Samstag, 27. April 2024

Kant - Kritik an seiner Erkenntnis

 Immanuel Kant Gemälde um 1790. (PD)

Für Kant war Erkenntnis und Denken eine reine Anschauung des Geistes.

Für Kant war Kritik die Bedingung der Möglichkeit menschlichen Denkens. Kant wurde bekannt für seine Kritiken:
»Kritik der reinen Vernunft« (1781) über das Denken und Erkennen, »Kritik der praktischen Vernunft« (1788) über das Wollen und Handeln sowie die »Kritik der Urteilskraft« (1790) über die Zweckmäßigkeit in Kunst und Natur.

Die »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« ist ein Werk von Immanuel Kant, das im Jahr 1785 im Verlag J. F. Hartknoch erschien. Es ist die erste grundlegende Schrift Kants zur Ethik, die er im schon recht hohen Alter von 61 Jahren veröffentlichte, nachdem er zuvor seine theoretische Philosophie mit der Kritik der reinen Vernunft formuliert hatte.

In der »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« verfolgt Kant das Ziel, eine Moralphilosophie zu entwerfen, die allein auf Überlegungen der reinen Vernunft beruht und deren Prinzipien weder aus einem metaphysischen Weltbild noch aus der von zufälligen Einflüssen bestimmten Erfahrung abgeleitet sind. Die reine praktische Vernunft ist nach Kant das Vermögen, aus Gründen zu handeln, die nicht auf interessegeleiteten Motiven beruhen und ohne Bezug auf die Erfahrung erhoben werden.


Kritik an Kants Erkenntnis

Nietzsches Kritik: Der vermeintlich so unbestechliche, redliche Erkenntniskritiker und Verfasser der »Kritik der reinen Vernunft« (1781) habe diese erkenntnistheoretische Grundlage nur konzipiert, um seine Moralphilosophie daran aufzuhängen zu können, wie er es im Übrigen ja auch selbst formuliert. Der erkenntnistheoretische Philosoph untersucht die Bedingungen der Möglichkeiten der menschlichen Denkens und damit in seiner Theorie der Erkenntnis eine verhältnismäßig bescheidene Aufgabe wahr, während die Moralbegriffe für ihn apriorische Qualitität haben, Teil der intelligiblen Welt sind und gleichsam als göttliches Wort über die reine Vernunft rezipiert werden.

Für den Moralkritiker Nietzsche sind aber auch die Handlungen nicht das, was sie scheinen, und in keinem einzigen Fall schlug man bisher die Brücke von der Erkenntnis zur Tat.

Montag, 22. April 2024

Immanuel Kant 300. Geburtstag

Immanuel Kant



Der deutsche Philosoph Immanuel Kant wurde am 22. April 1724 in Königsberg geboren. Immanuel Kant war ein berühmter deutscher Philosoph des 18. Jahrhunderts und liberaler Denker der Aufklärung. Kant ist hauptsächlich durch seine erkenntnistheoretischen philosophischen Werke wie z.B. "Kritik der reinen Vernunft" (1781) bekannt geworden und gilt als Begründer der klassischen deutschen Philosophie.

Mit Kant war das Zeitalter der Aufklärung, zu dessen Vorläufern Leibniz gerechnet wird, in die Phase seiner kritischen Selbstbesinnung eingetreten. Was kann Vernunft leisten, lautete jetzt die Frage – und wo überschätzt sie ihre Fähigkeiten?

1770 wurde er Professor für Logik und Metaphysik an der »Albertina«, der Universität von Königsberg, an welcher er von 1786 und 1788 auch Rektor war. Schwerpunkte seiner Philosophie und Lehrtätigkeit im Zeichen der Aufklärung waren die Themen Ethik, Logik und Metaphysik.

Für Kant bestand die Welt aus zwei Dingen: "Der gewölbte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir."

Kant war ein machtvoller Zertrümmerer aller spekulativen Systeme. Nach der Lehre Kants haben sich alle Gedanken und Theorien vor dem Tribunal der Vernunft zu behaupten, um gesicherte Erkenntnis zu werden. Schließlich steht auch die Vernunft vor diesem Gericht und wird Selbstkritik.

Der aufklärerische Philosoph Kant untersuchte die Möglichkeit und Grenzen menschlicher Erkenntnis und begründete philosophisch eine neue Ethik und Metaphysik. Kant sagte, dass der Mensch die Welt, wie er sie wahrnimmt, mit Begriffen füllt. Kernpunkt seiner Ethik ist der »kategorische Imperativ«, der verallgemeinerbare Prinzipien für das sittliche Handeln fordert.

Kant war ein eleganter und geistreicher Gentleman, der eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben seiner Heimatstadt Königsberg spielte. Man nannte Kant den "eleganten Magister". Er war ein ungemein beliebter Universitätslehrer, charmant und kontaktfreudig, von Freunden umgeben, gern auf Gesellschaften. Die bis zur Karikatur verzerrten Klischees vom pedantischen Leben Kants treffen allenfalls seine späten Jahre.

Aufklärung ist der Weg des Menschen aus seiner sebstverschuldeten Unmündigkeit.

Seine Aufklärung verfolgte einen metaphysischen Ansatz und war eine Aufklärung der reinen Anschauung. Kants theoretischer Ansatz zur Begründung der Metaphysik ist der Beweis der Existenz Gottes. Kant versuchte, zu beweisen, dass alle bisherigen Beweise für die Existenz Gottes nicht tragfähig sind, und entwickelt eine eigene Version des ontologischen Gottesbeweises, die diesen Mängeln abhelfen soll.

Auf der Suche nach dem gelingenden Leben, dem rechten Handeln lehnt er sich an die Aspekte einer Tugendlehre nach Aristoteles an, hält diese als solche für durchaus gut und wünschenswert, aber die einzelnen Aspekte können auch schädlich und nicht zielführend sein, wenn der Wille nicht gut ist.

Die »Kritik der reinen Vernunft« ist das erkenntnistheoretische Hauptwerk des deutschen Philosophen Immanuel Kant. Sie kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie.

Mit seinem Hauptwerk »Kritik der reinen Vernunft« von 1781 begründete er die neue idealistische Erkenntnistheorie. Zwar geht er von einer Welt der Dinge an sich aus, über die wir jedoch nichts auszusagen vermögen, da wir sie nur so wahrnehmen, wie sie uns die Formen der reinen Anschauung und die Kategorien des Verstandes liefern.

Mit der 1781 erschienenen »Kritik der reinen Vernunft« unterzog Kant, der ursprünglich aus der Leibniz-Schule kam, in diesem epochemachenden Werk zentrale Annahmen von Leibniz’ Philosophie einer kritischen Revision.

Der kategorische Imperativ ist das grundlegende Prinzip moralischen Handelns in der Philosophie Immanuel Kants. Als Kriterium, ob eine Handlung moralisch sei, wird hinterfragt, ob sie einer Maxime folgt, deren Gültigkeit für alle, jederzeit und ohne Ausnahme akzeptabel wäre, und ob alle betroffenen Personen nicht als bloßes Mittel zu einem anderen Zweck behandelt werden, sondern auch als Zweck an sich.

Der kategorische Imperativ wird als Bestimmung des guten Willens von Kant in der »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« vorgestellt und in der Kritik der praktischen Vernunft ausführlich entwickelt. Er lautet in einer seiner Grundformen: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Auf unmittelbare Kritik reagierte Kant mit einem Anwendungsbeispiel in dem Aufsatz »Über ein vermeintes Recht, aus Menschenliebe zu lügen«.


Niemand hat Denken und Wertvorstellungen der Deutschen nachhaltiger beeinflusst als Immanuel Kant - der "typisch deutsche" Hang zum Grübeln etwa oder das preußische Pflichtbewusstsein.

Kant lebte und lehrte Zeit seines Lebens in Königsberg und gilt als sog. »Stubengelehrter«. Das Grabmal Immanuel Kants befindet sich am Königsberger Dom.

Biografie:

Kants Welt: Eine Biographie
Kants Welt: Eine Biographie von Manfred Geier

Samstag, 23. März 2024

Kierkegaard - Gefährliche Gedanken


Der weltberühmte dänische Philosoph Sören Kierkegaard interessierte sich schon Mitte des 19. Jahrhunderts brennend für die Dinge, die uns rastlose Menschen des Medienzeitalters immer stärker umtreiben: Zweifel, Angst, Lust, Verführung, die Frage nach unserer Existenz, die Suche nach Liebe und Glauben.

Die Popularität des bekanntesten skandinavischen Philosophen, der die Existenz des ‚Ich' zum Zentrum seines Denkens machte, nimmt ständig zu. Er war ein enger Zeitgenosse des ebenso berühmten dänischen Märchendichters Hans Christian Andersen.

Kierkegaards Gedanken sind für alle wichtig, denn sie handeln im Tiefsten davon, wie wir Menschen der Moderne unsere Unentschlossenheit überwinden und statt nur in Rollen aufzutreten, uns zu einem eigenen Ich entscheiden können. Und daß wir die Angst vor dem Leben als etwas Positives begreifen müssen, weil nur sie uns Möglichkeiten eröffnet, den Weg zum Ich zu finden.

Wichtige Ereignisse in Sören Kierkegaards Biografie waren der Tod des Vaters, die Reise nach Jütland, der Verlobungskrimi mit Regine Olsen, die Flucht nach Berlin, die sogenannte „Corsar-Fehde", der eigene Tod. E führte sein rastloses Dandyleben in den Wirtshäusern Kopenhagens und hatte oft vom Wahnsinn getriebenen Schreibprozesse mit Feder und Tinte am Pult. Eine Existenz der Extreme im Kopenhagen des 19. Jahrhunderts zwischen klaustrophobisch engen Stadtmauern, mit Gestank und Lärm in den Gassen.

Video:

Kierkegaard - Gefährliche Gedanken - Youtube

John Locke und das Privateigentum

John Locke

Das Recht ergibt sich für Locke zwingend aus seinem Verständnis der Naturrechte. Freiheit, Gleichheit und Unverletzlichkeit von Person und Eigentum erklärt er zu den höchsten Rechtsgütern. Er geht dabei von dem Gedanken aus, dass das höchste Ziel und Zweck des Menschen das Leben ist. Locke begründet dies noch explizit damit, dass der Mensch durch Gott geschaffen sei.

Im Gegensatz zur Konzeption Thomas Hobbes' sind die Naturrechte bei Locke durch die Rechte anderer begrenzt. Während bei Hobbes im Prinzip jeder ein Recht auf Alles hat, werden die Rechte auf Freiheit und Eigentum bei Locke durch die Freiheits- und Eigentumsrechte anderer eingeschränkt. Niemand soll einem anderen an seinem Leben, seiner Gesundheit, seiner Freiheit oder seinem Besitz Schaden zufügen: “No one ought to harm another in his Life, Health, Liberty, or Possessions” (II, 6; 9–10). Aus dieser Einschränkung leitet er selbst Rechte ab, diejenigen zu bestrafen und Ausgleich gegenüber denen zu fordern, die sie verletzten. Während Hobbes von individuellen Rechten ausgeht, ist Lockes Law of Nature überindividuell angesiedelt: “the state of nature has a law of nature to govern it, which obliges every one” (II, 6, II, 6–7), deutsch: „Im Naturzustand herrscht ein natürliches Gesetz, das für alle verbindlich ist.“ Damit greift er auf ältere naturrechtliche Konzeptionen zurück.

Lockes Naturrechtslehre eignet sich zur Begründung des Privateigentums. Nach John Locke entsteht Eigentum an Land durch die Vermischung der Arbeitskraft mit dem Boden. Anschließend kann der erworbene Grund und Boden vererbt, verschenkt oder verkauft werden. Gerechtigkeit ist daraus folgend gemäß dieser liberalen Naturrechtslehre immer historische Gerechtigkeit. Gerecht ist eine Eigentumsverteilung, wenn das Eigentum legitim erworben oder weitergegeben wurde.

Der Zorn als dienstbarer Geist der Vernunft

"Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr zur Hand geht." Papst Gregor der Große

Ein Satz der nicht verbesserbar ist!

Der Zorn ist also der dienstbare Geist der Vernunft und nicht die Wut – daher Absage an die Wutbürger…

…denn die Wut ist die unbeherrschte Schwester des Zorns.

Die Wut beherrsche man daher besser und lasse sie zuhause, wenn Bürger auf die Straße geht!

Den erhabenen Zorn ziehe man sich jedoch im schönsten Kleide an!

Martin Heideggers Antisemitismus

Der Antisemitismus, der sich in Martin Heideggers unlängst veröffentlichten "Schwarzen Heften" offenbart, hat das Fach aufgeschreckt.

Für den Philosophen Manfred Geier ist Heideggers Antisemitismus allerdings ein Missverständnis: "Es war keine rassistische oder antisemitische Grundhaltung, keine menschenverachtende Gewaltfantasie, kein kriegerischer Eroberungswillen und kein fremdenfeindliches Hassgefühl, die Heidegger charakterisierten und die ihn zum Nationalsozialisten werden ließen. Stattdessen versuchte er mit seinem Wirken und seinem Werk, vor allem von 1929 bis 1935, ein metaphysisches Denken zu praktizieren, das aus menschlichen Grundstimmungen seine Energie bezog. Davon kann man immer noch fasziniert sein."

"Niemand konnte Nazi sein, ohne Antisemit zu sein, weil die Verkettung von Nazismus und Antisemitismus fundamental war", hält ihm jedoch Cord Riechelmann in der taz entgegen. "Deshalb ist es schlicht obszön, jetzt in liberal sich gebenden Magazinen einen Satz lesen zu müssen, in dem es heißt, die "Schwarzen Hefte" belegten bei Heidegger einen "Antisemitismus über das bisher bekannte Maß hinaus."

Samstag, 16. März 2024

Die Erkenntnis der Welt als Ganzes (E)



"Wissenschaft hat immer nur mit den Gegenständen in dieser Welt zu tun, aber nie mit der Welt als ganzer. Die Welt, wie sie dem erkennenden Ich erscheint, kann nicht die letzte Realität sein. Das wahre Ganze wäre ein Ganzes, das mich und die Welt zugleich umfasst. Es wäre Erkanntes und Erkennendes in einem. Jaspers nennt dieses umfassende Eine «Transzendenz». Die Fragen nach unserem Woher und Wohin sind Fragen, die sich letztlich nur von dieser Transzendenz her beantworten lassen. Darum das unabweisbare Bedürfnis der Menschen, sich Bilder, Vorstellungen von der Transzendenz zu machen und ihr Leben mit Blick auf die Transzendenz zu führen."

Die Philosophenkannten nur den traditionellen Weg zum Erkenntnisgewinn, den phänomenologischen: Aus Beobachtungen des Geschehens im Alltag unter Einsatz herausragender analytischer Fähigkeiten Erkenntnisse zu gewinnen und diese zu kommunizieren. Von Sokrates über Epikur, Feuerbach oder Kant bis zum heutigen Tag.

Weblink:

http://www.nzz.ch/…/die-transzendenz-ist-allen-gleich-fern-…

Sonntag, 3. März 2024

Sloterdijk Gedanke zu Hollywood

Weltinnenraum des Kapitalismus


»Hollywood, die pazifische Bildermetropole, hat den mittelmeerischen Emissionszentren für Moralen und Mysterien, Rom und Jerusalem, seit einem halben Jahrhunderten den Rang abgelaufen. Seine Botschaften wenden sich von vorneherein nicht an die kleineren Kulturen, deren Märkte eng sind für die Produkte des neuen amüsanten Imperialismus. Doch wenn sie sich in zwei Dutzend Synchronisationen promoten lassen, versprechen sie schon ausreichende Gewinne.«

Peter Sloterdijk, »Im Weltinnenraum dee Kapitals«, Seite 214

Samstag, 24. Februar 2024

Arthur Schopenhauer als Philosoph der Krise

Arthur Schopenhauer


Arthur Schopenhauer Denken wurde stark geprägt zum einen von Platon, insbesondere von dem sogenannten "Höhlen-Gleichnis". Dort zeigt sich für ihn eben das "Erkennen", das zugleich ein "anderes Sein" bedeutet. Es ging für Schopenhauer nicht mehr darum die Gegenstände besser zu sehen, sondern in der Sonne zu sein.

In der Krise haben Denker und Philosophen Konjunktur, denn jede Krise will bewältigt und überwunden werden und gerade in der Krise sind Meinungen gefragt, welche die Menschen als Hilfe, Ratgeber und Anweisungen verstehen können.

Und so gibt immer wieder Philosophen, welche selber leidhafte Erfahrungen gemacht oder Leid erfahren haben und aus dieser Grunderfahrung heraus das Leid zu einer Philosophie ausgebaut haben.

"Das Leben ist eine missliche Sache, ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen über dasselbe nachzudenken." So begründete der junge Arthur Schopenhauer gegenüber dem 78jährigen Dichter Wieland in Weimar seine Absicht Philosophie zu studieren.

Für Schopenhauer gibt es vor allem Unglück auf Erden, Verzweiflung, Krankheit, Ungerechtigkeit. Der Einwand, daß es auch Glück auf Erden gibt, sticht bei ihm nicht. Denn Glück, Lust oder Befriedigung sind nichts als eine Täuschung.
Schopenhauer sieht in der Welt einen blinden, furchtbaren Universalwillen am Werk.

Eine Erlösung sieht er in der Weltverneinung. Der Mensch muß sich zur Intersselosigkeit, zur Askese durchringen und so leben, wie es die Heiligen oder die indischen Yogis tun. Diese erhoffen sich nichts mehr vom Dasein, der WIlle ist in ihnen ausgelöscht.


Die Bewältigung einer Krise hat sehr viel mit ihrem Erkennen ihrer Symptome zu tun.

Schopenhauer gilt als Vertreter des Pessimismus, der das Leben als Leiden definiert hat. "Die Welt ist die Äußerung einer unvernünftigen und blinden Kraft; in ihr zu leben heißt leiden."

Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Hegel bestritt Schopenhauer, daß sich der Fortschritt auf Erden um Guten hin entwickelt. Und in dieser Annahme scheint ihn dieses Jahrhundert mit seinen Weltkriegen, Atombomben oder seinen Hunger-, Flüchtlings- und Umweltkatatrophen laufend zu bestätigen und Recht zu geben.

Woher aber kommt Zuversicht in schwierigen Zeiten? Von der kritischen Jugend.

Weblink:

Arthur Schopenhauer Biografie

Donnerstag, 22. Februar 2024

Arthur Schopenhauer als Philosoph

Arthur Schopenhauer

Arthur Schopenhauer

Arthur Schopenhauer

Arthur Schopenhauer wurde am 22. Februar 1788 in der Freien Hansestadt Danzig als Sohen eines angesehenen Kaufmamnes geboren. Arthur Schopenhauer war ein deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer des 19. Jahrhunderts. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Philosophen und als ein Vertreter des Pessimismus und Wegbereiter des Existenzialismus.



Ein komischer Kauz muss er gewesen sein, dieser 1787 in Danzig geborene Arthur Schopenhauer. Schon früh zeigte sich sein dominanter Charakter mit einem Hang zur Besserwisserei. Den Grund hierfür sieht Safranski in der fehlenden Bindung zur Mutter in Arthurs frühester Kindheit: "Wem es an grundlegender Lebensbejahung mangelt, nicht aber an stolzem Selbstbewusstsein, der ist, wie Arthur, dafür disponiert, auf alles Lebendige jenen verfremdenden Blick zu werfen, aus dem die Philosophie kommt: die Verwunderung darüber, daß es überhaupt Leben gibt."

Im Alter von 27 Jahren schrieb Schopenhauer sein bahnbrechendes Werk »Die Welt als Wille und Vorstellung«: »Die Welt als Wille und Vorstellung I«: Band 1, welches aber bis zum Jahr 1853 von der Öffentlichkeit ignoriert wurde, was Schopenhauers Eitelkeit tief verletzte, so dass er sich immer wieder abschätzig über seine Zeit äußerte: "Mein Zeitalter [...] ist nicht mein Wirkungskreis, sondern nur der Boden auf dem meine physische Person steht, welche nur ein unbedeutender Theil meiner ganzen Person ist" (394). Gegen Lebensende lief er oft mit seinem Hund lautstark Selbstgespräche führend durch Frankfurt und als er in hohem Alter endlich die Anerkennung erfuhr, die er sich immer gewünscht hat, kommentiert er selbstbewusst: "Der Nil ist in Kairo angekommen".

Nicht nur aufgrund seiner Person, auch aufgrund seiner Philosophie passte Schopenhauer nicht so recht in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hegel, der große Dominator des Zeitgeistes, predigte sein Konzept des Weltgeistes, welches den Weg in eine bessere Zukunft wies. Fichte, der Ich-Philosoph, konzentrierte sich auf die schaffenden Kräfte des Individuums und Marx sah diese schaffende Kraft zwar nicht im Individuum, dafür aber in der Körperschaft des Proletariats. Anders Schopenhauer. Er gilt bis heute als der große Pessimist unter den Philosophen, für den das Leben weniger als etwas zu Gestaltendes, sondern vielmehr als etwa zu Erduldendes gilt. Unvergessen sein Satz: "Eine Philosophie [...] in der man zwischen den Seiten nicht die Tränen, das Heulen und Zähneklappern und das furchtbare Getöse des gegenseitigen allgemeinen Mordens hört, ist keine Philosophie" (453).

Ein Philosoph (griechisch φιλόσοφος philósophos „Freund der Weisheit“) oder sinngemäß Denker ist ein Mensch, der danach strebt, Antworten auf grundlegende (Sinn-)Fragen über die Welt, über den Menschen und dessen Verhältnis zu seiner Umwelt zu finden.

Kernelement der Philosophie Schopenhauers ist das Konzept des Willens. Der Wille ist die der menschlichen Existenz zu Grunde liegende Grundstruktur. Und diese Grundstruktur ist nichts Schaffendes, nichts Positives, sondern etwas Destruktiv-Negatives: Der Wille, der allem zugrunde liegt, ist eben nicht Geist, der sich verwirklicht, sondern ein blindes, wucherndes, zielloses, sich selbst zerfleischendes Treiben, ohne Transparenz auf etwas Gemeintes, auf etwas Sinnvolles hin" (310f.).

Safranski fasst prägnant zusammen: "Der Wille hat kein Ziel, er kreist als blinder Drang. Er berechtigt zu keinen Hoffnungen. Man kann ihm das Projekt einer geschichtlichen Vernunft nicht anvertrauen" (329). Dieser Wille manifestiert sich nach Schopenhauer am Ursprünglichsten im Sexualakt: "Wenn man mich fragt, wo denn die intimste Erkenntniß jenes inneren Wesens der Welt, sein Ding an sich, das ich den Willen des Lebens genannt habe, zu erlangen sei? [...] - so muß ich hinweisen auf die Wollust im Akt der Kopulation. Das ist es! Das ist das wahre Wesen und der Kern aller Dinge, das Ziel und Zweck alles Daseyns" (400). Man kann sich vorstellen, warum es so lange gedauert hat, bis Schopenhauer und seine Zeit zueinander gefunden haben.

Samstag, 10. Februar 2024

Der Karneval als kynische Offensive


Im Karneval herrscht Narrenfreiheit, bei der während der närrischen Zeit mit Spott und Satire auf die bestehenden Verhältnisse reagiert und ausgelassen gefeiert wird.

Der Karneval erfüllt seinen gesellschaftlichen Zweck, denn er dient als ein Ventil für die Ausgelassenheit Massen. Dampf abladen und seinen Gefühlen freien Lauf lassen, wo es sonst im Alltag nichts zu lachen gibt. Eine Zeit der Maskierung, Feierstimmung und Enthemmung.

Im Karneval Der Karneval hat ein antikes Vorbild: den Kynismus. Die athenische Öffentlichkeit wurde von der kynischen Offensive elektrisiert.


Der antike Kynismus war philosophisch betrachtet, eine plebejische Antithese gegen den Idealismus des Athener Bürgertums. Der antike Kynismus ist eine erste Replik auf den athenischen Herrenidealisimus. Er redet nicht gegen den Idealismus, er lebt gegen ihn. Doch damit nicht genug, der Kynismus gibt der Frage, wie man die Wahrheit sagt, eine neue Wendung.

Der antike Kynismus ist prinzipiell frech. In seiner Frechheit liegt seine Methode. Der antike Kynismus begann mit einem Prozeß der nackten Argumente aus der Opposition, getragen von der Macht, die von unten kommt. Der Kyniker furzt, scheißt, pißt, masturbiert auf offener Straße vor den Augen des athenischen Marktes. Er verachtet den Ruhm. Er liegt in der Sonne, scherzt mit den Huren und sagt zu Alexander dem Großen, er möge ihm aus der Sonne gehen.

Weblink:

Nicht lachen - Philosophie Runde

In Thüringen treten Narren auf, die einen kräftigen Schluck aus der Flasche der Anarchie genommen haben.

Jean-Jacques Rousseau und die Begründung der bürgerlichen Gesellschaft


"Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen »Dies gehört mir« und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wieviel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: »Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemandem gehört«.

Jean-Jacques Rousseau

Samstag, 20. Januar 2024

Fichtes und Hegels Dialektik (E)

Johann Gottlieb Fichte

Um 1800, als Krieg in Europa herrschte, war das vorherrschende Denken von Idealismus und Romantik geprägt. Die Romantik war eine Bewegung der Innerlcihkeit, die das inneren Empfinden der Welt zur Religiosität erhob..

Man dachte sich einen Zustand des ewigen Friedens und ein Goldenes Zeitalter als Erfüllung der Geschichte, was in einer Zeit der Kriege nichts Unerwartetes war und was sich die Menschen immer wieder als Ideal vorgehalten haben, um im Kampf der Interessen eine Orientierung auf Besseres zu behaltben.

Dem geschichtlichen Fortschritt dachte man sich mit Hilfe der Dialektik im Dreischritt zu nähern und ihm damit den Weg zu ebnen. Fichte und Hegel entwarfen eine Dialektik mit einem gedanklichen Entwicklungsprozeß in drei Stufen, welcher in der Literatur der Zeit immer wiederkehrte und in den Werken von Novalis und Friedrich Schlegel seinen Niederschlag fand.

Angetrieben von einem unerschütterlichen Glauben an die eigene Mission.

Hegels Geist strebt nach Freiheit und Selbsterkenntnis. Um dieses Ziel zu erreichen, muss er sich notwendiger weise verkörpern. Der Geist braucht die Welt genauso, wie wir als denkende Wesen auf einen Körper angewiesen sind – wir schweben ja auch nicht einfach als Geister durch die Luft.

Das klingt zunächst, als sei der Geist nichts anderes als ein Schöpfergott. Aber Hegels Geist entwirft die Welt nicht einfach von außen, vielmehr schafft er die Bedingungen seiner eigenen
Existenz: Der Geist setzt sich selbst. Aber indem er sich in der Welt verkörpert, setzt er sich auch selbst in einen Widerspruch. Existieren kann er nur, wenn er diesen Widerspruch über windet.
Das ist die Kernidee von Hegels berühmter »Dialektik«




Konfuzius - der grosse Gelehrte Chinas

Konfuzius

Vor 2.500 Jahren wurde ein Mann geboren, dessen Ideen das Leben von Milliarden Menschen prägten - und das Denken einer ganzen Nation. Seine Heimat war China. Sein Name war Kong-tse. Der Westen kennt ihn als Konfuzius. Doch wer war der Gelehrte? Was ist sein Erbe? Und inwieweit ist sein Gedankengut noch heute aktuell?

Die Lehren des Konfuzius sind jedem ein Begriff. Doch außerhalb Asiens weiß man nur wenig von ihm. Wer war Konfuzius? Wie hat er gelebt? Und inwiefern wurde seine Philosophie von den geschichtlichen Ereignissen seiner Zeit beeinflusst? Die Lehren des berühmten Philosophen sind mit prägenden Ereignissen seines Lebens verknüpft: Seine mysteriöse Geburt auf einem heiligen Berg, seine Wanderjahre durch die chinesischen Provinzen der kriegsgeschüttelten Vorkaiserzeit und die Gründung seiner Schule kurz vor seinem Tod. Seine ergebensten Schüler verpflichteten sich, seine Weisheiten weiterzugeben, welche die Geistesgeschichte weltweit beeinflussen sollten.

"Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern."

Konfuzius

Konfuzius' Geschichte ist eng mit der seines Landes verbunden. Der Philosoph starb 479 vor Christus, wurde aber erst Jahrhunderte später zu der historischen Figur, die er heute ist. Seine Lehren spiegeln ihre unruhige Entstehungszeit wider und drehen sich um menschliche Grundwerte: Familie, Freundschaft, Bildung, Staatsführung und das schwierige Gleichgewicht zwischen egoistischem Verlangen und sozialer Verantwortung.

"Tugend ist, die Menschen zu lieben,
Weisheit, sie zu verstehen."


Konfuzius

Um 100 vor Christus machten die chinesischen Kaiser diese Ideen zur Grundlage der chinesischen Kultur und Bildung - angefangen bei Ahnenkult und staatlichen Feierlichkeiten bis hin zum Gao Kao, der jährlichen Abschlussprüfung der chinesischen Gymnasiasten.

"Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel."

Konfuzius

Im ersten Jahrhundert nach Christus wurde Konfuzius zur nationalen Kultfigur. Noch heute wird er in prunkvollen Zeremonien gefeiert, nicht nur in China, sondern auch in Vietnam, Südkorea und Japan. Konfuzius und seine Philosophie ist in Asien lebendiger denn je. Und er ist bis heute ein geschätzter Ratgeber für viele Alltagssituationen.

Konfuzius hasste Unruhestifter, denn er lebte in einer unruhigen Zeit. Die wichtigste politische Idee ist die der grossen Harmonie.

Konfuzius, eigentlich Kongzi, verstand sich nicht als Philosoph, sondern als Lehrer der Werte, die sich im öffentlichen wie privaten Leben bewähren: Nächstenliebe, Gewissenhaftigkeit und Ehrfurcht vor der Hierarchie des Staates. Seine Lehrsätze, in Harmonie mit den Gesetzen des Kosmos gedacht, prägten Politik und Kultur in China, dann in ganz Ostasien. Die praktische Moral des Konfuzius kommt ohne Metaphysik aus, sie wendet sich dem Alltag zu.

Aus seinen Lehren entstand der Konfuzianismus, der Begriff für Philosophien und politische Vorstellungen, die sich in die Tradition des Konfuzius und seiner Schüler stellen - eine Religion, die in Ostasien etwa 300 Millionen Anhänger hat. Die Bedeutung von Konfuzius Lehre liegt in der praktischen Lebensphilosophie und in der Lehre der Weisheit des Gelehrten. Im Zentrum der Lehre steht der Mensch als Teil der Gesellschaft. Dieser soll nach moralisch-ethischer Vervollkommnung streben und sich hierfür an den fünf Konstanten bzw. Kardinaltugenden orientieren.


Weblinks:

Konfuzius-Biografie - www.die-biografien.de

Konfuzius-Zitate - www.die-zitate.de



Literatur:

Konfuzius
Konfuzius
von Volker Zotz

Konfuzius
Konfuzius
von Heiner Roetz


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Samstag, 13. Januar 2024

Was ist ein gutes Leben? (K)

Wenn es gelingt, dann heißt es: Willkommen gutes Leben! Wem es gelingt, heißt es willkommen, das gute Leben.

Es ist schwer, ein gutes Leben zu führen. Warum ist das so? Weil wir im täglichen Leben weniger durch unsere Vernunft gesteuert werden, als durch verinnerlichten Denk-, Verhaltens-, Werte- und Wollensmuster. Wir sind, was wir tun, denken und wollen, heißt es in den »Upanishaden«. Wir sind unsere Gewohnheiten. Wenn wir unsere Gewohnheiten nicht ändern, ändert sich nichts. Das aber ist schwer, denn es verlangt Entschlossenheit, Konsequenz und Beharrlichkeit.

Nur durch längeres Einüben entstehen neue Gewohnheiten. Nur so ändern wir – neurologisch gesprochen – die synaptischen Verbindungen, „überschreiben“ die im Gehirn eingeprägten Muster und transformieren unsere Persönlichkeit. Die dazu erforderliche Selbstdisziplin bringen viele nicht auf. Deshalb ermahnte uns Sokrates, zunächst die Fähigkeit zur Selbstbeherrschung und Selbststeuerung einzuüben und zu stärken.

Was brauchen wir für ein gutes Leben? Materiell wenig, da waren sich die Weisen in Ost und West einig. Glück und Unglück liegen in der eigenen Seele, nicht im Besitz, Ansehen oder Macht. „Das beste Haus ist das, welches die geringste Einrichtung braucht”, sagte ein indischer Yogi zur Zeit Alexanders des Großen. Aristoteles war im Grundsatz der gleichen Meinung und meinte, der Besitz sei oft eher ein Hindernis als ein Vorteil auf dem Weg zum Glück.

Seelisch-spirituell brauchen wir vor allem “Weisheit”. Auch das war allgemeiner Konsens. Wir müssen Unwissenheit, falsche Vorstellungen, leidvolle Gedanken, zügellose Affekte und Ängste überwinden und uns von negativen Prägungen befreien, seien sie pränataler, frühkindlicher, gesellschaftlicher oder sonstiger Natur. Wir müssen die „Masken des Egos durchschneiden” und zu unserem „Selbst” vorstoßen, zum Kern unserer Persönlichkeit, zu unseren eigentlichen Bedürfnissen, zu unserer Mitte."

Weblink:

Was ist ein gutes Leben? - https://ethik-heute.org

Johann Gottlieb Fichte und die Philosophie der Freiheit

Johann Gottlieb Fichte


Als Johann Gottlieb Fichte im Jahr 1794 den Ruf nach Jena erhielt, war das Pathos, mit dem auch die Studenten die Revolution in Frankreich begrüßt hatten, längst verflogen. Fichte wollte den Enthusiusmus von Neuem entfachen und die Revolution an die Universität zurückholen und eine geistige Revolution durch eine Philosophie der Freiheit herbeiführen.

Die von der Französischen Revolution sich verbreitende Freiheit ließ Fichte Partei für die Nation Frankreich nehmen, kam die äußere Freiheit doch Fichtes innerer, geistiger Freiheit entgegen. In Vorlesungen und Seminaren wurde über die Revolution und über die Freiheit des Menschen debattiert, doch Fichte war ein Mann der Tat, der über die Theorie hinausführen wollte.

Die Freiheit galt es nicht nur auf dem Katheder, sondern auch ganz praktisch zu verteidigen und in die Tat umzusetzen.

So wie die französische Nation den Menschen von den äußeren Ketten losgerissen hat, sollte nun seine Philosophie ihn von den Dingen an sich losreißen, dem Dogmatismsus und ihn zu einem selbständigen Wesen machen. Sein System soll das erste System der Freiheit sein.

Seine Parteinahme für die Französische Revolution und seine unbestechliche Haltung im sogenannten »Atheismusstreit« kosteten den Professor seinen Lehrstuhl in Jena.

Weblinks:

Johann-Gottlieb-Fichte-Gesellschaft - Fichte-Gesellschaft - www.fichte-gesellschaft.de

Fichte-Gesellschaft - fichte-gesellschaft.userweb.mwn.de

Johann-Gottlieb-Fichte-Stiftung - www.fichte-stiftung.de
Frühromantik - Wikipedia.org

Fichte Biografien:

Johann Gottlieb Fichte: Ein deutscher Philosoph
Johann Gottlieb Fichte: Ein deutscher Philosoph
von Manfred Kühn

Johann Gottlieb Fichte: Eine Biographie
Johann Gottlieb Fichte: Eine Biographie
von Wilhelm G. Jacobs

Samstag, 6. Januar 2024

Kant und seine Ethik


Auf der Suche nach dem gelingenden Leben, dem rechten Handeln lehnt er sich an die Aspekte einer Tugendlehre nach Aristoteles an, hält diese als solche für durchaus gut und wünschenswert, aber die einzelnen Aspekte können auch schädlich und nicht zielführend sein, wenn der Wille nicht gut ist.

Kants Moralphilosophie gründet in der Autonomie des Menschen, in seiner Fähigkeit, sich selbst das moralische Gesetz zu geben, dem er sich unterwirft.

Kant führt in seine Ethik eine strenge moralische Pflicht ein, nämlich die, sich um die Not und das Leiden anderer zu kümmern und den Hilfsbedürftigen nicht den Rücken zuzuwenden.

Die Achtung dieser moralischen Pflicht und das Handeln danach, erhebt den Menschen. Sie eröffnet die Möglichkeit, unseren Zweck - die Glückseligkeit im Sinne von Epikur und Aristoteles - zu erfüllen, die Persönlichkeit in uns vollständig zu verwirklichen.


Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass der kantische Begriff der Pflicht eine Art Errungenschaft und Erhebung des Menschen beinhaltet. (Kritik der praktischen Vernunft AA 115)

Was macht es so schwer, sich ethisch zu verhalten und der moralischen Pflicht nachzukommen? Ich verhalte mich moralisch, solange es keinen Einfluss auf mein Glück oder meine Vorstellung von Glück hat, solange die Moral mir keine unangenehmen Dinge, negative Dinge abverlangt, die unvereinbar mit meinem Glück und meinen Wünschen sind. Das ist das Dilemma.

Der Mensch ist nicht bereit, sich bedingungslos, an dem Guten zu orientieren. Die meisten Menschen verhalten sich moralisch, da es für sie vorteilhaft ist. Sobald dieses Gleichgewicht gestört ist, zeigen sich die Unterschiede im menschlichen Verhalten. Lügen, um sich Vorteile zu verschaffen, ist ein Beispiel. Vertrauen ist ein hohes Gut für das menschliche Zusammenleben.

Nach Kant muss man moralisch sein wollen, d.h. moralisch handeln wollen, indem man die Achtung vor dem Gesetz aus Überzeugung zur Maxime erhebt, und nicht nur in Übereinstimmung mit dem Gesetz handelt, um der negativen Folgen, wie z.B. der juristischen Strafe zu entgehen.


Literatur:

Kritik der praktischen Vernunft
Kritik der praktischen Vernunft

Kritik der praktischen Vernunft
Kritik der praktischen Vernunft

Kritik der praktischen Vernunft
Kritik der praktischen Vernunft

Bedeutung von Kants Lehre für das Individiuum.

Immanuel Kant


Bedeutung von Kants Lehre für das Individiuum. Kant wertet das Individuum auf, indem es ihm die Entwicklung von Maximen und die Prüfung aufbürdet und zutraut, ob diese Maxime Allgemeingültigkeit biete und ertrage. Das geht nur in Autonomie, in Freiheit. Die Erfüllung dieser Aufgabe und die Befolgung der Resultate ist der Zweck des Individuums. Niemand darf das Individuum daran hindern, weshalb der Mensch, sagt Kant, nie nur als Mittel benutzt werden dürfe. En passant wird Kant so zum Begründer der Menschenrechte avant la lettre. Abgehalten wird der Mensch nicht nur von Dritten, die ihn nur als Mittel benutzen wollen, sondern auch von den Neigungen und Lüsten. Das alles führt zur Heteronomie, der Fremdleitung und Fremdbestimmung, wie wir heute vielleicht sagen können. Darum ist das das eminenteste Schimpfwort im kant'schen System.

Wie man zu einem Imperativ kommt, ist die eine Sache, was er impliziert und verlangt, das ist die andere. Kant verlangt nämlich, dass man sich dem selbstgezimmerten Imperativ auch unterwirft. Lust und Neigungen sind die natürlichen Feinde dieser Unterwerfung, sie sind deshalb böse und sie werden mit dem grössten kant'schen Schimpfwort belegt, der Heteronomie. Was aber ist zu gewinnen, wenn man sich dem Imperativ, auch das moralische Gesetz genannt, unterwirft? Man gewinnt Selbstachtung und Selbstgenügsamkeit und man schafft die Voraussetzung zur Glückseligkeit. Per aspera ad astra war schon immer der Leitsatz der Manichäer und der Klöster.

Literatur:

Kritik der praktischen Vernunft
Kritik der praktischen Vernunft

Voltaire und der Kampf für die Freiheit (E)

Voltaire

Voltaire und der Kampf für die Freiheit

»Es ist gefährlich Recht zu haben, wenn die Regierung falsch liegt.«

Voltaire

Bereits Voltaire wußte, daß es gefährlich ist, Recht zu haben, wenn die Regierung falsch liegt. -

Nur ein Whistleblow von einiger Brisanz und schon lupft der Jakobiner die Mütze! - Whistleblower leben tatsächlich noch immer - was die staatliche Verfolgung ihrer auklärerischen Aktionen angebelangt - um es mit den Worten von Schopenhauer zu sagen - in der »Schlechtesten aller Welten«.

»Es gibt keine Freiheit ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf.«

Voltaire

Voltaire wußte auch, daß es keine Freiheit ohne Mut und keine Tugend ohne Kampf gibt - notwendige Tugenden im Kampf für die Freiheit und gegen staatliche Unterdrückung, Willkür und Vertuschung von Verbrechen..

Philosophie ist ein Fenster in die Welt (E)


Philosophie
ist ein Fenster in die Welt. Die gesellschaftliche Bedeutung der Philosophie

Aufgabe der Philosophie ist es, Antworten auf die wichtgigen Fragen des Lebens und der Zeit zu finden.

Die Philosophie kann wichtige Beiträge und Anregungen zu Erschaffung einer besseren Welt liefern.

Für Schopenhauer war der Wille das Wesen der Welt.


Denken ist das Selbstgespräch der Seele

"Das Denken ist
das Selbstgespräch
der Seele."

Platon

Das Denken ist der Wegweiser von der Seele..

»Wege zu sich selbst« von Marc Aurel


Marc Aurel


Marc Aurel war ein bedeutender römischer Kaiser und Philosoph. Er war der einzige Philosoph auf dem Thron, der als römischer Kaiser ein Weltreich regierte. Die Zeitumstände jedoch sprachen gegen einen Philosophen als Kaiser, er regierte in Zeiten von Kriegen, Mißernten und Hungersnöten.

Seine philosophischen Betrachtungen sind hergeleitet aus den Ideen der Stoa (ca. 300 v. Chr.), diese dann - von Seneca und Epiktet beeinflusst - prägten sein Gedankengut im Sinne Platons Dualismus von Herrscher und Philosoph in einem zu sein. Marc Aurel war ein Anhänger der Lehren der Stoa und gilt als bedeutender Vertreter des Spät-Stoizismus. Er bekannte sich zu den Lehren der Stoa und begenete allen Widerwärtigkeiten auch mit stoischer Gelassenheit und Weisheit.


Marc Aurel wwr ein Meister der Selbsterkenntis.

Von zeitlos klassischem Rang ist die Besinnung auf das richtige Handeln und das gute Leben, die der römische Kaiser Marc Aurel (121-180 n.Chr.) in seinen nahezu zweitausend Jahre alten Aufzeichnungen, den 'Selbstgesprächen', festgehalten hat. Sie dokumentieren die ständigen Selbstermahnungen des Herrschers, seine Bemühung, das Leben verantwortungsvoll und im Bewußtsein der conditio humana zu gestalten, und sein Mißtrauen gegenüber sich selbst, ob er den eigenen Grundsätzen auch genügt.

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Diese Grundsätze fußen auf der Überlieferung antiker Philosophie, zugleich sind sie voraussetzungslos
zugänglich, weil sie die Grundfragen menschlicher Existenz erörtern. Sie sprechen eine Sprache der Suche, die ohne spekulative Ambition oder persönliche Ruhmsucht unternommen wird. Diese Suche wird seit Jahrhunderten als Zeugnis von Weisheit und als Wegweiser für ein gutes Leben geschätzt.

Die Selbstbetrachtungen des römischen Kaisers Marc Aurel sind die letzte bedeutende Hinterlassenschaft aus der philosophischen Schule der jüngeren Stoa. Sie werden zur Weltliteratur gezählt. Entstanden sind sie am Ende von Mark Aurels Herrschaft in Feldlagern an der Nordgrenze des Römischen Reiches.


Literatur:

Wege zu sich selbst
Wege zu sich selbst
von Marc Aurel

Dienstag, 2. Januar 2024

Marc Aurel Kaiser und Philosoph


Marc Aurel

Marc Aurel war ein bedeutender römischer Kaiser und Philosoph. Er war der einzige Philosoph auf dem Thron, der als römischer Kaiser ein Weltreich regierte. Die Zeitumstände jedoch sprachen gegen einen Philosophen als Kaiser, er regierte in Zeiten von Kriegen, Mißernten und Hungersnöten.




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Literatur:

Selbstbetrachtungen
Selbstbetrachtungen
von Marc Aurel


Weblinks:

Marc Aurel-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Marc Aurel-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de


Marc Aurel Kaiser und Philosoph - YouTube

Marc Aurel Kaiser und Philosoph - Youtube

Philosophie am Montag: Marc Aurel "Selbstbetrachtungen" - Youtube