Samstag, 15. November 2025

Das Böse als Inbegriff des moralisch Falschen

Joker in Batman



Das Böse (althochdeutsch: bôsi, von vordeutsch *bausja- „gering, schlecht“, bezeichnet meist eine Handlung oder einen Willen, die oder der als unmoralisch bewertet wird. In der Regel wird das Böse als Inbegriff des moralisch Falschen verstanden, eine das Weltgeschehen beeinflussende Grundkraft, die dem Guten gegenüber steht. Die genauen Bewertungskriterien sind allerdings je nach philosophischer Ausrichtung verschieden.


Sprich: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Klar! Gott gegen den Teufel, der Westen gegen Terroristen, Aspirin gegen Kopfschmerzen ... aber zurück zum einzelnen Menschen. Wer bestimmt eigentlich die Definition des "moralisch Falschen"?

Je nach ethischer Position gibt es da nämlich erhebliche Unterschiede in der Definition. Für den Bibelkritiker Benedict de Spinoza war das Böse all das, was "die Selbstbehauptung des Einzelnen hemmt". Eine Kraft von außen also, die uns Menschen an der freien Entfaltung hindert.

Für Kant ist das Böse ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Natur, da der Mensch nicht nur mit Vernunft ausgestattet sei, sondern auch mit "empirischen", ganz weltlichen Bedürfnissen. Der Hang zur "dunklen Seite" - er steckte also schon immer in uns?

Sein aufklärerischer Mitstreiter Rousseau sieht das anders. Für ihn ist der Mensch von Geburt an gut. Erst das Leben in der Gemeinschaft vergifte ihn, mache ihn böse. Sind wir nun böse geboren, oder macht die Gesellschaft uns böse?

Nietzsche warf all das über den Haufen, erklärte das "Gute"; zum "Schlechten" und das "Böse" schlichtweg zu einem Konstrukt christlicher "Sklavenmoral".

Leibniz befasste sich besonders eingehend mit dem Bösen. Gleich drei Kategorien machte Leibniz aus. Da ist das malem physicum: Schmerzen, Verlust, Einsamkeit und Armut ... alles, was man nicht einmal seinem schlimmsten Feind wünscht. Dann beschrieb Leibniz noch das malum metaphysicum: kleine Imperfektionen, von göttlicher Hand eingebaute Sollbruchstellen. Der Mensch selber kann laut Leibniz nur auf eine Art böse sein - durch das malum morale, das moralische Übel. Die Sünde, die man begeht, wenn man sich von Gott abwendet.

Der Existenzphilosoph Karl Jaspers teilte im 20. Jahrhundert das Böse im Menschen ebenfalls in drei Stufen auf. Erstens: Triebhaftigkeit jeder Art. Zweitens: Der Mangel an Willen zum Guten. Und drittens: Der Wille zum Bösen.

Das Böse ist für Nietzsche alles, was die Kräfte des Menschen schwächt, alles was er nicht aus seinem Instinkt heraus, sondern unter fremden Zwang denkt oder tut. Wenn der Mensch gedeiht, so waltet das Gute.

Goethes »Mephisto« nannte das Böse als sein eigentliches Element. - Das Böse ist mitten unter uns und zeigt unverhohlen seine häßliche Fratze. Das Böse schläft nie, sagt man. Wie sollte es auch, ist es doch stets hellwach. - Wir können manchmal auch nicht schlafen - sind wir deshalb böse? - Doch was ist eigentlich das Böse? Die Definitionen sind zahlreich, wie die Autoren Christian und Kerstin Lüdke betonen. „Das Böse tritt oft in Gestalt der Gewalt auf – also Täter auf der einen, Opfer auf der anderen Seite.“ Bei der Beobachtung böser Menschen haben sie Gemeinsamkeiten und Strukturen erkannt, die sie in diesem Buch vorstellen.



Wir brauchen das Böse als Gegenpol. Um uns in der ethischen Welt zu Recht zu finden.

Zehn Denker kompakt

Ein Philosoph (griechisch φιλόσοφος philósophos „Freund der Weisheit“) oder sinngemäß Denker ist ein Mensch, der danach strebt, Antworten auf grundlegende (Sinn-)Fragen über die Welt, über den Menschen und dessen Verhältnis zu seiner Umwelt zu finden.

Auch die Philsophie ist nicht mehr das, wa sie einmal war. Früher dachten über Gott nach oder die Unsterblichkeit der Seele oder die Frage, ob wir die Realität vielleicht verwechseln mit irgendwelchen Schatten an Höhlenwänden.

Von Platon bis Wittgenstein: ein kleiner Überblick über die wichtigsten Philosophen, ihre Biografie, Kernthese und die Bedeutung für den Menschen von heute.

Weblink:

Zehn Denker kompakt - www.stern.de

Literatur:

Geschichte der abendländischen Philosophie
Geschichte der abendländischen Philosophie
von Anthony Kenny