Samstag, 13. Januar 2024

Was ist ein gutes Leben? (K)

Wenn es gelingt, dann heißt es: Willkommen gutes Leben! Wem es gelingt, heißt es willkommen, das gute Leben.

Es ist schwer, ein gutes Leben zu führen. Warum ist das so? Weil wir im täglichen Leben weniger durch unsere Vernunft gesteuert werden, als durch verinnerlichten Denk-, Verhaltens-, Werte- und Wollensmuster. Wir sind, was wir tun, denken und wollen, heißt es in den »Upanishaden«. Wir sind unsere Gewohnheiten. Wenn wir unsere Gewohnheiten nicht ändern, ändert sich nichts. Das aber ist schwer, denn es verlangt Entschlossenheit, Konsequenz und Beharrlichkeit.

Nur durch längeres Einüben entstehen neue Gewohnheiten. Nur so ändern wir – neurologisch gesprochen – die synaptischen Verbindungen, „überschreiben“ die im Gehirn eingeprägten Muster und transformieren unsere Persönlichkeit. Die dazu erforderliche Selbstdisziplin bringen viele nicht auf. Deshalb ermahnte uns Sokrates, zunächst die Fähigkeit zur Selbstbeherrschung und Selbststeuerung einzuüben und zu stärken.

Was brauchen wir für ein gutes Leben? Materiell wenig, da waren sich die Weisen in Ost und West einig. Glück und Unglück liegen in der eigenen Seele, nicht im Besitz, Ansehen oder Macht. „Das beste Haus ist das, welches die geringste Einrichtung braucht”, sagte ein indischer Yogi zur Zeit Alexanders des Großen. Aristoteles war im Grundsatz der gleichen Meinung und meinte, der Besitz sei oft eher ein Hindernis als ein Vorteil auf dem Weg zum Glück.

Seelisch-spirituell brauchen wir vor allem “Weisheit”. Auch das war allgemeiner Konsens. Wir müssen Unwissenheit, falsche Vorstellungen, leidvolle Gedanken, zügellose Affekte und Ängste überwinden und uns von negativen Prägungen befreien, seien sie pränataler, frühkindlicher, gesellschaftlicher oder sonstiger Natur. Wir müssen die „Masken des Egos durchschneiden” und zu unserem „Selbst” vorstoßen, zum Kern unserer Persönlichkeit, zu unseren eigentlichen Bedürfnissen, zu unserer Mitte."

Weblink:

Was ist ein gutes Leben? - https://ethik-heute.org

Johann Gottlieb Fichte und die Philosophie der Freiheit

Johann Gottlieb Fichte


Als Johann Gottlieb Fichte im Jahr 1794 den Ruf nach Jena erhielt, war das Pathos, mit dem auch die Studenten die Revolution in Frankreich begrüßt hatten, längst verflogen. Fichte wollte den Enthusiusmus von Neuem entfachen und die Revolution an die Universität zurückholen und eine geistige Revolution durch eine Philosophie der Freiheit herbeiführen.

Die von der Französischen Revolution sich verbreitende Freiheit ließ Fichte Partei für die Nation Frankreich nehmen, kam die äußere Freiheit doch Fichtes innerer, geistiger Freiheit entgegen. In Vorlesungen und Seminaren wurde über die Revolution und über die Freiheit des Menschen debattiert, doch Fichte war ein Mann der Tat, der über die Theorie hinausführen wollte.

Die Freiheit galt es nicht nur auf dem Katheder, sondern auch ganz praktisch zu verteidigen und in die Tat umzusetzen.

So wie die französische Nation den Menschen von den äußeren Ketten losgerissen hat, sollte nun seine Philosophie ihn von den Dingen an sich losreißen, dem Dogmatismsus und ihn zu einem selbständigen Wesen machen. Sein System soll das erste System der Freiheit sein.

Seine Parteinahme für die Französische Revolution und seine unbestechliche Haltung im sogenannten »Atheismusstreit« kosteten den Professor seinen Lehrstuhl in Jena.

Weblinks:

Johann-Gottlieb-Fichte-Gesellschaft - Fichte-Gesellschaft - www.fichte-gesellschaft.de

Fichte-Gesellschaft - fichte-gesellschaft.userweb.mwn.de

Johann-Gottlieb-Fichte-Stiftung - www.fichte-stiftung.de
Frühromantik - Wikipedia.org

Fichte Biografien:

Johann Gottlieb Fichte: Ein deutscher Philosoph
Johann Gottlieb Fichte: Ein deutscher Philosoph
von Manfred Kühn

Johann Gottlieb Fichte: Eine Biographie
Johann Gottlieb Fichte: Eine Biographie
von Wilhelm G. Jacobs

Samstag, 6. Januar 2024

Kant und seine Ethik


Auf der Suche nach dem gelingenden Leben, dem rechten Handeln lehnt er sich an die Aspekte einer Tugendlehre nach Aristoteles an, hält diese als solche für durchaus gut und wünschenswert, aber die einzelnen Aspekte können auch schädlich und nicht zielführend sein, wenn der Wille nicht gut ist.

Kants Moralphilosophie gründet in der Autonomie des Menschen, in seiner Fähigkeit, sich selbst das moralische Gesetz zu geben, dem er sich unterwirft.

Kant führt in seine Ethik eine strenge moralische Pflicht ein, nämlich die, sich um die Not und das Leiden anderer zu kümmern und den Hilfsbedürftigen nicht den Rücken zuzuwenden.

Die Achtung dieser moralischen Pflicht und das Handeln danach, erhebt den Menschen. Sie eröffnet die Möglichkeit, unseren Zweck - die Glückseligkeit im Sinne von Epikur und Aristoteles - zu erfüllen, die Persönlichkeit in uns vollständig zu verwirklichen.


Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass der kantische Begriff der Pflicht eine Art Errungenschaft und Erhebung des Menschen beinhaltet. (Kritik der praktischen Vernunft AA 115)

Was macht es so schwer, sich ethisch zu verhalten und der moralischen Pflicht nachzukommen? Ich verhalte mich moralisch, solange es keinen Einfluss auf mein Glück oder meine Vorstellung von Glück hat, solange die Moral mir keine unangenehmen Dinge, negative Dinge abverlangt, die unvereinbar mit meinem Glück und meinen Wünschen sind. Das ist das Dilemma.

Der Mensch ist nicht bereit, sich bedingungslos, an dem Guten zu orientieren. Die meisten Menschen verhalten sich moralisch, da es für sie vorteilhaft ist. Sobald dieses Gleichgewicht gestört ist, zeigen sich die Unterschiede im menschlichen Verhalten. Lügen, um sich Vorteile zu verschaffen, ist ein Beispiel. Vertrauen ist ein hohes Gut für das menschliche Zusammenleben.

Nach Kant muss man moralisch sein wollen, d.h. moralisch handeln wollen, indem man die Achtung vor dem Gesetz aus Überzeugung zur Maxime erhebt, und nicht nur in Übereinstimmung mit dem Gesetz handelt, um der negativen Folgen, wie z.B. der juristischen Strafe zu entgehen.


Literatur:

Kritik der praktischen Vernunft
Kritik der praktischen Vernunft

Kritik der praktischen Vernunft
Kritik der praktischen Vernunft

Kritik der praktischen Vernunft
Kritik der praktischen Vernunft

Bedeutung von Kants Lehre für das Individiuum.

Immanuel Kant


Bedeutung von Kants Lehre für das Individiuum. Kant wertet das Individuum auf, indem es ihm die Entwicklung von Maximen und die Prüfung aufbürdet und zutraut, ob diese Maxime Allgemeingültigkeit biete und ertrage. Das geht nur in Autonomie, in Freiheit. Die Erfüllung dieser Aufgabe und die Befolgung der Resultate ist der Zweck des Individuums. Niemand darf das Individuum daran hindern, weshalb der Mensch, sagt Kant, nie nur als Mittel benutzt werden dürfe. En passant wird Kant so zum Begründer der Menschenrechte avant la lettre. Abgehalten wird der Mensch nicht nur von Dritten, die ihn nur als Mittel benutzen wollen, sondern auch von den Neigungen und Lüsten. Das alles führt zur Heteronomie, der Fremdleitung und Fremdbestimmung, wie wir heute vielleicht sagen können. Darum ist das das eminenteste Schimpfwort im kant'schen System.

Wie man zu einem Imperativ kommt, ist die eine Sache, was er impliziert und verlangt, das ist die andere. Kant verlangt nämlich, dass man sich dem selbstgezimmerten Imperativ auch unterwirft. Lust und Neigungen sind die natürlichen Feinde dieser Unterwerfung, sie sind deshalb böse und sie werden mit dem grössten kant'schen Schimpfwort belegt, der Heteronomie. Was aber ist zu gewinnen, wenn man sich dem Imperativ, auch das moralische Gesetz genannt, unterwirft? Man gewinnt Selbstachtung und Selbstgenügsamkeit und man schafft die Voraussetzung zur Glückseligkeit. Per aspera ad astra war schon immer der Leitsatz der Manichäer und der Klöster.

Literatur:

Kritik der praktischen Vernunft
Kritik der praktischen Vernunft

Voltaire und der Kampf für die Freiheit (E)

Voltaire

Voltaire und der Kampf für die Freiheit

»Es ist gefährlich Recht zu haben, wenn die Regierung falsch liegt.«

Voltaire

Bereits Voltaire wußte, daß es gefährlich ist, Recht zu haben, wenn die Regierung falsch liegt. -

Nur ein Whistleblow von einiger Brisanz und schon lupft der Jakobiner die Mütze! - Whistleblower leben tatsächlich noch immer - was die staatliche Verfolgung ihrer auklärerischen Aktionen angebelangt - um es mit den Worten von Schopenhauer zu sagen - in der »Schlechtesten aller Welten«.

»Es gibt keine Freiheit ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf.«

Voltaire

Voltaire wußte auch, daß es keine Freiheit ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf gibt - notwendige Tugenden im Kampf für die Freiheit und gegen staatliche Unterdrückung, Willkür und Vertuschung von Verbrechen..

Philosophie ist ein Fenster in die Welt (E)


Philosophie
ist ein Fenster in die Welt. Die gesellschaftliche Bedeutung der Philosophie

Aufgabe der Philosophie ist es, Antworten auf die wichtgigen Fragen des Lebens und der Zeit zu finden.

Die Philosophie kann wichtige Beiträge und Anregungen zu Erschaffung einer besseren Welt liefern.

Für Schopenhauer war der Wille das Wesen der Welt.


Denken ist das Selbstgespräch der Seele

"Das Denken ist
das Selbstgespräch
der Seele."

Platon

Das Denken ist der Wegweiser von der Seele..