Das Erdbeben von Lissabon ereignete sich am Allerheiligentag 1755 und zerstörte zusammen mit einem Großbrand und einem heftigem Seebeben die portugiesische Hauptstadt Lissabon fast vollständig. Dieses Erdbeben, dem eine gewaltige Feuersbrunst folgte, war so verheerend, dass sich das Ereignis ganz schnell in ganz Europa verbreitete.
Das Erdbeben von Lissabon 1755 brachte auch das Weltbild der Menschen gehörig ins Wanken: es rüttelte an den Fundamenten der abendländischen Kultur und war Anlass für zahlreiche Publikationen auch heute noch bekannter Autoren wie Immanuel Kant, Goethe und Kleist sowie einer bedeutenden Theodizee-Diskussion.
Das Erdbeben von Lissabon brachte nicht nur die Stadt am Tejo, sondern ganze Weltbilder zum Einsturz. Es war so verheerend, daß sich selbst Philosophen um Aufklärung der Katastrophe bemühten - mit höchst unterschiedlichen Ergebnissen.
Immanuel Kant, der Philosph der Vernunft, startete daraufhin den ersten systematischen Versuch, Erdbeben aus natürlichen Ursachen zu erklären. Jean-Jacques Rousseau, der Philosoph der Aufkärung, dagegen machte weniger die Gewalten der Natur, sondern den Menschen verantwortlich, der sich zu weit von der Natur entfernt habe.
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