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Samstag, 16. Dezember 2023

Buddhistische Philosophie

Der Buddhismus ist eine Lehrtradition und Religion, die ihren Ursprung in Indien findet. Grundlage der buddhistischen Praxis und Theorie sind die Vier Edlen Wahrheiten. Der Buddha war wohl der einzige Religionsstifter, der seine Anhänger davor warnte, mit blindem Glauben seiner Lehre zu folgen. Er verlangte in der Buddhalehre von ihnen selbständiges Forschen und Denken.

Die buddhistische Philosophie befasst sich ausführlich mit den Problemen der Metaphysik, Phänomenologie, Ethik und Erkenntnistheorie.
Diese Philosophie hängt nicht von ontologischer oder metaphysischer Spekulation ab, die durch empirische Beweise auf der Basis der Sinnesorgane gewonnen wurde (Ayatana).

Buddha soll eine ablehnende Haltung gegenüber spekulativem Denken im Allgemeinen angenommen haben. Ein Grundgedanke des Buddha ist es, dass die Welt in prozeduralen Begriffen gedacht werden muss und nicht in Begriffen von Dingen oder Stoffen. Der Buddha empfahl die Realität als aus abhängig entstandenen Erscheinungen anzusehen. Die buddhistische Sicht dieser Annäherung an die Erfahrung vermeidet die beiden Extreme der Reifikation und des Nihilismus.

Der Buddhismus ist viel wirklichkeitsnaher, als wie z.B. das Christentum, viel duldsamer, viel objektiver und kühler, aber auch viel unmittelbarer in seiner Wirkung auf den Einzelnen. Der Buddhismnus kennt nur klares Denken und tiefes Schauen, und daraus schöpft er die unendliche Liebe und Güte zu allen Wesen und die Kraft für jenen wunderbaren Weg, der zur völligen Überwindung allen Leidens führt.



Bestimmte Punkte der buddhistischen Philosophie waren oft Gegenstand von Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Schulen des Buddhismus. Während eine Theorie um ihrer selbst willen im Buddhismus als wertlos angesehen wird, steht eine Theorie im Interesse der Erleuchtung (Bodhi) mit buddhistischer Ethik und buddhistischen Wertvorstellungen in Einklang.

Es ist eine eigentümliche Erscheinung, dass gerade die nüchternste und klarste aller religiösen Lehren, die Buddhalehre, noch von vielen Europäern so gewissermaßen als ein Götzendienst, als ein exotischer Mystizismus angesehen wird, dem im günstigsten Falle wohl etwelches Interesse vom religions-historischen Gesichtspunkt aus entgegengebracht werden kann, aber nichts weiteres sonst.

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