Der Narr dient dazu, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Der Narr lupft die Maske und bringt Spott zum Vorschein. Die Mächtigen sind eine beliebte Zielscheibe von Satire und Spott und werden im Karneval aufs Korn genommen.
Im Glanz des Karnevals drehen sich die Verhältnisse um, eine kleine Revolution. Karneval ist die hohe Zeit der Satire und des Spotts, eine Zeit der närrischen Ausgelassenheit. Narrentum und heitere Widerspenstigkeit auf Zeit als vorherrschendes Gefühl, beruhend auf einer Tradition.
Beim Karneval im Mittelalter wählte man einen Narrenkönig, der für einen Tag und eine Nacht über eine prinzipiell verkehrte Welt regierte. In ihr erwachten die die Armen und Ordentlichen zum Leben ihrer Träume, als kostümierte Rabauken und Bacchanten, frech, geil, turbulent und lästerlich.
Literatur:
Tyll von Daniel Kehlmann
Rezension:
»Tyll« von Daniel Kehlmann - Rezension von Joachim Weiser
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