Dienstag, 24. Dezember 2024

Die Mär vom Weihnachtsmann

Weihnachtsmann

Die Figur des Weihnachtsmanns, der in das Zauberreich der weißen Welt entführt, dürfte wohl zu den charmantesten Lügengestalten der Welt gehören, die um so mehr geglaubt werden, je unwahrscheinlicher sie daherkommen.

Da soll es also in der Weihnachtsnacht einen rot gekleideten Gabenbringer geben, der von weit her kommt und es schafft, dass Geschenke für Abermillionen Menschen nahezu zur selben Zeit unterm Weihnachtsbaum liegen. Sonderlich realistisch ist diese Mär nicht gerade. - »Zweifel ist der Weisheit Anfang«, sagte bereits René Descartes.

Aber sinnstiftend ist dieses Bild schon - und zwar nicht nur für Kinder, die zwischen Freude und Ehrfurcht hin und hergerissen am Heiligen Abend durch Schlüssellöcher schauen, um vielleicht doch einen Blick auf den unbekannten Geschenkebringer zu erhaschen, sondern auch für diejenigen, die eigentlich nicht mehr an ihn glauben. Unter dem grün geschmückten Weihnachtsbaum sind alle - groß und klein - am Weihnachstabend vereint.

Aber die alte Mär hat je auch etwas Anrührendes und tief Bewegendes. Rüttelt die anrührende Figur im roten Gewand und dem weißen Rauschebart doch an den Grundfragen der menschlichen Existenz: Wo kommt der Mensch her? Was treibt ihn um? Wo geht er hin? - Diese existenziellen Fragen wollen schließlich auch für den Weihnachtsmann geklärt sein!

Seinen Ursprung hat er vielmehr in der Figur des Heiligen Nikolaus. Ihm zu Ehren werden Kinder ab dem 14. Jahrhundert immer zum 6. Dezember beschenkt. Doch warum ausgerechnet er? In der Figur des Heiligen Nikolaus sind zwei historische Personen verschmolzen. Zum einen Nikolaus von Myra: Er lebte im dritten Jahrhundert und war Bischof einer Stadt in der heutigen Türkei. Die andere historische Person, die in der Figur aufgeht, ist Nikolaus von Sion aus dem sechsten Jahrhundert, der in einem Ort in der Nähe von Myra lebte.

Samstag, 23. November 2024

Pascals Offenbarungserlebnis in einer Novembernacht

Blaise Pascal



Ein religiöses Offenbarungserlebnis in einer Novembernacht 1654 ließ den französischen Mathematiker und Philosophen Blaise Pascal zu einem beherzten Streiter für das Christentum werden. In der Nacht des 23. November 1654 hatte Blaise Pascal ein Offenbarungserlebnis, das er noch nachts auf einem erhaltenen Blatt Papier, dem »Mémorial« (Erinnerungsblatt), aufzuzeichnen versuchte.

Es handelt sich um einen Text auf einem schmalen Pergamentstreifen, den Pascal bis zu seinem Tod offensichtlich immer wieder neu in das Futter seines Rockes eingenäht hatte und der nach seinem Tod von einem Diener zufällig entdeckt wurde.

Pascal trug diesen Zettel immer bei sich. Diese mystische Erfahrung musste ihm also sehr viel bedeutet haben. In stammelnden Worten, Rufen und mit langen Gedankenstrichen beschreibt sie Pascal.

Inhaltlich sagt er, dass Gott nicht über das Denken zu finden sei in philosophischen Gottesbeweisen ("nicht der Gott der Philosophen und Gelehrten"), sondern dass Gott eine Erfahrung sei wie Feuer, wobei er mit seinen Worten auf die Erzählung vom brennenden Dornbusch ausdrücklich anspielt.

Die von Pascal hinterlassenen Zeilen besagen, daß Pascal aus dem November-Erlebnis Schlüsse ziehen werde, die sein religiöses Dasein berühren: "Vollkommene Unterwerfung unter Jesus Christus und meinen geistlichen Führer".

Literatur:

Gedanken
Gedanken
von Blaise Pascal

Plotin und seine Lehre

Plotin

Plotin wurde 204 n. Chr. in Ägypten geboren und starb in Kampanien. Plotin war ein antiker Philosoph. Er war der Begründer und bekannteste Vertreter des Neuplatonismus. Seine Ausbildung erhielt er in Alexandria bei Ammonios Sakkas, von dem er maßgebliche Impulse empfing.

Plotin ist der Begründer und bedeutendste Vertreter und Denker des Neuplatonismus. Er prägte die Philosophie der Spätantike und war darüber hinaus von größtem Einfluß auf die gesamte metaphysische Tradition in Mittelalter, Renaissance und Neuzeit.

Platon Plotin betrachtete sich nicht als Neuerer und Erfinder eines neuartigen Systems. Vielmehr legte er Wert darauf, ein treuer Anhänger der Lehre Platons zu sein.

Plotin beschäftigte sich ab dem 28 Lebensjahr mit Philosophie. Plotin wollte immer dem Menschen bewußt machen, die einseitige Bindung an den Körper zu überwinden und das göttliche Wesen zu erkennen.

Plotin Die Lehre des Plotin beinhaltet folgende Standpunkte: Philosophie, Kunst oder Liebe sind Wege zum Guten, glücklich heißt, für die Sinne zu leben und den Verstand richtig gebrauchen zu können; Schmerz und Tod brauchen einen Philosophen nicht zu ängstigen, denn dessen Seele ist unerschütterlich; der Genuss besteht in der völligen Seelenruhe; nur die Gegenwart ist wahr; das Schöne und Gute ist ein und dieselbe Sache, die man auch als Gott bezeichnen kann; die Welt darf nicht verachtet werden, weil Gott in ihr wohnt.

Die eigentliche mystizistische Wirkkraft des Plotin zeigt sich in dem Seinsgehalt in den jeweiligen metaphysischen Stufen, der Ekstase (das Aussichheraustreten), das adeptische Streben zum Reich des mundus intelligibilis, die Koinzidenz des Erkennenden mit dem Erkannten.

Er riet den Menschen nach Selbsterkenntnis zu streben. Sein eigenes Bemühen als Suchender beschreibt er mit folgendem Satz: "Ist dem so, dann muß man von allem was außen ist sich zurückziehen und sich völlig in das Innere wenden, man darf keinem Äußeren mehr geneigt sein, sondern muß das Wissen von allem auslöschend, schon vorher in seiner eigenen Haltung jetzt aber auch in den Gestalten des Denkens, auch das Wissen von sich selbst auslöschend in die Schau Jenes eintreten. Und ist man so mit Jenem vereint und hat genug gleichsam Umgang mit ihm gepflogen, so möge man wiederkehren und wenn mans vermag auch andern von der Vereinigung mit Jenem Kunde geben." (I,193)

Plotin hatte kein privates Eigentum und lebte rein vegetarisch. In der Antike war Philosophie in erster Linie eine Lebensweise und in zweiter Linie eine wissenschaftliche Disziplin.
Plotin begriff das Leben als körperliche und sinnlche Erfahrung. Nur der "mystische Verstand" im Sinne Plotins ermöglichte diese existenzenielle Erfahrung.

Literatur:

Plotin und der Neuplatonismus Plotin und der Neuplatonismus von Jens Halfwassen Plotin und der Neuplatonismus Plotin und der Neuplatonismus von Jens Halfwassen

Donnerstag, 7. November 2024

Sloterdijk-Gedanke zur Klima-Konferenz

Weltinnenraum des Kapitalismus


»Die internationale Politik transformiert sich angesichts des anwachsenden Begegnungsdrucks zwischen den Weltakteuren auf signifikante Weise. Sie erscheint vor unseren Augen aus der Ära der großen Handlungen auszutreten und überzugehen ins Zeitalter der großen Themen - das heißt, der generalisierten Risiken, die zu semantischen Institutionen, mithin zu Universalien neuen Typs, gerinnen. Diese müssen in Dauerbesprechungen kleingearbeitet werden. Die Themenpolitik und der entsprechende Konferenz-Zirkus kommen nur als Produktion von autogenem Globalstress voran. Ihre Träger handeln für eine Menschheit, dich sich zunehmend als Integral aus aufeinander zugehenden Stresskommunen konstitutiert.«

Peter Sloterdijk, »Im Weltinnenraum des Kapitals« Seite 224

Literatur:

Weltinnenraum des Kapitalismus von Peter Sloterdijk

Samstag, 19. Oktober 2024

»Friedrich Nietzsche in seinen Werken Taschenbuch« von Lou Andreas-Salomé


'Wenn es überhaupt die Aufgabe des Biographen ist, den Denker durch den Menschen zu erläutern, so gilt dies in ungewöhnlich hohem Masse für Nietzsche, denn bei keinem Andern fallen äusseres Geisteswerk und inneres Lebensbild so völlig in Eins zusammen.' (Lou Andreas-Salomé) Laut Anna Freud, Tochter Sigmund Freuds, nahm Andreas-Salomé mit diesem Buch über Nietzsche die Psychoanalyse vorweg.

Auf Grundlage ihrer umfangreichen Textkenntnisse und ihrer intimen persönlichen Erfahrungen mit Nietzsche unternimmt es Lou Andreas-Salomé in diesem Werk, den Denker und Philosophen durch seine Persönlichkeit zu entschlüsseln. Ihr gelingt eine ganz neue und eigene Beleuchtung seines Charakters, seiner Wandlungen und seiner Psyche. Lou Andreas-Salomé ist eine der bekanntesten Schriftstellerinnen, Essayisten und Psychoanalytikerinnen. Ihre persönlichen Beziehungen zu Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke und Sigmund Freud sind bis heute Gegenstand der Forschung und werden noch immer lebhaft diskutiert.

Lou Andreas-Salomé war nicht nur eine der ersten Freud-Schülerinnen, sie hat auch interessante Bücher aus intensiver Begegnung mit Dichtern wie Rilke oder Philosophen wie Nietzsche geschrieben.


Letzteren lernte sie im April 1882 im Alter von 21 Jahren in Rom kennen, der Philosoph war da 38 Jahre alt und verliebte sich im folgenden Sommer so sehr in die sehr kluge junge Frau, dass er ihr gar einen Heiratsantrag machte, ähnlich wie auch Paul Ree, der Freund Nietzsches. Kurze Zeit waren die drei eine verschworene Gemeinschaft, bis sie sich völlig überwarfen. Nietzsche fühlte sich aber von der Salomé sehr in seinen philosophischen Ansichten verstanden, umgekehrt hatte die junge Russin an ihm einen klaren Geist, der sie in der Kunst der Aphorismen-Dichtung unterrichtete.

12 Jahre später, 1894, veröffentlichte die intime Kennerin der Schriften des 6 Jahre später umnachtet versterbenden Nietzsche mit 33 Jahren dieses Buch über das Lebenswerk des einzelgängerischen und von heftiger chronischer Migräne schmerzgeplagten Philosophen. Lobenswert ist eine sehr detaillierte Kenntnis des Gesamtwerks und der Versuch, darin den roten Faden seiner Gedankenwelt in ihren Wandlungen über auch biografische Abschnitte zu begründen.

Andreas-Salomé legt eine Denk- und Krankengeschichte vor, aus der glaubhaft im kleinsten und intimsten einer von Selbsterforschung angetriebenen Biographie das breiteste und allgemeinste Weltschicksal hervortritt in der Gesamtheit seiner reflexiven Möglichkeiten und Aporien. Am Ende steht, erschreckend und triumphal zugleich, der Gedanke der ewigen Widerkehr. Alle Systeme sind durchdacht, alle Anstrengungen unternommen, alle Sinnsuche vergeblich. Fortschrittsglaube der Wissenschaft und Heilsgeschichte für Erlösungsbedürftige kommen dem Ziel nicht näher. Es gibt kein Ziel. Nur die Kreisbewegung der ewigen Widerkehr.

Das Werk der Salomé ist anstrengend zu lesen, da es bei engen 300 Seiten nur die 3 Abschnitte enthält "Sein Wesen", "Seine Wandlungen" und "Das System Nietzsche". Der Leser hat wenig Chance zum Aufatmen, das macht die Lektüre schwierig. - Immerhin ist das Buch als Einführung in das Werk Nietzsches ganz gut, zumal geschrieben von einer Frau, die diesen schwierigen Menschen aus nächster Nähe kennengelernt hatte.

Literatur:


Friedrich Nietzsche in seinen Werken Taschenbuch
von Lou Andreas-Salomé

Nietzsche sah sich als Künstlerphilosophen

Friedrich Nietzsche



Friedrich Nietzsche war tief beeindruckt von dem Bild des Künstlerphilosophen. In Nietzsches Werk taucht daher der Begriff früh auf und setzt sich bis in die späten Tage fort, so auch in seiner Schrift »Der Wille zur Macht«.

Was aber versteht Nietzsche unter einem Künstlerphilosophen? Er versteht darunter das genaue Gegenteil eines (angestellten) Universitätsphilosophen und Gelehrten, z. B. Schopenhauer versus Hegel. Hinter dem Bild des Künstlerphilosophen steckt stets auch der Gegensatz Freigeist versus gelehrter Akademiker.

Schopenhauer war auch Philosophieprofessor an einer Universität, aber eher wider Willen. Hegel hingegen war der Prototyp eines akademischen Theoretikers und unfähig, Werk und Leben in Beziehung zu setzen.

Bei einem Künstlerphilosophen steht Leben und Werk in Einklang und beeinflussen sich gegenseitig. Ein Dichterphilosoph bringt sein Leben in sein Werk ein und sein Werk in sein Leben oder er versucht es wengistens.

Das Modell für einem solchen Philosophen bildet deshalb weniger der Mathematiker, der mit seinen Begrifflichkeiten arbeitet, als vielmehr der Künstler, der erfindet, indem er erschafft und erschafft, indem er erfindet. Nietzsche steht mit diesem Begriff in der Tradition der Vorsokratiker und Schopenhauers.

Der Künstlerphilosoph will dabei sein Leben zum Kunstwerk machen: Er will sein Leben zur künstlerischen Existenz machen. Er will daraus ein Unikat machen, etwas nie Dagewesenes, Neues, Überraschendes. Nietzsche führte gewiss das Leben eines solchen Dichterphilosophen.

Nietzsche wollte um keinen Preis Philosoph sein, wenn das Ausüben der Disziplin ihn zu Wortspielen, dem Arbeiten mit Begrifflichkeiten und akademischen Fachjargon zwang. Der Freigeist wollte seine philosophischen Untersuchungen selbst von künstlerischen Darstellungspraxen Gebrauch machen.

Der Dichterphilosoph praktiziert Philosophie nicht um der Philosophie willen,, sondern der Kunst willen. Vielmehr praktiziert er praktische Existenzphilosophie, also das Gegenteil der existenzialistischen Philosophie.

Erstere nahm ihren Anfang bei den antiken Philosophen, die sich über das gute, philosophische Leben, über eine praktische Erfahrung der Wesiheit Gedanken machten. Letzere hat ihren Ursprung in der mittelalterlichen Scholastik und deren universitärer Weiterentwicklung.

Nietzsche schwebte als Philosophen das Leben eines Künstlers und einer künstlerischen Existenz vor. Sein Leben ist eher Ausdruck der Kunst, denn der Philosophie. Nietzsche ist der Künstlerphilosoph auf dem Wege zum Übermenschlichen.

Die französische Moralistik von Montaigne bis La Rochefoucauld regte den Aphoristiker Nietzsche an; die französische Aufklärung, besonders Voltaire, formierte die für seinen Denkhabitus maßgebende Konzeption des „freien Geistes“.

Weblink:

Friedrich Nietzsche - www.famousphilosophers.org

Dienstag, 15. Oktober 2024

Friedrich Nietzsche 180. Geburtstag


Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche wurde am 15. Oktober 1844 in Röcken bei Leipzig als Sohn eines evangelischen Pfarres geboren. Nietzsche gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Denker aller Zeiten. Der Relgionskritiker entwickelte eine neue Morallehre und eine eigene Philosophie, die den willen in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt. Nietzsche gilt ala unzeitgemäßer Philosoph, der mit dem Hammer philosophierte und dabei bestehende Moralvorstellungen zertrümmerte.



1870 wurde Friedrich Nietzsche mit 25 Jahren und noch ohne Promotion als Professor nach Basel berufen. Mit seinem ersten Buch "Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik" (1871) erregte er einen handfesten Skandal, welcher seine akademische Karriere ruinierte. Darin verherrlichte er das tragische Lebensgefühl und feierte den umstrittenen Komponisten und Operndichter Richard Wagner als Neubegründer der deutschen Kultur.

Nietzsche, dessen Stil durch den Gebrauch von Aphorismen und Metaphern geprägt ist, war ein scharfer Religionskritiker. Sein Ziel war es, die Hintergründe und Motive, die die Grundlage der westlichen Philosophie, Kunst und Kultur bilden, freizulegen und zu interpretieren. Seine Philosophie in der Tradition der Aufklärung war eine Abrechnung mit den tradierten Moralvorstellungen des Christentums.

Seine Haltung kommt durch seinen berühmten Satz »Gott ist tot« gut zum Ausdruck. Er propagierte die »Umwertung aller Werte« und die Schaffung eines "Übermenschen" anstelle des traditionellen Christentums. Als seine wohl wichtigste Schrift gilt sein vierbändiges Hauptwerk »Also sprach Zarathustra« (1883-1885). Weitere bedeutende Veröffentlichungen des Philosophen sind »Unzeitgemäße Betrachtungen« (1873-1876) und der nach seinem Tod erschienene Band »Der Wille zur Macht« (1901).



Nietzsche begann seine Laufbahn als Philologe, begriff sich selbst aber zunehmend als Philosoph oder als „freier Denker“. Er durchlief in seinen Werken auf dem Weg zum eigenständigen Denker einen Reifungs- und Emanzipationsprozeß: an dem er an die Stelle der Kunst die Philosophie als den Gipfelpunkt der Kultur setzte und seine allmähliche Loslösung von seinen Vorbildern Arthur Schopenhauer und Richard Wagner betrieb.

Nietzsche hat wie kaum ein Zweiter mit den Lehrsätzen der Philosophie und Theologie aufgeräumt und abgrechnet. Mit der Kritik der Moral hängt eine Kritik bisheriger Philosophien zusammen. Sein Werk enthält scharfe Kritiken an Moral, Religion, Philosophie, Wissenschaft und Formen der Kunst. Er kritisierte die überkommenen Werte der christlichen Moral und forderte eine Abkehr vom Christentum. In seinen Werken wandte sich der Moralphilosoph gegen die überkommenen christlichen Werte. Das Christentum lehnte er als eine Religion für die Schwachen ab.

Seine Philosophie betonte den Wert des Lebens für die Moral. Die Frage nach dem Wert der Moral für das Leben bildete eine Grundfrage seiner Moralkritik. Nach Nietzsche haben Menschen des »Ressentiment«, deren Wille sich gegen das Leben richtet, eine Moral, ein System von Werten erfunden, das ihnen über ihre Schwäche hinweghilft.

Der radikale Denker erhob den Menschen selbst zum Schöpfer und forderte einen neuen, vollkommenen höchsten Menschen - den »Übermenschen« als Verkünder einer neuen, höherwertigen Moral.

Nietzsche philosophierte mit dem Hammer und zertrümmerte bestehende Moralvorstellungen und entwickelte eine höhere Moral »Jenseits von Gut und Böse«. Der Philosoph sah im »Willen zur Macht« die Triebfeder allen Lebens. Ziel und Sinn aller Entwicklung war für Nietzsche der »Übermensch«.

Jenseits von Gut und Böse

Bekannt wurde Nietzsche auch für seine versierte Sprachschöpfung und die sprachlich anspruchsvolle Dichtkunst. Zu seinen bekanntesten - zumeist aphoristischen Werken - gehören »Also sprach Zarathustra«, »Genealogie der Moral«, »Jenseits von Gut und Böse«, »Menschliches, Allzumenschliches«.

Nietzsche beeinflusste durch sein vielseitiges Werk nachhaltig die Philosophie der Neuzeit. Er gilt als der einflussreichste Philosoph der Neuzeit. Grossen Einfluss übte er durch seinen Ansatzpunkt, den Menschen in den Mittelpunkt seiner Philosophie zu stellen, auf die spätere Existenzphilosopie aus.

Friedrich Nietzsche bot mit seiner Philosophie Perspektiven in zweifacher Hinsicht an. Zum einen bot er einen Gegenentwurf zu den Erlösungs- und Heilsvorstellungen der Religion an. Zum anderen entwickelte er eine Utopie der Selbstverantwortung des Menschen - repräsentiert durch den Übermenschen.

Selten hat jemand einen so hohen Preis für sein Genie bezahlt. Bereits im Alter von 45 Jahren kam es endgltigen Zusammenbruch, dem sich ein letztes Lebensjahrzehnt in geistiger Umnachtung anschloss.

Weblinks:

Friedrich Nietzsche-Biografie

-

Biografien-Portal

- www.die-biografien.de

Friedrich Nietzsche-Zitate

-

Zitate-Portal

- www.die-zitate.de

Friedrich Nietzsche - philosophiestudium.blogspot.com


Friedrich Nietzsche-Werke:

Also sprach Zarathustra
Also sprach Zarathustra
von Friedrich Nietzsche

Ecce Homo, Sonderausgabe
Ecce Homo - Sonderausgabe


Genealogie der Moral
Genealogie der Moral


Zarathustra
Zarathustra



Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik

Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik