Dienstag, 24. Juni 2014

Michel Foucault 30. Todestag


Michel Foucault starb vor 30 Jahren am 25. Juni 1984 im Alter von 57 Jahren an Aids. Mit seinen desillusionierenden Gesellschaftsanalysen wurde Michel Foucault zu einem der bedeutendsten und umstrittensten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Foucault war ein scharfsinniger und rebellischer Intellektueller, der sich sowohl im akademischen als auch im öffentlichen Raum einmischte; ein Mann seiner Zeit, der ein zeitloses Werk schuf und Maßstäbe setzte.

Michel Foucault gilt als einer der wichtigsten Vertreter des französischen Strukturalismus. Seine Arbeiten, in denen er das Entstehen und die Mechanismen von Macht untersucht, und Schulen, Kasernen und Krankenhäuser mit Gefängnissen vergleicht, sorgten stets für Kontroversen. Zu seinen wichtigsten Werken zählen unter anderem „Wahnsinn und Gesellschaft“, „Die Ordnung der Dinge“, „Archäologie des Wissens“, „Überwachen und Strafen“ sowie seine großangelegte, dreiteilige Geschichte der Sexualität.

Wie seine Schriften war auch der Mensch Foucault komplex und voller Widersprüche: einerseits ein politisch engagierter und streitbarer Freigeist und Aktivist des Mai 68, andererseits ein Gelehrter, der seinen Lehrstuhl für die Geschichte der Denksysteme (1970-1984) am Collège de France sehr ernst nahm und sich als zentrale Figur der Institution Universität verstand.

Foucaults philosophische Entwicklung,verlief nie linear, negierte sich oft selbst, wählte verschiedene Ansätze, Disziplinen und Forschungsgegenstände, blieb aber stets kohärent . Er war Vertreter des Poststrukturalismus, Psychologe, Historiker, Soziologe und Begründer der Diskursanalyse. In 20-jähriger Arbeit entstand ein Gesamtwerk, dessen allgemein anerkannte Originalität wohl einzigartig ist.

Weblink:

Michel Foucault

Literatur:

Die Hauptwerke (Quarto)
Die Hauptwerke (Quarto)
von Michel Foucault

»Wahnsinn und Gesellschaft« von Michel Foucault
Wahnsinn und Gesellschaft: Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft
von Michel Foucault

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