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

Martin Luther als deutscher Reformator – Philosopenwelt-Blog

Luther und sein fester Glauben

Luther und der Humanismus
Literatur:

Luther: Leben und Wirkung
Luther: Leben und Wirkung
von Friedrich Schorlemmer



Luther-Weblinks:

Luther-Portal - www.luther.de

Der Humanismus - www.luther.de

Martin Luther und die deutsche Sprache

Martin Luther-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Martin Luther-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

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Dienstag, 31. Oktober 2017

Martin Luther und der freie Wille

Martin Luther

Der junge Martin Luther aus Wittenberg war ein konservativer Theologe, ein religiöser Fundamentalist. Im September 1517, kurz vor seinem spektakulären Anschlag seiner 95 Thesen am 31. Oktober 1517 an der Wittenberger Schlosskirche, hatte Luther in ähnlicher Weise 95 radikale Thesen gegen die aristotelische Vernunft veröffentlicht. In ihnen verdammt er kompromisslos die Vernunftphilosophie. Er spricht dem Menschen jedes eigenständige Denken und Wollen ab.

Die Freiheit des Christenmenschen ist eine religiöse Freiheit des Gewissens vor Gott. Luther ging es aber nicht um die Freiheit des Individuums im Sinne der Selbstbestimmung des Menschen und dessen freien Willen. Hierin ist Luther mit seiern Lehre in seiner damaligen Zeit des Mittelalters mißverstanden worden.

Luther hat immer wieder darauf hingewiesen, daß er alle seine Predigten und Schriften nur im geisitig-religiösen und nie im politischen oder gesellschaftlichen Sinn gemneint hat. Doch wie soll der einfache Mann, dem Luther seinen Stolz, seine Würde und sein Selbstbewußtsein zurückgegeben hat, das begreifen?

Kann man ihm zumuten, auf der eien Seite sein Haupt als freier Christenmesnch zu Gott zu erheben, auf der anderen Seite vor der Willkür und und dem Übermut der Herrschenden in den Staub zu sinken? Freilich ist es Luthers tiefste Überzeugung, daß Gewalt immer nur Gegengewalt erzeugt.

Luthers radikale theologische Position gegen die menschliche Vernunft lässt sich zusammenfassen in seiner Formel: Solus Deus – einzig! Gott ist allmächtig. Gott ist allwissend. Gott ist allgegenwärtig. Ganz allein Gott bestimmt den Ablauf der Welt, der Geschichte, das menschliche Leben. Nur Gott handelt positiv, schafft das Gute, garantiert das Heil des Menschen. Solus Deus!

Dagegen ist der Mensch ein Gewurm. Er ist durch und durch Sünder, durch die Erbsünde in seiner organischen Substanz zerstört. Könnte dieser armselige Mensch auch nur mit einem einzigen Prozent eigenen Wollen gegen Gott agieren, dann würde er ja Gottes Heilswillen ausbremsen können. Er hätte mit seinem freien Willen eine Sperrminorität, könnte Gott damit lahmlegen, verhindern, ja, ins Gegenteil verkehren.

Von daher erklärt Luther apodiktisch, der Mensch habe keinen freien Willen. Weil Gott absolut ist, darf der Mensch nicht eigenständig sein, darf der Mensch keinen freien Willen haben. Luther vertritt einen absoluten Gott-Determinismus. Das theologische Beispiel dafür ist so berühmt wie brisant:

Nach Luthers Lehre richtet sich der freie Wille ausschließlich auf das Gewissen vor Gott. Als Mensch auf Erden hat er dagegen keinen freien Willen. Luther leugnet den freien Willen in Dingen des täglichen Lebens, " ... daß dem Menschen freier Wille eigeräumt ist nicht in Dingen, die über, sondern unter ihm liegen." S. 190

In der Schrift De servo arbitrio (1525) wandte er sich gegen die in Erasmus von Rotterdams Schrift De libero arbitrio entfaltete Lehre von der Vorherbestimmung zum Heil und vom Willen zum Guten. Luther selbst maß seiner Schrift höchste Bedeutung zu. Mit dem Thema habe Erasmus von Rotterdam den „cardo rerum“, den Dreh- und Angelpunkt der Theologie getroffen.[57] Wie Klaus Schwarzwäller hervorhebt, können die Rechtfertigung allein durch Christus und allein durch Gnade nicht gedacht werden ohne den unfreien Willen des Menschen zur Seligkeit.

Giotto, Judas Eskariot verrät Jesus

Gott hatte in seinem Heilsplan für die sündigen Menschen beschlossen, dass Jesus als Sohn Gottes  am Kreuz sterben müsse, um die Sünden der Menschen zu sühnen. Absoluter Wille Gottes. Deshalb musste Jesus in der Nacht vor seiner Gott gewollten Hinrichtung verraten und gefangen genommen werden, damit sich Gottes Heilsplan erfüllen konnte. Für diesen Verrat hatte Gott den Jünger Judas Iskariot ausgesucht. Er musste Jesus verraten und ausliefern.

Hätte Judas Iskariot gegen Gottes Plan Nein sagen können? Hätte er sich Gott und dessen Heilsplan widersetzen können, um diese hinterhältige Tat nicht durchzuführen? Hatte er den freien Willen zum Widerspruch gegen Gott?

Luther antwortet darauf völlig eindeutig: Nein, das konnte er nicht. Der “Verräter Judas” unterstand dem absoluten Willenszwang Gottes. Gottes Heilsplan musste erfüllt werden, egal was Iskariot wollte. In seiner berühmten Schrift DE SERVO ARBITRIO - ÜBER DEN UNFREIEN WILLEN stellt Luther apodiktisch fest: Gott lässt sich nicht ins Handwerk pfuschen. Der Mensch, egal wer es ist, ist nur Werkzeug Gottes. Von daher ist die menschliche Vernunft nichts anderes als die Unfreiheit des Menschen, Zeichen von Ohnmacht und Wirkungslosigkeit, von unfreiem Willenvollzug.

Wieso aber wird Judas Iskariot dann bestraft, wenn er überhaupt keinen eigenen freien Willen hat? Wie kann er ohne freien Willen verantwortlich sein für sein Handeln? Warum sind die Menschen überhaupt Schuld, wenn doch in Gottes Vorhersehung alles vorherbestimmt ist? Ist nicht Gott selbst schuldig, wenn er das Böse in der Welt zulässt, ja gar vorplant? Warum passiert das alles, wenn Gott doch allwissend und allmächtig ist und vom Wesen her Liebe und Vollkommenheit?

Die Theologen nennen diesen Denkkonflikt das Theodizee-Problem. Alle Theologen, ja, eigentlich jeder gläubige Mensch hat sich mit der Frage der Theodizee herumzuschlagen. Luther gibt darauf keine in sich logische Antwort. Beide Sätze stehen zwar auch für ihn im logischen Widerspruch gegeneinander, der eine Satz >Gott ist allwissend und allmächtig und entscheidet allein< gegen den anderen Satz >Der Mensch ist für sein Handeln voll verantwortlich<. In seiner Schrift DE SERVO ARBITRIO – ÜBER DEN UNFREIEN WILLEN flüchtet sich Luther in eine antinomistische Behauptung: Beide Sätze sind in sich wahr und haben je volle eigene Gültigkeit. Aber erst zusammen bilden sie die ganze Wahrheit.

Eine solche religiöse Antinomie bleibt der weltlichen Vernunft verschlossen. Für die rationale Erkenntnis ist sie das Ende der logischen Vernunft. Sie ist nur im religiösen Gehorsam zu glauben. Die Averroaner würden dazu sagen: Das ist eben eure Wahrheit: Der Glaube. Unsere Wahrheit ist eine andere: Die Vernunft. Basta. Doch die Problemstellung ist denn doch komplizierter.

Mit der Veröffentlichung seiner Schrift "Vom unfreien Willen" kam es zum endgültigen Bruch mit Erasmus von Rotterdam.

Das wichtigste Erbe Luthers für die Kirche und für Deutschland ist zum einen die Entdeckung, dass in Fragen des Glaubens und des Gewissens jeder Mensch frei ist.

Was der "arme, stinkene Madensack", wie sich Luther selbst einmal titulierte, zu all dem sagen würde?

Literatur:

Luther: Leben und Wirkung
Luther: Leben und Wirkung
von Friedrich Schorlemmer


Weblinks:

Martin Luther - www.atheodoc.com

Der Humanismus - www.luther.de

Martin Luther-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Martin Luther-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Geschichte des Freien Willens - Wikipedia


Blog-Artikel:

Martin Luther als deutscher Reformator

Luther und sein fester Glauben

Luther und der Humanismus


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Luther





Samstag, 30. September 2017

Nietzsche über den deutschen Mönch Luther

Friedrich Nietzsche

Religionskritik war ein zentraler Bestandteil von Nietzsches Philosophie, doch man muss Nietzsche nicht in seiner Religionskritik folgen, denn letztlich verwechselt er die eigene bigotte evangelische Genetik mit "dem Christentum". Den Katholizismus bspw. erfasst er überhaupt nicht und auch kaum mit seinen Akklamationen den Buddhismus.

Der protestantische Pfarrersohn Friedrch Nietzsche legte sich in Glaubensfragen gerne sein Feindbild zurecht, denn für ihn waren "Überzeugungen bekanntlich gefährlichere Feinde als Lügen". Um Luther kam er nicht herum, doch sein Angriff auf deutschen Mönch Luther wirkt etwas konstruiert und zu rechthaberisch.

Martin Luther war ein Mann des Glaubens, der gegen die Mißstände in der katholischen Kirche zu Felde zog. Luthers Aufbegehren und Streben richtete sich gegen die katholische Kirche und den Papst in Rom. Es war jedoch kein Aufbegehren gegen die Renaissance. Der Papst war ein Medici und damit für ein Vertreter der Renaisssance. Die Renaissance wandte sich wieder der antiken Geisteswelt zu. Humanismus wurde die neue Bewegung genannt, die das Ideal einer an der Antike orientierten, rein „menschlichen“ (humanen), mithin nicht theologischen Bildung aufstellte.

Leo X. - geboren als Giovanni de Medici - war vom 11. März 1513 bis zu seinem Tod Papst. Der Stellvertreter Christi auf Erden war kein Mann des rechten Glaubens, denn er kümmerte sich in Glaubensfragen keinen Deut. Er war nur mit weltlichen Dingen, der Kunst der Renaissance, beschäftigt. Unter Leo X. wurde der Vatikan jenseits von der Glaubenslehre zu einer Lasterhöhle.

In sein Pontifikat fiel der Beginn der Reformation. Ihre Bedeutung hatte Leo aber offensichtlich verkannt. Für den Neubau des Petersdoms förderte er den Ablasshandel, was für Martin Luther einer der Anstöße war, seine 95 Thesen am 31. Oktober 1517 an der Schlosskirche zu Wittenberg dem Kirchenvolk mitzuteilen. ´

Für den Papst war das Anliegen Luthers keinen Gedanken wert. Im Gegenteil, er verurteilte in der Bulle Exsurge Domine vom 15. Juni 1520 insgesamt 41 Schriften Luthers und exkommunizierte ihn am 3. Januar 1521 mit der Bulle Decet Romanum Pontificem. An den innerkirchlichen Missständen und am Ablasshandel änderte Leo X. jedoch nichts.

Da der Papst Leo X. ein Medici war und somit ein Vertreter der Renaissance war, wertete er Luthers Angriff auf die katholische Kirche als Angriff auf die Renaissance. Die Renaissance war jedoch keine Glaubensbewegung, sondern eine weltliche Kulturbewegung.

"Die Deutschen haben Europa um die
letzte große Cultur-Ernte gebracht,
die es für Europa heimzubringen gab,
– um die der Renaissance."

Die letzte große Chance auf Besserung sieht Nietzsche in der Renaissance: Hier sei alles zu einem Sieg der höheren Kultur über das Christentum vorbereitet gewesen, und gerade im Zentrum des Christentums, in Rom. Dies habe aber die Reformation durch Luther verhindert. Für Nietzsche gerät Luther also in den Verdacht, ein Feind der von ihm verehrten Renaissance zu sein.


Nietzsche hegte großen Argwohn über den deutschen Mönch Luther, denn der Wegbereiter der Reformation war ihm ein Dorn im Auge, weil er die kraftvolle Bewegung der Renaissance mit der Förderung seiner starken Naturen ins Wanken brachte und zu zerstören drohte - für Nietzsche ein unverzeihliches Fehlen.

Luther gilt als der Apostel der Deutschen. Der von Nietzsche aber als Bauern-Apostel verschmähte Luther musste Nietzsche ein Dorn im Augen sein. Für Friedrich Nietzsche hat Martin Luther gerade dann das Christentum wiederhergestellt, als es schon unterlag. Der Reformator war laut Nietzsche ein „Verhängnis von Mönch“.

"Ein deutscher Mönch, Luther, kam nach Rom. Dieser Mönch, mit allen rachsüchtigen Instinkten eines verunglückten Priesters im Leibe, empörte sich in Rom gegen die Renaissance ... Statt mit tiefster Dankbarkeit das Ungeheure zu verstehn, das geschehen war, die Überwindung des Christenthums an seinem Sitz –, verstand sein Haß aus diesem Schauspiel nur seine Nahrung zu ziehn. Ein religiöser Mensch denkt nur an sich. – Luther sah die Verderbniß des Papstthums, während gerade das Gegentheil mit Händen zu greifen war: die alte Verderbniß, das peccatum originale, das Christenthum saß nicht mehr auf dem Stuhl des Papstes! Sondern das Leben! Sondern der Triumph des Lebens! Sondern das große Ja zu allen hohen, schönen, verwegenen Dingen! ... Und Luther stellte die Kirche wieder her: er griff sie an... Die Renaissance – ein Ereigniß ohne Sinn, ein großes Umsonst! – Ah diese Deutschen, was sie uns schon gekostet haben! Umsonst – das war immer das Werk der Deutschen. – Die Reformation; Leibniz; Kant und die sogenannte deutsche Philosophie; die »Freiheits«-Kriege; das Reich – jedesmal ein Umsonst für Etwas, das bereits da war, für etwas Unwiederbringliches."

"Hier thut es noth, eine für Deutsche noch hundertmal peinlichere Erinnerung zu berühren. Die Deutschen haben Europa um die letzte große Cultur-Ernte gebracht, die es für Europa heimzubringen gab, – um die der Renaissance. Versteht man endlich, will man verstehn, was die Renaissance war? Die Umwerthung der christlichen Werthe, der Versuch, mit allen Mitteln, mit allen Instinkten, mit allem Genie unternommen, die Gegen-Werthe, die vornehmen Werthe zum Sieg zu bringen... Es gab bisher nur diesen großen Krieg, es gab bisher keine entscheidendere Fragestellung als die der Renaissance, – meine Frage ist ihre Frage –: es gab auch nie eine grundsätzlichere, eine geradere, eine strenger in ganzer Front und auf das Centrum los geführte Form des Angriffs! An der entscheidenden Stelle, im Sitz des Christenthums selbst angreifen, hier die vornehmen Werthe auf den Thron bringen, will sagen in die Instinkte, in die untersten Bedürfnisse und Begierden der daselbst Sitzenden hinein bringen ... Ich sehe eine Möglichkeit vor mir von einem vollkommen überirdischen Zauber und Farbenreiz: – es scheint mir, daß sie in allen Schaudern raffinirter Schönheit erglänzt, daß eine Kunst in ihr am Werke ist, so göttlich, so teufelsmäßig-göttlich, daß man Jahrtausende umsonst nach einer zweiten solchen Möglichkeit durchsucht; ich sehe ein Schauspiel, so sinnreich, so wunderbar paradox zugleich, daß alle Gottheiten des Olymps einen Anlaß zu einem unsterblichen Gelächter gehabt hätten – Cesare Borgia als Papst... Versteht man mich? ... Wohlan, das wäre der Sieg gewesen, nach dem ich heute allein verlange –: damit war das Christentum abgeschafft! "

Nietzsche donnert gegen Luther, der durch sein allgemeines Priestertum diese Hierarchie beseitigte, die demokratische Gleichheit eingeführt und so den höheren Menschen abgeschafft habe. Die Reformation sei der Bauernaufstand des Nordens gegen den feineren Geist des Südens, Luther selbst der beredteste und unbescheidenste Bauer, den Deutschland je gehabt habe, ein Schimpfteufel, Plebejer und Rüpel, der "direkt" und "ungeniert" mit seinem Herrgott reden wollte, weil er keinen Sinn hatte für Ehrfurchtsetikette und hieratischen Geschmack.

Nietzsche begeisterte sich geradezu für die Aristokratie der römischen Kirche, für die Anmut der Gebärden, die herrschenden Augen, das durchgeistete Antlitz, wie man das bei der höchsten Geistlichkeit sehen könne, besonders wenn sie aus vornehmen Geschlechtern komme. Und da er nun gerade auf dieser Tour "philosophiert", erhält der Priester, der ihm sonst eine Ausgeburt ist von Niedrigkeit, Ohnmacht, Lebensneid und giftigster Verleumdungssucht, den Ehrentitel »delikateres Raubtier«, und die Kirchenfürsten erscheinen als Brücke zum Übermenschen.

Luther stellte sich dem Papst entgegen und nannte ihn einen Antichrist. Er fühlte sich als der Mensch, der aus dem Mittelalter heraustritt und die göttliche Sendung hat, den Menschen die reine Wahrheit, ausgewiesen durch das Neue Testament zu verkünden.

Luther war ein Mensch in der Revolte. Er war der größte Rebell, den die deutsche Geschichte aufzuweisen hat – und wollte doch nichts weniger sein. Martin Luther hat mit den sagenhaften Hammerschlägen, mit denen er seine 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte, das Mittelalter beendet und ein neues Zeitalter begründet: das, in dem wir heute leben.



Weblinks:

Martin Luther-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

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Friedrich Wilhelm Nietzsche: Der Antichrist


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Luther und sein fester Glauben

Luther und der Humanismus
Literatur:


Der Antichrist: Versuch einer Kritik des Christentums
von Friedrich Nietzsche

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Samstag, 5. August 2017

Braucht Europa einen neuen Humanismus?

Jedes Zeitalter und jede Kultur gebiert ihren eigenen Humanismus. Auftretender Humanismus ist immer ein Zeichen des Aufbruchs. Der Humanismus nimmt zumeist eine Stellung gegen die herrschenden Verhältnsisse ein.

Die politischen Verhältnisse in Europa sind eine Bankrotterklärung an den Humanismus. Sie sind mit einem Humanismus nicht mehr zu vereinbaren.

Angesichts der sittenlosen politischen Zustände in den Ländern Europas, wo Zustände des üblen Manchester-Kapitalismus sich eine kleine Klasse von Besitzbügern sich immer weiter auf Kosten der breiten Bevölkerung bereichert, ist die berechtigte Frage zu stellen: Braucht Europa einen neuen Humanismus?

Den Humanismus des alten Europa ist etwas skeptisch zu betrachten, weil das lediglich eine Geisteshaltung war, die viel idealisierte und vor allem mißachtete, daß Europa in weiten Teilen eine Sklavengesellschaft war, die sich in Stände, Kasten und Klassen unterteilte.

Der Humanismus des alten Europa ist angesichts der Flüchtlingswelle und der Verelendung ganzer Bevölkerungsschichten eine Bankrotterklärung an jede zivilisierte Welt. Dieser verdient seinen Namen nicht und ist allenfalls eine verbrauchte Scheinlehre. Er ist eine Verfallserscheinung.

Der Geist des Humanismus ist die vorherrschende geistige Grundströmung seiner Zeit des Mittelalters. Er verkündet den freien, den unabhängigen Geist. Humanismus bedingt den freien Geist. Die Reformation ist aus der Lehre des Humanismus entstanden, sie hat ihre Wurzel in dieser Lehre.

Die Lehre des Humanismus hat der Reformation und damit der Erneuerung gegen restaurative Zustände den geistigen Weg geebnet. Luther leitete daraus für sich selbst das intensive Studium der Bibel ab: Humanismus hieß also für ihn vor allem Rückbesinnung auf die griechischen und hebräischen Originalschriften der Bibel - Bibelhumanismus. Beide Lehren, obwohl Brüder im Geiste, waren doch recht unterschiedlicher Natur: der Humanismus eine reine Geisteslehre und die Reformation eine religiöse Reformbewgung der Erneuerung.


Weblink:

Franziskus: „Europa muss neuen Humanismus zur Welt bringen

Samstag, 20. Mai 2017

Erasmus und Luther im Widerstreit der Interessen

Humanismus und Renaissance sind zwei ineinander verschränkte umd sich gegenseitig bedingende Bewegungen. Der Humanismus ist aus dem Geist der Renaissance hervorgegangen. Und die Reformation sollte aus dem Geist des Humanismus hervorgehen, gefördert und hervorgebracht von zwei herausragenden Persönlichkeiten ihrer Zeit.

Erasmus und Luther sind in der Bekämpfung der Übergriffe, der Verlotterung der Kurie und des damaligen Papsttums eine Strecke gemeinsam gegangen. Doch beide verfolgten unterschiedliche Interssen und mit zunehmender Dauer kam ihre gegensätzliche Einstellung, die den gegensätzlichen Naturen entsprang, immer offenkundiger zum Vorschein.


Erasmus von Rotterdam

Erasmus von Rotterdam erwarb durch seine Werke und Schriften früh in ganz Europa Ruhm als Theologe, Sprachforscher und Rhetoriker. Der bedeutende Humanist galt als Vertreter eines ethisch orientierten, toleranten Christentums, als der er in der Reformationszeit zwischen den Parteien zu vermitteln suchte.

Erasmus war ein Ästhet, der in praktischen, insbes. aber in philosophischen Fragen mit einer geschliffenen Sprache von sich Reden machte. Dagegen war für Luther die Aussage entscheidend, die Wirkung interessierte ihn erst in zweiter Linie.

Bei aller Bewunderung für den Geist des Erasmus erkannte Luther schon bald die Unverbindlichkeit seines Wesens. In einem Brief vom 9. September 1521, das er während seines Aufenthaltes auf der Wartburg an Spalatin richtete, wies er auf diese Eigenschaft hin.


Erasmus blieb jedoch unverbindlich, spielerisch, den Beifall der Humanisten einkassierend, ohne sich nach der einen oder anderen Seite festzulegen. So kam es zu der grotesken Situation, daß Luther den Erasmus für einen Papsiten hielt, der Papst aber denselben für einen Lutheraner.

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Martin Luther als deutscher Reformator - philosophen-welt.blogspot.com

Luther und sein fester Glauben - philosophen-welt.blogspot.com

Erasmus von Rotterdam 480. Tode - philosophen-welt.blogspot.com

Samstag, 15. April 2017

»Von der Freiheit eines Christenmenschen« von Martin Luther

Martin Luther

»Von der Freiheit eines Christenmenschen« ist eine im Jahr 1520 verfasste Streitschrift von Martin Luther. Luther stritt darin für die Freiheit des Glaubens. Er vertrat darin die These von der Freiheit des Glaubens eines Christenmenschen als Freiheit des Gewissens. Der Mensch ist für Luther mit seinem Gewissen nur vor Gott verantwortlich.

Luthers Schrift »Von der Freiheit eines Christenmenschen« (1520) fasst die „evangelische Freiheit“ eines Christen in Anlehnung an Paulus von Tarsus in zwei Sätzen dialektisch zusammen: „Ein Christ ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan – durch den Glauben. – Ein Christ ist ein dienstbarer Knecht aller und jedermann untertan – durch die Liebe.“

Die »Freiheit des Christenmenschen«

ist gemäß der Lehre Martin Luthers

eine rein religiöse Freiheit des Gewissens vor Gott.

»Von der Freiheit eines Christenmenschen« gibt eine Zusammenfassung der beiden Seiten des religiös-ethischen Prinzips: "Ein Christ ist ein freier Herr aller Dinge" - da geht es um den Glauben, durch den Christus freimacht von allen Qualen und Gewissesnöten. "Ein Christ ist ein dienstbarer Knecht aller" - da geht es um die Liebe, die aus diesem Glauben emporwächst, und aus dem sich die ethischen, sozialen und politischen Konsequenzen unabdingbar und unerbittlich ergeben.

Die »Freiheit des Christenmenschen« ist eine rein religiöse Freiheit des Gewissens vor Gott. Luther wandte sich gegen die Freiheit und einen Angriff auf die Obrigkeit aufgrund der herrschenden sozialen Ungerechtigkeit, weil er die weltliche Ordnung als gottgegeben ansah. Ihm ging es aber nicht um die weltliche Freiheit des Individuums im Sinne der Selbstbestimmung des Menschen und dessen freien Willen. Hierin ist Luther mit seiner Lehre in seiner damaligen Zeit des Mittelalters mißverstanden worden.

Luther war ein konservativer Theologe, der an der Veränderung der Welt im Sinne der weltlichen Ordnung überhaupt keine Interesse hatte. Die unterdrückten Bauern und das Volk strebte jedoch nach Freiheit. Und so vertrat ein anderer Prediger dieser Zeit die weltlichen Interessen der unterdrückten Bauern und ihren allgemeinen Wunsch auf Freiheit: Thomas Müntzer. Er griff angesichts der herrschenden Unterdrückung den Willen der Menschen nach Freiheit auf und predigte den Himmel bereits auf Erden.

Müntzer unterstützte den Aufstand der unterdrückten Bauern, griff zum Schwert und erhob sich mit seinem Bauernheer im Jahr 1525 in Thüringen gegen die Obrigkeit.



Weblink:

Geschichte des Freien Willens - Wikipedia


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Samstag, 11. Februar 2017

Luther und der Humanismus

Der Geist des Humanismus ist die vorherrschende geistige Grundströmung seiner Zeit des Mittelalters. Er verkündet den freien, den unabhängigen Geist. Die Reformation ist aus der Lehre des Humanismus entstanden, sie hat ihre Wurzel in dieser Lehre.

Die Lehre des Humanismus hat der Reformation den geistigen Weg geebnet. Luther leitete daraus für sich selbst das intensive Studium der Bibel ab: Humanismus hieß also für ihn vor allem Rückbesinnung auf die griechischen und hebräischen Originalschriften der Bibel - Bibelhumanismus. Beide Lehren, obwohl Brüder im Geiste, waren doch recht unterschiedlicher Natur: der Humanismus eine reine Geisteslehre und die Reformation eine religiöse Reformbewgung der Erneuerung.

Eng verbunden mit dem Humanismus ist der Name Erasmus von Rotterdam, einem niederländischen Gelehrten und führenden Vertreter der Lehre. Luther war ein standhafter Mann der Kirche, der ursprünglich ein Bewunderer des Erasmus war, sich jedoch später von im abwandte, da er im Glaubensstreit keine eindeutige Position beziehen wollte und zur Tat nicht fähig war.

Hinter dem geistigen Durchbruch des Erasmus von Rotterdam stand das neue Menschenbild der Renaissance, die Wiedergeburt des antiken Vernunftdenkens. Der klassische Geist der Antike war dreifach angelegt:
(1) In vernunftbedingten materiellen Erkenntnissen und Erklärungen der ionischen Naturphilosophie.
(2) In der politischen Mitverantwortung des Einzelnen in der völlig neuartigen attischen Demokratie.
(3) In der persönlichen Denkfreiheit des Individuums in der klassischen Philosophie des alten Athens. Insgesamt in einer offenen, freien Welt des menschlichen Geistes.

Erasmus von Rotterdam war »der erste bewußte Europäer, der erste streitbare Friedensfreund, der beredteste Anwalt des humanistischen, des weit- und geistesfreundlichen Ideals«, wurde durch seine Kritik an der Theologie und der Kirche zum Wegbereiter der Reformation. Doch er förderte sie nicht, distanzierte sich vielmehr mit seiner eigenen Ansicht über den freien Willen des Menschen von Luthers Meinung.

Er riet, als Kurfürst Friedrich ihn im Glaubensstreit zwischen Luther und dem Papst um sein Votum bat, bei deutlicher Sympathie für die Erneuerung der Kirche, »angesehene und unverdächtige Richter« einzusetzen. Erasmus wollte und konnte seine eigene Meinung, vielleicht aus Furcht vor Verantwortung, nicht ausschlaggebend werden lassen. Der wohl berühmteste und gelehrteste Mensch seiner Zeit zog sich so in sich selbst zurück. Denn »der freie, der unabhängige Geist, der sich keinem Dogma bindet und für keine Partei entscheiden will, hat nirgends eine Heimstatt auf Erden«.

Während Erasmus und Luther in der Bekämpfung der Übergriffe und der Verlotterung der Kurie und des damaligen Papsttums eine Strekce des Weges gemeinsam gegangen sind, hat sich in späterer Zeit ihre gegensätzliche Einstellung, den gegensätzlichen Naturen entsprang, immer offenkundiger gezeigt.

Erasmus war ein Ästhet, der in praktischen, insbesondere aber in philosophischen Fragen mit einer geschliffenen Sprache Fragen seine Gelehrsamkeit von sich gab. Dagegen war für Luther, die Aussage entscheidend, die Wirkung interessiert erst in zweiter Linie.

Bei aller Bewunderung für den Geist des Erasmus erkannte Luther schon früh die Unverbindlichkeit seines Wesens. Die Lehren beider speisten sich aus ganz unterschiedlichen Quellen: Dort die kühle, nur auf sich bedachte spielerische Geistigkeit und hier das warmherzige, aus Liebe und Geistigkeit geborene Engagement.

Beide vermieden, so lange es ging, den offenen Streit. Sie waren sich bewußt, daß sie als die bedeutendsten Geister der Zeit angesehen wurden. Auch wenn Luther die Unverbindlichkeit des Erasmus ablehnt und diser das öffentliche Draufgängertum Luthers verabscheut, so haben sie doch noch soviel Achtung voreinander, daß sie es nicht zu einem Generalangriff des einen auf den anderen ankommen lassen.

Luthers wichtigster Mitstreiter, der Humanist Philipp Melanchthon, wurde von dem humanistischen Gelehrten Johannes Reuchlin erzogen und stand als Gelehrter immer im Kontakt anderen Humanisten, insbesondere mit Erasmus. Melanchton war ein großer Verehrer von Erasmus.

Blog-Artikel:

Martin Luther als deutscher Reformator

Luther und sein fester Glauben

Erasmus von Rotterdam 550. Geburtstag


Weblinks:

Der Humanismus - www.luther.de

Martin Luther-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Martin Luther-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Eramus-Biorafien:


Erasmus von Rotterdam, der Fürst der Humanisten
von Erasmus von Rotterdam und Uwe Schultz

Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam
Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam
von Stefan Zweig


Samstag, 4. Februar 2017

Luther - der Reformator und die Wissenschaft

Martin Luther



Religion und Wissenschaften basieren auf unterschiedlichen Fundamenten. Die Religion setzt Glaube voraus und die Wissenschaft gesichertes Wissen in Form von Beweisen. Beide Lehren basieren auf unterschiedlichen Weltbilder: Die Religion beruht auf dem Glauben und die Wissenschaft auf Vernunft und Rationalität. Die Religion basiert dabei auf Annahmen, die vorausgesetzt nicht in Zweifel gestellt werden.

Glaube basiert auf der menschlichen Übernahme von religiösen Vorstellungen. Überwiegt die Vorstellung vom Glauben, wird die Vernunft zur Geißel der Religion. Luther erhob als tief religiöser Mensch in seiner Lehre den Glauben über die Vernunft und geriet mit dieser Haltung in eine wissenschaftsfeindliche Position.

Die Entdeckung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge ist keine Wider­le­gung Gottes. Der Gott, den der christliche Glaube als den Schöp­fer des Him­mels und der Erde bekennt, existiert nicht auf der Ebene der Wirklichkeiten, die durch wissenschaft­liche Forschung er­hellt wird. Gott kann darum auch nicht als Lückenbüßer mensch­li­cher Erkenntnis dienen.

Luther sah am Horizont der Menschheit bereits die Vernunft als Gefahr für die Religion heraufziehen, die in das Zeitalter der Aufklärung münden sollte, doch noch herrschte das tiefe Mittelalter mit der religiösen Vorstellung von Himmel und Hölle. Die menschliche Vernunft, in der Luther eine vom Teufel eingegebene Hybris zu erkennen glaubt, muß und wird sich notwendigerweise gegen Gott erheben. Und damit trifft er den Kern des Problems, auch wenn er diese Hybris nicht zu bezwingen vermag.

Seine Ablehnung der menschlichen Vernunft erscheint berechtigt, beruht die Heilige Schrift und die Religion auf Annahmen und Vorstellungen über Gott, die sich nicht beweisen lassen, aber geglaubt werden müssen. Glaube ist somit die voraussetzungslose und unreflektierte Übernahme von religiösen Vorstellungen.

Je schwieriger es aber für die Menschen wird, aufgrund dessen, was sie wissenschaftliche Erkenntnisse nennen, die Ereignisse der Bibel wörtlich zu nehmen, desto mehr sind sie darauf angewiesen, sich mystischen Impressionen hinzugeben, um an eine Transzendenz glauben zu können. Von der Schöpfung der Welt angefngen wird alles zum Gleichnis.

Luthers radikale theologische Position gegen die menschliche Vernunft lässt sich zusammenfassen in seiner Formel: Solus Deus – einzig! Gott ist allmächtig. Gott ist allwissend. Gott ist allgegenwärtig. Ganz allein Gott bestimmt den Ablauf der Welt, der Geschichte, das menschliche Leben. Nur Gott handelt positiv, schafft das Gute, garantiert das Heil des Menschen. Solus Deus!

Luther wandte sich in seinen Schriften gegen jegliche Zugeständnisse an die Vernunft, an die Wissenschaft und an die Philosophie. "Die Vernunft ist eine Hur, die der Teufel hat." (Weimarer Ausgabe der Luther-Schriften WA 51). "Die Vernunft ist das grösste Hindernis in Bezug auf den Glauben, weil alles Götttliche ihr ungereimt zu sein scheint, dass ich nicht sage, dummes Zeug." (Luther Deutsch, Tischreden)

Im September 1517, kurz vor seinem spektakulären Anschlag seiner 95 Thesen am 31. Oktober 1517 an der Wittenberger Schlosskirche, hatte Luther in ähnlicher Weise 95 radikale Thesen gegen die aristotelische Vernunft veröffentlicht. In ihnen verdammt er kompromisslos die Vernunftphilosophie. Er spricht dem Menschen jedes eigenständige Denken und Wollen ab.

"Vom Anfang der Welt ist immer einher gelaufen die Hauptketzerei vom freien Willen und Verdienst der Werke und dieser Hader muß auch immerdar bleiben. Ursache ist, daßes dievernufnt nicht vermag, sich allein dem glauben zu ergeben. Soll jemand lauter um bloß glauben auf Gottes Wort, so muß es der Heilige Geist schaffen im Herzen. Aus ihren Kräften vermag es die natur nicht. Was man nun auch sagt und tut, sie bleibt doch an den Werken hangen."

Die Zurückweisung des lebendigen Philososphierens als eigenständige Leistung der Menschen hat ihre Gründe zweifellos in der Gnaden-Lehre der Reformators. Aus seiner Sicht ist die "Natur" des Menschen so verdorben und schlecht, das diese Verdorbenheit auch den Verstand betrifft.

Luther war ein standhafter Mann der Kirche, der ursprünglich ein Bewunderer des Erasmus war, sich jedoch später von im abwandte, da er im Glaubensstreit keine eindeutige Position beziehen wollte und zur Tat nicht fähig war. - Wer kennt heute noch die Ausfälle Luthers gegen Erasmus von Rotterdam - ein bedeutender niederländischer Humanist - oder gegen Thomas Müntzer - ein Widersacher und Kollege Luthers, der auf Seiten der Bauern stand.

Zum Schluss noch ein Zitat des ägyptischen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Nagib Mahfus: "Und Sie, weiser Marham? Welcher Religion gehören Sie an?" - "Der Religion, bei der Vernunft Gott ist und die Freiheit als Prophet vereerht wird." Nagib Mahfus, "Die Reise des Ibn Fattuma"

Was und wie würde Luther wohl heute darauf erwidern? Was der "arme, stinkene Madensack", wie sich Luther selbst einmal titulierte, zu all dem sagen würde?


Blog-Artikel:

Martin Luther als deutscher Reformator

Luther und sein fester Glauben

Erasmus von Rotterdam 480. Tode


Samstag, 21. Januar 2017

Luther und sein fester Glauben

Martin Luther


Martin Luther war ein bibelfester Mensch mit festen Grundsätzen. Luthers Glaubensgrundsatz war ein Losung aus Paul Gerhardts berühmten Kirchenlied "Eine feste Burg ist unser Gott".

„Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Wie werde ich vor Gott gerecht?“ – dies ist die Frage, die Martin Luther so lange Zeit beschäftigte. Für ihn war sie eine sehr persönliche und existentielle Frage. Er stellte sie sich nicht aus rein philosophischem und theologischem Interesse – sondern aus Angst. Aus Angst, vor Gott im Jüngsten Gericht nicht bestehen zu können – und von ihm zur ewigen Verdammnis verurteilt zu werden. Aus Angst, dass alle seine guten Werke, seine Selbstkasteiungen, ja selbst sein Leben als Mönch nicht ausreichen würden, um Gott gnädig zu stimmen.

Martin Luther teilte damit die Angst vieler Menschen der damaligen Zeit. Denn viele Predigten schürten die Angst vor der ewigen Verdammnis. So wurden Höllenszenen und die Qualen des Fegefeuers sehr plastisch in kleinen Theaterstückchen dargestellt. Gellende Schreie, Feuer und Darstellungen des Teufels, der mit Freude die armen Verstorbenen quält – wer wollte da keine Angst bekommen?!

Im Mittelalter blühte der Ablasshandel der Kirche in Deutschland, denn die katholische Kirche brauchte Geld. Den Menschen wurde versprochen, dass durch den Kauf eines Ablassbriefes den verstorbenen Angehörigen aus der Hölle geholfen, sowie das eigene Leben vor der Hölle gerettet werden könne.

Luther predigte einen Glauben im Zustand der Gnade. Martin Luther war jedoch zutiefst davon überzeugt, dass Gott sich nicht durch ein paar Münzen bestechen lässt, und die Seele aus der Hölle holt. Gnade heisst, das Gott den Menschen so annimmt, wie er ist.

Aber wie, wie konnte er Gott denn dann gnädig stimmen, wenn die eigenen guten Werke nie reichen würden und auch ein Ablassbrief keine Rettung bringen könnte?

Martin Luther studierte die Bibel – Wort für Wort. Las, was für eine frohe Botschaft sie enthielt – und entdeckte Worte in ihr, die ihn erkennen ließen, auf welche Weise er selbst – und der Mensch an sich – einen gnädigen Gott bekommen kann.

Er erkannte, was sein Leben und sein Gottvertrauen veränderte: allein aus Gnade und allein aus Glauben wird der Mensch vor Gott gerecht, also frei gesprochen, wird gerettet vor Hölle und Verdammnis, wird befreit von der eigenen Schuld. Die Rettung vor den Sünden erfolgt allein durch die Gnade Gottes und die Gerechitigkeit.

Für Luther war diese Entdeckung lebensrettend und lebensweisend.

Gott schenkt seine Gnade – nicht, weil der Mensch ihn gnädig stimmen kann, nicht, weil der Mensch versucht, gute Werke zu tun, nicht, weil er von seinem mageren Gehalt Ablässe kauft, sondern weil Gott von sich aus gnädig ist. Gott hat sich entschieden, gnädig zu sein. Nicht nur einem bestimmten Personenkreis, sondern jedem Menschen. Gott ist den Menschen gnädig. Das ist Teil des Wesens Gottes, das der Mensch doch nie begreifen kann.

Zum anderen erkannte Luther, dass der Mensch dieses Angebot ergreifen muss, damit es im eigenen Leben verändernd wirken kann. Nur wer diesem Gnadengeschenk Gottes auch glaubt, kann seine Angst vor Hölle und Verdammnis getrost vergessen.

Blog-Artikel:

Martin Luther als deutscher Reformator


Weblink:

Rechtfertigung allein aus Glauben - www.ekiba.de

Literatur [ >> ]:

Luther: Leben und Wirkung
Luther: Leben und Wirkung
von Friedrich Schorlemmer

Samstag, 7. Januar 2017

Martin Luther als deutscher Reformator

Martin Luther


Martin Luther war ein im Glauben verwurzelter Mensch, rebellisch als von seinem Gewissen geleiteter Einzelner, unerschrocken aus Fröhlichkeit. Er war ein Kirchen- und Sozialreformer, mit seiner Bibelübersetzung wurde er zum Sprachschöpfer.

Der deutsche Reformator Martin Luther (1483-1546) veränderte als streitbarer Theologe und Kirchenreformator die Welt. Von ihm gingen gewaltige Wirkungen aus, besonders auf religiösem Gebiet, aber auch auf kulturellem, politischem und wirtschaftlichem Gebiet. Er wollte die Kirche an Haupt und Gliedern erneuern. Wichtigster Mitstreiter von Martin Luther und Förderer der Reformation war der Theologe, Reformator und Humanist Philipp Melanchthon.



Der Augustinermönch wollte die Kirche erneuern und sie zur Botschaft des bilblischen Neuen Testaments als ihrem geistigen Ursprung zurückführen. Als Urheber der Reformation spaltete er unbeabsichtigt die Kirche.

Er stellte sich dem Papst entgegen und nannte ihn einen Antichrist. Er fühlte sich als der Mensch, der aus dem Mittelalter heraustritt und die göttliche Sendung hat, den Menschen die reine Wahrheit, ausgewiesen durch das Neue Testament zu verkünden. Eine eigene Kirche wollte Luther nie gründen. Aber mit der Grundeinsicht der "Freiheit eines Christenmenschen" hat er das Tor zur Neuzeit aufgestoßen und ein Zeitalter der Befreiung eröffnet.

Luther wollte die Kirche erneuern (reformieren) entsprechend Gottes Willen, den er uns in seinem Wort, der Bibel, zeigt. Er begann die Reformation am 31. Oktober 1517 mit dem Anschlag von 95 Thesen (Lehrsätzen) an der Tür der Schlosskirche in Wittenberg, einer kleinen Stadt im heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt. Von Wittenberg aus wirkte er durch viele Schriften und engagierte Mitarbeiter weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Durch seine deutsche Bibelübersetzung gilt er als Schöpfer der hochdeutschen „Schriftsprache“.

Die Reformation revolutionierte nicht nur das geistliche Leben, sondern stieß auch eine umfangreiche gesellschaftspolitische Entwicklung an. Ausgehend von Luthers Berufung auf das eigene Gewissen entdeckten die Menschen zunehmend ihre eigene Persönlichkeit – und wurden mündiger gegenüber der Kirche und dem Staat. Das führte zu einer Erosion der uneingeschränkten Macht der bisherigen Autoritäten. Aus der Freiheit jedes Einzelnen entstand die Gewissensfreiheit, die bis heute unser Miteinander in Staat, Kirche und Gesellschaft prägt. Entsprechend erwuchs aus der Reformation ein neues Verständnis von Öffentlichkeit.

Luthers Lehre ist nur im geistig-religiösen und nicht im politischen oder gesellschaftlichen Sinn zu verstehen. Doch ist die Freiheit des Christenmenschen von den Menschen oft im Sinne der Erkämpfung der Freiheit gegenüber der unterdrückenden Obrigkeit mißverstanden worden.

Als der Mönch Martin Luther im Jahr 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel veröffentlichte, dachte er noch nicht an den endgültigen Bruch mit der katholischen Kirche. Noch wollte er verändern, nicht spalten. Dass er schon bald als vogelfrei gelten und mit seinen Ideen eine gewaltige religiöse Umwälzung auslösen würde, wußte er damals noch nicht. Luthers Worte verbreiteten sich in Windeseile, seine Schriften wurden überall gedruckt. Langsam drang der immer lauter werdende Protest aus dem provinziellen Wittenberg ins ferne Rom.

Niemand aus dem päpstlichen Lager wußte ihm sachlich beizukommen und mutig wehrte Luther alle Drohungen aus Rom ab, die ihn zum Widerruf aufforderten. Schließlich verlor der Papst die Geduld und verfasste eine Bannbulle gegen Luther, in der er den Wittenberger Theologen exkommunizierte und damit aus der Kirche ausschloß. Luthers Schriften wurden öffentlich verbrannt. Luther wehrte sich, indem er seinerseits die päpstliche Bulle in aller Öffentlichkeit dem Feuer übergibt.

Martin Luther

Luther hat immer wieder darauf hingewiesen, daß er alle seine Predigten und Schriften nur im geisitig-religiösen und nie im politischen oder gesellschaftlichen Sinn gemeint hat. Doch wie soll der einfache Mann, dem Luther seinen Stolz, seine Würde und sein Selbstbewußtsein zurückgegeben hat, das begreifen?

Luther war ein konservativer theologischer Fundamentalist, der christliche Toleranz nur dort übte, wo es ihn angemessen erschien. Seine Angriffe richteten sich gegen die katholische Kirche, aber auch Irrlehrer, Sektierer und Andersgläubige waren Ziel seiner Angriffe und Ausfälligkeiten. So war er auch ein Hassprediger, der gegen die Juden hetzte. Anstatt er allmählich zur Besinnung kommt und sich auf christliche Toleranz besinnt, steigerte er sich in einen immer größeren Altershaß hinein.

Bis zu seinem Tode wandte er sich gegen Verfälscher seiner reformatorischen Kirchenlehre. Er suchte den neuen Glauben zu festigen, der, geschützt durch viele Landesfürsten, immer weitere Verbreitung fand.

"Die Deutschen haben Europa um die letzte große Cultur-Ernte gebracht, die es für Europa heimzubringen gab, – um die der Renaissance." Martin Luther als Reformator


Literatur:

Luther: Leben und Wirkung
Luther: Leben und Wirkung
von Friedrich Schorlemmer


500 Jahre Reformation
500 Jahre Reformation


Blog-Artikel:

Martin Luther als deutscher Reformator – Philosopenwelt-Blog

Luther und sein fester Glauben

Luther und der Humanismus

Weitere Luther-Artikel:

Martin Luther, die Reformation und ihre Folgen - religiositaet.blogspot.de

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