Am 14. Dezember 1957 hielt Albert Camus an der Universität Uppsala den Vortrag »Der Künstler und seine Zeit«, worin er die Künstler zu einer angemessenen Distanz zu der Welt aufforderte. Diese solle nicht zu groß und nicht zu klein sein, weder sollten sie der Welt den Rücken kehren, noch in ihr versinken. Vielmehr sollten sie diese verstehen, von ihr erzählen und gegen ihre Negativität ankämpfen, statt selbige zu vergrößern.
Camus mahnte die gesellschaftliche Verantwortung des Künstlers an. Der Künstler solle seiner Verantwortung gerecht werden, sich engagieren und seine Bekanntheit in der Gesellschaft nutzen. Er solle sich zum Sprachrohr für die Gesellschaft und besonders deren Benachteiligten und mit ihren Anliegen gemein machen.
Die Aufgabe, die der Philosoph hier der Kunst zuschrieb, blieb seiner von Armut geprägten Jugend treu. Es sei die Pflicht des Künstlers, »nach bestem Können für die zu sprechen, die es nicht vermögen«, weil sie von einem Staat, einer Regierung, einer poltiischen Macht unterdrückt und am Sprechen gehindert würden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen