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Der aufklärerische Blog folgt dabei einer Kantschen Devise:
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." Immanuel Kant
Der weltberühmte dänische Philosoph Sören Kierkegaard interessierte sich schon Mitte des 19. Jahrhunderts brennend für die Dinge, die uns rastlose Menschen des Medienzeitalters immer stärker umtreiben: Zweifel, Angst, Lust, Verführung, die Frage nach unserer Existenz, die Suche nach Liebe und Glauben.
Die Popularität des bekanntesten skandinavischen Philosophen, der die Existenz des ‚Ich' zum Zentrum seines Denkens machte, nimmt ständig zu. Er war ein enger Zeitgenosse des ebenso berühmten dänischen Märchendichters Hans Christian Andersen.
Kierkegaards Gedanken sind für alle wichtig, denn sie handeln im Tiefsten davon, wie wir Menschen der Moderne unsere Unentschlossenheit überwinden und statt nur in Rollen aufzutreten, uns zu einem eigenen Ich entscheiden können. Und daß wir die Angst vor dem Leben als etwas Positives begreifen müssen, weil nur sie uns Möglichkeiten eröffnet, den Weg zum Ich zu finden.
Wichtige Ereignisse in Sören Kierkegaards Biografie waren der Tod des Vaters, die Reise nach Jütland, der Verlobungskrimi mit Regine Olsen, die Flucht nach Berlin, die sogenannte „Corsar-Fehde", der eigene Tod. E führte sein rastloses Dandyleben in den Wirtshäusern Kopenhagens und hatte oft vom Wahnsinn getriebenen Schreibprozesse mit Feder und Tinte am Pult. Eine Existenz der Extreme im Kopenhagen des 19. Jahrhunderts zwischen klaustrophobisch engen Stadtmauern, mit Gestank und Lärm in den Gassen.
Søren Kierkegaard gilt als Philosoph der Angst. Als Grundzug des Menschen findet er einen in der Philosophie völlig neuen Grundbegriff: die Angst. Er möchte sie allerdings sofort von der Furcht unterscheiden, die einen Gegenstand hat, während Angst gegenstandslos ist. Man fürchtet sich „vor“ etwas, aber man „hat“ Angst.
Für Kierkegaard entspringt die Angst ebenfalls aus dem Nichts, aus der "Bedrohung des Nichtseins". Deswegen drängt die Angst zur Furcht. Analog sprach Freud von automatischer Angst und Signalangst.
Angst ist ein existenzielles Grundgefühl und gehört zur Grundausstattung der menschlichen Existenz, die unsere Flucht- und Überlebensimpulse steuert. Angst kennt viele Gesichter: Existenzangst, Angst um den Arbeitsplatz, Zukunftsangst, Terrorangst, Angst vor Digitalisierung - und dann auch noch Urangst - die Angst aller Ängste.
"Was ist Angst?" - Angst ist ein Primärgefühl und ist ein biologisches wie psychologisches Phänomen und hat psychosomatischen Charakter. Es lässt sich noch unterscheiden zwischen Realangst ( Freud), neurotischer - und existenzieller Angst ( Otto Rank).
Kierkegaard unterscheidet sorgsam zwischen Furcht und Angst. Furcht richte sich auf Bestimmtes, Angst ist ein diffuses Gefühl und bleibt stets unbestimmt. Es ist die Angst vor dem Nichts, das weite Feld des Unbekannten, in dem auch die Möglichkeit zur Schuld liegt.
In Zeiten einer Krise ist Angst eine weit verbreitete und begleitende Erscheinung. Viele Menschen lassen die Angst zu, wissen, das sie da ist und versuchen, sich ihr zu stellen. Es handelt sich hierbei um eine konkrete Angst, die an einen bestimmten Gegenstand oder ein Ereignis geknüpft ist.
Angst löst im Menschen ganz unterschiedliche Reaktionen aus: Angst kann also sowohl blind machen, wie auch die Aufmerksamkeit, das Bewusstsein für etwas, für eine Situation steigern.
Es gibt aber auch eine allgemeine Angst, die sich nicht aus der konkreten Lebenssituation eines Menschen erklären lässt, die keine Angst vor etwas Konkretem ist. Diese Angst ist bei einigen Philosophen ein ganz zentraler Aspekt ihrer Philosophie, z. B. bei Kierkegaard und Heidegger. Ein Mensch, der sich dieser Angst gestellt hat, war der dänische Philosoph Søren Kierkegaard.
Kierkegaard gilt geradezu als Philosoph der Angst. Am 17. Juni 1844 erschien in Kopenhagen ein Buch mit dem merkwürdigen Titel: »Der Begriff Angst«. Noch etwas merkwürdiger ist der Untertitel: »Eine schlichte psychologisch-andeutende Überlegung über das dogmatische Problem der Erbsünde«. Am allermerkwürdigsten aber ist der lateinische Name des Verfassers: »Vigilius Haufniensis« - zu Deutsch etwa »Der Nachtwächter Kopenhagens«.
In seinem Werk wollte Kierkegaard seinen Landsleuten die Nacht erhellen, sprich: die dunkle Seite ihres Wesens. Als Grundzug des Menschen findet er einen in der Philosophie völlig neuen Grundbegriff: die Angst. Er möchte sie allerdings sofort von der Furcht unterscheiden, die einen Gegenstand hat, während Angst gegenstandslos ist. Man fürchtet sich „vor“ etwas, aber man „hat“ Angst.
Angst ist im Denken Kierkegaards einer der zentralen Begriffe, an dem sich nicht zuletzt zeigt, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Angst ist ein existenzielles Grundgefühl und gehört zur Grundausstattung der menschlichen Existenz, die unsere Flucht- und Überlebensimpulse steuert. Angst kennt viele Gesichter: Existenzangst, Angst um den Arbeitsplatz, Zukunftsangst, Terrorangst, Angst vor Digitalisierung - und dann auch noch Urangst - die Angst aller Ängste.
Kierkegaard unterscheidet zwischen Furcht und Angst. Furcht richte sich auf Bestimmtes, Angst ist ein diffuses Gefühl und bleibt stets unbestimmt. Es ist die Angst vor dem Nichts, das weite Feld des Unbekannten, in dem auch die Möglichkeit zur Schuld liegt.
Vor Corona schützen Sie sich durch praktische Vernunft im Sinne Kants am besten, indem Sie keine Angst vor dem Virus zeigen, sondern durch umsichtiges und vorsichtiges Verhalten, in dem Sie Abstand wahren, ihre Sozialkontakte einschränken, sich regelmäßig die Hände waschen und beim Einkaufen Handschuhe und ggf. Mundschutz tragen.
Die Angst - und das ist der entscheidende philosophische Dreh - führt für Kierkegaard direkt zu dem Begriff der Freiheit. An beiden Begriffen - Angst und Freiheit - wird deutlich, daß ein Mensch nicht ohne weiteres er selbst ist, sondern es in entscheidender Weise erst noch werden muß.
Und wo ist der Bezug zu Gott? - Nun, Gott hat mit der Auferstehung Jesu zu Ostern den Tod besiegt und damit auch den Menschen auch die Angst vor dem Tode genommen und auch das Leben und die Liebe sind stärker als der Tod.
Søren Kierkegaards Schrift »Der Begriff Angst«, 1844 erstmals veröffentlicht, hat in der Folgezeit Philosophie, Theologie und die Literatur maßgeblich beeinflußt.
Und Kierkegaard wäre nicht Kierkegaard, wenn er nicht auch einen passenden - existenziell angehauchten - Spruch für den Menschen nach einer Krise parat gehabt hätte:
»Der Mensch wird nicht ein anderer, den er zuvor gewesen, nein, er wird er selbst«
Der dänische Theologe und Philosoph (1813-1855) Søren Kierkegaard gilt heute als einer der Begründer des individuellen Freiheitsbegriffs der Moderne. Als schillernder Dandy provozierte und schockierte er oftmals seine Kopenhagener Mitbürger mit einer Haltung der völligen Ablehnung des Selbstverständlichen.
Kierkegaard unterscheidet zwischen Furcht und Angst. Furcht richte sich auf Bestimmtes, Angst ist ein diffuses Gefühl und bleibt stets unbestimmt. Es ist die Angst vor dem Nichts, das weite Feld des Unbekannten, in dem auch die Möglichkeit zur Schuld liegt.
Søren Kierkegaard unterschied u. a. in »Der Begriff Angst« (1844) erstmals die ungerichtete Angst von der auf einen Gegenstand bezogenen Furcht. Für ihn war Angst die Angst vor dem Nichts und mithin der Ausdruck der menschlichen Wahlfreiheit und Selbstverantwortlichkeit. Die Existenzangst sei eine allgemeine Erfahrung des Menschen, der sich im Laufe seiner Phylogenese weitgehend aus der Verbundenheit mit der Natur gelöst habe. Aus dem damit einhergehenden Verlust an Geborgenheit und den vielen Freiheitsmöglichkeiten (»Schwindel der Freiheit« nach Kierkegaard) resultiere diese Angst.
Insofern sich das Objekt auf seine Gefährlichkeit hin prüfen lässt, kann man jederzeit einsehen, das die Furcht widersinnig ist und guten Gewissens aufgegeben werden kann. Die Angst hat gemäß Kierkegaard keinen Gegenstand, sie bezieht sich auf unser Dasein selbst und ergreift uns wie ein Schwindel. Kierkegaard meint, wir können uns auch von dieser Angst befreien durch die Entscheidung für den Glauben: Gottvertrauen sublimiere die Angst.
Bei Heidegger funktioniert dieser Riss mit der Welt nicht mehr.
Martin Heidegger bestimmte Angst als eine Grundbefindlichkeit des Menschen, welche diesem die Unabgeschlossenheit des eigenen Verständnishorizontes zum Gewahrsein bringe und ihn zur Entschlossenheit befähige. Insofern kann man sich Heidegger zufolge nicht entscheiden, keine Angst zu haben.
Angst führt zu Verunsicherung und wenn das Problem der Angst nicht gelöst wird, zu Unzufriedenheit.
Es ist durchaus angemessen, vor den Dingen Angst zu haben, die reale Gefahren sind. Aber es ist auch gut, Unsicherheiten und Ängste, die uns von außen suggeriert werden, zu überprüfen. Denn Angst macht Menschen auch manipulierbar. Diese Angst ist gefährlich.
Wenn nun allerdings in der Politik die Rede davon ist, dass Ängste nicht nicht ernst genommen, so wird vertuscht, daß es in diesem Kontexten eigentlich um Furcht ginge. Statt über vernünftige Gründe zu sprechen, weshalb die Flüchtlingskrise Anlaß sein könnte, sich vor konkreten Dinge zu fürchten oder eben gerade einzusehen, daß die Furcht gegnstandslos ist, schürt man diffuse Ängste oder behauptet, diese würden negiert.
Damit entzieht man sich aber gerade dem eigentlich Politischen, nämlich der Übersetzung des diffusen Gefühls der Angst in konkrete Befürchtungen, die ihrersets begründet werden müssten.
Wir sollten rational an unsere Ängste herangehen und immer fragen: Wie wahrscheinlich ist es, daß sie auch eintreten? Wir sollten mehr Vertrauen in uns und die Kraft der Gemeinschaft haben.
Kierkegaard entwickelt einen neuen Glaubensbegriff, der zentral für seine Philosophie ist. Für Kierkegaard ist Glaube nicht vernünftiges Denken, sondern irrationale Entscheidung, unbedingtes Wagnis, ein "Sprung" ins Ungewisse. Glauben bedeutet Wahl, die radikale Existenzentscheidung, der Sprung ins Offene.
Genau damit wird er Ahnherr des modernen Existenzialismus. Mit Kierkegaard beginnt "das Denken der radikalen, in Experimenten schwebenden Modernität". Wer wie Hegel zentrale Glaubensvorstellungen in allgemeingültige Vernunftwahrheiten zu überführen versuche, zerstöre nur das Eigentliche des Glaubens, die existenzielle Unmittelbarkeit zu Gott.
Jeder Mensch steht, wie Kierkegaard in einer Analyse der geplanten Opferung Isaaks durch Abraham deutlich macht, unter existenziellem Entscheidungszwang. Jeder muss sich entscheiden, wie er sein Leben führen will. Wer nur auf Konsum und Lebensgenuss setze, werde in dieser "ästhetischen Stufe" niemals Sinnleere und Existenzekel überwinden können.
Erst auf der "ethischen Stufe" werde das Ich zur Person, das sich seiner Wahlfreiheit zwischen zwei alternativen Lebensentwürfen bewusst werde: Man könne entweder sich selbst wählen, in sündhafter Selbstfixierung das eigene endliche Ich absolut setzen, oder aber den "Sprung" in den Glauben wagen.
Dieser Sprung in die höchste, die "religiöse Stufe" des Lebens ist ein Salto mortale des Glaubensernstes, verdeutlicht an Abraham, der zum gottgewollten Sohnesmord bereit war. Für Kierkegaard ist diese Mordbereitschaft der Inbegriff strengsten Glaubensgehorsams.
Abraham habe "sich als Einzelner in ein absolutes Verhältnis zum Absoluten" gesetzt. Wahrer Glaube lasse alles innerweltlich Allgemeine, etwa die Regeln unseres Zusammenlebens, zugunsten unbedingter Einzelheit hinter sich.
<!-- Glauben, wie er ihn versteht, ist nicht das fromme Dösen mit der Gewissheit der Erlösung, nicht der "komfortable Nachahmungstrieb im ekklesialen Rahmen" (Sloterdijk) - den katholischen und evangelischen Happenings und Massen-Events der Stunde würde Kierkegaard erheblich misstrauen.
Glauben bedeutet Wahl, die radikale Existenzentscheidung, der Sprung ins Offene. In diesem Sinn, so Sloterdijk, beginne mit Kierkegaard "das Denken der radikalen, in Experimenten schwebenden Modernität". -->
Die große Leidenschaft des dänischen Existenzialisten Sören Kierkegaard (1813–1855) war das Paradox – der logische Widerspruch, aus dem Erkenntnis hervorbrechen kann wie Lava aus gebrochenem Gestein.
Kierkegaard war ein Denker des Widerspruchs und wollte es mit dem gewaltigsten Paradox aufnehmen, das menschliches Denken herausfordert: mit Gott. Und so hat der religionskritsche Philosoph die Differenz zwischen Vernunft und Glaube nicht verwischt, nicht fortgefrömmelt, sondern auf die Spitze getrieben. Bis er an jenen Punkt geriet, da die Vernunft zu denken versucht, was sie nicht denken kann.
An dieser Stelle macht Kierkegaard nicht Halt, wie seine religionskritischen Zeitgenossen Feuerbach oder Marx. Kierkegaard wagt einen kühnen Sprung jenseits alle Vernünftigkeit und nennt die absolute Zumutung an die Vernunft: Gott – das "schlechthinnige Paradox".
So holt Kierkegaard Religiosität aus dem Reich des Mythischen, macht Glauben zu einer Frage der Entscheidung – springen oder nicht springen – und weiß, dass er sein Denkgebäude damit "über dem Abgrunde" erbaut.
Mit der Amtskirche hat er größte Probleme. Denn erst in der christlichen Praxis, der radikal gelebten Caritas, erweist sich für Kierkegaard, ob einer den Sprung zu Gott vollzieht. Diesem Anspruch konnte mancher Pastor nicht genügen.
Sören Kierkegaard wurde am 5. Mai 1813 als jüngstes von sieben Kindern in Kopenhagen geboren. Er war ein schwächlicher Junge, geprägt von der Schwermut des Vaters, eines wohlhabenden Wollhändlers und strenggläubigen Christen.
Als junger Student legte Sören Kierkegaard sich den Ruf eines Dandys zu. Er liebte die Oper, Kaffeehäuser und auffällige Kleidung und pflegte mit dem Geld seines Vaters einen aufwendigen Lebensstil. Die Trennung von seiner Verlobten nach nur einem Jahr verursachte einen Skandal im bürgerlichen Kopenhagen.
Er war ein Lebemann und zugleich ein tiefreligiöser Christ. Schon bald behrte der junge Mann gegen Obrigkeit und Religion auf. Kierkegaard experimentierte damit, ein erheblich mehr individualisiertes Lebenskonzept zu verwirklichen als es damals unter dem Horizont orthodoxer Frömmigkeit oder braver Staatsloyalität oder ehelicher Treue denkbar schien.
Sören Kierkegaard gilt außerdem als Wegbereiter des Existenzialismus. Er vertrat die Auffassung, dass Wahrheit nicht ohne subjektive Erfahrungen zu finden ist. Kierkegaard gilt damit als der Begründer des philosophischen Existenzialismus. Bis heute prägen seine Schriften die Theologie und Philosophie.
"Kierkegaard war […] eine echt nordische Gestalt von unheimlichen Klüften und unauslotbaren Abgründen […] Er war einer der geheimnisvollsten Menschen, die je gelebt haben", so der prominente Schweizer Kirchenhistoriker Walter Nigg über den dänischen Theologen und Philosophen Sören Kierkegaard.
Kierkegaard wurde berühmt für sein tiefes philosophisches und theologisches Denken. Die Religion stand im Mittelpunkt seines Denkens. "Ich bin ein religiöser Schriftsteller", sagte Kierkegaard über sich selbst. Der unbequeme Wahrheitssucher gilt als einer der größten Denker der Neuzeit.
Und er war ein streitbarer Christ. Gegen die Bequemlichkeit, die er der Christenheit seiner Zeit vorwarf, stellte er die Überzeugung: Der Glaube müsse sich konkret im Leben widerspiegeln. Kierkegaard sah sich als Werkzeug Gottes, das den Menschen das wahre Gesicht der Christenheit zeigte.
Sören Kierkegaard starb am 11. November 1855 in Kopenhagen.
Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard wurde am 5. Mai 1813 geboren. Kierkegaard gilt als der Begründer des philosophischen Existenzialismus. Søren Kierkegaard war ein berühmter dänischer Religionsphilosoph im 19. Jahrhundert, dessen Thesen den modernen (atheistischen) Existenzialismus vorbereiteten.
Der streitbare Kirchengegner gilt als Wegbereiter der modernen Philosophie. Der unbequeme Wahrheitssucher gilt als einer der größten Denker der Neuzeit. Der zentrale Begriff bei Kierkegaard, dem "Gründer" der Existenzphilosophie, ist die Angst.
Während die großen Geister - von Platon bis Hegel - über den Menschen und das Menschsein im allgmeinen nachdachten, stellte der protestantische Kaufmannssohn das Individuum mit seiner konkreten Existenz in das Zentrum seines Denkens.
Kierkegaards Philosophie ist in entscheidender Weise von der Auseinandersetzung mit Hegels idealistischem Denken bestimmt. Sie stellt einen Bruch mit der Philosphie des Idealismus dar. Im Mittelpunkt seiner philosophischen Denkrichtung steht die Existenz des Einzelnen, das Individuum, dem Kierkegaard den Weg in die Freiheit weist.
Der studierte Philosophie und Theologe ist besonders für seine Kritik der rationalen Philosophie und Hegels berühmt. Nach Kierkegaards Ansicht kann der Mensch nicht nur in einem abstrakten System leben, er braucht dazu vielmehr auch Religion und damit das Christentum.
Kierkegaard sah sich als Werkzeug Gottes, das den Menschen das wahre Gesicht der Christenheit zeigte. Um dieses Ziel zu erreichen, übte er starke Kritik an der dänischen Staatskirche, die ihm zufolge anstatt Diener Gottes zu sein, zu Dienern des Staates geworden waren. Die Bedeutung Kierkegaards wurde erst Jahrzehnte nach seinem Tod richtig eingeschätzt.
Kierkegaard experimentierte damit, ein erheblich mehr individualisiertes Lebenskonzept zu verwirklichen als es damals unter dem Horizont orthodoxer Frömmigkeit oder braver Staatsloyalität oder ehelicher Treue denkbar schien.
Theologen wie Karl Barth und Martin Buber und Philosophen wie Karl Jaspers und Martin Heidegger verhalfen seiner existentialistischen Philosophie zwischen den beiden Weltkriegen zu internationaler Verbreitung und Anerkennung.
Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard starb am 11. November 1855
in Kopenhagen im Alter von 42 Jahren. Nach seinem Tode wurde der tote
Kirchengegner lärmend in Kopenhagen von der einfachen Bevölkerung
gefeiert, als Held und als Märtyrer.
Ein paar Wochen zuvor war dieser Held völlig erschöpft auf der
Straße als Folge körperlicher Überarbeitung zusammengebrochen. Der
hellsichtige Philosoph hatte zuvor gebrannt wie eine Fackel und in nur
sechs Jahren ein gewaltiges Werk aus sich herauslodern lassen.
Sein Werk strahlt in das Heute zurück. Kierkegaard gilt als
Philosoph der Krise und Analytiker der Angst durchaus zeitgemäß, denn er
wusste krisenhafte Momente zu deuten und zu analysieren. Das macht ihn
auch in heutigen Zeiten zu einem interessanten Zeitgenossen.
"Man befürchtet im Augenblick nichts mehr als den totalen Bankrott in Europa", schrieb er. Man vergesse darüber aber "die weit gefährlichere, anscheinend unumgehbare Zahlungsunfähigkeit in geistiger Hinsicht, die vor der Tür steht".
Es sind hellsichtige Sätze wie dieser, die den dänischen Philosophen
zu einem brauchbaren Zeitgenossen machen, weshalb eine regelrechte
Kierkegaard-Renaissance zu verzeichnen ist.
Als Philosoph der Krise und Analytiker der Angst erlebt Kierkegaard heute eine Renaissance.
Kaum ein Verlag, der nicht aus Anlaß seines 150. Todestages seine Schriften ins Programm aufgenommen hätte.
Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard starb am 11. November 1855 in Kopenhagen. Ein paar Wochen zuvor war er völlig erschöpft auf der Straße zusammengebrochen, im Alter von 42 Jahren. Er hatte gebrannt wie eine Fackel, dieser nordeuropäische Seelendichter, und in nur sechs Jahren das gewaltigste Werk aus sich herauslodern lassen - Kierkegaard, der Philosoph der Krise, der Analytiker der Angst.
Während die großen Geister - von Platon bis Hegel - über den Menschen und das Menschsein im allgemeinen nachdachten, stellte der protestantische Kaufmannssohn das Individuum mit seiner konkreten Existenz in das Zentrum seines Denkens.
Kierkegaard gilt als der Begründer des philosophischen Existenzialismus. Søren Kierkegaard war ein berühmter dänischer Religionsphilosoph im 19. Jahrhundert, dessen Thesen den modernen (atheistischen) Existenzialismus vorbereiteten. Der streitbare Kirchengegner gilt als Wegbereiter der modernen Philosophie. Der unbequeme Wahrheitssucher gilt als einer der größten Denker der Neuzeit.
Kierkegaards Philosophie ist in entscheidender Weise von der Auseinandersetzung mit Hegels idealistischem Denken bestimmt. Sie stellt einen Bruch mit der Philosphie des Idealismus dar. Im Mittelpunkt seiner philosophischen Denkrichtung steht die Existenz des Einzelnen, das Individuum, dem Kierkegaard den Weg in die Freiheit weist.
Der studierte Philosophie und Theologe ist besonders für seine Kritik der rationalen Philosophie und Hegels berühmt. Nach Kierkegaards Ansicht kann der Mensch nicht nur in einem abstrakten System leben, er braucht dazu vielmehr auch Religion und damit das Christentum.
Kierkegaard sah sich als Werkzeug Gottes, das den Menschen das wahre Gesicht der Christenheit zeigte. Um dieses Ziel zu erreichen, übte er starke Kritik an der dänischen Staatskirche, die ihm zufolge anstatt Diener Gottes zu sein, zu Dienern des Staates geworden waren. Die Bedeutung Kierkegaards wurde erst Jahrzehnte nach seinem Tod richtig eingeschätzt.
Kierkegaard experimentierte damit, ein erheblich mehr individualisiertes Lebenskonzept zu verwirklichen als es damals unter dem Horizont orthodoxer Frömmigkeit oder braver Staatsloyalität oder ehelicher Treue denkbar schien.
Theologen wie Karl Barth und Martin Buber und Philosophen wie Karl Jaspers und Martin Heidegger verhalfen seiner existentialistischen Philosophie zwischen den beiden Weltkriegen zu internationaler Verbreitung und Anerkennung.
In seinem 150. Todesjahr ist eine regelrechte Kierkegaard-Renaissance zu verzeichnen. Kaum ein Verlag, der nicht seine Schriften ins Programm aufgenommen hätte.
Joakim Garff, einer der besten Kenner von Kierkegaards Leben und Werk, hat die maßgebliche Biografie voregelegt. Anschaulich und detailliert zugleich, erörtert er dessen Philosphie und stellt auf der Grundlage genauer Archivkenntnisse Zeitbezüge her, die ihr Verständinis erleichtern. Ein großer europäischer Lebensroman, bestiommt nicht nur für Philosophen.
Der Vater des Existentialismus, Sören Kierkegaard, hatte gefordert (seinerseits an Sokrates zurückerinnernd), es doch auch einmal mit Ironie zu versuchen. Kierkegaard experimentierte damit, ein erheblich mehr individualisiertes Lebenskonzept zu verwirklichen als es damals unter dem Horizont orthodoxer Frömmigkeit oder braver Staatsloyalität oder ehelicher Treue denkbar schien. Er benutzte sowohl die Form des philosophischen Essays als auch ausgedehnte literarische Exkurse sowie außerdem riskante Vermengungen mit seiner realen Lebenswirklichkeit, um sein Gedankengebäude voranzutreiben.
Ein Meisterwerk des Autoren Joakim Garff in einer kongenialen Übersetzung: Ausgebreitet wird das außergewöhnliche Leben des visionären Philosophen und Theologen Kierkegaard. In sein Werk wird gründlich eingeführt, immer mit genauer Analyse der Lebensumstände, Krisen und Selbstanalysen, die zu den einzelnen Schriften führten. Seine Stellung in der Kopenhagener Intellektuellengemeinde wird ebenso ausführlich beleuchtet wie der Mensch Kierkegaard in all seinen Lebensvollzügen bis hin zu seiner physischen Erscheinung.
Dazu kommt eine Darstellung eines halben Jahrhunderts europäischer Geistesgeschichte in ihrer dänischen Variante, die einen Einblick in die Zeit bis hinein in die Lebensumstände der Menschen erlaubt. Die Sprache des Buches ist präzise und ironisch, also seinem Subjekt angemessen.