Samstag, 21. Juni 2025

René Descartes und die Revolution in der Philosophie (E)

René Descartes


René Descartes (1596-1650) markiert die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit. Der große Meisterdenker, dessen Einfluss auf die Philosophie wahrscheinlich größer war als das jedes anderen Geistesriesen vor Immanuel Kant, hat eine Revolution in der Philosophie bewirkt, nicht zuletzt weil er den erstaunlichen Versuch unternahm, die mathematische Methode auf die Philosophie anzuwenden, das heisst Genauigkeit in seine Schlussfolgerungen einzubringen und ein schlüssiges, in sich logisches, philosophisches Gedanken-Gebäude zu erstellen, was in völligem Gegensatz zu der mittelalterlichen Vorgehensweise stand.

Es ist erstaunlich, all die Forschungsgebiete aufzuzählen, deren sich Descartes annahm. Die cartesianische Philosophie umfasst sowohl erkenntnistheoretische Aspekte als auch empirische und naturwissenschaftliche Forschungen von Descartes. Er machte Entdeckungen nicht nur in der Erkenntnislehre, Ethik und Theologie, sondern auch in der Mathematik, Physik, Astronomie, Anatomie, Physiologie und Psychologie. Er verwandelte seine Gemächer in Laboratorien, unternahm zahlreiche Experimente, sezierte Tiere und maß alles, was zu messen war.

Sein Ehrgeiz bestand darin, die mittelalterliche Wissenschaft auf ein höheres Niveau zu heben und Sachverhalte auf genau definierte, qualitative und quantitative Mengen oder präzise Zahlen festzulegen. Und das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen: Descartes entdeckte einige Gesetze der Geometrie und gab Hinweise auf die Infinitesimalrechnung. Er beschäftigte sich mit der Dreiteilung des Winkels und führte den Gebrauch der ersten Buchstaben des Alphabets als bekannte und der letzten als unbekannte Größen ein.

Er untersuchte die Phänomene des Flaschenzuges, des Keils, des Hebels, der Schraube und des Rades. Er formulierte die Gesetze der Trägheit und beschäftigte sich mit der Bewegungslehre. Die Augenlinse faszinierte ihn ebenso wie wirkliche Linsen, die halfen, genauer zu beobachten. Er arbeitete über die Verdauung und die Atmung und sezierte Föten. Und er kümmerte sich um die Sonne, die Planeten und die Sterne.

Und so geschah es, dass er der erste Mensch war, der sich die Frage stellte, wie einst der Mond entstanden war.


Blog-Artikel:

Descartes Denken gilt als »Cartesianische Wende« - Philosophenwelt-Blog


Literatur:

Rene Descartes
Rene Descartes
von Dominik Perler

Descartes zur Einführung
Descartes zur Einführung
von Peter Prechtl

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen