Mittwoch, 6. April 2016

»Meditationen über die Grundlagen der Philosophie« von René Descartes


Descartes’ »Meditationen« sind vielleicht der Klassiker der Philosophie. Sie behandeln grundlegende Fragen: Welche Arten von Gegenständen kommen in der Welt vor? Was für eine Art von Ding bin ich? Bin ich frei? Was ist Wahrheit? Welchen Status haben logische Wahrheiten oder mathematische Theoreme? Was kann ich wissen?


Descartes’ »Meditationen« können mit einigem Recht als eine der »Gründungsakten der Neuzeit« bezeichnet werden und haben zudem den Vorteil, dass er einer klaren Argumentationslinie folgt und nicht allzu umfangreich ist. Das Problem besteht allerdings darin, dass den Meditationen ein ganz anderes Verständnis von Philosophie zugrunde liegt, als wir es heute haben, und die immense Bedeutung, die der Text für die abendländische Ideengeschichte hat, nicht mit seiner ursprünglichen Intention übereinstimmt.

Descartes legt in sechs »Meditationen« die methodischen Grundlagen seines Denkens offen. Sein Vorgehen leitete er von den antiken Skeptiker ab, deren Philosophie des Zweifelns in seiner Zeit stark rezipiert wurde und für einige Unruhe sorgte. Statt aber in allen Dingen des Lebens immer zu zweifeln, setzte er sie methodisch ein, um ein für allemal eine nicht mehr bezweifelbare Erkenntnis zu gewinnen.

Er schloss also zunächst alles aus, was auch nur manchmal unsichere und falsche Erkenntnisse lieferte. Die Sinne können manchmal trügen, also kann man sie nicht als sichere Quelle ansehen. Im Traum weiß man oft nicht, dass man träumt – und daher könnte auch der scheinbare Wachzustand nur ein Traum sein. Auch die grundlegenden Vorstellungen, die wir von der Natur der Welt haben, müssen nicht unbedingt zutreffen: Unsere Begriffe von Zeit und Raum, Größe und Zahl der Dinge, sind alles andere als gewiss. Letztlich zweifelt er auch die Existenz Gottes an, die für ihn bis dahin die natürlichste und selbstverständlichste Tatsache von allen war: Es ist zumindest möglich, dass nicht Gott, sondern ein mächtiger Dämon ihn geschafften hat und ihn selbst dann noch täuscht, wenn er glaubt, so klar wie irgend möglich zu denken.

Weblink:

Ein ungeliebter Philosoph – René Descartes und die Meditationen - www.dunkelraum.de


Literatur:


Meditationen über die Grundlagen der Philosophie
von Gregor Betz

Samstag, 2. April 2016

»Ich denke, also bin ich« von René Descartes


René Descartes (1596-1650) gilt als der Vater des modernen Denkens. Er hat den Menschen in den Mittelpunkt seiner Betrachtung gestellt und ihn dabei als denkendes Wesen betrachtet. Der Mensch ist bei Descartes mit der Fähigkeit zur Reflektion ausgestattet. Sein berühmter Satz »Cogito, ergo sum« (»Ich denke, also bin ich«) steht für das Selbstbewusstsein des neuzeitlichen Individuums.

»Ich denke, also bin ich« ist der erste Grundsatz des Philosophen René Descartes, den er nach radikalen Zweifeln an der eigenen Erkenntnisfähigkeit als nicht weiter kritisierbares Fundament (lat. fundamentum inconcussum, „unerschütterliches Fundament“) in seinem Werk »Meditationes de prima philosophia« (1641) formuliert und methodisch begründet:

»Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder phantasiert, selber nicht mehr zweifeln.« Von diesem Fundament aus versucht Descartes dann, die Erkenntnisfähigkeit wieder aufzubauen.


»Ich denke, also bin ich«
René Descartes

René Descartes formulierte seinen Gedanken »Ich denke, also bin ich« in drei verschiedenen Werken: im Discours de la méthode (1637), in den Grundlagen der Philosophie (1641) und in den Prinzipien der Philosophie (1644) (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Cogito_ergo_sum). Er muss ihm also sehr wichtig gewesen sein.

In seinem berühmten Werk »Discours de la méthode« schrieb er:

„Weil unsere Sinne uns manchmal täuschen, wollte ich voraussetzen, es gebe nichts, das so wäre, wie sie es uns vorstellen lassen. Da es außerdem Menschen gibt, die sich beim Überlegen täuschen, – selbst bei den einfachsten Materien der Geometrie […] und ich urteilte, dem Irrtum genauso unterworfen zu sein wie jeder andere auch, wies ich alle Begründungen zurück, die ich vorher für Beweise genommen hatte. Schließlich zog ich in Betracht, daß genau dieselben Gedanken, die wir haben, wenn wir wach sind, uns auch kommen können, wenn wir schlafen, ohne daß irgendeiner davon wahr wäre. Deshalb entschloß ich mich, so zu tun, als ob alles, was jemals in meinem Geist eingetreten war, nicht wahrer wäre als die Illusionen meiner Träume. Aber gleich darauf bemerkte ich, daß, während ich so denken wollte, alles sei falsch, es sich notwendig so verhalten müsse, daß ich, der dies dachte, etwas war. Ich bemerkte, daß diese Wahrheit: Ich denke, also bin ich, so fest und gesichert war, daß auch die verrücktesten Voraussetzungen der Skeptiker nicht fähig waren, sie zu erschüttern, und deshalb urteilte ich, sie ohne Bedenken als erstes Prinzip der von mir gesuchten Philosophie annehmen zu können.“ 


Kurz, weil die Sinne täuschen können, weil man sich beim Nachdenken manchmal irren kann und weil auch Traumbilder sehr real erscheinen können, wollte Descartes keinen einzigen Gedankeninhalt für vertrauenswürdig halten. Das einzige, das ihm mit Fug und Recht behauptbar erschien, war, dass der Mensch diese Inhalte denkt und dass er deshalb wohl existieren muss, um sie denken zu können.

Das dies wirklich ein Existenzbeweis sein soll, daran haben viele Philosophen Anstoss genommen. Aber René Descartes hat die Bedeutung des Zweifels erkannt und damit den modernen Rationalismus begründet. Bereits Aristoteles wusste: „Wer recht erkennen will, muß zuvor in richtiger Weise gezweifelt haben.“ (Metaphysik)

Weblink:

Philosophieblog - http://philosophieblog.de

Literatur:

Rene Descartes
Rene Descartes
von Dominik Perler

Donnerstag, 31. März 2016

René Descartes wurde vor 420 Jahren geboren


René Descartes

René Descartes wurde vor 420 Jahren am 31. März 1596 in La Haye in der Touraine geboren. Descartes war ein bedeutender französischer Philosoph der Aufklärung und Begründer der neuzeitlichen Philosophie. Mit ihm begann das Denken der Neuzeit. Descartes markiert die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit.

René Descartes war Mathematiker - als solcher Begründer der analytischen Geometrie - und Philosoph. Er entstammte einer aristokratischen altfranzösischen Familie in der Touraine. In seinem Leben wechseln Phasen äußerster Zurückgezogenheit mit solchen eines unsteten, abenteuerlichen Lebens.


Nur für kurze Zeit nahm er am üblichen gesellschaftlichen Treiben seiner Gesellschaftsschicht in Paris teil, dann zog er sich für zwei Jahre zurück, um sich ganz dem Studium der Mathematik hinzugeben. Anschließend ging er als Soldat in den Dreißigjährigen Krieg, weil er die Welt und Menschen in ihrer Abgründigkeit studieren wollte.

Der Militärzeit folgten jahrelange Reisen durch ganz Europa, dann wieder Phasen der Zurückgezogenheit und der wissenschaftlichen Arbeit. König Christine, die Descartes Werke studiert hatte, berief in daraufhin nach Schweden. Dort verstarb er nach kurzem Aufenthalt, weil er das ungewohnte Klima nicht vertrug.

Rene Descartes
Rene Descartes


Descartes lebenslanges Thema war die Überwindung der scholastisch geprägten aristotelischen Philosophie. Der Franzose forderte als Ausgangspunkt und Methode philosophischen Denkens die Gültigkeit eine Aussage in Zweifel zu ziehen, so lange diese nicht zureichend begründet sei.

René Descartes (1596-1650) gilt als der Vater des modernen Denkens. Sein berühmter Satz "Cogito, ergo sum" ("Ich denke, also bin ich") steht für das Selbstbewusstsein des neuzeitlichen Individuums.

Als Ursatz dieser Aussage der Philosophie, an dessen Gültigkeit nicht gezweifelt werden kann, betrachtete Descartes die Aussage: »Cogito ergo sum«, »Ich denke, daher existiere ich«.  Sein Diktum stellte den Menschen in den Mittelpunkt der Erkenntnis.

Mit den Mitteln radiklen Skepsis gab René Descartes der Philosophie ein neues Fundament und wurde zum Vater der neuzeitlichen Philosophie. Sein Diktum des »Ich denke, also bin ich« machte das menschliche Bewußtsein zum Ausgangspunkt wahrer Welterkenntnis. Das vernünftig denkende Objekt wird zum Maßstab allen Wissens.

Weblinks:

René Descartes-Biografie - Biografien-Portal.- www.die-biografien.de

René Descartes-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Literatur:

Rene Descartes
Rene Descartes
von Dominik Perler

Descartes zur Einführung
Descartes zur Einführung
von Peter Prechtl

René Descartes 420. Geburtstag

René Descartes


René Descartes wurde vor 420 Jahren am 31. März 1596 in La Haye in der Touraine geboren. Descartes war ein bedeutender französischer Philosoph der Aufklärung und Begründer der neuzeitlichen Philosophie. Mit ihm begann das Denken der Neuzeit. Descartes markiert die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit.

Descartes markiert die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit. Mit ihm begann das Denken der Neuzeit. Mit den Mitteln radiklen Skepsis gab René Descartes der Philosophie ein neues Fundament und wurde zum Vater der neuzeitlichen Philosophie. Die cartesianische Philosophie umfasst sowohl erkenntnistheoretische Aspekte als auch empirische und naturwissenschaftliche Forschungen von Descartes.


Nur für kurze Zeit nahm er am üblichen gesellschaftlichen Treiben seiner Gesellschaftsschicht in Paris teil, dann zog er sich für zwei Jahre zurück, um sich ganz dem Studium der Mathematik hinzugeben. Anschließend ging er als Soldat in den Dreißigjährigen Krieg, weil er die Welt und Menschen in ihrer Abgründigkeit studieren wollte.

Der Militärzeit folgten jahrelange Reisen durch ganz Europa, dann wieder Phasen der Zurückgezogenheit und der wissenschaftlichen Arbeit. Königin Christine, die Descartes Werke studiert hatte, berief in daraufhin nach Schweden. Dort verstarb er nach kurzem Aufenthalt, weil er das ungewohnte Klima nicht vertrug.

Rene Descartes
Rene Descartes

Descartes lebenslanges Thema war die Überwindung der scholastisch geprägten aristotelischen Philosophie. Der Franzose forderte als Ausgangspunkt und Methode philosophischen Denkens die Gültigkeit eine Aussage in Zweifel zu ziehen, so lange diese nicht zureichend begründet sei.

René Descartes gilt als der Vater des modernen Denkens, denn er hat den Menschen aus seinem tiefen Dämmer herausgeholt und ihn zum erkennenden Objekt gemacht, wobei er stellte den Menschen in den Mittelpunkt der Erkenntnis. Sein berühmter Satz "Cogito, ergo sum" ("Ich denke, also bin ich") steht für das Selbstbewusstsein des neuzeitlichen Individuums.


Weblink:

René Descartes-Biografie - Biografien-Portal.- www.die-biografien.de


Samstag, 26. März 2016

Wer ist Christus für uns heute?

Das Christentum ist mit rund 2,4 Milliarden Gläubigen, die größte aller Weltreligionen. Die Anhänger des Christentums werden als Christen bezeichnet. Im Zentrum des Christentums steht die Person Jesus, ein Zimmermannsohn aus Nazareth. Im Christentum sehen die Christen Jesus als den Sohn Gottes und den von den Juden verworfenen Messias an. Im Christentum bekennen sich die Christen zu dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus. Als Grundlage des Glaubens dient im Christentum die Bibel, das inspirierte Wort Gottes.

Das Christentum hat sich im Laufe der Jahre in viele unterschiedliche Konfessionen gespalten, wie die römisch katholische Kirche, orthodoxe Kirche, protestantische Kirche und die anglikanische Kirche.

Was jetzt zu beobachtten ist in Deutschland, ist das unter der Tochter eines Pastors der Gegensatz zwischen Arm und Reich deutlich zugenommen hat, das Normen und Werte immer mehr von den Multinationalen Konzernen diktiert werden und ein christliches Leben in der Praxis immer schwieriger wird.

Jürgen Moltmann versucht, Antwort zu geben auf die Grundfrage Wo ist Gott im Leiden der Menschen unter der Gewalt anderer Menschen? Wo ist das Gottesreich mit Frieden und Gerechtigkeit für alle? Diese Fragen stellen Menschen heute, tief verunsichert in ihrem Glauben, und suchen nach Hoffnungsträgern für sich selbst und die Welt.

Weblink:

er ist Christus für uns heute?
Wer ist Christus für uns heute?
von Jürgen Moltmann

Samstag, 19. März 2016

Jesus Christus und das Christentum

as Christentum ist mit rund 2,4 Milliarden Gläubigen, die größte aller Weltreligionen. Die Anhänger des Christentums werden als Christen bezeichnet. Im Zentrum des Christentums steht die Person Jesus, ein Zimmermannsohn aus Nazareth.

Im Christentum sehen die Christen Jesus als den Sohn Gottes und den von den Juden verworfenen Messias an. Im Christentum bekennen sich die Christen zu dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus. Als Grundlage des Glaubens dient im Christentum die Bibel, das inspirierte Wort Gottes.

Jesus hat als Jude vom Reich Gottes gesprochen und verkündet, dass mit ihm dieses Reich schon begonnen hat. Die Menschen, die an Jesus Christus und seine Botschaft glaubten, nannten sich später Christen. Paulus und die anderen Apostel haben die Botschaft von Christus weitererzählt. So wurde sie verbreitet.

Jesus predigte viele Dinge aus der jüdischen Bibel und ergänzte die Ausführungen. Später entstand daraus das Zweite Testament. Die jüdische Bibel nennen Christen daher auch das Erste Testament. Beide Testamente zusammen sind die Bibel der Christen.

Jesus forderte die Menschen dazu auf, sich an die Zehn Gebote zu halten und friedlich, fair und gerecht miteinander zu leben und füreinander zu sorgen. Er selbst soll vielen kranken und armen Menschen auf wundersame Weise geholfen haben.

Christen glauben, dass Jesus Christus der Messias ist, der vom Tod auferstanden ist und sie von ihren Sünden befreit. Juden und Muslime glauben das nicht.

Christen glauben an einen einzigen Gott. Ihre Religion hat sich aus dem Judentum entwickelt und ist auch mit dem Islam verwandt. Aus ihm hat sich später die Bahai-Religion entwickelt. Alle vier Religionen haben den gemeinsamen Stammvater Abraham.

Jesus hat als Jude vom Reich Gottes gesprochen und verkündet, dass mit ihm dieses Reich schon begonnen hat. Die Menschen, die an Jesus Christus und seine Botschaft glaubten, nannten sich später Christen. Paulus und die anderen Apostel haben die Botschaft von Christus weitererzählt. So wurde sie verbreitet. Jesus predigte viele Dinge aus der jüdischen Bibel und ergänzte die Ausführungen. Später entstand daraus das Zweite Testament. Die jüdische Bibel nennen Christen daher auch das Erste Testament. Beide Testamente zusammen sind die Bibel der Christen. Jesus forderte die Menschen dazu auf, sich an die Zehn Gebote zu halten und friedlich, fair und gerecht miteinander zu leben und füreinander zu sorgen. Er selbst soll vielen kranken und armen Menschen auf wundersame Weise geholfen haben. Christen glauben, dass Jesus Christus der Messias ist, der vom Tod auferstanden ist und sie von ihren Sünden befreit. Juden und Muslime glauben das nicht.

Christen glauben an einen einzigen Gott. Ihre Religion hat sich aus dem Judentum entwickelt und ist auch mit dem Islam verwandt. Aus ihm hat sich später die Bahai-Religion entwickelt. Alle vier Religionen haben den gemeinsamen Stammvater Abraham.

Die Lehre Christi ist jedoch nicht ohne Widerspruch geblieben.
Hier legt Nietzsche dar, wie die christliche Kirche nach Jesu Tod entstehen konnte. Die Urgemeinde habe keine der Lehren Jesu verstanden, seinen Tod völlig falsch ausgedeutet und dann genau das errichtet, was Jesus hinter sich gelassen hatte: eine organisierte Kirche, wiederum mit Priestertum.

Hauptschuldiger an dieser Umfälschung sei der Apostel Paulus, der alle Begriffe Jesu missbraucht habe, um sich selbst an die Macht zu bringen. Mit ihm sei wieder der Glaube an „Sünde“ und „Vergebung“ auferstanden, er habe in tiefstem Hass das Christentum als eine Rebellion gegen alles Vornehme und Privilegierte neu gegründet.

Mit besonderer Empörung weist Nietzsche die Lehren der Unsterblichkeit der Seele und des Jüngsten Gerichts zurück.

Weblink:

http://www.religionen-entdecken.de/religionen/christentum Christentum - Jesus ist der Messias

Demokratie versus Kapitalismus?

"Der Kapitalismus ist seinem Wesen nach international. Er ist als solcher mit der Demokratie unvereinbar. Der internationalistische Kapitalismus bewirkt die Expropriation der Völker. Dem Kapital steht nur eine dienende, nicht eine beherrschende Funktion zu. Wenn die (multinationalen) Anteilseigner und ihre Agenten in den Vorständen und Aufsichtsräten die existentiellen Entscheidungen über Unternehmen treffen, entmachtet das die Völker existentiell. Die Völker werden zu Dienern der Kapitaleigner und verlieren ihre Würde. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sind nicht mehr zu verwirklichen. Zumal dem Sozialprinzip mit dem Verlust an Demokratie der Bewegungsmotor entzogen wird." Karl-Albrecht Schachtschneider, »Res publica, res populi«, 1978

"Die Menschheit des Menschen verbietet jede Art von Herrschaft von Menschen über Menschen." Karl-Albrecht Schachtschneider, »Demokratie v. Kapitalismus«

Mit den folgenden Thesen hat sich auf dem 2. DISS-Tag die neue AG Demokratie vor- und zur Diskussion gestellt. Dabei gingen die Referenten von den folgenden Fragestellungen aus:
  1. Repräsentative Demokratie in der Vertrauenskrise als grundsätzliches Problem  der repräsentativen Demokratie, oder besteht hier nur ein Reformbedarf?
  2. Gibt es eine Demokratie ohne Kapitalismus? Oder ist eine Perspektive „Demokratie“ ohne Kapitalismus realistisch, und welche Wirtschaftsform wäre dem angemessen? Oder muss das Verhältnis beider neu verhandelt werden?
  3. Lässt sich die Nation, die bisher an die Demokratie gebunden war, durch erweiterte Identitäten als Träger wirkungsvoller Demokratien in Zeiten der Globalisierung  ersetzen, und was wären diese? Oder bleibt die Nation der unumgängliche Träger demokratischer Strukturen?
  4. Zum Verhältnis von Wissenschaft und Soziale Bewegungen und Politische Arbeit generell. Können soziale Bewegungen von wissenschaftlichen Analysen profitieren? Occupy und Wallstreet begannen mit (oft sehr unterschiedlichen) sozialen Motiven (Wohnungsnot, Fahrpreiserhöhungen, zu niedrige Löhne, Arbeitslosigkeit etc. etc.) und entwickelten in ihren Verlauf sehr oft gleiche Ziele (Menschenwürde, Demokratie etc.)1  Ist aber die Kritik an sozialen Nöten etc. nicht sogar systemstabilisierend, weil ihr sehr schnell durch Zugeständnisse oder rhetorische Beschwichtigungen begegnet werden kann? Sind das nicht letzten Endes Antworten auf die neo-liberalistische Entwicklung des Globus?
Die ersten drei Thesen orientieren sich im Wesentlichen an einer Umfrage der Zeitschrift Widerstand 37/2013 „DemoKratie“, die vierte grundsätzlich am Verhältnis von (kritischer) Wissenschaft und linker Politik. Alle Punkte werden sehr knapp und thesenhaft behandelt und sollen zu weiterer Diskussion anregen.
Helmut Kellershohn: Repräsentative Demokratie in der Vertrauenskrise
http://www.diss-duisburg.de/2013/11/repraesentative-demokratie-in-der-vertrauenskrise/
Wolfgang Kastrup: Gibt es eine Demokratie ohne Kapitalismus?
http://www.diss-duisburg.de/2013/11/gibt-es-eine-demokratie-ohne-kapitalismus/
Anton Meier: Zur Arbeitsperspektive der Demokratiedebatte
http://www.diss-duisburg.de/2013/11/zur-arbeitsperspektive-der-demokratiedebatte/
Siegfried Jäger: Vom Nutzen kritischer Wissenschaft für demokratische Politik
http://www.diss-duisburg.de/2013/11/vom-nutzen-kritischer-wissenschaft-fuer-demokratische-politik/

http://www.diss-duisburg.de/2013/11/demokratie-undoder-kapitalismus/ Demokratie und/oder Kapitalismus?