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Samstag, 17. Februar 2018

Michel Foucaults letztes Buch 34 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht

Michel Foucault

Der vierte Band von Michel Foucaults bahnbrechendem Werk "Sexualität und Wahrheit" "Die Geständnisse des Fleisches" ist fast 34 Jahre nach dem Tod des französischen Philosophen in Frankreich und zunächst nur auf französisch erschienen. Am Freitag veröffentlichte der französische Verlag Gallimard das Buch mit dem Namen "Les aveux de la chair" ("Die Geständnisse des Fleisches"). Darin geht es um den Umgang der frühen Christen mit Sexualität sowie die Fragen von Einverständnis und Vergewaltigung.

34 Jahre nach Michel Foucaults Tod erscheint der letzte Band seines Großprojekts "Sexualität und Wahrheit". Er untersucht darin, wie die Kirchenväter das Geschlechtsleben der frühen Christen regelten. "Keine posthume Veröffentlichung".

Am Freitag veröffentlichte der französische Verlag Gallimard das Buch mit dem Namen "Les aveux de la chair" ("Die Geständnisse des Fleisches"). Darin geht es um den Umgang der frühen Christen mit Sexualität sowie die Fragen von Einverständnis und Vergewaltigung. Foucault geht der Frage nach, wie die christlichen Kirchenväter das Thema Sexualität in unsere Köpfe gebracht haben. Das Erstaunliche: Die frühen Christen verhalfen dem Sexualtrieb als Thema erst zur Geltung. So entwirft Augustinus im 4. Jahrhundert nach Christus den Mensch als sündiges Wesen, der seit der Vertreibung aus dem Paradies mit seiner unkontrollierbaren Begierde zu kämpfen habe.

Sein Verleger Frédéric Gros sagte, mit Blick auf die #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Belästigung sei "der Moment für die Veröffentlichung dieser wichtigen und innovativen Arbeit gekommen". Foucault begann den Band in den frühen 1980er Jahren, als er bereits an Aids erkrankt war. Darin schreibt er, dass entgegen der landläufigen Meinung das frühe Christentum nicht verklemmter beim Thema Sex gewesen sei als die Heiden.

Literatur:


Histoire de la sexualité (Tome 4) - Les aveux de la chair
Histoire de la sexualité (Tome 4) - Les aveux de la chair
von Michel Foucault

Weblinks:

Foucaults letztes Buch - "Ethik ist ein Kampfplatz" - www.deutschlandfunkkultur.de

Foucaults letztes Buch 34 Jahre nach Tod veröffentlicht - www.orf.at


Blog-Artikel Michel Foucault:

Michel Foucault


Samstag, 5. November 2016

»Die Hauptwerke (Quarto)« von Michel Foucault

Michel Foucault

Michel Foucault wurde am 15. Oktober 1926 in Poitiers als Sohn einer angesehenen Arztfamilie geboren. Foucault war ein französischer Philosoph des Poststrukturalismus, Psychologe, Historiker, Soziologe und Begründer der Diskursanalyse. Michel Foucault war Philosoph und Historiker, politischer Aktivist und Professor am »Collège de France«.

Foucault beschäftigte sich hauptsächlich mit der Analyse von Systemen sozialer Codes, auf denen Gesellschaften seiner Meinung zufolge basieren. Demnach definieren festgelegte Ausschlussprinzipien, beispielsweise die Unterscheidung zwischen Wahnsinn und Normalität, die Formen des sozialen Zusammenlebens.

Michel Foucault verband die Arbeit im Archiv mit unmittelbarem politischem Engagement und verstand es wie kein zweiter, die historisch-philosophische Analyse unserer Kultur für eine kritische Diagnose der Gegenwart fruchtbar zu machen. Seine Analysen der neuzeitlichen Ordnungen der Sexualität und des Wissens, der modernen Biomacht und der Gouvernementalität haben das theoretische Terrain abgesteckt, auf dem die aktuellen Debatten um eine Neubestimmung der condition humaine geführt werden.

Vor allem seine diskurs- und machttheoretischen Schriften haben eine ganze Generation von Intellektuellen geprägt. Der Band versammelt die einschlägigen Hauptschriften Foucaults, die nach wie vor den Königsweg zu seinem Denken darstellen: Die Ordnung der Dinge, Archäologie des Wissens, Überwachen und Strafen und die drei Bände der Studien über Sexualität und Wahrheit: Der Wille zum Wissen, Der Gebrauch der Lüste und Die Sorge um sich.

Literatur:

Die Hauptwerke (Quarto)
Die Hauptwerke (Quarto)
von Michel Foucault

Montag, 17. Oktober 2016

Michel Foucault 90. Geburtstag (II)


Michel Foucault wurde vor 90 Jahren in Poitiers geboren. Mit seinen desillusionierenden Gesellschaftsanalysen wurde Michel Foucault zu einem der bedeutendsten und umstrittensten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Foucault war ein scharfsinniger und rebellischer Intellektueller, der sich sowohl im akademischen als auch im öffentlichen Raum einmischte; ein Mann seiner Zeit, der ein zeitloses Werk schuf und Maßstäbe setzte.

Michel Foucault gilt als einer der wichtigsten Vertreter des französischen Strukturalismus. Seine Arbeiten, in denen er das Entstehen und die Mechanismen von Macht untersucht, und Schulen, Kasernen und Krankenhäuser mit Gefängnissen vergleicht, sorgten stets für Kontroversen. Zu seinen wichtigsten Werken zählen unter anderem „Wahnsinn und Gesellschaft“, „Die Ordnung der Dinge“, „Archäologie des Wissens“, „Überwachen und Strafen“ sowie seine großangelegte, dreiteilige Geschichte der Sexualität.

Foucault beschäftigte sich hauptsächlich mit der Analyse von Systemen sozialer Codes, auf denen Gesellschaften seiner Meinung zufolge basieren. Demnach definieren festgelegte Ausschlussprinzipien, beispielsweise die Unterscheidung zwischen Wahnsinn und Normalität, die Formen des sozialen Zusammenlebens.

Wie seine Schriften war auch der Mensch Foucault komplex und voller Widersprüche: einerseits ein politisch engagierter und streitbarer Freigeist und Aktivist des Mai 68, andererseits ein Gelehrter, der seinen Lehrstuhl für die Geschichte der Denksysteme (1970-1984) am Collège de France sehr ernst nahm und sich als zentrale Figur der Institution Universität verstand.

Foucaults philosophische Entwicklung verlief nie linear, negierte sich oft selbst, wählte verschiedene Ansätze, Disziplinen und Forschungsgegenstände, blieb aber stets kohärent. Er war Vertreter des Poststrukturalismus, Psychologe, Historiker, Soziologe und Begründer der Diskursanalyse. In 20-jähriger Arbeit entstand ein Gesamtwerk, dessen allgemein anerkannte Originalität wohl einzigartig ist.

Michel Foucault starb am 25. Juni 1984 im Alter von 57 Jahren an Aids.

Weblink:

Michel Foucault

Literatur:

Die Hauptwerke (Quarto)
Die Hauptwerke (Quarto)
von Michel Foucault

»Wahnsinn und Gesellschaft« von Michel Foucault
Wahnsinn und Gesellschaft: Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft
von Michel Foucault

Samstag, 15. Oktober 2016

Michel Foucault 90. Geburtstag

Michel Foucault

Michel Foucault wurde vor 90 Jahren am 15. Oktober 1926 in Poitiers als Sohn einer angesehenen Arztfamilie geboren. Foucault war ein französischer Philosoph des Poststrukturalismus, Psychologe, Historiker, Soziologe und Begründer der Diskursanalyse. Michel Foucault war Philosoph und Historiker, politischer Aktivist und Professor am »Collège de France«.

Foucault beschäftigte sich hauptsächlich mit der Analyse von Systemen sozialer Codes, auf denen Gesellschaften seiner Meinung zufolge basieren. Demnach definieren festgelegte Ausschlussprinzipien, beispielsweise die Unterscheidung zwischen Wahnsinn und Normalität, die Formen des sozialen Zusammenlebens.


Mit seinen desillusionierenden Gesellschaftsanalysen wurde Michel Foucault zu einem der bedeutendsten und umstrittensten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Foucault war ein scharfsinniger und rebellischer Intellektueller, der sich sowohl im akademischen als auch im öffentlichen Raum einmischte; ein Mann seiner Zeit, der ein zeitloses Werk schuf und Maßstäbe setzte.

Michel Foucault gilt als einer der wichtigsten Vertreter des französischen Strukturalismus. Seine Arbeiten, in denen er das Entstehen und die Mechanismen von Macht untersucht, und Schulen, Kasernen und Krankenhäuser mit Gefängnissen vergleicht, sorgten stets für Kontroversen. Zu seinen wichtigsten Werken zählen unter anderem „Wahnsinn und Gesellschaft“, „Die Ordnung der Dinge“, „Archäologie des Wissens“, „Überwachen und Strafen“ sowie seine großangelegte, dreiteilige Geschichte der Sexualität.

Die Hauptwerke (Quarto)
Die Hauptwerke (Quarto)


Nach seiner Schulzeit in Poitiers studierte er Philosophie und Psychologie in Paris. 1952 begann seine berufliche Laufbahn als Assistent für Psychologie an der geisteswissenschaftlichen Fakultät in Lille. 1955 war er als Lektor an der Universität Uppsala (Schweden) tätig.

Nach Direktorenstellen an Instituten in Warschau und Hamburg (1958/1959) kehrte er 1960 nach Frankreich zurück, wo er bis 1966 als Professor für Psychologie und Philosophie an der Universität Clermont-Ferrand arbeitete. In diesem Zeitraum erschien 1961 seine Dissertationsschrift »Folie et déraison. Histoire de la folie à l'âge classique« (dt.: »Wahnsinn und Gesellschaft«).


Mit seinen desillusionierenden Gesellschaftsanalysen wurde Michel Foucault zu einem der bedeutendsten und umstrittensten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Er thematisierte darin die Geschichte des Wahnsinns und das Zustandekommen einer Abgrenzung von geistiger Gesundheit und Krankheit und die damit einhergehenden sozialen Mechanismen.

1965 und 1966 war er Mitglied der Fouchet-Kommission, die von der Regierung für die Reform des (Hoch-)Schulwesens eingesetzt wurde. 1966 wurde »Les mots et les choses – Une archéologie des sciences humaines« (dt.: »Die Ordnung der Dinge«) veröffentlicht, worin er mit seiner diskursanalytischen Methode die Wissenschaftsgeschichte von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert untersuchte.

Nach einem Auslandsaufenthalt als Gastprofessor in Tunis (1965-1968) war er an der Reform-Universität von Vincennes tätig (1968-1970). 1970 wurde er als Professor für Geschichte der Denksysteme an das renommierte »Collège de France» berufen. Gleichzeitig machte er durch sein vielfältiges politisches Engagement auf sich aufmerksam. In diesem Kontext entstand die Studie »Überwachen und Strafen« (»Surveiller et punir«).



Zu seinen wichtigsten Werken zählen "Wahnsinn und Gesellschaft" (1961) und "Die Ordnung der Dinge" (1966) sowie "Überwachen und Strafen" aus dem Jahr 1975.

Von 1975 bis 1982 unternahm er Reisen nach Berkeley und Japan sowie in den Iran und nach Polen. Foucault starb am 25. Juni 1984 an den Folgen einer HIV-Infektion.

Auch 30 Jahre nach seinem Tod bleibt Michel Foucault einer der einflussreichsten Intellektuellen weltweit. Bis heute spielen die von Foucault mitgeprägten Begriffe von der "Macht" und dem "Diskurs" eine gewichtige Rolle und werden heftig diskutiert.

Weblinks:

Michel Foucault - www.famousphilosophers.org

Foucault Links - www.theory.org.uk - Umfangreiche Linksammlung zum Werk des (Englisch)

Foucault Links - www.foucault.info - Umfangreiche Linksammlung zu Foucault (Englisch)

Literatur:

Die Hauptwerke (Quarto)
Die Hauptwerke (Quarto)
von Michel Foucault

»Wahnsinn und Gesellschaft« von Michel Foucault
Wahnsinn und Gesellschaft: Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft
von Michel Foucault

Samstag, 8. Oktober 2016

Michel Foucault als neuer Typus wissenschaftlichen Denkens

Michel Foucault

Als Michel Foucault 1984 im Alter von nur 57 Jahren starb, war er längst zum internationalen Pop-Star der Wissenschaften vom Menschen geworden. Er setzte neue Impulse und Akzente in der Philosophie und bestimmte zudem den Diskurs. Sein Beitrag zur Philosophie ist unbestritten. Er schuf neue philosophische Denksysteme. Mit seinen desillusionierenden Gesellschaftsanalysen wurde Michel Foucault zu einem der bedeutendsten und umstrittensten Philosophen des 20. Jahrhunderts.

Foucault beschäftigte sich hauptsächlich mit der Analyse von Systemen sozialer Codes, auf denen Gesellschaften seiner Meinung zufolge basieren. Demnach definieren festgelegte Ausschlussprinzipien, beispielsweise die Unterscheidung zwischen Wahnsinn und Normalität, die Formen des sozialen Zusammenlebens.

Foucaults Denken hat sich verselbständigt, denn viele seiner Gedanken, Begriffe und Methoden sind in jene Gebiete der Kultur aufgenommen werden, die er zuvor kritisiert hatte. Foucaults Diskursanalyse mit der er jene Strukturen herausarbeitete, die dem Denken und Handeln der Menschen in einer bestimmten Zeit ihr Gepräge geben, ist eine anerkannte Methode in etlichen wissenschaftlichen Disziplinen geworden: in der Soziologie, Ethnologie, Literatur- und Geschichtswissenschaft und in der Philosophie.


Er machte die Philosophie populär und er zeigte, wie eng Macht mit Wissen und körperlich wirksamen Disziplinen verbunden ist. Seine lesenswerten Schriften zu modernen Machttechniken zeigen, wie eng Macht mit Wissen und körperlich wirksamen Disziplinen verbunden ist. Sie haben einen neuen Typus wissenschaftlichen Denkens geprägt.

Die intellektuelle und biografische Unrast des Michel Foucault machte es schon zu seinen Lebzeiten schwer, ihm eine Etikette zu verpassen. Wahlweise als Kommunist, Dandy, Reaktionär, Antihumanist oder Anarchist bezeichnet, wurde ihm keine dieser Zuschreibungen gerecht. Vor allem in seiner letzten Schaffensphase bestand er auf der Möglichkeit zur Wandlung der eigenen Gestalt und suchte jenseits des Zugriffs moderner Macht nach Formen der Selbstgestaltung.


Wie seine Schriften war auch der Mensch Foucault komplex und voller Widersprüche: einerseits ein politisch engagierter und streitbarer Freigeist und Aktivist des Mai 68, andererseits ein Gelehrter, der seinen Lehrstuhl für die Geschichte der Denksysteme (1970-1984) am Collège de France sehr ernst nahm und sich als zentrale Figur der Institution Universität verstand.

Bemerkenswert ist auch sein persönliches Engagement. Bis zuletzt hat sich Foucault philosophisch wie politisch, im Hörsaal und auf der Straße bemüht, für jene zu sprechen, die in der herrschenden Ordnung keine Stimme haben - die Wahnsinnigen, die Inhaftierten, diejenigen, deren Begehren die Gesellschaft als pervers bezeichnet.

Auch über 30 Jahre nach seinem Tod bleibt Michel Foucault einer der einflussreichsten Intellektuellen weltweit. Bis heute spielen die von Foucault mitgeprägten Begriffe von der "Macht" und dem "Diskurs" eine gewichtige Rolle und werden heftig diskutiert.

Weblink:

Michel Foucault - www.famousphilosophers.org

Literatur:

Die Hauptwerke (Quarto)
Die Hauptwerke (Quarto)
von Michel Foucault

»Wahnsinn und Gesellschaft« von Michel Foucault
Wahnsinn und Gesellschaft: Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft
von Michel Foucault


Samstag, 17. September 2016

Regierung im Sinne Foucaults

Ein theoretischer Anknüpfungspunkt für die Analyse und die Kritik der gegenwärtigen Gesellschaft ist der Begriff der Gouvernementalität, wie ihn der französische Philosoph Foucault in seinen Arbeiten Ende der 1970er Jahre skizziert hatte.

Foucault untersucht hier Machtbeziehungen unter dem Blickwinkel der Führung, als eine Art und Weise, das Handlungsfeld von Subjekten zu strukturieren und zu beeinflussen. Der Begriff der Regierung ist ein umfassender, er bezieht sich auf Institutionen und Praktiken, mittels derer Menschen ‚gelenkt‘ werden.

Eine Regierungsweise umfasst als diskursives Feld, auf dem die Ausübung von Macht „rationalisiert wird“ , Wissensformen, Machttechnologien und Subjektivierungsmodi gleichermaßen. Die Machtanalyse von Foucault in Überwachen und Strafen befasste sich mit Institutionen des Zwangs, mit Diskursen und Apparaten, die auf die Unterwerfung des Subjekts zielen.

Der Begriff der Regierung relativiert diesen Aspekt der Unterwerfung, indem Regierung als Kontaktpunkt zwischen Fremd- und Selbstführung aufgefasst wird. Foucault geht also davon aus, dass es freier, nicht unterworfener Subjekte bedarf, dass aber die Freiheit in bestimmten Bahnen verläuft, die an die Ziele einer Regierung gekoppelt sind.

Regierung im Sinne Foucaults operiert also nicht ausschließlich und notwendig über Verbote, sondern auch und gerade durch die Macht, Subjekte zu einem ganz bestimmten Handeln zu bewegen, ihr Handlungsfeld zu bearbeiten.

Weblink:

Das Wahrheitsregime prekärer Verhältnisse - www.diss-duisburg.de

Mittwoch, 25. Juni 2014

Michel Foucault vor 30 Jahren gestorben

Michel Foucault


Michel Foucault starb am 25. Juni 1984 in Paris. Foucault war ein französischer Philosoph des Poststrukturalismus, Psychologe, Historiker, Soziologe und Begründer der Diskursanalyse. Michel Foucault war Philosoph und Historiker, politischer Aktivist und Professor am »Collège de France«.

Nach seiner Schulzeit in Poitiers studierte er Philosophie und Psychologie in Paris. 1952 begann seine berufliche Laufbahn als Assistent für Psychologie an der geisteswissenschaftlichen Fakultät in Lille. 1955 war er als Lektor an der Universität Uppsala in Schweden tätig.

Nach Direktorenstellen an Instituten in Warschau und Hamburg (1958/1959) kehrte er 1960 nach Frankreich zurück, wo er bis 1966 als Professor für Psychologie und Philosophie an der Universität Clermont-Ferrand arbeitete.

In diesem Zeitraum erschien 1961 seine Dissertationsschrift »Folie et déraison. Histoire de la folie à l'âge classique« (deutsch: »Wahnsinn und Gesellschaft«). Er thematisierte darin die Geschichte des Wahnsinns und das Zustandekommen einer Abgrenzung von geistiger Gesundheit und Krankheit und die damit einhergehenden sozialen Mechanismen.

1965 und 1966 war er Mitglied der »Fouchet-Kommission«, die von der Regierung für die Reform des (Hoch-)Schulwesens eingesetzt wurde. 1966 wurde »Les mots et les choses – Une archéologie des sciences humaines« (deutsch: »Die Ordnung der Dinge«) veröffentlicht, worin er mit seiner diskursanalytischen Methode die Wissenschaftsgeschichte von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert untersuchte.

Der Philosoph und Soziologe untersuchte so unterschiedliche Gegenstände wie Krankenhäuser, Psychiatrien, Gefängnisse oder die menschliche Sexualität und erschloss daraus, auf welche Art und Weise das, was wir Menschen in verschiedenen historischen Epochen als Wahrheit anerkannt haben, vom herrschenden Diskurs produziert worden ist.

Michel Foucaults Werke gelten als schwer verständlich und zum Teil widersprüchlich. Das Lesen dieses großen Denkers ist angesichts des Dickichts von Texten, das er hinterlassen hat, nach wie vor eine intellektuelle Herausforderung.

Auch 25 Jahre nach seinem Tod bleibt Michel Foucault einer der einflussreichsten Intellektuellen weltweit. Bis heute spielen die von Foucault mitgeprägten Begriffe von der "Macht" und dem "Diskurs" eine gewichtige Rolle und werden heftig diskutiert.

Michel Foucault wurde am 15. Oktober 1926 in Poitiers als Sohn eines Chirurgen und Universitätsprofessors der Anatomie geboren.

Weblink:

Michel Foucault

Literatur:

Die Hauptwerke (Quarto)
Die Hauptwerke (Quarto)
von Michel Foucault

»Wahnsinn und Gesellschaft« von Michel Foucault
Wahnsinn und Gesellschaft: Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft
von Michel Foucault

Überwachen und Strafen: Die Geburt des Gefängnisses
Überwachen und Strafen: Die Geburt des Gefängnisses
von Michel Foucault