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Montag, 11. September 2023

Theodor W. Adorno 120. Geburtstag

Theodor W. Adorno

Theodor W. Adorno - eigentlich Theodor Ludwig Wiesengrund - wurde vor 120 Jahren am 11. September 1903 in Frankfurt am Main geboren. Adorno war ein deutscher Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist. Er stand in dem Ruf, ein vermeintlich pessimistischer Sozialphilosoph und resignativer Intellektuelle zu sein.

Er studierte Philosophie, Musikwissenschaft und Psychologie in Frankfurt am Main. Während seines Studiums schrieb er Musikkritiken. 1925 siedelte er nach Wien über, wo er bei Alban Berg Komposition studierte. 1938 emigrierte er vor den Nationalsozialisten nach New York. Er wurde Mitglied des Instituts für Sozialforschung und arbeitete am Princeton Radio Research Project mit. Von 1941 bis 1949 lebte Adorno in Los Angeles. In Zusammenarbeit mit dem Sozialphilosophen Max Horkheimer verfasste er das philosophische Werk "Dialektik der Aufklärung". 1949 kehrt er nach Frankfurt am Main zurück und wurde Professor am Institut für Sozialforschung. Adorno war neben Horkheimer Mitbegründer der so genannten Frankfurter Schule.

Theodor W. Adorno war einer der prominentesten Vertreter der „Frankfurter Schule“, deren Kritische Theorie entscheidenden Einfluss auf das kulturelle Bewusstsein der Bundesrepublik hatte. Mit Max Horkheimer zählt Adorno zu den Hauptvertretern der als „Frankfurter Schule“ oder Kritische Theorie bekannten Denkrichtung. Seine Kritische Theorie verfolgte einen aufklärerischen Anspruch. Der Soziologe prägte den philosophischen Diskurs der Nachkriegszeit.

Der in behüteten großbürgerlichen Verhältnissen in Frankfurt aufgewachsene Adorno war bereits früh der Musik und der Philosophie zugetan. Nach dem Studium der Philosophie widmete er sich der Kompositionslehre im Rahmen der Zweiten Wiener Schule um Arnold Schönberg.

Nachdem der Theoretiker während der Zeit des Nationalsozialismus in die USA emigriert war, wurde er nach seiner Rückkehr einer der Direktoren des wiedereröffneten Frankfurter Instituts für Sozialforschung.

Wie nur wenige Vertreter der akademischen Elite hat er als „öffentlicher Intellektueller“ mit seinen Reden, Rundfunkvorträgen und Publikationen auf das kulturelle und intellektuelle Leben Nachkriegsdeutschlands eingewirkt und zur demokratischen Umerziehung des deutschen Volkes beigetragen – trotz seiner anspruchsvollen Diktion.

Adornos Arbeit als Philosoph und Soziologe steht in der Tradition von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Karl Marx und Sigmund Freud, welche intellektuelle Einflüsse auf den Philosophen und Soziologen ausübten. Wegen der Resonanz, die seine schonungslose Kritik an der spätkapitalistischen Gesellschaft unter den Studenten fand, galt er als einer der theoretischen Väter der deutschen Studentenbewegung. Adorno war das ideale Vorbild für ihre Vorstellungen und ihren Protest gegen die etablierte Gesellschaft in Nachkriegsdeutschland.

Theodor W. Adorno starb am 6. August 1969 in Visp, Schweiz. Das Grab von Theodor W. Adorno befindet sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.

Weblink:

Theodor W. Adorno Biografie - www.hdg.de

Dienstag, 6. August 2019

Theodor W. Adorno 50. Todestag

Theodor W. Adorno

Theodor W. Adorno - eigentlich Theodor Ludwig Wiesengrund - starb vor 50 Jahren am 6. August 1969 in Visp, Schweiz. Adorno war ein deutscher Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist. Er stand in dem Ruf, ein vermeintlich pessimistischer Sozialphilosoph und resignativer Intellektuelle zu sein.

Theodor W. Adorno war einer der prominentesten Vertreter der „Frankfurter Schule“, deren Kritische Theorie entscheidenden Einfluss auf das kulturelle Bewusstsein der Bundesrepublik hatte. Mit Max Horkheimer zählt Adorno zu den Hauptvertretern der als „Frankfurter Schule“ oder Kritische Theorie bekannten Denkrichtung. Seine Kritische Theorie verfolgte einen aufklärerischen Anspruch. Der Soziologe prägte den philosophischen Diskurs der Nachkreigszeit.

Der in behüteten großbürgerlichen Verhältnissen in Frankfurt aufgewachsene Adorno war bereits früh der Musik und der Philosophie zugetan. Nach dem Studium der Philosophie widmete er sich der Kompositionslehre im Rahmen der Zweiten Wiener Schule um Arnold Schönberg.

Nachdem der Theoretiker während der Zeit des Nationalsozialismus in die USA emigriert war, wurde er nach seiner Rückkehr einer der Direktoren des wiedereröffneten Frankfurter Instituts für Sozialforschung.

Wie nur wenige Vertreter der akademischen Elite hat er als „öffentlicher Intellektueller“ mit seinen Reden, Rundfunkvorträgen und Publikationen auf das kulturelle und intellektuelle Leben Nachkriegsdeutschlands eingewirkt und zur demokratischen Umerziehung des deutschen Volkes beigetragen – trotz seiner anspruchsvollen Diktion.

Adornos Arbeit als Philosoph und Soziologe steht in der Tradition von Immanuel Kant, Karl Marx und Sigmund Freud, welche intellektuelle Einflüsse auf den Philosophen und Soziologen ausübten. Theodor Adorno ist von deutlicher Sympathie für Kant getragen, nicht aber für Hegel und erst recht nicht für Heidegger. Solange man nicht 'debil' sei, erfahre man 'den Tod und seine Vorboten, die Krankheiten, als lebensfeindlich, als ichfremd'.

Wegen der Resonanz, die seine schonungslose Kritik an der spätkapitalistischen Gesellschaft unter den Studenten fand, galt er als einer der theoretischen Väter der deutschen Studentenbewegung. Adorno war das ideale Vorbild für ihre Vorstellungen und ihren Protest gegen die etablierte Gesellschaft in Nachkriegsdeutschland.

Für Adorno war die Kunst ein einzigartiger Ort der Erkenntnis, ja der Erlösung von dem Grauen der Welt.

Theodor W. Adorno wurde am 11. September 1903 in Frankfurt am Main geboren. Das Grab von Theodor W. Adorno befindet sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.

Freitag, 10. Oktober 2003

»Minima Moralia« von Theodor W. Adorno

»Minima Moralia – Reflexionen aus dem beschädigten Leben« ist eine im amerikanischen Exil verfasste philosophische Schrift Theodor W. Adornos. Das Aufklärungswerk der Moderne ist ein sprachästhetisch gewaltiges Werk zur Kulturkritik. Es ist Zeitdiagnose und Kulturkritik zugleich.

Die »Minima Moralia« sind aus der Erschütterung über den Terror im faschistischen Deutschland geschrieben worden. Sie gehen auf Notizen zurück, die der Autor in den Jahren seines Exils in England seit 1934 und den USA seit 1938 niedergeschrieben hat.

Die Schrift enthält 153 Aphorismen und kurze Essays über die Bedingungen des Menschseins - der Conditio humana - unter kapitalistischen und faschistischen Verhältnissen. Neben der »Dialektik der Aufklärung« und der »Negativen Dialektik« zählt die Schrift zu den philosophischen Hauptwerken Adornos. In seinem Gesamtwerk nimmt die Schrift insofern eine Sonderstellung ein, da die kurzen, durchnummerierten Texte untereinander keinen erkennbaren theoretischen Zusammenhang aufweisen, sondern lose aneinander gefügt sind.

Adorno behauptet, dass ein gutes und richtiges Leben unter den Bedingungen einer unmenschlich gewordenen Gesellschaft, die den Menschen zu einem „reduzierten und degradierten Wesen“ machte, nicht mehr möglich sei. In der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, die zu einer Welt des kalten Kommerzes geworden sei und die die Menschen zu Anhängseln einer verselbständigten Maschinerie erniedrige, könne es „kein davon unberührtes Residuum des Wahren und Authentischen“ mehr geben.

In den »Minima Moralia« beantwortet Adorno die Frage, was das „richtige Leben“ ausmache, durchgehend in negativer Weise, als bestimmte Negation: „Er setzt bei dem an, 'was nicht sein soll', bzw. am Leben in seiner 'verkehrten' oder 'entfremdeten Gestalt'.“

Fünfzig Jahre nach ihrer Publikation im Jahre 1951 ist die aphoristische Sammlung im Hinblick auf die Popularität und den von Beginn an überraschend großen Erfolg mit insgesamt über 100.000 verkauften Exemplaren als letztes deutsches "Volksbuch der Philosophie" und "Hausbuch der kritischen Intelligenz" bezeichnet worden.

Adorno setzt mit den »Minima Morala« viele Grundlagen der modernen Kulturkritik, an der am Konsum- bzw. Kapital orientieren Unterhaltungsindustrie, die er zu analysieren und kritisieren nicht müde wird. Mag seine Aphorismen-Edition auch vor 50 Jahren geschrieben worden sein, in den Grundzügen hat sie Maßstäbe gesetzt und ist für viele Kultursoziologen und -philosphen eine Referenzgröße.