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Samstag, 16. September 2023

Platons Demokratie als Illusion



Der Begriff »Demokratie« ist eine Erfindung des Philosophen Platon, ein Gedankenexperiment und eine schöne Utopie, immer der Gefahr unterliegend, nur eine Illusion zu sein. Bereits Platons „Demokratie“ stand unter Illusionsverdacht.

Es ist an der Zeit endlich öffentlich darüber nachzudenken, ob die Erfindung des Begriffs „Demokratie“ durch Platon zu einer Illusion geführt hat, die es nie in die Realität schaffen kann. Ist das Gedankenexperiment und die schöne Utopie Platons jemals in der Wirklichkeit angekommen und erfolgreich gelebt worden? Leben wir in einer Demokratie? Was verhindert Demokratie?

Was heisst Demokratie? Grundsätzlich hat sich jeder Staat demokratisch genannt, der nicht als monarchisch oder tyrannisch gelten mag. Nach Platon ist der Monarch ein einzelner, guter Herrscher, der Tyrann ein einzelner schlechter Herrscher.

Das Prinzip der Volksherrschaft – ist es ein theoretisches Wortspiel, kann es in die Realität umgesetzt werden? Demokratie erscheint heute als das politische Bemühen, dem Volk die Erkenntnis zu verschleiern, daß es gar nicht demokratisch regiert wird.

Warum ist Europa im Grunde so wenig demokratisch? Beispiel des heutigen Europas ist ein gutes Beispiel für die nicht vorhandene Demokratie. Dort gibt es nirgends ein wirklich demokratisches System. Nirgends regiert wirklich das Volk. Die Schweiz kommt dem Gedanken nahe. Außer, es gibt Entscheidungen der Regierung, die sie dem Volk keinesfalls überlassen kann.

Es gibt überall Parteien und deren mächtige Vorsitzenden, die die politischen Weichen stellen. Das Volk kann wählen, alle vier oder fünf Jahre. Das ist aber auch schon alles. Jeder weiß, daß Wahlversprechen im Moment ihrer Verkündung schon gebrochen werden. Frau Merkel hat es ja offen zugegeben.

Demokratie herrscht freilich schon, aber nur noch als Illusion. Stört es die Regierten eigentlich nicht, daß sie nicht demokratisch regiert werden?


Weblinks:

Demokratie: Gab es sie je? Gibt es sie überhaupt? Haben wir eine Demokratie? - Querdenken.tv - quer-denken.tv

Platon-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Platon-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

Über ethische Grundlagen der Demokratie

Mittwoch, 12. Oktober 2022

Platons Höhlengleichnis

Das Höhlengleichnis ist eines der bekanntesten Gleichnisse der antiken Philosophie. Es stammt von dem griechischen Philosophen Platon.

Platons Höhlengleichnis erzählt von der Trägheit der Menschen, sich dem Licht der Erkenntnis zu stellen.

Die Menschen in der Höhle scheuen das Licht der Erkenntnis und betrachten lieber die Schatten an der Wand, die sie als natürliche Abbilder halten. Die Höhle wirft je nach subjektiver Positionierung subjektive Schatten der Handlungsbasis.


Platon beschreibt die massive Beschränkung bzw. Manipulation sehr anschaulich in seinem Höhlengleichnis und Kant weisst den Weg aus diesem Dilemma durch die Erziehung des Menschen zur Mündigkeit.


Wenn sich sog. gebildete Menschen dem Draufblick anderen Realitäten, geformt in Sozialstrukturen, die dann wohl einfältig ungebildet verdingt werden, verweigern, kommt der irrige Gedanke auf, dass es ohne Relation identische Moralnormen geben muss bzw. kann. Die Höhle wirft je nach subjektiver Positionierung eben subjektive Schatten der Handlungsbasis.

Weblinks:

Platons Höhlengleichnis

Stufen der Erziehung zur Mündigkeit

Samstag, 14. März 2020

»Der Staat« von Platon

Der Staat
Der Staat

In seinem Werk »Der Staat«, »Politeia«, entwirft Platon (427 bis 347 v. Chr.) die Idee eines gerechten Staates. »Der Staat« von Platon ist eine Staatsutopie - eine ideele Vorstellung also. Die »Politeia« ist auch ein Grundbuch abendländischer Metaphysik. Die im Zentrum des Werkes stehenden drei Gleichnisse: Das Sonnen-, Höhlen- und Liniengleichnis, in denen Platon seine Ideenlehre, Wissenschaftstheorie und Ethik darstellt, gehören nicht nur zu den literarisch eindrucksvollsten Zeugnissen des antiken Denkens.

Platons Verfassungsmodell

Der Staat als die Gemeinschaft der Bürger wird in ein isomorphes Verhältnis zu einer geordneten und vernunftgeleiteten Seele gebracht und in beiden spiegelt sich eine kosmische Ordnung. Um die Frage zu beantworten, was Gerechtigkeit in der Seele des Menschen ist, entwirft Platon das Muster einer guten Polis, in der drei Stände (Bauern, Handwerker, Kaufleute etc. - Wächter - Philosophen) jeweils durch ihr spezifisches Tun zum Gelingen des Gemeinwesens beitragen.

In seiner »Politeia« ausformulierten Gedanken zu einem Philosophenstaat sah er sich laut eigenen Aussagen gezwungen, nur noch „die wahre Philosophie anzuerkennen und festzustellen, daß man allein von ihr vollständig erkennen könne, worin Gerechtigkeit im Staat und Privatleben bestehe“ und hielt nur das Szenario, dass „ein Schlag wahrer und echter Philosophen an die Staatsverwaltung gelangt, oder […] die regierenden Kreise in den Städten durch ein göttliches Wunder ernsthaft zu philosophieren begännen“, für die Lösung der von ihm aufgezählten Probleme.

Wenn man Platons Schilderungen im Siebten Brief Glauben schenken mag, war die politische Situation in der wiederhergestellten attischen Demokratie äußerst krisenhaft. Zumindest für die Zeit kurz nach dem Sturz der Dreißig mag das zutreffend gewesen sein. Denn der vorausgehende, viele Jahre anhaltende Krieg, die bittere Niederlage gegen Sparta und die darauf folgende Oligarchenherrschaft waren einschneidende Ereignisse für Athen gewesen, die noch lange Zeit nachwirkten.

Platons Modell ist geradezu kulturrevolutionär mit seinen Paradoxien, den Anweisungen, die gegen den zeitgenössischen gesunden Menschenverstand der Athener verstossen. Frauen und Männer sollen gleich sein; der Wächter- und Philosophenstand soll über kein Privateigentum verfügen und auch Frauen und Kinder sollen ihnen gemeinsam sein; schliesslich sollen die Philosophen regieren.

Den Grund dafür veranschaulicht Platon im Höhlengleichnis. Die Philosophen, aufgestiegen aus der Höhle der Unwissenheit zur Erkenntnis der Idee des Guten, haben die Pflicht, wieder zu den Mitmenschen hinabzusteigen und deren Seelen aus der gewöhnlichen Verirrung zum Wahren umzulenken.

Seine »Politeia« hielt jedoch der Erprobung in der Realität nicht statt. Platon musste schon Jahrtausende zuvor die Erfahrung des Scheiterns als Politiker machen, nämlich beim Versuch, die in seinem großangelegten Dialog »Politeia«, »Der Staat«, dargestellten staatspolitischen Idealforderungen in die Realität umzusetzen.

Platon ist ein Gegner der Volksherrschaft. Die Grundfehler der Demokratie liegen für ihn in einem Übermaß an individueller Freiheit zu Lasten des Gemeinwesens und in der politischen Teilhabe unvernünftiger, eigennütziger Personen. Seine Staatstheorie verrät deutlich Züge eines bevormundenden Geistes, der das Individuum zu einem Glück zwingen will, dessen Sinn ihm verborgen ist und wohl auch verborgen bleiben wird (Andreas Graeser: Die Philosophie der Antike 2, 1993, S. 198).

Gegenstand seiner Staatstheorie ist die konsensuale Grundordnung eines Stadtstaats (polis). Dabei spricht sich Platon zumindest teilweise, nämlich beim Stand der Wächter, für die Aufhebung der Privatsphäre, die Auflösung der Familie und die Abschaffung des Privateigentums aus. Seine Befürwortung der Euthanasie, die noble Lüge als legitimes Mittel der Politik (Platon, Politeia 389b) sowie die Lebensweise des Wächterstands wirken autokratisch, ebenso das generelle Verbot der überlieferten Dichtung und das Verbot der verweichlichenden oder enthemmenden Musik. Platon gehört zu den Vordenkern einer biologistischen Eugenik.

Er plädiert ausdrücklich dafür, bestimmte wünschenswerte Eigenschaften von Menschen durch gezielte Kombination elterlicher Merkmale zu züchten (Platon, Politeia 458c-461e). Die Staatstheorie Platons ist deshalb im 20. Jahrhundert massiv kritisiert worden.

Platons Ablehnung der attischen Demokratie und seine Bevorzugung eines autoritären Regimes sogenannter „Philosophenkönige“, die nichts mehr mit dem sokratischen Philosophen zu tun haben und explizit Lügenpropaganda verwenden dürfen, versucht Popper mit vielen Textstellen zu belegen. Platon sei damit der erste und wichtigste Theoretiker einer geschlossenen Gesellschaft gewesen, in der es keine gewaltlose Veränderung geben kann und Eliten diktatorisch herrschen. Popper sah in Platon „den ersten großen politischen Ideologen, der in Klassen und Rassen dachte und Konzentrationslager vorschlug.“

Alle Staatsphilosophien lassen sich auf Platons »Politeia« zurückführen. Nicht zuletzt wegen dieser Staatsutopie mit ihren ebenso spektakulären revolutionären Forderungen - man denke an die Abschaffung des Privatbesitzes oder die Gleichstellung von Mann und Frau - ist Platon von Karl Popper einer vehementen Kritik unterzogen worden: Die Idee, Philosophen mögen über das Staatswesen herrschen, gehört nach Popper zu den Kernstücken, antiliberalen und autoritären Denkens.

Seit Platons „Politeia“ herrscht die Idee vor, daß der Staatsmann ein guter Steuermann sein sollte.

Platon hat seine Bücher über den Staat siebenmal umgearbeitet.

Weblink:

Platons Staatstheorie

Literatur:

Der Staat
Der Staat
von Platon

Platon
Platon
von Michael Erler

Freitag, 21. Dezember 2018

Halkyonische Tage

Die Halkyon ist ein antiker literarischer Dialog in altgriechischer Sprache, der dem Philosophen Platon zugeschrieben wurde, aber sicher nicht von ihm stammt. Die Unechtheit wurde schon in der Antike erkannt. Der unbekannte Verfasser, der angeblich Leon hieß, lebte anscheinend in der hellenistischen Zeit.

Der Dialog spielt sich zu Lebzeiten des Sokrates († 399 v. Chr.) ab, noch vor der Machtergreifung des oligarchischen Rats der Dreißig („Dreißig Tyrannen“) im Jahr 404 v. Chr., die Chairephon zwang, ins Exil zu gehen. Der historische Chairephon war ein Altersgenosse, Schüler und Freund des Sokrates.

Eine Rahmenhandlung fehlt, das Gespräch setzt unvermittelt ein. Die beiden Gesprächspartner befinden sich auf einem Spaziergang am Meerufer bei Phaleron in der Nähe von Athen. Es ist die Zeit der vierzehn „halkyonischen Tage“ im Dezember um die Wintersonnenwende.

Die halkyonischen Tage wurden im antiken Griechenland wegen des in diesem Zeitraum gewöhnlich heiteren Wetters und der Windstille geschätzt. Sie wurden nach der Halkyon, dem Eisvogel, benannt, denn man nahm an, dass das Eisvogel-Weibchen um diese Zeit nistet und brütet.

Samstag, 2. September 2017

Platons Ablehnung der attischen Demokratie

Platon

Platon ist ein erklärter Gegner der Volksherrschaft. Er witterte die Gefahr, die von der Herrschaft des Volkes auf die attische Demokratie ausgehen konnte. Die Grundfehler der Demokratie liegen für ihn in einem Übermaß an individueller Freiheit zu Lasten des Gemeinwesens und in der politischen Teilhabe unvernünftiger, eigennütziger Personen.

Demokratie als Staatsform generiert nicht automatisch Weisheit oder Klugheit und sie ist auch keine Staatsform der Weisen und der Wissenden. Das wußte bereits der Philosoph Platon in der Antike - ein erklärter Gegner der Demokratie. Er vertrat die Auffassung, daß ein Staat nur dann gut regiert sei, wenn seine Lenkung in der Hand von Philosophen liege und plädierte daher für einegemäßigte Epistokratie.

Platon lehnte zwei Wesensmerkmale der Demokratie, die Freiheit und Gleichheit, entschieden ab. Für ihn war die Mehrheit des Volkes aufgrund mangelnder Bildung nicht sachverständig genug, um komplexe Entscheidungen treffen zu können. Anstatt dessen sah er nur eine Minderheit im Volk, nämlich nach seinen ethisch-sittlichen Vorstellungen gebildete Aristokraten, dazu in der Lage, kraft ihrer Weisheit bzw. Vernunft zu herrschen.

Während die Masse des Volkes nach Lust und Laune über bestimme Sachverhalte entscheide, würden die Philosophen dies ob ihres ausgeprägten Sachverstandes erst nach eingehender Abwägung und Überprüfung aller Argumente unter Maßgabe der Vernunft tun. Platon erschien die Demokratie mit ihren durch Los vergebenen Ämtern, wo die Freiheit für jeden Bürger darin bestände, in beliebiger Art und Weise heute für dieses und morgen für jenes zu stimmen, als unberechenbar und im höchsten Maße instabil.

Seine Staatstheorie verrät deutlich Züge eines bevormundenden Geistes, der das Individuum zu einem Glück zwingen will, dessen Sinn ihm verborgen ist und wohl auch verborgen bleiben wird (Andreas Graeser: Die Philosophie der Antike 2, 1993, S. 198).Gegenstand seiner Staatstheorie ist die konsensuale Grundordnung eines Stadtstaats (polis). Dabei spricht sich Platon zumindest teilweise, nämlich beim Stand der Wächter, für die Aufhebung der Privatsphäre, die Auflösung der Familie und die Abschaffung des Privateigentums aus.

Seine Befürwortung der Euthanasie, die noble Lüge als legitimes Mittel der Politik (Platon, Politeia 389b) sowie die Lebensweise des Wächterstands wirken autokratisch, ebenso das generelle Verbot der überlieferten Dichtung und das Verbot der verweichlichenden oder enthemmenden Musik.


Platon bevorzugt eindeutig die elitäre Herrschaft sog. „Philosophenkönige“, welche über elitäres Wissen und die Weisheit zur Führung eines Staates verfügen. Seine Ablehnung der attischen Demokratie und seine Bevorzugung eines autoritären Regimes von „Philosophenkönigen“, die nichts mehr mit dem sokratischen Philosophen zu tun haben und explizit Lügenpropaganda verwenden dürfen, versucht der Philososph Karl Popper mit vielen Textstellen zu belegen.

Platon sei damit der erste und wichtigste Theoretiker einer geschlossenen Gesellschaft gewesen, in der es keine gewaltlose Veränderung geben kann und Eliten diktatorisch herrschen. Popper sah in Platon „den ersten großen politischen Ideologen, der in Klassen und Rassen dachte und Konzentrationslager vorschlug.“

Weblinks:

Platons Staatstheorie - platon-heute.de

Platon-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Platon-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Blog-Artikel:

Platon und die Demokratie -
antikewurzeln.wordpress.com

Platons Demokratie als Illusion -

Samstag, 26. August 2017

Platons Demokratie als Illusion



Der Begriff „Demokratie“ ist eine Erfindung des Philosophen Platon, ein Gedankenexperiment und eine schöne Utopie, immer der Gefahr unterliegend, nur eine Illusion zu sein. Bereits Platons „Demokratie“ stand unter Illusionsverdacht.

Es ist an der Zeit endlich öffentlich darüber nachzudenken, ob die Erfindung des Begriffs „Demokratie“ durch Platon zu einer Illusion geführt hat, die es nie in die Realität schaffen kann. Ist das Gedankenexperiment und die schöne Utopie Platons jemals in der Wirklichkeit angekommen und erfolgreich gelebt worden? Leben wir in einer Demokratie? Was verhindert Demokratie?

Was heisst Demokratie? Grundsätzlich hat sich jeder Staat demokratisch genannt, der nicht als monarchisch oder tyrannisch gelten mag. Nach Platon ist der Monarch ein einzelner, guter Herrscher, der Tyrann ein einzelner schlechter Herrscher.

Das Prinzip der Volksherrschaft – ist es ein theoretisches Wortspiel, kann es in die Realität umgesetzt werden? Demokratie erscheint heute als das politische Bemühen, dem Volk die Erkenntnis zu verschleiern, daß es gar nicht demokratisch regiert wird.

Warum ist Europa im Grunde so wenig demokratisch? Beispiel des heutigen Europas ist ein gutes Beispiel für die nicht vorhandene Demokratie. Dort gibt es nirgends ein wirklich demokratisches System. Nirgends regiert wirklich das Volk. Die Schweiz kommt dem Gedanken nahe. Außer, es gibt Entscheidungen der Regierung, die sie dem Volk keinesfalls überlassen kann.

Es gibt überall Parteien und deren mächtige Vorsitzenden, die die politischen Weichen stellen. Das Volk kann wählen, alle vier oder fünf Jahre. Das ist aber auch schon alles. Jeder weiß, daß Wahlversprechen im Moment ihrer Verkündung schon gebrochen werden. Frau Merkel hat es ja offen zugegeben.

Demokratie herrscht freilich schon, aber nur noch als Illusion. Stört es die Regierten eigentlich nicht, daß sie nicht demokratisch regiert werden?


Weblinks:

Demokratie: Gab es sie je? Gibt es sie überhaupt? Haben wir eine Demokratie? - Querdenken.tv - quer-denken.tv

Platon-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Platon-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de



Blog-Artikel:

Über ethische Grundlagen der Demokratie

Samstag, 22. April 2017

»Gegen Demokratie« von Jason Brennan

Gegen Demokratie
Gegen Demokratie

»Gegen Demokratie« ist das neueste Werk des amerikanischen politischen Philosophen Jason Brennan. Brennan plädiert darin für eine Herrschaft der Wissenden und eine informierte Demokratie bzw eine Demokratie gut informierter Bürger. Es geht ihm um Regierbarkeit im Zustand der Mündigkeit und Infomiertheit der Bürger und Wähler.

Der angesehene Philosoph zeigt, dass eine Herrschaft der Wissenden die bürgerlichen Freiheiten besser schützen und fördern kann als die Demokratie, wie wir sie kennen. Er entwickelt in seinem Buch Argumente, warum wir die Politik nicht den Unvernünftigen überlassen dürfen und für eine Herrschaft der Wissenden.

Demokratie als Staatsform generiert nicht automatisch Weisheit oder Klugheit und sie ist auch keine Staatsform der Weisen und der Wissenden. Das wußte bereits der Philosoph Platon in der Antike - ein erklärter Gegner der Demokratie. Er vertrat die Auffassung, daß ein Staat nur dann gut regiert sei, wenn seine Lenkung in der Hand von Philosophen liege und plädierte daher für einegemäßigte Epistokratie.

Platon lehnte zwei Wesensmerkmale der Demokratie, die Freiheit und Gleichheit, entschieden ab. Für ihn war die Mehrheit des Volkes aufgrund mangelnder Bildung nicht sachverständig genug, um komplexe Entscheidungen treffen zu können.

Jason Brennan erhebt eine provokante Forderung: Die Demokratie soll endlich nach ihren Ergebnissen beurteilt werden. Und die sind keineswegs überzeugend. Demokratie führt oft dazu, dass lautstarke Meinungsmacher den Bürgern ihre fatalen Entscheidungen aufzwingen.

Zumal die Mehrheit der Wähler uninformiert ist, grundlegende ökonomische und politische Zusammenhänge nicht begreift, aber dennoch maßgeblich Einfluss auf die Politik ausübt. Wir sollten anerkennen, dass das Wahlrecht kein universales Menschenrecht ist, sondern nur verantwortungsvollen, informierten Menschen mit politischen Kompetenzen zusteht.


Die Demokratie in ihrer gegenwärtigen Form ist ungerecht. Viele unschuldige Menschen werden großen Risiken aussetzt, indem wir ihr Schicksal in die Hände schlecht informierter, irrationaler, voreingenommener und manchmal unmoralischer Entscheidungsträger legen. Denn die meisten Wähler sind politisch inkompetent.

Jason Brennan spricht dem Volk die Mündigkeit zur Demokratie einfach ab. zufolge gibt es in einer Demokratie drei Typen von Bürgern: Die uninteressierten, meinungslosen Hobbits und die meinungsstarken, aber nicht ausreichend informierten Hooligans stellen die Mehrheit der Wähler dar. Nur die kleine Gruppe der Vulkanier denkt rational. Sie akzeptiert als wahr, was empirisch bestätigt wurde, und versucht, zu objektiven Urteilen zu kommen.

Gegen Demokratie
Gegen Demokratie

»Gegen Demokratie« ist eine Schrift für eine Herrschaft der Wissenden und gegen den Populismus und ein Plädoyer für eine Epistokratie im Sinn von Platon, für den der Einfluß der Weisen und Wissenden  zum Tragen kommen sollte. Diese Philosophenherrschaft ist ein zentrales Element der politischen Philosophie des antiken griechischen Philosophen Platon (428/427 – 348/347 v. Chr.). Platon vertritt in seinem Dialog »Politeia« (»Der Staat«) die Auffassung, ein Staat sei nur dann gut regiert, wenn seine Lenkung in der Hand von Philosophen sei.

Mit Verve und anhand prägnanter Beispiele zeigt Brennan, dass eine gemäßigte Epistokratie – eine Herrschaft der Wissenden – die sinnvollere Regierungsform im 21. Jahrhundert ist. Brennan kann zwar belegen, wer die Unvernünftigen - die politisch Unmündigen - sind und wozu politische Unvernunft in der Politik führt, aber die Schwäche des sehr lesenswerten Buches ist jedoch eindeutig, daß er nicht begründen kann, wer zu der Gruppe der Wissenden gehören soll und wer davon ausgeschlossen wird.

Die Wissenden verfolgen dabei nicht nur ihre eigenen Interessen, sonder auch die der herrschenden Klasse. Gefahr der Herrschaft der Spezialisten, Technkraten und Bürokraten. Zur Demokratie gehört aber auch mit einem Ergebnis umzugehen und es zu akzeptieren. Man hat ja bei der nächsten Wahl die Gelegenheit etwas zu ändern. Alles andere ist eher undemokratisch.

Literatur:

Gegen Demokratie
Gegen Demokratie
von Jason Brennan

Blog-Artikel:

Platon und die Demokratie -
antikewurzeln.wordpress.com

Samstag, 10. Januar 2015

Die Frage nach den sinnlichen Genüssen

Die alte, im Griechentum weit verbreitete Frage lautet: Wie halte ich es mit den sinnlichen Genüssen? Machen sie das Leben gut oder stören sie das gute Leben? - Auch für Platon ist die Frage eine Kernfrage: Vernunft oder Lust - was macht auf lange Sicht glücklicher?

Die Antwort darauf ist ziemlich eindeutig: Federleicht wiegen die flüchigen Augenblicke und Annehmlichkeiten der Lust gegen die dauerhafte Zufiedenheit durch ein gutes und rechtschaffenes Leben.
Geht es nach Platon, so hält uns der Leib mit seinen starken Trieben und Bedürfnissen bei der Glückssuche eigentlich nur auf. Immer wieder führt er uns in Versuchungen und auf Irrwege. Und wer sich davon frei macht, ist tatsächlich frei.

Ein wahrhaft glückliches Leben - Platons Wort dafür ist eudaimonia - befreit davon, das Leben auf billige Weise stets nach Lust und Unlust zu beurteilen. Denn wer das tut, bleibt in Bezug auf seine geistige Reife ein Leben lang in der Pubertät.

Da alle Sinnengenüsse zeitlich begrenzt sind und da jedes sinnliche Glück schnell in sein Gegenteil umschlagen kann, wählt Platon eine Lebensform mit eingebauter Risikoversicherung: Leidvermeidung statt Lustgewinnung.