Samstag, 2. Juli 2016

"Anno 1984" - ein kleines Wirtschaftsgedankenverbrechen

„For if leisure and security were enjoyed by all alike, the great mass of human beings who are normally stupefied by poverty would become literate and would learn to think for themselves; and when once they had done this, they would sooner or later realize that the privileged minority had no function, and they would sweep it away. In the long run, a hierarchical society was only possible on a basis of poverty and ignorance.“

schreibt der satirische Schuft Georg Odergut in seinem Schelmenroman "Anno 1984" und läßt deshalb die Regierungen seiner drei Überstaaten - Eurasien, Ozeanien und Ostasien - den Großteil ihrer Industrieproduktion in Kriegen vergeuden, um ihre Völker entsprechend darben lassen zu können.

Und in der Tat fragt es sich, ob der Mangel ein künstlicher oder ein natürlicher ist, da die technischen Neuerungen der letzten zwei, drei Jahrhunderte für nie gekannten Überfluß sorgen könnten und es auch an den nötigen Rohstoffen und der erforderlichen Energie nicht fehlt.


Weblinks:

Ein kleines Wirtschaftsgedankenverbrechen

Die Frage wird sich recht bald wieder stellen. - meta.tagesschau.de

Albert Camus und das Christentum


Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.

Albert Camus und das Christentum

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Weblinks:

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Samstag, 25. Juni 2016

John Locke Erkenntnistheorie

John Locke lieferte einen bedeutenden Beitrag zur Erkenntnistheorie. Er befürwortet zwar die rationale Theologie und die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit, die die rationalistische Philosophie vor allem René Descartes verdankt. Locke wandte sich aber gegen die Rechtfertigung der Naturwissenschaften aus dem bloßen Denken und suchte ihr Fundament stattdessen in der Erfahrung.

Dennoch nahm er wie Descartes als Ausgangspunkt der philosophischen Überlegungen den Zweifel an der gegenständlichen Wirklichkeit, an der Existenz der Außenwelt. Die Aufhebung dieses Zweifels wurde von ihm nun nicht mehr über den Gottesbegriff vollzogen, sondern empiristisch, angeregt durch Pierre Gassendi. In seinem aus vier Büchern bestehenden Hauptwerk An Essay concerning Humane Understanding (Ein Versuch über den menschlichen Verstand) untersuchte Locke den Ursprung, die Gewissheit und den Umfang menschlichen Wissens in Abgrenzung zu Glauben, Meinen und Vermuten. Ausgangspunkt war einerseits Lockes scholastische Ausbildung in Oxford auf Basis des in England vorherrschenden Nominalismus. Andererseits hatte er sich in seinem vierjährigen Frankreichaufenthalt intensiv mit Descartes und dessen Vorstellung eingeborener Ideen auseinandergesetzt.

Entsprechend untersuchte Locke im ersten Buch zunächst den Ursprung der Ideen und entwickelte eine Vielzahl pragmatischer Argumente gegen die Existenz eingeborener Ideen. Seine Grundthese ist die bereits weit vor ihm formulierte Aussage: Nihil est in intellectu quod non (prius) fuerit in sensibus („Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen gewesen wäre“). Das zweite Buch befasst sich mit dem Zusammenhang von Ideen und Erfahrung. Das menschliche Bewusstsein ist bei der Geburt wie ein weißes Blatt Papier (Tabula rasa), auf das die Erfahrung erst schreibt. Ausgangspunkt der Erkenntnis ist die sinnliche Wahrnehmung. Er unterschied äußere Wahrnehmungen (sensations) und innere Wahrnehmungen (reflections). Der nächste Schritt ist im dritten Buch die Untersuchung der Rolle der Sprache, ihres Zusammenhangs mit den Ideen und ihrer Bedeutung für das Wissen. Buch vier handelt schließlich von den komplexen (zusammengefassten) Ideen, von den Grenzen des Wissens und dem Verhältnis von Begründung und Glauben.

Lockes Kritik der Vorstellung der eingeborenen Ideen (ideae innatae) hat einen aufklärerischen Charakter. Durch die Untersuchung der Dinge selbst soll den Dogmen, Vorurteilen und den von Autoritäten vorgegebenen Prinzipien, wie sie zu seiner Zeit an der Tagesordnung waren, der Boden entzogen werden. Nachdrücklich wandte er sich gegen Descartes' Annahme, dass auch die Gottesidee angeboren sei: denn in vielen Gegenden der Welt gebe es keine entsprechende Gottesvorstellung.

Kann uns die Philosophie trösten?

Unter Einbeziehung Alain de Bottons „Trost der Philosophie. Eine Gebrauchsanweisung“ werden wir dieser Frage nachgehen. Nach Botton können uns sechs berühmte Philosophen bei der Bewältigung von sechs unserer häufigsten Probleme beistehen. Bei Unbeliebtheit: Sokrates, bei Geldmangel: Epikur, bei Frustration: Seneca, bei Unvollkommenheit: Montaigne, bei gebrochenem Herzen: Schopenhauer und bei Schwierigkeiten: Nietzsche.

mit Dr. Martin Krieger

Empathie und Meinungsbildung

Empathie ist nicht mit „Mitgefühl“ oder gar mit „Mitleid“ zu verwechseln. Jemand kann empathisch und vollkommen mitleidslos sein.

Das hat auch damit zu tun, dass Empathie eine stark rationale Komponente hat. Sie setzt kulturelle und soziale Kenntnisse voraus, anders als das Mitgefühl oder das Mitleid. Hierbei handelt es sich um intensive Gefühle. Die jedoch beziehen sich immer auf konkrete Individuen. Die Reichweite ist also limitiert. Ehrliches Mitgefühl ist auf das engere soziale Umfeld jedes Einzelnen beschränkt.

Selbst der angeblich so sanftmütige Jean-Jacques Rousseau stellte daher trocken fest:
„Es ist uns nicht gegeben, von den Unglücksfällen bei den Tataren oder in Japan ebenso berührt zu werden wie von dem, was einem europäischen Volk zustößt.“

War Rousseau Rassist? Mitnichten, er war Realist. Gefühle sind Nahbereichssensoren. Sie werden durch Reize der unmittelbaren Umgebung ausgelöst. Insbesondere Mitgefühl ist auf sinnliche Eindrücke angewiesen – und auf kulturelle, besser noch genealogische Nähe. Das mag hässlich klingen. Für ein Wesen, dessen Psyche eher für das Leben in Kleinsippen ausgelegt ist als in globalisierten Massengesellschaften, ist das allerdings nicht verwunderlich.

Elektronische Massenmedien simulieren Nähe. Sie schaffen eine paradoxe Situation: sinnliche Eindrücke von fernen Ereignissen. Darauf ist unser archaisches Emotionsmanagement nicht vorbereitet. Wir stehen vor zwei Möglichkeiten: Entweder wir folgen dem sinnlichen Eindruck und haben Mitleid mit jedem leidenden Wesen, auf das eine Kamera gehalten wird. Das überfordert uns emotional.

Sinnliche Eindrücke müssen daher in den Medien dosiert werden, um den Betrachter nicht zu befordern.

Weblink:

Nietzsche hatte recht - www.cicero.de

Hat das Leben einen Sinn?

"Ich will die Menschen den Sinn ihres Seins lehren: welcher ist der Übermensch, der Blitz aus der dunklen Wolke Mensch." Zarathustra, Vorrede, Kapitel 7

Viele Menschen stellen sich heute die Frage nach dem Sinn des Lebens. Dass wir überhaupt danach fragen, ist nicht selbstverständlich. Im Mittelalter etwa gab es noch eine klare Antwort: "Lebe so, wie Gott es dir vorschreibt!" In der heutigen Welt erscheint uns dagegen nur noch wenig vorgeschrieben. Aus diesem Grund sind wir Suchende. Wir müssen uns den Sinn für unser Leben selbst geben. Doch welche Art von Antwort erhoffen wir uns?

Unser Zweifel an Gott und unsere Freiheit gegenüber übergeordneten Instanzen zwingen uns dazu, ein Leben ohne objektiven Sinn zu führen. Der weltkluge Aphoristiker Ashleigh Brilliant meinte einmal: "Besser das Leben ist sinnlos, als dass es einen Sinn hat, dem ich nicht zustimmen kann." Einen objektiven Lebenssinn sollten wir also weder erwarten, noch sollten wir uns einen wünschen.

Und vielleicht ist es im Grunde auch viel schöner, dass wir in der Sinnfrage eine gewisse Wahl haben, selbst wenn sie uns manchmal verzweifeln lässt. Ein Minimum an Sinn könnte in dem liegen, was Leo Tolstoi einmal gesagt hat: "Das Glück besteht nicht darin, dass du tun kannst, was du willst, sondern darin, dass du immer willst, was du tust."

Weblink:

Antworten auf die Fragen des Lebens - www.stern.de

Was ist Glück?

"Was ist Glück? - Das Gefühl davon, daß die Macht wächst, daß ein Widerstand überwunden wird." Nietzsche Die größte Quelle unseres Glücks liegt in unseren sozialen Beziehungen: in Familie und Freunden. Schon der Philosoph Epikur hatte dies um 300 v. Chr. ganz ohne Umfragen herausgefunden: Auf unser Sozialleben kommt es an, auf die Freude an kleinen Dingen und auf die innere Souveränität, sich von miesen Gefühlen freizumachen.

Wer ohne Neid und Missgunst lebt, wer sich nicht pausenlos vergleicht und nicht von falschem Ehrgeiz getrieben wird, hat beste Chancen, glücklich zu werden. Das Rezept für ein glückliches Leben ist also gar nicht so schwer. Die Frage ist nur, ob diese Einsicht hilft, klüger und glücklicher zu werden.

Weblink:

Antworten auf die Fragen des Lebens - www.stern.de