Sonntag, 23. November 2014

Der Tod aus philosophischer Betrachtung

Keine Frage hat die Menschheit so sehr beschäftigt wie die Frage nach dem Tode - ob sie sich dem Problem bewußt gestellt hat oder ob sie ihm ausgewichen ist oder ob sie es zu verdrängen suchte.

Ebenso alt wie die Menschheit ist der Glaube, daß der Tod nicht sein Ende, sondern eine Fortsetzung oder ein Neubeginn ist, eine Fortsetzung zum Besseren oder zum Schlechteren. - Oder aber erwas ganz Neues, etwas  diameteral anderes, und sei es auch das Nichts.

»Der Tod ist der eigentlich inspirierende Genius der <a href="http://www.die-zitate.de/themen/492.php" target="blank">Philosophie</a>« schrieb bereits der pessimstische <a title="Arthur Schopenhauer-Biografien" href="http://www.die-biografien.de/biografien/492.php" target="blank">Arthur Schopenhauer</a>. »Schwerlich würde ohne den Tod philosophiert werden.« Und bereits über 2000 Jahre vor ihm hatte Platon gesagt, das ganze Leben der Philosophen sei ein Studium des Todes.

Die Ergebnisse der Betrachtung waren so vielfältig wie die Kulturen und Religionen der Menschheit es sind. Für viele östliche Religionen ist alles, was vor der Schwelle des Todes liegt, Trugbild und Schein. Erst hinter ihr beginnt die eigentliche Wirklichkeit.

Dem ist die abendländische Weltanschauung entgegengesetzt, für die das allein Wirkliche und darum allein Erstrebenswerte die Welt der gesunden Sinne ist. So wird das Leben des Menschen in der Spannung gehalten zwischen Todestrieb und Todesangst.

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Welche Meinung wir auch immer über den Tod zu haben belieben, wir können sicher sein, dass sie bedeutungslos und wertlos ist.

Es gibt das Leben, aber es strebt von Anfang an auf die eigene Vernichtung zu. Wir werden geboren, um zu sterben, kommen in die Welt, um sie wieder zu verlassen. Wir sind, um nicht mehr zu sein. &lt;! - - (Seite 226) - - &gt;

Wie geht nun die Philosophie mit dem existenziellen Thema Tod und Sterben um? Wenn das Leben nun eine Entwicklung zum Tode hin ist, wie macht das Leben dann überhaupt Sinn? - Für Philosophen stellt sich die Frage der Diesseitigkeit.

Philosophen haben durchaus unterschiedliche Ansätze geliefert, sich dem Thema Tod gedanklich anzunähern. Das Los des irdischen Daseins tritt dabei in ganz unterschiedlicher Weise in Beziehung zum Tod.

Epikur forderte seinr Anhänger vor allem auf, sich von Ängsten, z.B. vor dem Tod und von materiellen Ängsten freizumachen, um Lust zu empfinden. Nach Ansicht des griechischen Philosophen Epikur wird das Unglück der Menschen in seinen Augen u.a. durch die Todesfurcht ausgelöst.

Der Epikureismus betont die Befreiung des Geistes von grundlosen Vorstellungen, die das Leben bedrohen wie z.B., dass der Tod ein Übel sei, das man fürchten müsse.

Der absurde Mensch rechnet zwar nicht mit der Zukunft, sondern eher mit dem Tod. Daraus resultiert aber gerade Lebenslust und -besessenheit, der absurde Mensch "hat es eilig, seine Zeit ist jetzt". Der absurde Mensch lebt im "Hier und Jetzt", er ist kein Aufschieber seines Lebens in eine ferne Zukunft. "Das Leben", schreibt der Epikureer Camus, "erleuchtet uns auch mit einem plötzlichen und verrückten Glück, das uns teilhaben lässt."

Der absurde Mensch rechnet zwar nicht mit der Zukunft, sondern eher mit dem Tod. Daraus resultiert aber gerade Lebenslust und -besessenheit, der absurde Mensch "hat es eilig, seine Zeit ist jetzt". Der absurde Mensch lebt im "Hier und Jetzt", er ist kein Aufschieber seines Lebens in eine ferne Zukunft. "Das Leben", schreibt der Epikureer Camus, "erleuchtet uns auch mit einem plötzlichen und verrückten Glück, das uns teilhaben lässt."

Für Albert Camus ist das Leben absurd, aber genauso absurd ist es, das Leben zu beenden. Camus zufolge bleibt uns nur, dieses absurde Leben zu wollen und die Absurdität mit diesem Willen und einem erklärten Ja zum Leben zu überwinden.

Für Heidegger beginnt das Trübsal des Lebens bereits in der Diesseitigkeit. Für ihn ist das Leben eine trübselige Veranstaltung. Heidegger begründete sein Denken vom Tod des einzelnen Menschen her und nicht von der Geburt. &lt;! - - Für Heidegger ist der Tod ein wesentliches Existenzial. - - &gt;

Das Los des irdischen Daseins ist für ihn auf den Tod hin angelegt. Für ihn ist das Leben bereits auf den Tod hin angelegt. Der Tod, d.h. das Nicht-Sein ist eine Weise des Seins, die das Dasein übernimmt, sobald es ist.

Heidegger hat der Religion die Frage nach dem Sinn des Seins abgenommen. Der Sinn des Seins ist nach Heidegger »zukunftsbezogener Daseinsentwurf« auf den Tod hin und gipfelt in dem Bewusstsein um seine Sterblichkeit.

Nach Heidegger ist das Bewusstsein um seine Sterblichkeit eine Möglichkeit zum »Selbstsein«. Menschliches Dasein ist nach Heidegger durch seine Zukunftgerichtetheit letztendlich »Sein-zum-Tode«.

Im Gegensatz zu Heidegger begründete Arendt ihr Denken von der Geburt des einzelnen Menschen her und nicht vom Tod.

Durch dieses »Sein-zum-Tode« ist Existenz »Hineingehaltensein in das Nichts«. Im Gegensatz zu Sartre ist für Heidegger der Mensch aber nicht der Schöpfer des Nichts.

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Die Religion erleichtert die Frage nach dem Sinn des Lebens, da nach dem Tod gemäß religiöser Vorstellungen das Leben ja weitergeht.

Für Albert Camus besteht der Sinn des Lebens in der Überwindung der Absurdität.

In der Philosophie Heideggers findet das Leben einen düsteren Ausgang.

Im Gegensatz zu Heidegger begründete Arendt ihr Denken von der Geburt des einzelnen Menschen her und nicht vom Tod.

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Die Last das nahen Todes

Dass die Lebenserwartung der Men-
schen steigt, weiß man. Doch sind die
gewonnenen Jahre auch gute Jahre?
Lange Zeit dachte man: Nein, länger
wird bloß die Phase des Leidens am
Lebensende. Inzwischen wissen Epide-
miologen: Die gewonnenen Jahre sind
Jahre bei guter Gesundheit. Entspre-
chend steigt bei Älteren die Zufrieden-
heit mit dem eigenen Leben leicht an;
erst in den letzten vier Jahren vor dem
Tod sinkt sie, sagt der Psychologe Denis
Gerstorf. Die „Last des nahen Todes“
zeige sich in Gestalt von Krankheiten,
die die Fähigkeiten des Einzelnen
überfordern, zufrieden zu bleiben.

Süddeutsche, Silveste 2010, Seite 11
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Epikur, Ausgewählte Schriften

Nach Ansicht des griechischen Philosophen Epikur stehen vor allem drei Dinge der menschlichen Glückseligkeit im Weg: die Todesfurcht, die Furcht vor den Göttern und die Unklarheit über das Wesen von Lust und Unlust.

Das Unglück der Menschen wird in seinen Augen u.a. durch die Todesfurcht und die Unklarheit über das Wesen von Lust und Unlust ausgelöst.

Allen dreien begegnet Epikur mit der Naturwissenschaft sowie mit der Einsicht, dass uns die Bedürfnislosigkeit unbekümmerter und unabhängiger macht als ein Leben des Überflusses.

Im Mittelpunkt der epikureischen Philosophie stehen also Diesseitigkeit und Individualismus, die Freiheit des menschlichen Willens, die Lust und nicht zuletzt die Freundschaft.


Der absurde Mensch rechnet zwar nicht mit der Zukunft, sondern eher mit dem Tod. Daraus resultiert aber gerade Lebenslust und -besessenheit, der absurde Mensch "hat es eilig, seine Zeit ist jetzt". Der absurde Mensch lebt im "Hier und Jetzt", er ist kein Aufschieber seines Lebens in eine ferne Zukunft. "Das Leben", schreibt der Epikureer Camus, "erleuchtet uns auch mit einem plötzlichen und verrückten Glück, das uns teilhaben lässt."

Camus lehnt sich mit seiner »Philosophie des Augenblicks« eng an Epikur an. Schon der antike Philosoph Epikur vertrat eine Ethik, die Lust als höchstes Gut ansah und das Glu&#776;ck als Ziel, dazu die seelische Ausgeglichenheit und das frei sein von Schmerzen. Wie der Epikureismus war auch der Stoizismus eine diesseitig orientierte Philosophie ohne transzendente Elemente im Sinne konkreter Jenseitsvorstellungen. --><!--
Bildhaftes Denken bei Ernst Bloch

Ernst Bloch war vom Geist der Utopie umgetrieben. Utopisches Denken bewegt sich im Bereich dessen, was noch nicht ist; vermutlich ist es wesentlich bildhaft.

Ich möchte im Folgenden den Nachweis des wesentlich bildhaften Sprechens Blochs erbringen. Ich beziehe mich auf „Das Prinzip Hoffnung“, Frankfurt/M. 1959.

Im Vorwort schreibt Bloch: Der Tod „ist ein Umgang jenes Nichts, das vom utopischen Zug ins Sein verschlungen wird“ (S. 16). Hier sind zwei bildhafte Aussagen miteinander verbunden: 1. Der Tod ist ein Umgang des Nichts. 2. Das Nichts wird vom utopischen Zug ins Sein verschlungen.  ....

noberto-42.blog.de --><!--

Welche Meinung wir auch immer über den Tod zu haben belieben, wir können sicher sein, dass sie bedeutungslos und wertlos ist. Der Tod hat nicht von uns verlangt, ihm einen Tag freizuhalten. - das heisst, er kommt, wann er will.

- Eines Tages wurden wir geboren; eines Tages sterben wir; am selben Tag, im selben Augenblick, genügt Ihnen das nicht?

- Wir fragen immer nur, ob es ein Leben nach dem Tode gebe. Wir sollten fragen: Gibt es ein Leben nach der Geburt? - Oder anders herum: Gibt es ein Leben vor dem Tod?

http://existenz.blog.de/2006/07/12/samuel_beckett_1906_1989_und_das_absurde~953858/  -->

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