Ludwig Wittgenstein gilt als Vertreter der praktischen Ethik, denn der Philosoph hat sich auch mit Fragen der Ethik - vor allem in praktischer Hinsicht - beschäftigt.
Für Ludwig Wittgenstein ist Ethik keine Wissenschaft, sondern eine Tätigkeit, die aus dem Menschen selbst heraus sich vollzieht. Wenn er von Ethik sprach, meinte er damit nicht eine Theorie oder Lehre, die sich mit moralischem Handeln befaßte, sondern die Erkundung dessen, was das Leben lebenswert macht. Ethisches Handeln im Sinne eines steten Arbeitens an sich selbst, entspringt für ihn dem menschlichen Trieb, dem eigenen In-der-Welt-sein einen Sinn zu geben.
Sprachliche Orientierung: Statt uns an Wörtern wie "gut", "richtig" oder "wertvoll" zu orientieren, sollten wir lieber das Gute oder Richtige tun. Allerdings gibt es hierzu keine höhere Instanz, die dem Menschen diesbezüglich Orientierung geben könnte. Der Mensch muß aus seinem eigenen Ich, aus seinem ethischen Willen heraus, selbst eine Antwort finden.
Persönliche Wertesetzung: Es muß klar sein, daß das Ethische für jedes Ich etwas Absolutes ist, das nicht theoretisch bzw. sprachlich faßbar ist. Es gibt keinen Mittelweg: entweder wir betreiben Wissenschaft oder wir versuchen, ethisch zu handeln. Und zwar, indem wir Verantwortung für unser Tun übernehmen, Mut zu konkreten Entscheidungen beweisen und uns wahrhaftig bemühen, unserem Leben einen Sinn zu geben. Eigene Sinnhaftigkeit ist allerdings nur dann möglich, wenn wir unsere Gedanken und Handlungen in jeder Situation einer ethischen Überprüfung unterziehen, unsere eigene Perspektive hinterfragen und größtmögliche Offenheit für die Sichtweisen anderer bewahren.
Weblink:
Ludwig Wittgenstein - www.famousphilosophers.org
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