Posts mit dem Label Gedanken werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gedanken werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 11. April 2020

Søren Kierkegaard, die Krise und die Angst











Søren Kierkegaard

In Zeiten einer Krise ist Angst eine weit verbreitete und begleitende Erscheinung. Viele Menschen lassen die Angst zu, wissen, das sie da ist und versuchen, sich ihr zu stellen. Es handelt sich hierbei um eine konkrete Angst, die an einen bestimmten Gegenstand oder ein Ereignis geknüpft ist.


Angst löst im Menschen ganz unterschiedliche Reaktionen aus: Angst kann also sowohl blind machen, wie auch die Aufmerksamkeit, das Bewusstsein für etwas, für eine Situation steigern.

Es gibt aber auch eine allgemeine Angst, die sich nicht aus der konkreten Lebenssituation eines Menschen erklären lässt, die keine Angst vor etwas Konkretem ist. Diese Angst ist bei einigen Philosophen ein ganz zentraler Aspekt ihrer Philosophie, z. B. bei Kierkegaard und Heidegger. Ein Mensch, der sich dieser Angst gestellt hat, war der dänische Philosoph Søren Kierkegaard.

Kierkegaard gilt geradezu als Philosoph der Angst. Am 17. Juni 1844 erschien in Kopenhagen ein Buch mit dem merkwürdigen Titel: »Der Begriff Angst«. Noch etwas merkwürdiger ist der Untertitel: »Eine schlichte psychologisch-andeutende Überlegung über das dogmatische Problem der Erbsünde«. Am allermerkwürdigsten aber ist der lateinische Name des Verfassers: »Vigilius Haufniensis« - zu Deutsch etwa »Der Nachtwächter Kopenhagens«.

In seinem Werk wollte Kierkegaard seinen Landsleuten die Nacht erhellen, sprich: die dunkle Seite ihres Wesens. Als Grundzug des Menschen findet er einen in der Philosophie völlig neuen Grundbegriff: die Angst. Er möchte sie allerdings sofort von der Furcht unterscheiden, die einen Gegenstand hat, während Angst gegenstandslos ist. Man fürchtet sich „vor“ etwas, aber man „hat“ Angst.


Angst ist im Denken Kierkegaards einer der zentralen Begriffe, an dem sich nicht zuletzt zeigt, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Angst ist ein existenzielles Grundgefühl und gehört zur Grundausstattung der menschlichen Existenz, die unsere Flucht- und Überlebensimpulse steuert. Angst kennt viele Gesichter: Existenzangst, Angst um den Arbeitsplatz, Zukunftsangst, Terrorangst, Angst vor Digitalisierung - und dann auch noch Urangst - die Angst aller Ängste.

Kierkegaard unterscheidet zwischen Furcht und Angst. Furcht richte sich auf Bestimmtes, Angst ist ein diffuses Gefühl und bleibt stets unbestimmt. Es ist die Angst vor dem Nichts, das weite Feld des Unbekannten, in dem auch die Möglichkeit zur Schuld liegt.


Vor Corona schützen Sie sich durch praktische Vernunft im Sinne Kants am besten, indem Sie keine Angst vor dem Virus zeigen, sondern durch umsichtiges und vorsichtiges Verhalten, in dem Sie Abstand wahren, ihre Sozialkontakte einschränken, sich regelmäßig die Hände waschen und beim Einkaufen Handschuhe und ggf. Mundschutz tragen.

Die Angst - und das ist der entscheidende philosophische Dreh - führt für Kierkegaard direkt zu dem Begriff der Freiheit. An beiden Begriffen - Angst und Freiheit - wird deutlich, daß ein Mensch nicht ohne weiteres er selbst ist, sondern es in entscheidender Weise erst noch werden muß.

Und wo ist der Bezug zu Gott? - Nun, Gott hat mit der Auferstehung Jesu zu Ostern den Tod besiegt und damit auch den Menschen auch die Angst vor dem Tode genommen und auch das Leben und die Liebe sind stärker als der Tod.

Søren Kierkegaards Schrift »Der Begriff Angst«, 1844 erstmals veröffentlicht, hat in der Folgezeit Philosophie, Theologie und die Literatur maßgeblich beeinflußt.

Und Kierkegaard wäre nicht Kierkegaard, wenn er nicht auch einen passenden - existenziell angehauchten - Spruch für den Menschen nach einer Krise parat gehabt hätte:
»Der Mensch wird nicht ein anderer, den er zuvor gewesen, nein, er wird er selbst«

Weblinks:

Soren Kierkegaard - www.famousphilosophers.org

Der Mensch braucht Angst, sonst lernt er nichts: Sören Kierkegaard - WELT - www.welt.de

Literatur:

Der Begriff Angst bei Søren Kierkegaard
Der Begriff Angst
von Søren Kierkegaard







Samstag, 4. April 2020

Friedrich Nietzsche als Denker in der Krise










Friedrich Nietzsche



Viele Dichter und Philosopshen wurden aus Krisen geboren. In der Krise haben Philosophen und Denker Hochkonjunktur, ist doch ihre Meinung und Deutung einer Krise besonders gefragt. Eine Krise schenkt besondere Momente der (Selbst-)Reflektion, denn der Mensch verfügt nun über unerwartet geschenkte Zeit - auch Zeit zum Nachdenken - und er ist auf sich selbst zurückgeworfen - eine Situation, die viele Philosophen in ihrem Leben erlebt haben.


Der Freidenker Nietzsche hat das ungemeine Kunststück fertig gebracht, der überaus ernsten und zu seiner Zeit vom Rationalismus und Positivismus geprägten -Wissenschaft unter dem Zeichen eines freien Geistes einen überaus fröhlichen Touch zu verleihen.

Die Fröhliche Wissenschaft


»Die fröhliche Wissenschaft« aus dem Jahre 1882 ist eine Künstlerschrift und stammt aus seiner mittleren Schaffensphase, als es ihm darum ging, in der "Sprache des Tauwinds" traditionelle Wertformen und Denkhaltungen zu überwinden und an die Stelle metaphysisch orientierter Moral und Philosophie die Selbstbestimmung des heiteren »freien Geistes« zu setzen. In diesem Werk stellt er fest, daß wir die Welt nur von unserem Standpunkt aus wahrnehmen können und dabei auf unsere Sinnesorgane, unseren kognitiven Apparat und unsere sprachlich und kulturell gebildeten Wahrnehmungsmuster zurückgreifen.


Betrachtet man seine erkenntnistheoretische Schrift und gedankliche Grundlegung , so kommt man um die Feststellung nicht umhin, daß Nietzsche in Zeiten einer pandemischen Krise zu einer gesunden Portion Skepsis angehalten hätte und in diesem gedanklichen Grundzug folgt er dem großen schottischen Denker David Hume. - Wo Skepsis zu Reflektion führt, wird Reflektion auch zur Gewinnung von neuen Erkenntnissen führen, welche u.a. zur Lösung eines Problemes führen können. Die Krise wird bewältigt, wenn Vernunft auf Augenmaß trifft.



In seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk »Die fröhliche Wissenschaft« schreibt er mit einer gesunden Portion Skepsis:
"Ich lobe mir jede Skepsis, auf welche mir erlaubt ist zu antworten: Versuchen wir es."

Der zweite Grundzug der Skepsis ist folgender: Skepsis ist auch eine waltende Grundhaltung, welche den Menschen im täglichen Leben zur Abwägung von Informationen bei der Bildung von Urteilen anleiten  sollte. So ist eine Pandemie eine für Menschen fremde Erscheinung und alle Informationen über die Pandemie sind zunächst mit einer gesunden Portion Skepsis im Hinblick auf die enthaltene Wahrheit zu betrachten, bevor ein abwägendes Urteil im Hinblick auf das eigene Handeln getroffen wird.

Die Frage ist:, zu welchen Handlungen Skepsis den Menschen anleitet. Ist die Skepsis mit Vernunft gepaart, wird sie zu Erkenntnis führen und zur.Vorsicht anhalten. Ist die Skepsis von Unvernunft begleitet, so kann diese zu unvernünftigen Entscheidungen führen.

Was Skepsis bei Menschen bewirkt, ist stets in Relation zur Wahrheit und zur Vernunft zu betrachten.
Ist die Skepsis größer als die Vernunft, so führt diese zu Fehleinschätzungen bei der Erkenntnis der Wahrheit.

Die laufende Überprüfung von Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt lässt die Skepsis schwinden. Wird die Wahrheit über eine Pandemie und ihre Verbreitung erkannt, dann können Maßnahmen zum Schutz von Menschen ergriffen und verbindliche Regeln aufgestellt werden.

So lässt sich auch in einer Pandemie dieser mit recht fröhlicher Erkenntnis ordentlich zu Leibe rücken, bevor der Mensch durch die Seuche an das Rad des Ixion - eine von Nietzsche gern gebrauchte Metapher für das Leid - geflochten wird.

Es lohnt sich also, auch Friedrich Nietzsche in Zeiten der Krise zu denken, denn gerade in erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Zusammenhängen zeigt sich die Aktualität des provokanten und skeptischen Denkers, der sich das Verdienst zuspricht, als erster die Wissenschaft zum Problem gemacht zu haben.

Literatur [ >> ] :

Die Fröhliche Wissenschaft
Die Fröhliche Wissenschaft
von Friedrich Nietzsche

Morgenröte / Idyllen aus Messina / Die fröhliche Wissenschaft.
Morgenröte / Idyllen aus Messina / Die fröhliche Wissenschaft.
von Giorgio Colli und Mazzino Montinari

Weblink:

Friedrich Nietzsche - www.famousphilosophers.org


Blog-Artikel:

David Humes Skeptizismus




Samstag, 28. März 2020

Arthur Schopenhauer als Philosoph in der Krise







Arthur Schopenhauer


In der Krise haben Denker und Philosophen mit ihren »Philosophischen Tagebüchern« gerade Konjunktur, da jede Krise gedanklich bewältigt und überwunden werden will und in der Krise besonders Ratschläge und Meinungen gefragt sind, welche die Menschen als Hilfe, Ratgeber und Anweisungen verstehen können.

In dieser Situation sind diejenigen Philosophen besonders hilfreich, welche selber leidhafte Erfahrungen gemacht oder Leid in der Welt erfahren haben und aus dieser Grunderfahrung heraus das Leid gedanklich und innerlilch verarbeitet und zu einer eigenen Philosophie ausgebaut haben.

So ist Arthur Schopenhauer ein begabter Denker, dessen Philosophie durch die Erfahrung von Leid in der Welt geprägt worden ist. Für Schopenhauer gibt es vor allem Unglück auf Erden, Verzweiflung, Krankheit, Ungerechtigkeit. Der Einwand, daß es auch Glück auf Erden gibt, sticht bei ihm nicht. Denn Glück, Lust oder Befriedigung sind nichts als eine Täuschung. Schopenhauer sieht in der Welt einen blinden, furchtbaren Universalwillen am Werk.



Die Erfahrung von Leid hat Schopenhauer zu einem pessimistischen Philosophen werden lassen. Schopenhauer gilt als Vertreter des Pessimismus, der das Leben als Leiden definiert hat. "Die Welt ist die Äußerung einer unvernünftigen und blinden Kraft; in ihr zu leben heißt leiden."

Der Mensch wiederum erhofft sich nur noch dann etwas von dieser Welt, solange sein Willen (noch) nicht ausgelöscht ist. Eine Erlösung aus all dem Unglück dieser Welt sieht er in der Weltverneinung. Der lebenskluge Schopenhauer empfiehlt den Menschen, sich Zeit zur Muße nehmen und sich in einsamen Stunden unter Anwdung seines Willens zur Interesselosigkeit, zur Askese durchringen und so leben, wie es die Heiligen oder die indischen Yogis tun. Diese erhoffen sich nichts mehr vom Dasein, der Wille ist in ihnen ausgelöscht.

Und im sanften Schlummer des Nirvana ist alles Leid der Welt schnell vergessen. Somit ist das Leben auch keine missliche Sache mehr. Schopenhauerisch gewendet ist die Krise nur noch eine willentlich zu überwindende Erfahrung von Leid.


Weblink:

Arthur Schopenhauer Biografie -


Samstag, 21. März 2020

Mit Kant unter Gebrauch der Vernunft gegen die Ausbreitung der Pandemie













Immanuel Kant



Seit Kant und Hegel ist die Philosophie von der Vernunft bestimmt. So ist in der derzeitigen Krise zu fragen: »Wie wäre der Königsberger Philosoph, welcher Zeit seines Lebens seine Heimatstadt bekanntlich nie verlassen hat, wie wäre Immanuel Kant einer Pandemie begegnet?«

Vernunft ist für Kant nach Wahrnehmung und Verstand die oberste menschliche Erkenntnisfähigkeit. Sie kontrolliere den Verstandesgebrauch und sei dazu in der Lage, nach höchsten allgemeinsten Grundsätzen für das theoretische Erkennen wie für das praktische Handeln zu suchen.

Als Teil des menschlichen Erkenntnisapparates wird Vernunft seit Kant nach Wahrnehmung und Verstand als die oberste menschliche Erkenntnisinstanz angesehen.

Als praktische Vernunft bezeichnet man die Fähigkeit zu zweckmäßigem Handeln. Aber auch in der Tradition Kants die Fähigkeit zu einem Handeln, dass mit den Sittengesetzen übereinstimmt. (Ethik) Die reine praktische Vernunft ist nach Kant das Vermögen, aus Gründen zu handeln, die nicht auf interessegeleiteten Motiven beruhen und ohne Bezug auf die Erfahrung erhoben werden.

Kant hätte sich der Vernunft und seiner Kategorien zur profunden Wahrnehmung der Krise bedient und andere entschieden zum Gebrauch der Vernunft angehalten und der grassierenden Unwissenheit über die Möglichkeiten und Gefahren der Infektion seinen Mut, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, entschieden entgegengesetzt.




Johns Hopkins University

Johns Hopkins University

Vor Corona schützen Sie sich durch praktische Vernunft am besten durch umsichtiges und vorsichtiges Verhalten, in dem Sie Abstand wahren, ihre Sozialkontakte einschränken, sich regelmäßig die Hände waschen und beim Einkaufen Handschuhe und ggf. Mundschutz tragen.

Doch nicht immer ist die Welt so von Vernunft bestimmt, wie Kant und Hegel glauben machen wollten und es geht vernünftig zu auf dieser Welt, häufig waltet die Unvernunft sowie das Nicht-Rationale, welches das Handeln der Menschen bestimmt. Im Hintergrund lauert hier immer dessen dunkler Bruder: die Unvernunft, mit der sich dann Nietzsche philosophisch auseinandergesetzt hat.

»Die Unvernünftigkeit einer Sache ist kein Argument gegen ihre Existenz,
sondern eher eine Voraussetzung dafür.«


Friedrich Nietzsche

Der Gebrauch des Verstandes setzt beim Menschen kognitive Fähigkeiten voraus: Wo keine Kognition stattfindet, wird auch der Verstand schwerlich etwas bewirken können. Das zweite Problem ist, etwas begreifen zu wollen. Viele Menschen nehmen die Pandemie nicht Ernst ernst - oder ernst genug. Freiwilligkeit ist gut, funktioniert aber hier nicht.

Das nächste Problenmfeld ist das Handeln zur rechten Zeit und mit den angemessenen Mitteln. Die Frage ist aber, inwieweit Vernunft zu Erkenntnis und wiederum zu vernünftigem Handeln führen können. Wenn der Mensch eine drohende Gefahr erkennt und vernünftig handelt, wird er sich zu schützen wissen und entsprechend praktisch durch Vorbeuge und Schutzmaßnehmen präventiv handeln.

In der Krise sind gerade Weitsicht und Vernunft gefragt, dessen Anleitung - wenn Menschen sich nicht freiwillig vernünftig verhalten - durch den Staat zu erfolgen hat, welcher klare Regeln für die Krise und deren Bewältigung aufzustellen hat.

Wenn es die Aufgabe der Philosophie ist, zum Gebrauch der Vernunft anhalten, so ist es die Aufgabe der Vernunft, Menschen zu vernünftigem Verhalten anzuleiten. Der Staat will die Menschen zur Vernunft bringen, indem man sie dazu anleitet, soziale Kontakte strikt zu vermeiden, denn nichts ist tödlicher als ein grassierender Mangel an Vernunft, welcher auch den Corona-Virus - diesen »Virus des Absurden« - erst hat entstehen lassen.

Die Krise wird bewältigt, wenn Vernunft auf Augenmaß trifft. Es scheint angeraten, sich in der Krise gerade von der Vernunft leiten zu lassen, denn andere Kategorien der Wahrnehmnung oder gar Gefühle sind keine guten Ratgeber. Hierzu gehört auch die Einhaltung des »Kategorischen Imperativs«, welchse Kant folgendermaßen formuliert hat:


Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich
als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.

Dazu gehört, sich vor dem Virus weitgehend und bestmöglich gegen die Übertragung zu schützen, das soziale Verhalten einzuschränken, Menschenansammlungen zu meiden und Informationen über Verlauf und Verbreitung der Pandemie sorgsam auf die darin enthaltene und verbreitete Wahrheit oder Unwahrheit zu prüfen. - Und mit Kant lässt es sich es gut die durch die Krise kommen!

Bleibt noch die Kommunikation einer Krise. Das Erklären der Wirkungsweise einer Pandemie stellt für Kant eine Form der kommunikativen Vernunft dar. Im Notfall ist das Sozialverhalten massiv einzuschränken und in der guten Stube zu bleiben. Das passt wirklich gut zu Kant, denn der Philosoph aus Königsberg war ein geradezu begnadeter Stubenhocker.

Weblinks:

Immanuel Kant - www.famousphilosophers.org


Johns Hopkins University

Johns Hopkins University


Vernunft-Zitate - Grosser Zitatenschatz




Samstag, 14. März 2020

Ein Virus, die Angst und die Freiheit








Corona Virus

Eine Krise verunsichert Menschen und läßt deren Bedarf in Informationen über diesen Zustand steigen, weil die Menschen informiert sein wollen. Mit jeder neuen Meldung über die sich ausbreitende Pandemie dringt auch etwas ein in unser tieferes kollektives Bewusstsein. Etwas, das rational schwer steuerbar erscheint. Vorbei ist es mit der „Eudaimonia“, das „gute Leben“ des Aristoteles.

Keine Panik, denn allgemeine Hysterie ist der schlechteste Ratgeber - auch jetzt - in der Abwehr des medial schon allgegenwärtigen Corona-Virus. Doch mischt sich die notwendige Vorsorge inzwischen nicht nur mit der vernünftigen Sorge.

Das Virus aus dem längst nicht mehr Fernen Osten hält schneller und heftiger als geahnt auch die westliche Welt in Atem. Niemand hätte sich eben noch vorstellen können, dass über die Möglichkeit einer Abriegelung von Millionenstädten wie Mailand oder Berlin überhaupt ernsthaft nachgedacht werden könnte.

Die Angst oder mindestens Sorge, so sie nicht zur kopflosen Panik gerät, ist ein strenger Lehrmeister nicht nur des medizinischen Fortschritts. Anders als beim Klimawandel geht es beim Corona-Virus nicht um das Überleben des Planeten. Aber die Begegnung mit Seuchen berührt die Urängste vor dem Unsichtbaren, Unreinen, Unheimlichen. Macht den Infizierten potenziell auch zum Aussätzigen.

Der Staat ist gezwungen, zu reagieren und begegnet der weiteren Ausbreitung des Virus mit massiven Einschränkungen des sozialen Lebens, z.B. mit dem Verbot von Veranstaltungen. Die weitgehendste Einschränkung ist die Anordnung einer Quarantäne für infizierte Personen, die damit vom sozialen Leben ausgeschlossen werden.



Die Bewegungsfreiheit wird eingeschränkt. Die Menschen können sich nicht mehr uneingeschränkt fortbewegen. Der Mensch ist von Natur aus ein soziales Wesen, dem es schwerfällt, soziale Distanz zu wahren und soziale Distanzierung vorzunehmen. Der Mensch lebt immer schon in Gemeinschaft.

John Locke hatte in seinem »Essay on Toleration« erst einmal den Gedanken gefasst , daß Toleranz ein Regierungssystem besser stabilisiert als der Wille zur strikten Kontrolle. Es stellt sich auch die Frage nach dem Zusammenhang von Freiheit und Ordnung. Nach Hegel sind wir dann frei, wenn wir der sittlichen Idee des Staates Folge tragen. Denn der Staat hat keinen Zweck außer sich. In ihm verwirklicht sich der Mensch selbst, aber ist das auch in der Krise so?.

Nach Thomas Hobbes ist das Ziel des Staates nicht das Erreichen eines höchsten Guts (summum bonum), sondern nur das Vermeiden des größten Übels (summum malum). Allerdings geht Hobbes davon aus, dass durch die Sicherung von Leib und Leben die Verfolgung anderer Bedürfnisse (Anerkennung, Güter) überhaupt erst rational wird.

Die Corona-Krise engt - leider - auch die Willensfreiheit der Menschen - erheblichem Maße ein. In der Krise wirkt der Mensch nicht mehr selbst- sondern eher fremdbestimmt. - Willensfreiheit beruht nach John Locke erstens auf der Fähigkeit, vor dem Handeln innezuhalten und zu überlegen, was man in der jeweiligen Situation tun sollte, welche Gründe für die eine oder andere Alternative sprechen. Zweitens setzt Willensfreiheit aber auch voraus, dass wir nach dem Überlegen dem Ergebnis der Überlegung gemäß entscheiden (und handeln) können.

Locke

Gemäß John Locke ist es sogar keine Einschränkung der Freiheit, wenn sich unsere Entscheidungen und Handlungen mit kausaler Notwendigkeit aus dem Ergebnis unserer Überlegungen ergeben. Im Gegenteil: Wenn es anders wäre, wäre unserer Wille gar nicht durch uns selbst bestimmt: "Deshalb unterliegt jeder Mensch kraft seiner Eigenart als vernunftbegabtes Wesen der Notwendigkeit, sich beim Wollen durch seine eigenen Gedanken und durch sein Urteil über das, was für ihn das beste ist, bestimmen zu lassen; sonst wäre er der Entscheidung eines andern als ihm selbst unterworfen, was ein Fehlen der Freiheit bedeuten würde."


In Zeiten der Bedrohung wirken die Menschen verunsichert, wobei der Eindruck entstanden ist, daß es so manchem Bürger auch wieder nicht recht ist, nachdem sehr deutliche Maßnahmen ergriffen wurden. Es wurde von einigen Politikern deutlich empfohlen, sich auf nur ganz wenige Sozialkontakte selbst zu begrenzen. Jetzt können sehr viele zeigen, wie sie es mit der sozialen Verantwortung so halten, auf möglichst viele Kontakte verzichten, für ein besseres Miteinander und Füreinander.

Klares Denken beginnt mit einer kritischen Auseinandersetzung mit Fakten. Dazu gibt es in unserer komplexen Welt Experten. Denn nur sie beschäftigen sich tagtäglich ihr ganzes Leben lang mit denjenigen Themen, für die sie eben Experten sind. Wer diese Experten einfach ignoriert und stattdessen blind auf zweifelhafte Informationsquellen vertraut, kann, mit Verlaub, nicht ernsthaft behaupten, er würde klar denken.


Das Leben in der Krise ist oft eine recht mißliche Sache, begleitet von einem häufigen Lavieren zwischen Optimismus und Pessimismus. Der Optimist Hegel, der in Berlin blieb, starb an der Cholera. Der Pessimist Schopenhauer, der vor ihr aus Berlin nach Frankfurt floh, blieb unangesteckt und überlebte.

Weblink:

John Locke - www.philosophieverstaendlich.de




Samstag, 7. März 2020

Das Gespenst des Populismus geht in Europa um





Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Populismus - so könnte man frei nach Karl Marx im Jahr 2020 formulieren. Das Gespenst bewegt sich immer weiter fort in Europa und in den Ländern, in denen es auftaucht, verbreitet es Angst und Schrecken.

Der Populismus ist der etwas vornehmere Bruder der Demagogie und ein augenzwinkerndes Stiefkind der Politik - von der Politik immer etwas stiefmütterlich behandelt. Populismus und Demagogie - derzeit in vieler Munde - sind Lehnwörter aus den klassischen Sprachen. Das eine leitet sich von dem lateinischen Begriff für Volk, populus, ab, das andere ist ein Gräzismus für das, was Volksführer – oder eben auch Volksverführer tun. Als Prototypen der - demagogischen - Populisten gelten die Brüder Tiberius und Gaius Gracchus, deren Politik am Ende des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts die römische Republik erschütterte.

Das Wort Populismus leitet sich von populus, dem Begriff für Volk, ab. Der populus Romanus war die Gesamtheit der römischen Bürger, die sich in unterschiedlichen Gliederungen zur Volksversammlung auf dem Forum traf. Dort wurden Magistrate gewählt und Gesetze beschlossen. Politische Debatten indes fanden nicht auf dem Forum statt, sondern hinter den verschlossenen Türen des Senates – ganz anders als etwa in Athen, wo die Agora ein Ort hitziger Diskussion war. Dass die römische Führungsschicht, die Nobilität, den populus aus der politischen Entscheidungsfindung heraushalten wollte, hatte seinen guten Grund: Die Politisierung der Volksversammlung würde das Ende des Grundkonsenses bedeuten, der die oligarchische Elite an der Macht hielt.

Als "populistisch" werden vor allem zwei Positionen bezeichnet, die immer zugleich eingenommen werden: Einerseits eine Haltung, die gegen das Establishment und gegen das Elitäre auftritt, und andererseits wird der Anspruch erhoben, daß nur die Populisten allein das wahre Volk repräsentieren würden. Letzteres wird nicht als eine empirische Aussage behauptet, sondern wird als ein moralischer Auftrag vom „Volk“ verstanden.

Populismus ist die Neigung der Politik, bei Unzufriedenheit in Abgrenzung zu den bestehenden Parteien vereinfachende Lösungen anzubieten, welche bei großen Teilen der Bevölkerung allgemeine Akzeptanz finden. Steigt die Anzahl der Wähler populistischer Parteien, dann steigt deren Einfluß und mit ihm der politische Gestaltungsspielraum und somit der Druck auf die etablierten Parteien, sich in ihrer Politik nebst dringend erforderlichen Debatten (!) inhaltlich-programmtisch wieder dem Volk zuzuwenden und Politik für das Volk zu machen, um den Populismus einzudämmen. Das Gespenst des Populismus läßt sich somit auf politischem Wege durchaus zum Verschwinden bringen.

Mehrere Entwicklungen der vergangenen Jahre haben das Phänomen des Populismus befördert: der drohende Zerfall Europas, die mangelnde Integrationsfähigkeit Europas, die mangelnde Solidarität der Länder Europas untereinander (!), die Demokratie-Müdigkeit, die eine neue Form des Populismus hervorgebracht hat und die Frage der Menschenrechte und der Hospitalität, welche Flucht und Migration stellen.

Den Populismus philosophisch zu betrachten und zu verstehen, heißt, diesen als gesellschaftliches Phänomen wahrzunehmen und diesen in eine Phänomenologie einzuordnen, denn mit dem Populismus gehen weitere Phänomene einher wie die Kritik an den Eliten und den Medien, Verschwörungsparanoia, das Misstrauen in staatliche Institutionen, Klientelismus. Die Erklärung des Populismus ist dagegen spektakulär ungespenstisch.

So verstanden zeichnet sich Populismus als Phänomen durch folgende Merkmale aus: Berufung auf den common sense, Anti-Elitarismus, Anti-Intellektualismus, Antipolitik, Institutionenfeindlichkeit sowie Moralisierung, Polarisierung und Personalisierung der Politik. Das Grundaxiom ist die Berufung auf den common sense.

Aus populistischer Sicht ist der "gesunde Menschenverstand" dem Reflexionswissen von Intellektuellen nicht nur ebenbürtig, sondern überlegen, weil er auf konkreter, lebensweltlicher Erfahrung beruhe, noch nicht vom Virus des modernen Skeptizismus infiziert sei und daher noch einen unverfälschten, "gesunden" Zugang zu Recht und Wahrheit habe.

Die Zeit und das, was Menschen durchlebten, kann man mit Kleist gut durchleben. Er ergriff das, was ihm in seinem Leben begegnet so entschieden, dass man durch ihn verstehen kann, was die Dinge einmal bedeutet haben. Kleist ließ sich von Ereignissen, Begegnungen und Erlebnissen regelrecht entzünden.

"Jede große und umfassende Gefahr gibt, wenn ihr wohl begegnet wird,
dem Staat, für den Augenblick, ein demokratisches Ansehen."


Heinrich Kleist


Literatur:

Was ist Populismus?: Ein Essay
Was ist Populismus?: Ein Essay
von Jan-Werner Müller




Populismus-Essay-suhrkamp/dp/3518075225

Samstag, 15. Februar 2020

Der Staat und die bedrängte Wahrheit

Maximilien de Robespierre

Wird die strukturelle Gewalt der Staatsmacht unkontroliert gegen Bedrängte und Verfolgte angewendet, ist dies ein deutlicher Ausdruck der Jakobiner-Herrschaft unter Maximilien de Robespierre von 1793 bis 1796.




Hölderlin erwähnt in seinem Gedicht »An den Bruder« in den Zeilen die Bedingung einer verwerflichen Freiheit "unter der eiskalten Zone des Despotismus". Wenn der Staat strukturele Gewalt anwendet, lupft er damit auch die Mütze des Jakobinismus.


In welchem Verhältnis steht der Staat zu Recht und Wahrheit? Der Staat ist einerseits an Recht und Wahrheit gebunden und hält sich doch nicht daran, wenn seine eigenen Interessen gefährdet sind - wie der Fall des Wikileaks-Gründers Julian Assange beweist.

"Jede große und umfassende Gefahr gibt, wenn ihr wohl begegnet wird,
dem Staat, für den Augenblick, ein demokratisches Ansehen."


Heinrich Kleist



Das Wesen eines Staates zeigt sich darin, wie er auf Gefahren reagiert. Der Staat hat einen recht variablen Spielraum in der Anwendung von Recht und Gesetz. Er hält sich nur dann an Recht und Gesetz, wenn seine eigenen Interessen nicht gefährdet sind, geht aber rigoros und mit beängstiegender Bedrängung gegen Personen vor, welche die Interessen des Staates durch investigative Ermittlungen gefährden und schreckt dabei vor Folter, Verfolgung und Manipulation von Beweisen und unberchtigten Vorwürfen nicht zurück.

Voltaire

»Es ist gefährlich Recht zu haben, wenn die Regierung falsch liegt.«

Voltaire

Für Personen, welche durch ihr Handeln die Wahrheit des Staates bedrängen oder in Verruf bringen, finden sich schnell in einer Welt des persönlichen Elends wieder und für sie wird die Welt zu einer Erfahrung des Leides.

Der Fall Assange ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Staat reagiert, wenn dieser seine Interessen als gefährdet sieht: Manipulierte Beweise, konstruierte Vorwürfe gegen Julian Assange. Ihm drohen im Falle einer Abschiebung in die USA 175 Jahre Haft, weil er auf seiner Internet-Plattform WikiLeaks Dokmente über Kriegsverbrechen der Amerikaner im Irak-Krieg veröffenlicht hatte. 175 Jahre Gefängnis sind ein tranzendent hohes Strafmaß, welches sich jeder irdischen Gerechtigkeit entzieht!

»Wenn ein Whistleblower härter bestraft wie ein Mörder, ist es etwas faul im Staate Dänemark.«

Und auch die schwedische Staatsanwaltschaft war nicht zimperlich in der Strafverfolgung, sorgte sich doch dafür, daß Assange wegen versuchter Vergewaltigung angeklagt wurde. Wie die Staatsanwaltschaft jetzt bekannt gab, wird der Vorwurf der Vergewaltigung gegen Julian Assange nicht länger aufrechterhalten.

Voltaire war ein entschiedener Gegner des monarchistiscchen und klerikalen Staates, welcher das Volk unterdrückt hat. Bereits Voltaire wußte, daß es gefährlich ist, Recht zu haben, wenn die Regierung falsch liegt. - Nur ein Whistleblow von einiger Brisanz und schon lupft der Jakobiner die Mütze! - Whistleblower leben tatsächlich noch immer - was die staatliche Verfolgung ihrer auklärerischen Aktionen angebelangt - um es mit den Worten von Schopenhauer zu sagen - in der »Schlechtesten aller Welten«.

»Es gibt keine Freiheit ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf.«

Voltaire

Voltaire wußte auch, daß es keine Freiheit ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf gibt - notwendige Tugenden im Kampf für die Freiheit und gegen staatliche Unterdrückung, Willkür und Vertuschung von Verbrechen und könnte somit durchaus auch als Ahnherr der Aufklärung für Julian Assange dastehen.

Für die Beschuldigten und Bedrängten kann dann Hilfe nur noch von außen durch Proteste und öffentliche Aktionen kommen. Auf Druck von Außen läßt sich Einiges bewirken und auf den Weg bringen. - Wie die schwedische Staatsanwaltschaft bekannt gab, wird der Vorwurf der Vergewaltigung gegen Julian Assange nicht länger aufrechterhalten.

Der Kyniker setzt dem Aufgeklärtheit simulierenden Mainstream seine Direktheit und Vulgarität als Gegenpart entgegen. Er entlarvt die angebliche Alternativlosigkeit des Handelns als Farce, als Ausrede, indem er Alternativen öffentlich vorlebt: "Der Herrenzynismus ist eine Frechheit, die die Seite gewechselt hat [...]. Machtzwang, Sachzwang!" (222).

In der menschlichen Krise haben Denker und Philosophen Konjunktur, denn gerade in der Krise sind Meinungen gefragt, welche die Menschen als Hilfe, Ratgeber und Anweisungen verstehen können.

Und so gibt immer wieder Philosophen, welche selber leidhafte Erfahrungen gemacht oder Leid erfahren haben und aus dieser Grunderfahrung heraus das Leid zu einer Philosophie ausgebaut haben.

Arthur Schopenhauer

"Das Leben ist eine missliche Sache, ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen über dasselbe nachzudenken." So begründete der junge Arthur Schopenhauer gegenüber dem 78jährigen Dichter Wieland in Weimar seine Absicht Philosophie zu studieren.

Schopenhauer gilt als Vertreter des Pessimismus, der das Leben als Leiden definiert hat. "Die Welt ist die Äußerung einer unvernünftigen und blinden Kraft; in ihr zu leben heißt leiden."


Weblinks:

Arthur Schopenhauer Biografie - www.die-biografien.de

Friedrich Hölderlin-Biografie - www.die-biografien.de


Torpedo-Blog:

10 Jahre Wikikleaks - Torpedo-Blog

<-- Die Novelle »Michael Kohlhaas«, die Heinrich von Kleist im kühlen Stil der Chronik geschrieben, hat, gilt als Kleists berühmtestes und berüchtigstes Werk. -->

Samstag, 8. Februar 2020

Der Populismus als wiederkommendes Phänomen




Der aufgekommene Populismus ist ein wiederkehrendes Phänomen, läßt sich als zeitlich begrenztes Phänomen deuten und einordnen läßt. Die Betrachtung des Populismus als Phänomen erlaubt die Zuordnung in den Bereich der Phänomenologie.

Die Phänomenologie ist ein Zweig der Philosophie, einer der wichtigen – neben der sprachanalytischen Philosophie, der Hermeneutik (Theorie des Verstehens), der Transzendentalphilosophie (nach Kant) und der Dialektik (nach Hegel). Die Phänomenologie befasst sich mit den Erscheinungen und deren Deutung, nicht mit ewigen Wahrheiten, sondern mit Erfahrungen. Die Phänomenologie fragt, ob wir wirklich wissen, was ist, bevor danach die Deutung einsetzt. Begründer ist Edmund Husserl, bekannte Vertreter sind Heidegger und Sartre.

»Der Populismus ist der politisch ungezogene Bruder des Vulgarimus.«

Können die Philosophen dem Populismus etwas wirksam entgegensetzen? - Der Populismus macht deutlich und zeigt auf, daß es ein Irrtum ist zu glauben, es gebe einen gemeinsamen Boden an selbstverständlichen Werten. Die Menschen machen in einer Gesellschaft verschiedene Erfahrungen. Daraus leiten sich verschiedene Vorstellungen darüber ab, wer wir sind und wie wir leben wollen. Darüber müssen wir uns auseinandersetzen. Und dazu brauchen wir die Fähigkeit, Differenzen ­auszuhalten.

Was den etablierten westlichen Demokratien fehlt, ist das Bewußtsein für die Prekarität des eigenen Modells. Das kann auch wieder verschwinden. Die Geschichte ist nicht zu Ende. Was Francis Fukuyama 1992 voreilig konstatierte – Liberalismus und Marktwirtschaft hätten sich ­endgültig durchgesetzt – widerspricht fundamental den Prinzipien der Phänomenologie.

Diesen Prozess der Entpolitisierung, welcher mit dem neuen Populismus verbunden ist, hat Hannah Arendt (1906-1975) bereits früh vorausgesehen. Für sie steht Politik immer in einem losen Verhältnis zur Wahrheit, weil es in der Politik darauf ankommt wie wir etwas deuten.


Weblink:

Was die Philosophen dem Populismus entgegensetzen können - www.wp.de


Samstag, 4. Januar 2020

Neues Denken ist in Deutschland nicht wirklich erwünscht

Angela Merkel bei ihrer Neujahrsansprache zum Jahreswechsel 2019/2020

Bundeskanzlerin Merkel sagte in ihrer Neujahrsrede: "Die 20er-Jahre können gute Jahre werden." Es ist diese Botschaft, die sich durch Merkels Neujahrsrede zieht: der Aufruf zu Mut und Zuversicht, zu Vertrauen und dazu, keine Angst zu haben.

Wie immer im Leben kommt es bei der Bewertung dieser Aussage auf den Blickwinkel an. Von unten gesehen ist der Blickwinkel aber anders, Vertrauen ist eher ein schwindendes Gut, fast tägliche Berichte und Änderungen sind nicht sehr positiv. Viele sind fast täglich überrascht, oder manchmal überrollt, meist weniger gut.

Daher wolle sie all ihre Kraft dafür einsetzen, dass Deutschland seinen Beitrag leiste, den Klimawandel in den Griff zu bekommen, ökologisch, ökonomisch und sozial. Das gerade beschlossene Gesetz bietet dazu den - im Wortsinne - notwendigen Rahmen.


Die 20er-Jahre können tatsächlich gute Jahre werden, denn diese Jahre werden sich nicht unbedingt daran hindern lassen, gute Jahre zu werden, aber es kommt auf die politische Gestaltung der Zukunft an. Ob sie das auch werden, hängt in Zeiten des überall auf der Welt wiedererstarkenden Faschismus und der damit einhergehenden und immer schneller fortschreitenden, durch den menschenverursachten Klimawandel noch weiter befeuerten Zerstörung ihrer gemeinsamen Existenzgrundlage Erde unter den derzeit „herrschenden“ Bedingungen aber davon ab, ob genug Bürger der Welt die Zeichen der Zeit erkennen und Zutrauen in das Land und ihrer politische Führung haben:

Dass es ganz allein auf ihr eigenes Verantwortungsbewusstsein, vor allem aber ihr auf diesem beruhendes gemeinsames Handeln ankommt - und darauf, dass sie die digitalen Medien sinnvoll, also zu einem konstruktiven, auf respektvolle, einander wertschätzende Art geführten Austausch nutzen, um sich über die Lösungen „abzustimmen“.


Damit die 20er-Jahre tatsächlich gute Jahre werden, ist ein grundlegender Mentalitätswandel in der Gesellschaft und Politik nötig. Der ökologische Umbau erscheint dringend notwendig. Für den ökologischen Umbau ist ökologisches Denken und eine Herbeiführung sowie Verankerung ökologischen Bewußtseins in der Bevölkerung notwendig, aber grüne Vordenker für den erforderlichen grünen Umbau gibt es in Deutschland kaum.

Zu verkrustet die politischen Strukturen und Abläufe. Deutschland hat keinen Plan für nichts. Keine einzige Zukunfstaufgabe wurde angegangen und demokratisch gelöst. Von jeder Problematik wurde Merkel vor Tatsachen gestellt. Sie hat nichts voraussehend geplant oder hangehabt. - Oder gibt es etwa eine Vision für den Integrationsnotstand, den Bildungsnotstand, den Pflegenotstand , den Infrastrukturnotstand, die Agrarwirtschaft, die Umweltpolitik?



Damit die 20er-Jahre tatsächlich gute Jahre werden, sind kluge und herausragende Köpfe in der Gesellschaft und Politik nötig. Die notwendigen Ingredenzien neues Denken, Konventionen aufbrechen, sachliche Kritik üben ist doch gerade hier in Deutschland nicht wirklich erwünscht! Ein neues Denken in der Gesellschaft und ein neues Denken des Staatswesens ist geboten. Deutschland scheint eher als ein Land, in dem das Denken den Denkern überlassen wird. Bezogen auf das Staatswesen läge es dann in den Händen von Staatstheoretikern und Philosophen.Zu den Denkern, welche die Zeichen jeweils ihrer Zeit erkannt haben, gehören Macchiavelli, Hobbes, Montesqieu, Rousseau und Hegel.



Samstag, 14. Dezember 2019

Klimaschutz als ethisches Problem


Klimaschutz ist nicht nur ein globales, sondern auch ein grundlegendes ethisches Problem, handelt dieser doch von der Notwendigkeit der Rettung des Planeten und der Unmöglichkeit der Vereinbarung für alle verbindlicher Regeln. Beim Klimaschutz schimmert immer auch in bischen das Thema "Ethik" durch.

Der Mensch betreibt Raubbau an seiner Lebensgrundlage der Erde. Hinzu kommen jedes Jahre verheerendere Waldbrände, längere Dürreperioden und heftigere Regenfälle, die Häuser, Ernten und den Lebensraum von Tieren vernichten. Geht es diesem Planeten gut? Nein. Raubbau, Umweltzerstörung, Erderwärmung bedrohen seine Existenz. Doch ein Phänomen setzt ihm ebenso zu: der Klimawandel.

Das Klimaproblem ist überaus komplex und mehrdimensional. Es muss in seinen wichtigsten Dimensionen ausgelegt werden. Das ist eine hermeneutische Aufgabe. In der Dimensionierung dieser Problematik, in der Ordnung, die wir in den Problemen erkennen und in der Formulierung der ethischen Fragen geht es immer auch um Politik.

Beim Klimaschutz geht es zunächst einmal um die Übernahme globaler Verantwortung und dringend notwendiges Handeln. Dazu ist ein ökologischer Umbau der Gesellschaft notwendig wie eine ökologische Veränderung des Bewußtseins. Beim Klimaschutz nichts zu tun, ist gerade für die kommenden Generationen verantwortungslos.

Deren Sinn besteht, wie Hannah Arendt (1994, S. 201) ihn bestimmte, in nichts weniger als in der Freiheit. Die Freiheit ist es, die auf dem Spiel steht, wenn Menschen das Klima verändern. Verschiedenartige Menschen leben mit unterschiedlichen Kulturen und Hintergründen räumlich und zeitlich weit entfernt, begegnen sich aber in einer klimatischen Nachbarschaft.

Ein Klimaschutzabkommen ist kein verbindlicher Gesellschaftsvertrag, da die Verbindlichkeit an den nationalen Grenzen der Beitrittsländer aufhört und viele Länder weiterhin konsequent ihre eigene, klimaschädliche Energiepolitik betreiben. Viele Länder kochen ihr eigenes Süppchen und blockieren einen Fortschritt im Klimaschutz.

Klimakonferenz in Bonn

Das Grundproblem ist, daß viele Industrieländer den Klimaschutz weiter nicht ernst nehmen und die Politik keine politische Handhabe gegen Energieunternehemen trifft, welche schädlichen CO2-Ausstoß in die Luft pussten, anstatt endlich den CO2-Ausstoß durch Stillegung von Klimaschleudern zu begrenzen. Immer wenn es um konkrete Vereinbarungen mit den Unternehemen geht, stockt die Politik. Ohne ein stärkeres Bekenntnis der Regierungen zum Handeln, können die Klimaschutzziele nicht erreicht werden. Der Klimawandel trifft jene am stärksten, die nicht das Geld haben sich davor zu schützen. Eine CO2-Bepreisung ist ein effektives und effizientes Mittel um unsere CO2-Bilanz zu verbessern.

Klimaschutz ist auch eine Bewußtseinsfrage, er gelingt nur, wenn sich das ökologische Bewußtsein in der Bevölkerung ändert. Der Klimaschutz ist eine Möglichkeit, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Die Klimaerwärmung beinhaltet die Freiheit der Einen und die bedrohte Freiheit und das verunmöglichte Leben der Anderen. Klimaschutz geht nur durch Einschränkung von Freiheit. Politische Philosophie, politische Ethik denkt über die Bedingungen von Freiheit nach: nicht nur im globalen Zusammenleben mit den Gegenwärtigen, sondern auch in intergenerationellen Beziehungen.

Es geht um Ungerechtigkeit und um Fairness, darum, wie legitime oder illegitime kollektive Entscheidungen getroffen werden. Es geht um Gewalt und Anerkennung, um Verletzbarkeit in Beziehungen und in politisch-ökologischen Strukturen, um Ideen von menschlich-kulturellem Fortschritt und menschlichem Wohl, um die zentralen kulturellen Werte, um die Gestaltung von Gesellschaften in einer postkolonialen Weltordnung. Nicht immer gelingt es den Klimaforschern oder den Akteuren der Umweltpolitik, diese Fragen zu erkennen. Deshalb braucht es hierfür auch philosophische SpezialistInnen und allgemein möglichst viele Menschen mit philosophischem Interesse und Verstand.

Wenn es so weitergeht wie bisher, dann wird es weltweit wahrscheinlich rasch und akut schlimmer werden. Nicht weil wir faul wären und nichts tun, sondern umgekehrt, gerade weil wir alles weiter so tun, wie wir es zu tun gewohnt sind und es für richtig halten. Gerade wenn Menschen die gesellschaftlichen Anforderungen, denen sie tagtäglich begegnen, erfüllen und positiv richtig handeln, handeln sie falsch. Denn was gesellschaftlich heute von uns TeilnehmerInnen der Konsumgesellschaft erwartet wird und insofern als richtig gilt, ist in vielen Punkten ökologisch katastrophal.

Wir erleben heute bereits eine Erwärmung von durchschnittlich +0,8 o C gegenüber der vorindustriellen Zeit. Das wärmere Klima schmilzt die Polkappen ab, tötet Korallenriffe, lässt den Meeresspiegel steigen, Dürren entstehen, Wirbelstürme und Extremwetter häufiger und stärker werden. Menschen, Tiere und Pflanzen verlieren ihre Lebensgrundlage. Das sehen wir alles jetzt. Und man konnte es schon seit Jahrzehnten kommen sehen.

Die Schäden würden selbst dann noch schlimmer werden, wenn die Kohlendioxidemissionen sofort weltweit gestoppt würden - was ja völlig illusorisch ist. Es wird einfach deswegen schlimmer, weil die Verweildauer von CO 2, des hauptsächlichen Problemgases in der Atmosphäre, relativ lang ist. In dieser Zeit entfaltet es seine unheilvolle Wirkung immer weiter.

Aber noch schlimmeres Unheil lässt sich verhindern. Es scheint ziemlich offensichtlich, dass es eine ethisch begründete Pflicht gibt, sich gegen dieses Unheil einzusetzen, um zu verhindern, dass Menschen und Tiere, ebenso wie Ökosysteme, verletzt, gequält, getötet und vertrieben werden. Niemand kann das ernsthaft bestreiten. Man kann höchstens wegsehen oder es bewusst ignorieren.

Warnende Stimmen riefen schon vor Jahrzehnten, dass es „5 vor 12“ sei. Nur eine umfassendende Kraftanstrengung und neue grüne Visionen mit ökologischen Bewußtsein können den Planeten noch retten.





Weblink:

Klimawandel – und die Philosophie? - www.philosophie.ch

Samstag, 30. November 2019

Zeit der Besinnung

Adventszeit

Alle Jahre wieder, wenn wir in den vorweihnachtlichen Stress verfallen und von der der besinnlichen Zeit nicht viel zu spüren ist, ist die Zeit gekommen, um inne zu halten. In der Adventszeit geht es um den Abschluss mit dem Alten und den Aufbruch ins Neue. Das erfordert die Bereitschaft, eigene Gewissheiten zu hinterfragen, und den Mut, zu neuen Ufern aufzubrechen. Die Adventszeit ist eine Zeit der Besinnung und wie eine Aufforderung zur Besinnung zu kommen.

Die Weihnachtszeit wird gerne als die Zeit der Besinnlichkeit beschrieben. Das sagt sich so leicht, auch weil es so schön klingt. In Wirklichkeit ist diese Jahreszeit jedoch für viele eher eine Zeit der Besinnungslosigkeit, in der schon die bloße Ankündigung, der Einzelhandel könne es wagen, die Ladentüren bereits drei Stunden, bevor das Christkind kommt, zu schließen, so manche heiligabendliche Krise auslöst.

Vielen Menschen, die keine tiefe Verbundenheit zum christlichen Glauben spüren, wird die Hektik des ausklingenden Altjahres zu einer Zeit der Sinnlosigkeit, in der sie noch weniger zur Ruhe kommen als sonst. Dabei geht es bei der „Besinnlichkeit“ eigentlich tatsächlich um das Sinnige und Geistige: Sie wird in Wörterbüchern erklärt als „stimmungsvolle Zeit, in der Menschen zum Nachdenken und Innehalten kommen“.

Besinnlichkeit entsteht aus dem Umstand, daß Menschen zur Besinnung kommen. Zur Besinnugn ko9mmt der Menschg, wenn er sich Zeit für sich nimmt. Besinnlichkeit, die mehr mit Besinnung und Geist als mit Sinnlichkeit und Geistlichkeit zu tun hat, keine weitverbreitete Übung. Nicht, dass dies anderswo unbedingt anders wäre, jedoch deuten englische Begriffe für „Besinnlichkeit“, nämlich „contemplation“, „thoughtfulness“ oder „reflectiveness“, zumindest stärker auf den die Ratio mit einschließenden Ursprung des Begriffes hin.

Weblink:

- www.cicero.de

Samstag, 16. November 2019

Heidegger und der verlorene Bezug zum Sein

Heidegger hat in seinem Werk einen Bezug des Seins zur Moral hergestellt, doch als die Zeit wenig später aus den Fugen geriet, verfiel der Philosoph in das Existenzial des "Geworfenseins" und hatte außer Anpassung an die politischen Gegebenheiten keine existenziellen Lösungen parat.

Hier ist eine gewisse Lebensentfremdung seiner Philosophie festzustellen, denn sie lieferte keine Lösung für den Sinn von Sein in einer Diktatur - aber die Anpassung an die Zeit und ihre Gegebenheiten kann auch eine durchaus philosophische Lösung sein, wenn jemand nur an seiner eigenen Existenz interessiert ist.

Das Verhältnis seines Werkes zu seinem Verhalten während der Nazi-Zeit bemisst die Fallhöhe des Philosophen. Heidegger tat während der NS-Diktatur wohl seine Pflicht, aber er hat sich darin verheddert und zu einem moralischen Fall geworden.

Die Moral ist für ihn - ganz wie bei Nietzsche - überhaupt der Maßstab des "historischen Tiers". Dieses Tier wird für ihn vor allem durch die "englisch-amerikanische Welt" mit ihrer "mit Moral übermalten händlerischen Rechenhaftigkeit" vertreten, wobei er später deren Allianz mit dem "Weltjudentum" konstatiert, das "durch die aus Deutschland hinausgelassenen Emigranten" "aufgestachelt" worden sei.



Samstag, 26. Oktober 2019

Die Lebensphilosophie Friedrich Nietzsches

Friedrich Nietzsche

Nietzsche war eine auch musisch begabte Künstlernatur, ein sehr bewusster Künstler, der in seinem Leben dafür sorgte, daß für das Werk der notwendige Raum zur Verfügung stand - und bei ihm ging es darüber hinaus, eine Gelegenheit oder eine Räumlichkeit zu finden, um arbeiten zu können. Es war das Leben, das er für sein Werk zur Verfügung stellte. Leben und Werk durchdrang sich, deshalb können sie nicht voneinander getrennt werden.



 "Der praktische Philosoph, 
der Lehrer der Weisheit durch Lehre und Beispiel, 
ist der eigentliche Philosoph." Kant

Unter dem Schlagwort der »Lebensphilosophie« bildete sich eine philosophische Richtung, die sich gegen den aufklärerischen Rationalismus und die Erkenntnistheorie, sowie gleichzeitig gegen den deutschen Idealismus und Positivismus wendete. Insbesondere Schopenhauer, Dilthey und Nietzsche waren Vertreter dieser Philosophie, die das Irrationale, die Triebe und Emotionen des Menschen in den Mittelpunkt stellt.


Friedrich Nietzsche gilt mit seiner kritischen Kulturphilosophie als Vorläufer der Lebensphilosophie. Bereits in seinem Frühwerk »Die Geburt der Tragödie« stellte er das rationale Denken, das Appolinische, dem triebhaften Streben, dem Dionysischen, gegenüber. Rückblickend stellte er in der Götzendämmerung fest: „Das Jasagen zum Leben selbst noch in seinen fremdesten und härtesten Problemen; der Wille zum Leben im Opfer seiner höchsten Typen der eignen Unerschöpflichkeit frohwerdend – das nannte ich dionysisch, das errieth ich als die Brücke zur Psychologie des tragischen Dichters.“

Im ganzen Werk entwickelte Nietzsche Gedanken, die als Anregung für die Lebensphilosophie gelten. Hier zu nennen sind etwa der Titel seines Werkes »Menschliches, Allzumenschliches« oder die Betrachtung des Weltgeschehens als organische Struktur und die Konzepte des Willen zur Macht und der Ewigen Wiederkehr. Nietzsche wendete dabei Schopenhauers Konzept vom Willen als dem Willen zum Leben um in die Formel vom Willen zur Macht, der alles Leben beherrscht. Die Ewige Wiederkunft des Gleichen hängt nach Ansicht vieler Interpreten mit einigen anderen Gedanken Nietzsches zusammen. Vor allem die Verbindung zum Konzept des „Übermenschen“ ist in der neueren Nietzsche-Deutung herausgestellt und untersucht worden.

Friedrich Nietzsches Lebensphilosophie reißt das Leben heraus aus seiner deterministischen Zwangsjacke des späten 19. Jahrhunderts und gibt ihm seine eigentümliche Freiheit zurück. Es ist die Freiheit des Künstlers seinem Werk gegenüber.

Der Philosoph als Wegweiser? Es wäre schön, wenn immer alle Wege frei wären. So wie wir gerade Stürme in der Natur erlebt haben, so vergleichbar können auch die Stürme des Lebens sein .Wichtig bleibt jedoch für alle Menschen immer , die Freiheit mittels der Literatur und des Wortes ausdrücken zu dürfen.

Weblinks:

Friedrich Nietzsche-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Biografie:

Nietzsche: Biographie seines Denkens
»Nietzsche: Biographie seines Denkens«
von Rüdiger Safranski

Werke:

Also sprach Zarathustra
Also sprach Zarathustra
von Friedrich Nietzsche

Ecce Homo, Sonderausgabe
Ecce Homo - Sonderausgabe


Friedrich Nietzsche-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de