Samstag, 28. März 2020

Arthur Schopenhauer als Philosoph in der Krise







Arthur Schopenhauer


In der Krise haben Denker und Philosophen mit ihren »Philosophischen Tagebüchern« gerade Konjunktur, da jede Krise gedanklich bewältigt und überwunden werden will und in der Krise besonders Ratschläge und Meinungen gefragt sind, welche die Menschen als Hilfe, Ratgeber und Anweisungen verstehen können.

In dieser Situation sind diejenigen Philosophen besonders hilfreich, welche selber leidhafte Erfahrungen gemacht oder Leid in der Welt erfahren haben und aus dieser Grunderfahrung heraus das Leid gedanklich und innerlilch verarbeitet und zu einer eigenen Philosophie ausgebaut haben.

So ist Arthur Schopenhauer ein begabter Denker, dessen Philosophie durch die Erfahrung von Leid in der Welt geprägt worden ist. Für Schopenhauer gibt es vor allem Unglück auf Erden, Verzweiflung, Krankheit, Ungerechtigkeit. Der Einwand, daß es auch Glück auf Erden gibt, sticht bei ihm nicht. Denn Glück, Lust oder Befriedigung sind nichts als eine Täuschung. Schopenhauer sieht in der Welt einen blinden, furchtbaren Universalwillen am Werk.



Die Erfahrung von Leid hat Schopenhauer zu einem pessimistischen Philosophen werden lassen. Schopenhauer gilt als Vertreter des Pessimismus, der das Leben als Leiden definiert hat. "Die Welt ist die Äußerung einer unvernünftigen und blinden Kraft; in ihr zu leben heißt leiden."

Der Mensch wiederum erhofft sich nur noch dann etwas von dieser Welt, solange sein Willen (noch) nicht ausgelöscht ist. Eine Erlösung aus all dem Unglück dieser Welt sieht er in der Weltverneinung. Der lebenskluge Schopenhauer empfiehlt den Menschen, sich Zeit zur Muße nehmen und sich in einsamen Stunden unter Anwdung seines Willens zur Interesselosigkeit, zur Askese durchringen und so leben, wie es die Heiligen oder die indischen Yogis tun. Diese erhoffen sich nichts mehr vom Dasein, der Wille ist in ihnen ausgelöscht.

Und im sanften Schlummer des Nirvana ist alles Leid der Welt schnell vergessen. Somit ist das Leben auch keine missliche Sache mehr. Schopenhauerisch gewendet ist die Krise nur noch eine willentlich zu überwindende Erfahrung von Leid.


Weblink:

Arthur Schopenhauer Biografie -


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