Samstag, 22. Juni 2024

Habermas und die Ethik aus dem Diskurs

Jürgen Habermas

Habermas fordert eine Ethik, die sich aus dem Diskurs ergibt.

Ausgehend von seinen Überlegungen zur Universalpragmatik entwirft Habermas ab Beginn der 1980er Jahre im Dialog mit Karl-Otto Apel seine eigene Variante einer Diskursethik. Habermas stellt sie explizit in die Tradition der Kantischen Ethik, die er jedoch gleichzeitig mit kommunikationstheoretischen Mitteln neu formulieren und ihre metaphysischen Elemente „detranszendentalisieren“ will.

Er stellt die Frage, wie aus dem Diskurs heraus, Demokratie und Rechtsstaat geformt werden können,

Nietzsches Ästhetik


Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche hat sich wie zahlreiche andere Philosophen mit der Frage „Was ist schön?“, auseinandergesetzt.
F. Nietzsche suchte die Antwort auf diese Frage jedoch nicht im Gegenstand der Wahrnehmung, sondern bei dem Menschen selbst, dem Schönheit empfinden Subjekt. Nach Nietzsche ist das Schöne nichts anderes als die Spiegelung menschlicher Lebenskraft, die durch sein Gefühl der Macht, sein Wille zur Macht, sein Mut und sein Stolz geprägt sei. Diese Eigenschaften fallen mit dem Hässlichen und steigen mit dem Schönen.

Doch was ist nun „schön“ und „hässlich“? Für den Menschen ist „das Schöne an sich“ nicht einmal ein Begriff, sondern nur ein Wort. Erst durch den Menschen selbst gewinne es an Bedeutung. Er selbst ist deren Maß der Vollkommenheit, deren unterster Instinkt der Selbsterhaltungstrieb ist, und besitzt die Fähigkeit sich in allen Dingen zu spiegeln. All das, was ihm sein Bild zurückwirft, halte er (der Mensch) für schön. [Diese Spiegelung bildet für Nietzsche die Grundlage der aisthesis als Wahrnehmung und darauf basierend auch die Ästhetik als „Die Lehre vom Schönen“. Die Dinge, die diese Reflexion am meisten leisten, gelten dem Menschen als schön.] Demnach bezeichnet Nietzsche das Urteil „schön“ als eine „Gattungs-Eitelkeit“. Er achte also sehr stark auf sich selbst und erscheint uns ein wenig selbstverliebt. Mit der Frage: „Ist wirklich damit die Welt verschönt, dass gerade der Mensch sie für schön hält?“, stellt Nietzsche die Aufforderung an den Menschen auf, sich selbst und von allen Konventionen zu befreien. Er gibt nämlich das Modell des Schönen ab!

Für Nietzsche ruht die Ästhetik auf einer Naivität, die zwei Wahrheiten umschließt. Die erste besagt: „Nichts ist schön, nur der Mensch ist schön.“ Die zweite besagt: „Nichts ist hässlicher als der entartende Mensch.“ Als entartenden Menschen bezeichnet er den Menschen, der die Symptome der „Degenereszenz“ aufweist, das Urteil „hässlich“. Somit kommen wir zu der obigen Frage: „Was ist hässlich?“. Alles was den Menschen schwächt, bezeichnet Nietzsche als „hässlich“. Dies sei für ihn zum Beispiel die Erinnerung an Verfall, Gefahr, Ohnmacht und jedes Anzeichen von Erschöpfung, von Schwere, von Alter, von Müdigkeit, jede Art von Unfreiheit, als Krampf und als Lähmung. Diese Symptome wecken in uns den Hass. Und das, was der Mensch hasse, ist „der Niedergang seines Typus“! Ein Hass, der mit Schauder, Vorsicht, Tiefe und Fernblick gefüllt ist. „Der tiefste Hass“, den es nach Nietzsche gibt.

Anmerkung Hr. Heim: Aus der Frage, was das Schöne ist, ergibt sich auch unmittelbar die Frage, wie man mit dem Schönen umgeht. Soll man alte Menschen, behinderte Menschen, hässliche Menschen, alles andere Hässliche zerstören oder verhüllen? Die Ästhetik stellt also auch die Frage nach der Ethik!

Weblink:

http://muck-rakers.blogspot.com/2010/08/q-34-nietzsche-der-mensch-allein-hat.html
Nietzsche: Der Mensch allein hat die Welt mit 'einer sehr menschlich-allzumenschlichen' Schönheit beschenkt!

Platons Höhlengleichnis im Licht der Erkenntnis




Platons Höhlengleichnis beschreibt den Aufstieg aus der Schattenwelt zur mühsamen schrittweisen Erkenntnis, die über die Sinneswahrnehmungen hinausgeht, zur Beschreibung der Objekte in Raum und Zeit, zu wissenschaftlichen Theorienbildung über Sinn und Zweck der Objekte gelangt und schließlich der absoluten Wahrheit, des Eidos, der Wesenheit der Dinge und der Einheit ansichtig wird. Und es geht um den Abstieg und die Ungläubigkeit der Höhlenbewohner, die allein ihren Sinneswahrnehmungen vertrauen und am Wesen der Dinge nicht interessiert sind.

Dienstag, 18. Juni 2024

Jürgen Habermas 95. Geburtstag

Jürgen Habermas

Jürgen Habermas wurde am 18. Juni 1929 in Düsseldorf geboren und feiert seinen 90. Geburtstag. Habermas, theoriebewährt, systembildend und diskursgestählt, gilt als Vertreter der »Kritischen Theorie«, eine von Hegel, Marx und Freud inspirierte Gesellschaftstheorie, deren Vertreter auch unter dem Begriff »Frankfurter Schule« zusammengefasst werden. Er war ein Schüler von Horkheimer und Adorno, dessen Wirken ausschließlich in die Nachkriegsperiode fällt. Er verknüpft so unterschiedliche philosophische Positionen wie den Marxismus und den amerikanischen Pragmatismus zu einem Theoriegebäude, das weltweit diskutiert wird.

Von 1949 bis 1954 studierte er in Göttingen, Zürich und Bonn die Fächer Philosophie, Geschichte, Psychologie, Deutsche Literatur und Ökonomie. Er lehrte unter anderem an den Universitäten Heidelberg und Frankfurt am Main sowie der University of California in Berkeley und war Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg.

Ein Stipendium brachte Habermas 1956 nach Frankfurt ans Institut für Sozialforschung. In der Zeit als Forschungsassistent bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno machte er sich mit den (zum Teil unter Verschluss gehaltenen) Schriften seiner beiden Direktoren und anderer Vertreter der Kritischen Theorie aus der Vorkriegszeit vertraut. Im Jahr 1964 wurde Habermas auf Horkheimers Lehrstuhl für Philosophie und Soziologie an der Universität Frankfurt berufen.

»Wo die utopischen Oasen austrocknen, breitet sich eine Wüste von Banalität und Ratlosigkeit aus.«
Jürgen Habermas

Er erlebte noch den Nationalsozialismus, befreite die "Dialektik der Aufklärung" von ihrer resignativen Perspektive und wurde zum Projektleiter der Moderne. Habermas verknüpft so unterschiedliche philosophische Positionen wie den Marxismus und den amerikanischen Pragmatismus zu einem Theoriegebäude, das weltweit diskutiert wird. Habermas legt großen Wert auf den Nachweis, in seiner Synthese von Erkenntnis- und Gesellschaftstheorie die nachgerade zwangsläufige Konsequenz aus all dem gezogen zu haben, womit die „wissenschaftliche Tradition“ von Plato bis Kant, von Schelling bis Peirce und von Gadamer bis zum Materialismus von Marx sich – letztlich erfolglos – herumgeschlagen hat. In der philosophischen Fachwelt wurde er bekannt durch Arbeiten zur Sozialphilosophie mit diskurs-, handlungs- und rationalitätstheoretischen Beiträgen, mit denen er die Kritische Theorie auf einer neuen Basis weiterführte.

Nach der dekonstruktiven Kritik der "alten" Frankfurter trat Habermas an, um trotz ihrer destruktiven Dialektik eine Basis für das Aufklärungsprojekt zu finden, es nach seinem Scheitern wiederherzustellen - eine Trümmerfrau der deutschen Philosophie gewissermaßen. Er fordert eine Ethik, die sich aus dem Diskurs ergibt.

Ausgehend von seinen Überlegungen zur Universalpragmatik entwirft Habermas ab Beginn der 1980er Jahre im Dialog mit Karl-Otto Apel seine eigene Variante einer Diskursethik. Habermas stellt sie explizit in die Tradition der Kantischen Ethik, die er jedoch gleichzeitig mit kommunikationstheoretischen Mitteln neu formulieren und ihre metaphysischen Elemente „detranszendentalisieren“ will.

Habermas ist der herausragende Denker des Nachkriegsdeutschland. Bezugspunkt seines Denkens sind nicht Länder oder Regionen, sondern die Verfassung. Habermas ist ein Verfassungspatriot. Nach dem Mauerfall von 1989 widmete sich Habermas verstärkt rechts- und staatsphilosophischen Themen. Im Jahre 1992 erschien sein Werk »Faktizität und Geltung«, das nach seiner »Theorie des kommunikativen Handelns« als sein wichtigstes Werk gilt. Es stellt „die erste ausgearbeitete Rechtsphilosophie aus dem Umkreis der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule“ dar. Er stellt die Frage, wie aus dem Diskurs heraus, Demokratie und Rechtsstaat geformt werden können.

Während Habermas die europäische Integration anfangs als eine primär ökonomische Veranstaltung zur Liberalisierung des Handels verstand, zeigte er sich im Laufe der 1980er Jahre als ein überzeugter Europäer und begleitete die Entwicklung in der Europäischen Union mit politisch engagierten Stellungnahmen, deren wichtigste und neueste in seiner jüngsten Publikation »Zur Verfassung Europas« (2011) zusammengefasst sind. Darin begreift er die EU als ein „höherstufiges politisches Gemeinwesen“, als einen „entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer politisch verfassten Weltgesellschaft“. Habermas engagiert sich immer wieder für einen gemeinsamen europäischen Weg.

Jürgen Habermas erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden und Preise, darunter den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2001) und den Kyoto-Preis (2004).

Weblinks:

Das Lebenswerk des Jürgen Habermas - Wissenschaftskritik - www.wissenschaftskritik.de

Jürgen Habermas - www.famousphilosophers.org


Literatur:

Jürgen Habermas: Eine Biographie
Jürgen Habermas: Eine Biographie
von Stefan Müller-Doohm

Samstag, 15. Juni 2024

Alle Menschen sind Philosophen (E)

Alle Menschen sind Philosophen. - Diesem Satz stimme ich auch für mich zu. Philosophie wird auch von sehr vielen Literaten in ihren Schriften ausgeführt. Auch diese begeistern mich noch heute.

Philosophie sollte sich auch mit unserem Alltag beschäftigen. Philosophie gab es schon vor Christi - Geburt. Es gab einen Zenon von Kition( 333-262 v. Chr. ). Auf Zenon von Kition beriefen sich die Stoiker. Diese glaubten, dass die Affekte und Leidenschaften den Menschen daran hindern glücklich zu sein. Leidenschaften beirren die "Vernunft" und lassen die Dinge im falschen Licht sehen. Stoiker unterscheiden vier Gattungen von Affekten: Lust, Unlust, Begierde, und Furcht.

Ich denke, sie sind auch nicht weit weg, von unserer augenblicklichen Wirklichkeit.

Samstag, 1. Juni 2024

Wie viel Wahrheit erträgt, wie viel Wahrheit wagt ein Geist?

Dieser Satz war der Wertmesser von Nietzsche. Dieses Buch ist sein letztes Werk und gibt kurz einen Abriß über seine Lebensprägung und sein Leben und er gibt Erklärungen zu allen seinen großen Werken ab. Für ihn war Philosophie ein freiwilliges Leben im Eis und Hochgebirge - das Aufsuchen alles Fremden und Fragwürdigen im Dasein.

Durch das umstellen der Perspektiven gelangte er zu einer Umwertung der Werte. Seine Humanität war für ihn eine ständige Selbstüberwindung. Wie im Zarathustra geht es auch um den "Rückzug" um die Einsamkeit und die Reinheit, für ihn ist allein die "Luft der Höhe" eine starke Luft.