
Die Welt will spielerisch bewältigt werden. - In der Philosophie haben sich immer wieder bedeutende Denker ihre Gedanken über das Spiel und dessen Erklärung gemacht, denn die Philosophie, die ja sonst die tiefe Ernsthaftigkeit in der eigenen Sache zur größten Tugend erklärt, kann sich auch diesem Thema nicht verschließen.
Interessant ist hier vor allem, wie die einzelnen Denker das Spiel sehen, was es für sie bedeutet. So definiert sich Nietzsches Prinzip des Spiels vor allem über die spielerische Unschuld und Freiheit, wohingegen Wittgensteins „Sprachspiel“ eher ein Korpus von Regeln meint, in dem gewisse Züge eben sinnvoll sind oder nicht. Eines haben Nietzsches und Wittgensteins Deutungen des Spiels allerdings gemeinsam: Beide Philosophen meinen es ernst.
Heraklit, wegen seiner oft rätselhaften Sprache auch „der Dunkle“ genannt, war im fünften Jahrhundert vor Christus vor allem in seiner Heimatstadt Ephesos an der kleinasiatischen Küste tätig. Wie von vielen Vorsokratikern sind von ihm nur Fragmente überliefert, die allerdings alle ein eindeutiges Thema haben. Heraklit vertritt eine Lehre des Gegensätzlichen: Jedes Ding beinhaltet seine eigene Negation, ja der gesamte Kosmos ist der ewige Widerstreit aneinandergebundener Gegensätze, der sich in stetem Werden und Vergehen äußert. Die Welt ist also nicht wie im Volksglauben stabil und unveränderlich, sondern ein steter Prozess und ein ewiges Fließen.
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