Jacques Derrida (1930-2004) gilt als Begründer der Philosophie der Dekonstruktion. Sein Werk ist eines der wichtigsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Mit der von ihm angewandten Methode der "Dekonstruktion" von Texten wollte der Philosoph die eigentliche Bedeutung philosophischer Schriften freilegen.
Das Wort Dekonstruktion (vgl. frz. déconstruction ‚Zerlegung, Abbau‘; ein Portmanteauwort aus „Destruktion“ und „Konstruktion“) bezeichnet eine Reihe von Strömungen in Philosophie, Philologie und Werkinterpretation seit den 1960er-Jahren. Dekonstruktivisten bemühen sich um den Nachweis, dass – und vor allem: wie – ein Text seine Bedeutung selbst hinterfragt, durchkreuzt und gerade mit solchen Paradoxien Sinn schafft, z. B. durch Widersprüche zwischen inhaltlicher Aussage und sprachlicher Form. Die Methode der Dekonstruktion ist ein kritisches Hinterfragen und Auflösen eines Textes im weiteren Sinn.
Historisch knüpft der Begriff der Dekonstruktion an Martin Heidegger an. Dieser hatte von einer „Destruktion“ der abendländischen Tradition der Metaphysik gesprochen:
„Die Destruktion hat ebenso wenig den negativen Sinn einer Abschüttelung der ontologischen Tradition. Sie soll umgekehrt diese in ihren positiven Möglichkeiten, und das besagt immer, in ihren Grenzen abstecken, die mit der jeweiligen Fragestellung und der aus dieser vorgezeichneten Umgrenzung des möglichen Feldes der Untersuchung faktisch gegeben sind.“
Auch hatte Heidegger von einer methodischen Verschränkung von Konstruktion und Destruktion gesprochen. Diese betraf drei Momente:
- „Erfassung des Seienden auf das Verstehen von dessen Sein (phänomenologische Reduktion)“
- „Entwerfen des vorgegebenen Seienden auf sein Sein und dessen Strukturen (phänomenologische Konstruktion)“
- „kritischer Abbau überkommener Begriffe (Destruktion)“
Weblink:
Derrida und die Dekonstruktion - philomag.de
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