Samstag, 25. Oktober 2014

Künstlerphilosophen und ihre Bedeutung in der Philosophie


Seit den Anfängen der europäischen Philosophie bei den Griechen ist das Verhältnis von Philosophie und den Künsten nicht unproblematisch. Dieses Verhältnis ist selbst Gegenstand einer philosophischen Betrachtung geworden.

“Das Leben ein Mittel der Erkenntnis - mit diesem Grundsatz im Herzen kann man nicht nur tapfer, sondern sogar fröhlich leben und fröhlich lachen!”
Friedrich Nietzsche


Der „Künstlerphilosoph“ steht immer in der Wechselwirkug von Leben und Werk. Bei einem Künstlerphilosophen steht Leben und Werk in Einklang und beeinflussen sich gegenseitig. Ein Dichterphilosoph bringt sein Leben in sein Werk ein und sein Werk in sein Leben ein.

Nietzsche hat mit seiner Konzeption des „Künstlerphilosophen“ eine neue Denkfigur in der Philosophie geschaffen, welche die Frage der Philosophie als Haltung und als Lebensstil aufwirft.

Nietzsche steht mit seiner Konzeption des „Künstlerphilosophen“ in der Tradition der Vorsokratiker und auch Schopenhauers. Diese Philosophen sahen sich nicht als Erben der appolinischen Ordnung, sondern als Erben der dionysischen Bejahung des Lebens.

Einerseits stoßen wir auf „Künstlerphilosophen“ wie Platon und Nietzsche, die in ihren philosophischen Untersuchungen selbst von künstlerischen Darstellungspraxen Gebrauch machten.

Andererseits entwickelte gerade Platon ein äußerst problematisches Verhältnis zu den Künsten, indem er eine Reihe von künstlerischen Praxen aus seinem idealen Philosophenstaat verbannte.

Was versteht unter einem Künstlerphilosophen? Ganz einfach: das Gegenteil von einem Künstlerphilosophen. Als Inkarnatioenen dienen hier: Schopenhauer versus Hegel. Schopenhauer war auch Philosophieoprofessor an einer Universität, aber eher wieder Willen. Hegel war der Prototyp eines akademischen Theoretikers, unfähig, Leben und Werk in Beziehung zu setzen.

Dagegen spricht die verbreitete Ausffassung, Philosophie sei Wissenschaft und nicht Kunst, der Philosoph Akademiker und nicht Künstler.
Professoren sind die Narren ihre eigenen Lehrgebäude oder moderner gesagt: Anhängsel ihrer »Diskurse«.


Bereits früh in der Geschichte er Philosophie gab es kritische Vorbehalte gegenüber dem Philosophen als Künstler. Gerade seit Platon gibt es eine mächtige (sokratische) Tendenz in der Philosophie, in der die Philosophie immer mehr darauf Wert legt, Wissenschaft, und nicht Kunst, sprich Dichtung, zu sein.

Vielleicht hat Nietzsche diese sokratische Tradition des Philosophierens mit der Konzeption des „Künstlerphilosophen“ am radikalsten in Frage gestellt. Verlangt diese neue Denkfigur doch einen neuen Typus von Philosophen, der bereit ist, die beiden Disziplinen „Philosophie“ und „Kunst“ miteinander zu kreuzen.

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