Als der Begründer der Erkenntnistheorie im modernen Sinne des Wortes
 wird gewöhnlich Kant genannt. Kants erkenntnistheoretische Grundfrage 
ist: "Wie sind synthetische Urteile a priori möglich?" Kant wirft
 dieselbe deswegen auf, weil er der Meinung ist, daß wir ein unbedingt 
gewisses Wissen nur dann erlangen können, wenn wir in der Lage sind, die
 Berechtigung "synthetischer Urteile a priori" nachzuweisen.
 "Synthetische Urteile a priori" sind deshalb "möglich", allgemein 
gültig und objektiv richtig, weil das erkennende Bewußtsein Kraft der 
reinen Vernunft  alle seine Gegenstände selbst schafft. Es baut sie aus 
den uns selbst gegebenen Empfindungen auf, indem es sie in Raum und Zeit
 einordnet und durch die Kategorien verknüpft. 
 Mit anderen Worten: Unsere Erkenntnis richtet sich nicht nach den 
Gegenständen, sondern genau umgekehrt richten sich die Gegenstände nach 
unserer Erkenntnis, d.h. nach den ihr innewohnenende Anschauungen und 
Denkgesetzen. "Wir verstehen nur, was wir selber machen."
 Jeder Gegenstand löst sich bei näherer Betrachtung in ein Bündel von
 Vorstellungen auf. Erst das Denken baut aus ihnen die menschliche 
Eigenwelt auf, die wir im Allgemeinbewußtsien haben und über deren 
Grenzen wir niemals hinauslangen können. Hinter den Vorstellungen 
verborgen liegt immer das "Ding an sich". Die Naturgesetze, die wir 
feststellen, sind bedingt durch unsere Denkgesetze. "Der Verstand ist selbst der Quell der Naturgesetze."
 Diese Erkenntnis-Wissenschaft verglich Kant in der Vorrede zur zweiten Auflage seiner "Kritik der reinen Vernunft"
 mit der Tat des Kopernikus. Denn als dieser einsah, daß sich die 
Himmelsbewegungen nicht erklären ließen, wenn er annnahm, das ganze 
Sternenheer drehe sich um den Zuschauer", versuchte er, "ob es nicht besser gelingen möchte, wenn er den Zuschauer sich drehen und dagen die Sterne in Ruhe ließ". 
 In diesem Sinne forderte Kant auf zur "Revolution" der Denkungsart -
 zur Revolution auch gegenüber der herkömmlich-theologischen Metaphysik 
und somit zur Aufklärung. Die Frage "Was ist Aufklärung?" beantwortete er 1784 in einem Aufsatz so: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit." 
 Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung
 eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, 
wenn die Ursache derselben nicht im Mangel des Verstandes, sondern der 
Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines 
anderen zu bedienen.
 Kants pragmatische Folgerung "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" ist also der Wahlspruch der Aufklärung.
Philosophenwelt-Blog gewährt Einblicke in die Welt der Philosophie. Dieser Blog bietet Ansichten und Einsichten zum Thema Philosophie. Der Philosophenwelt-Blog ist ein Philosophie Blog und Podcast zu aktuellen, aber auch klassischen Themen der Welt. Der aufklärerische Blog folgt dabei einer Kantschen Devise: "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." Immanuel Kant
Freitag, 15. März 2013
Kant, der Begründer der Erkenntnistheorie
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