Das Nordische war für den mediterranen Hedonisten Camus immer die deutsche Philosophie, ein Gemisch aus Philosophie, Religion und Politik, durchsetzt von trockener Spekulation. Dazu gesellt sich der deutsche Idealismus, dieses teleologische, zielorientierte, opferbereite Denken, ein Denken, das immer den Aufschub propagiert und sich nicht für das Jetzt und Heute einsetzt und dem die Gelassenheit fehlt.
Die räumliche Verkörperung des ungeliebten Nordens waren für Camus die Städte Prag, Berlin, Kopenhagen und Stockholm, der kalten Stadt in der René Descartes am 11. Februar 1650 in der Fremde an einer Lungenentzündung starb.
Dem mediterranen Denken setzt Camus das nordische Denken der Europäer entgegen. Das nordische Denken ist für Camus Ausdruck von Ideologien, Nationalismus und Imperialismus, der für viele Krisen in Europa verantwortlich ist. Die Verköperung des nordischen Denkens war für Camus der deutsche Philosoph Hegel, der kühle Rationalist und Systematiker.
Ein bischen mehr mediterranes Denken als Ausdruck der heiteren Gelassenheit täte auch so manchem Nordeuropäer und auch manchem nordischen Politiker sichtlich gut.
Weblinks:
Der Mitelmeermensch - 3 Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de
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