Samstag, 4. August 2018

Europa ist noch nicht zur Vernunft gekommen

Europa ist mit Hegel noch nicht zur Vernunft gekommen - der Weltgeist hat Europa noch nicht erreicht. Das autoritäre und bürokratische Europa droht, straft, demütigt, und egal, was das Volk sagt. Europa ist weder vernunftig noch demokratisch. Der autoritäre Geist und die kompromisslose institutionelle Vernunft haben Europa und seine überbordende Bürokratie fest im Griff.

Brüssel setzt allgemeine Regeln durch, ohne Rücksicht auf die besondere gesellschaftliche Lage, in der diese zur Anwendung kommen. Die EU serviert den unterschiedlichsten Nationen eine neoliberale Einheitsmagerkost, bei der selbst Wirtschaftsexperten übel wird. "Denk ich an Europa in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht."

Geschichte wiederholt sich nicht, aber es kann nicht schaden, aus ihr zu lernen. Der autoritäre Geist und die kompromisslose institutionelle "Vernunft" helfen vielleicht für den Augenblick und lassen die Wankelmütigen und Abtrünnigen noch einmal widerwillig strammstehen. Aber das bleibt nicht so.

Entweder kommt Europa zur Vernunft und wird wahrhaft demokratisch – oder die Geschichte wiederholt sich doch, und dann kommt das Volk, "der große Lümmel" (Heinrich Heine), und baut seine Barrikaden.

Weblink:

Weltgeist Schäuble - www.zeit.de

1 Kommentar:

  1. Der Mensch ist dazu verdammt, die Geschichte zu kennen, und sie trotzdem zu wiederholen. Zumindest, wenn man sich die Grundmechanismen anschaut.
    Die Welt ist zum Feudalstaat geworden. Wir haben den Adel, dem gegenüber das gemeine Volk als Leibeigene agiert. Und wir haben die noch Ärmeren, die gerade nach Europa strömen, denen gegenüber wir als Adel agieren.
    Wie immer sagt der Adel den Leibeigenen: Wir wollen unseren Zehnten, euren Hunger könnt ihr behalten (auch für uns sind die Rohstoffe der Dritten Welt unerlässlich, die von Diktatoren/Landvögten eingetrieben werden). Wie immer hat das System nur funktioniert, solange die Wirtschaft genug Brot abwarf, um auch die Leibeigenen durchzufüttern. Wie immer, denkt der Adel nicht im Traum daran, zu teilen, wenn ihm weniger Brot in die Futtertröge gepumpt wird, er schwingt verstärkt die Peitsche. Wie immer wird die Stimmung auf allen Fronten immer aggressiver. Wie immer wird ein Problem, das nicht durch einen Handel gelöst werden kann, durch brutale Gewalt gelöst werden. Auch wenn wir uns wie Prinz Prospero in der Festung Europa einmauern, der gleiche, globale Rote Tod wird uns von Innen schwächen, draußen wachsen, erstarken und uns holen.
    Die Bühnen werden größer, die Kostüme, die Schauspieler ändern sich, die Texte werden dem Zeitgeist angepasst. Doch es bleibt das gleiche Stück mit den gleichen Rollen.

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