Candide von Voltaire
In seinem philosophischen Roman »Candide« kehrt Voltaire die von Gottfried Wilhelm Leibniz aufgestellte These von »dieser Welt als der besten aller möglichen« ins Ironische um, indem er die Welt als eine in sich fragwürdige Konstruktion darstellt. Der Roman ist eines der wichtigsten Werke der französischen Aufklärung.
Voltaires Grundüberzeugungen von einer vernünftigen Einrichtung der Welt waren durch die Beendigung seiner Freundschaft mit König Friedrich II. von Preußen (1712–86), durch Berichte über den Siebenjährigen Krieg (1756–63) sowie durch das Erdbeben von Lissabon (1755) erschüttert worden. Seine daraus entstehenden Zweifel an einem optimistischen Weltbild der Metaphysik nahm Voltaire zum Anlass, diese in einem Roman auszudrücken.
Auf der Suche nach seiner geliebten Cunegonde zieht Candide quer durch Europa bis nach Südamerika und zurück. Zahlreiche Erlebnisse und Begegnungen zeigen dem neugierigen jungen Herrn die Welt, wie sie tatsächlich ist, nämlich keinesfalls nur zum Besten der Menschen, wie sein Lehrer Panglos behauptet hatte.
Voltaire hat mit diesem philosophisch-satirischen Roman eines der wichtigsten Werke der französischen Aufklärung geschrieben. Hier übt er zum einen harsche Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Zeit, zum anderen zweifelt er offen an der Existenz eines Gottes, der alles zum Guten lenkt und »die beste aller möglichen Welten« geschaffen habe.
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