Samstag, 2. Februar 2019

Moral muß man sich leisten können

Greta Thunberg auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos

Es wird Zeit für deutliche Worte, findet Greta Thunberg. Die 16-Jährige Umweltaktivistin hat Topmanagern und Spitzenpolitikern beim Weltwirtschaftsforum in Davos Versagen beim Klimaschutz vorgeworfen. Ihr Klima-Appell in Davos: "Ich will, dass ihr in Panik geratet."

Ein ehrbares Ansinnen, obwohl Panik nicht gerade rationelles Handeln begründet - das Kleben am Mammon tut das auch nicht - auch wenn die Klassische Ökonomie etwas anderes vorgaukelt. Aber die Technophilen, die unser Schicksal von Innovationen abhängig machen, vom bloßen Wandel des Brennstoffzyklus, denken nicht weit genug.

Dass sich nun 14 bis 18-jährige Schülerinnen und Schüler mit klaren Worten dazu aufstellen, ist ein Beweis dafür, dass es ein neues Bewußtsein in der Jugend gibt, weil deren Leben in der Zukunft eindeutig bedroht ist.

Doch soviel Moral muß man sich erst einmal leisten können. Nur aus einer privilierten Sicht ist es möglich, moralische Wertungen vorzunehmen, aber auf welcher Grundlage will sich eine 16-jährige ein Urteil bilden? Und braucht man ein Kind, um auf gravierende Mißstände hinzuweisen und das auszusprechen, was Erwachsenen versagt ist?



1 Kommentar:

  1. Welches Kind? Ist es nicht ziemlich arrogant, wenn man jungen Menschen,die sich Sorgen um ihre Zukunft machen,in den Status eines Kindes herabsetzt? Darf man sich erst artikulieren wenn man diesen Planeten schon kaputtneoliberalisiert hat,und sich um die Folgen seines Vandalismus mehr machen muss?

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