Samstag, 8. April 2017

»Abenteuer Freiheit« von Carlo Strenger

Abenteuer Freiheit
Abenteuer Freiheit

»Abenteuer Freiheit« heisst das neue Werk des schweizer Philosoph Carlo Strenger. Strenger ist Psychologe und sein kleines Buch ist eine Verteidigung des liberalen Charakters, auch aus dem Geist der Psychoanalyse, die weiß, dass ungebrochenes Glück in Natur und Gesellschaft nicht vorgesehen sind.

Die Freiheit ist Abenteuer und dieses Abenteuer bestehe darin, das jeder von uns die Möglichkeit, das Recht, aber auch die Pflicht habe, sein Leben bewusst zu gestalten. Jeder müsse für seine Werte und Entscheidungen Verantwortung übernehmen. Und jedem müsse bewusst sein, dass die Freiheit "Unbeschütztheit" und ein gewisses Risiko mit sich bringe.

Strenger sieht im Mentalitätsbestand der westlichen Gesellschaften mehrere, gravierende Probleme. Nach sieben Jahrzehnten fast ununterbrochenem Frieden und ständig steigendem Wohlstand, zumindest in Europa und den USA, gebe es nun drei Generationen, die nie für Freiheit kämpfen mussten. Diese nähmen die Freiheit als selbstverständlich, sagte Strenger.

Die Idee der Freiheit müsse man aber immer wieder durchdenken. Die liberale politische Ordnung sei sehr fragil und müsse gepflegt, gehegt und verteidigt werden. Doch diese Erkenntnis sei unpopulär geworden: Es solle alles so bequem wie möglich sein: wir betrachten die Welt als Spielwiese für (versicherte) Abenteuerreisen, nehmen unseren Zustand als wohlgenährtes, abgesichertes Volk ohne Kampfabsichten und mit maximaler Freiheit als gegeben und natürlich hin.

Die westliche Kultur verdrängt nach Ansicht des Philosophen zudem, dass das menschliche Leben im Grundsatz eine tragische Struktur hat. Alle meinten, ein Recht auf Glück zu haben - und machten dann die Gesellschaft oder die Eltern verantwortlich, wenn es sich nicht einstelle.

Idealerweise ist das Abenteuer der Freiheit - das in der westlichen Kultur sich ganz graduell über zweieinhalb Jahrtausende entwickelt hat und das wir politisch innerhalb der letzten 400 Jahre in einem schmerzhaften Weg zu verteidigen, aufzubauen und zu verteidigen versuchten - besteht dieses Abenteuer darin, dass jeder von uns die Möglichkeit, das Recht, aber auch die Pflicht hat, dass wir unser Leben bewusst gestalten, dass wir für unsere Grundwerte und für unsere Entscheidungen Verantwortung übernehmen und uns auch ständig dessen bewusst sind, dass diese Freiheit natürlich auch eine gewisse Unbeschütztheit und ein gewisses Risiko mit sich bringt. Keiner von uns darf, kann damit rechnen, dass wir mit unserer Freiheit am Schluss das erreichen werden, was wir gern möchten. Aber unsere Verantwortung bleibt, das zu versuchen, und das ist nun wirklich ein Abenteuer.

Dass wir die Freiheit als selbstverständlich hinnehmen, mit den Risiken nicht leben wollen und vor allem davon überzeugt sind, dass wir eigentlich alle das Grundrecht dazu haben, glücklich zu sein und uns dann sozusagen beim Hersteller beklagen, wenn dieses Glück nicht eintrifft, Hersteller in Anführungszeichen. Man geht dann an in Anführungszeichen die Gesellschaft, die was falsch gemacht hat, oder, natürlich das Hauptopfer dieser Anklagen, unsere Eltern, die immer was falsch gemacht haben. Deswegen seien wir jetzt nicht so glücklich, wie wir das glauben, als Recht zu haben.

Literatur:

Abenteuer Freiheit
Abenteuer Freiheit
von Carlo Strenger

Samstag, 1. April 2017

David Humes Skeptizismus

David Hume

David Hume war einer der Mitbegründer der schottischen Aufklärung. Er erfand den modernen Liberalismus in seiner konservativen Ausprägung als Programm zur Vermehrung des Wohlstands und zur Zerschlagung des religiösen und säkularen Aberglaubens.

Sein Gegenspieler war der französisch-schweizerische Philosoph Jean-Jacques Rousseau, ein Kulturpessimist, der an die Kraft einer vernunftbegabten Elite glaubte, der er mehr zutraute als dem gewöhnlichen Volk. An den beiden lassen sich noch immer die wichtigen Strömungen des europäischen Denkens bis in seine Abgründe hinein verfolgen.

Predigern und Missionaren misstraute er, er setzte stattdessen auf die Erkenntnisse der Erfahrungswissenschaft. Rousseau dagegen war der ideologische Vorbote der Französischen Revolution, welche die Welt auf dem Reissbrett neu erfinden wollte. Humes wichtigste Erkenntnis: Unternehmerische Tätigkeiten fördern das moralische Bewusstsein, indem sie, wie es der Hume-Forscher Gerhard Streminger ausdrückte, »ein allgemein kontaktreiches Klima schaffen, in dem moralische Empfindungen sich entwickeln«.


Der Schotte David Hume war auch der Begründer eines gesunden Skeptiszismus, die Grundlage einer kritischen und hinterfragenden Philosophie. Er verband dabei äußersten Skeptizismus und Pragmatismus zu einer nüchternen, aber menschenfreundlichen Philosophie. Einen Weg aber, aus ihr heraus die Religion positiv zu werten, sah er nicht. Seine Skepsis war das, was bei René Descartes der Zweifel war.

Er ging schlicht davon aus, dass der durchschnittliche Mensch ein durchschnittlich guter Mensch ist und dass der unebene Boden der Tatsachen, beschritten mit dem Bedacht des gesunden Menschenverstandes, immer noch den besten Grund für ein leidliches Zusammenleben der Menschen darstellt. Alle metaphysische Spekulation aber gefährdet nach ihm das labile Gleichgewicht von Mensch und Gesellschaft.

Mit Hume hielt die empirische Forschung Einzug in die Wissenschaften. Hume setze auf die empirische Beobachtung der Welt. Er fixierte sich nicht auf ein eigentliches, letztes Wesen des Geistes oder Natur, sondern versuchte sich ein Bild der Dinge zu machen, wie sie tatsächlich als Eindrücke und Vorstelungen perzipiert werden. Auch die menschlichen Kräfte und Fähigkeiten, die er in den Mittelpunkt des Philosophierens rückt, wollte er also aus einen sorgfältigen Beobachtung des Lebens gewinnen, und sie so nehmen, wei sie im gewöhnlichen Lauf der Welt, in dem Benehmen der Menschen in Gesellschaft sich darbieten.

Wo Erfahrungen dieser Art mit Verständnis gesammelt und mit einander verglichen werden, da kann man hoffen, auf sie eine Wissenschaft zu gründen, die an Sicherheit den Resultaten anderweitiger menschlicher Fosrschung nicht nachsteht, sie zugleich an Nutzen aber weit übertrifft.

Das war sein letztes Wort. Sein Wahlspruch war immer gewesen: "Bleib nüchtern und vergiss nicht, skeptisch zu sein." Er starb friedlich und gefasst, ohne geistlichen Beistand, in seinem Haus in Edinburgh, im August des Jahres 1776. Er bleibt in Erinnerung als einer der Philosophen, die dem freien Denken in Europa Bahn geschaffen haben, die das Christentum und ihre Theologie durch - nun ja - ein Fegefeuer getrieben haben, auf das viele Christen heute stolz sind.

Humes Empirismus macht Sinn für den naturwissenschaftlichen Bereich; aber seine skeptische Haltung allem unerklärlichen, Numinosen gegenüber geht entschieden zu weit: da ist er ein schlechter Menschenkenner!

Literatur:

David Hume: Der Philosoph und sein Zeitalter
David Hume: Der Philosoph und sein Zeitalter
von Gerhard Streminger




Blog-Artikel:

David Hume 300 Geburtstag - Philosophenwelt-Blog

Abhandlung über die Methode, richtig zu denken und Wahrheit in den Wissenschaften zu suchen« von René Descartes

Descartes Philosophie markiert den Beginn der Neuzeit

Weblink:

David Humes Wunderanalyse - Gesellschaft für kritische Philosophie

Samstag, 25. März 2017

Epikur - der Philosoph der maximalen Lust

 Büste des griechischen Philosophen Epikur (341-270 v.Ch.) zeigt.

Der antike griechische Philosoph Epikur hat die Lust zur obersten Richtschnur des Lebens erklärt. Seitdem berufen sich viele Menschen auf ihn, wenn sie hemmungslos ein Leben in Lust und Genuss führen.

Zahlreiche Denker, Dichter und Intellektuelle haben ihn immer wieder als Kronzeugen angeführt, wenn sie ihr lustbetontes Leben rechtfertigen wollten. Epikur wurde über die Jahrtausende zum Philosoph der Lüste und des Vergnügens.



Der Philosoph Epikur und sein Schüler Lukrez bildeteten eine Philosophenschule, der Anhänger heftig angefeindet wurden: Sie seien Atheisten und allein an leiblichen Genüssen interessiert. Epikureismus ist die Erlösungs-Lehre des Heidenthums. Epikur war ein typischer décadent.

Epikur ist einer der am meisten missverstandenen Denker. Im Grunde dachte er Platon weiter und versuchte herauszufinden, was wir zu einem gelungenen Leben brauchen.

War er Schlemmer und Lüstling? Oder Freund und Asket? Kaum ein Philosoph wurde wohl so verkannt, obwohl seine Lehre deutliche Worte spricht. Im Trend von Konsumkritik und Religionsabkehr könnte ein Comeback anstehen.

Weblink:

Epikur - Der Philosoph der maximalen Lust - www.br.de


Marx-Statue in Trier zum 200. Geburtstag von Karl Marx

Marx-Statue in Trier

Karl Marx grüßt überlebensgroß!

Karl Marx feiert 2018 seinen 200. Geburtstag. Anlass genug für die chinesische Regierung, der Geburtsstadt Karl Marx‘ ein Geschenk zu überreichen. Ein ähnliches Geschenk erhielt auch Wuppertal im Jahr 2014, die die Geburtsstadt Friedrich Engels.

Die Stadt Trier wird zum 200. Geburtstag von Karl Marx im kommenden Jahr eine große Marx-Statue aus China aufstellen. Zum Geburtstag des Philosophen am 5. Mai 2018 soll eine bronzene Statue aufgestellt werden.

Dabei handelt sich um ein Geschenk der Volksrepublik China. Das geplante Denkmal ist eine Huldigung der Chinesen vor dem großen Denker. Die Statue zeigt Karl Marx im Gehrock des 19. Jahrhunderts, der mit einem Buch unter dem Arm in forschem Schritt nach vorne schreitet. Viele Trierer halten den XXL-Marx für zu groß und zu imposant.

Welche Größe ist dem Denker angemessen? Hat die Größe etwas mit der vermuteten Denkleistung von Marx zu tun? Die cleveren Chinesen haben die Frage nach der Größe ganz pragmatisch gelöst: Sie haben die Höhe der Statue nach der Höhe des Dachfirstes des Nachbarhauses bemessen.

Nach dem bisherigen Entwurf des chinesischen Künstlers Wu Weishan soll die geplante Marx-Statue inklusive Podest 6,30 Meter hoch werden und in der Nähe der Porta Nigra auf einem Platz stehen. Die Statue ist so hoch, weil der chinesische Künstler Wu Weishan die Idee hatte, dass der Kopf der Statue und das Dach des nahegelegenen ehemaligen Marx-Wohnhauses in der Simeonstraße auf einer Höhe liegen sollen.

Was würde wohl Karl Marx über seine Statue sagen?

Montag, 13. März 2017

Philosoph Jan Patočka vor 40 Jahren gestorben

Jan Patočka

Der Philosoph Jan Patočka starb am 13. März 1977 in Prag an den Folgen der zermürbenden Verhöre durch die kommunistische Staatssicherheit. Patočka verstarb bereits wenige Wochen nach der Veröffentlichung des Gründungsaufrufs der Charta vom 1. Januar 1977, und zwar an den Folgen der zermürbenden Verhöre durch die kommunistische Staatssicherheit. Sein letzter Text »Was können wir von der Charta erwarten?« stammt vom 8. März, wenige Tage vor seinem Tod geschrieben.

Jan Patočka gehörte zu den Symbolfiguren der Oppositionsbewegung Charta 77 und war ihr erster Sprecher. Er gehörte zu den ersten Unterzeichnern der Charta 77.

Seine Positionen und Texte haben nicht nur die damalige Opposition und ihren Zugang zum kommunistischen Regime geprägt. Der Einfluss Patočkas und insbesondere sein Politikverständnis wirkten sich noch bis nach der politischen Wende des Jahres 1989 aus. Viele Angehörige der ersten Politikergeneration der Nach-Wende-Zeit, die aus dem Umfeld der einstigen Oppositionsbewegung kamen, waren von den Ideen Patočkas inspiriert. Allen voran natürlich der Dramatiker und spätere Präsident Václav Havel.

Das philosophische Werk Patočkas stand unter dem Einfluss von Husserls Phänomenologie. Seine zweite große Inspirationsquelle war Martin Heidegger, Husserls großer Schüler.

Den Menschen betrachtete Patočka stets nicht nur als Individuum, sondern sah auch dessen Zugehörigkeit zu einem größeren Ganzen – Europa oder gar die gesamte Menschheit. Von seinem Umfeld verlangte er stets in diesen – heute würde man sagen – globalen Dimensionen zu denken.

Dazu gehörte auch der Anspruch, stets der Stimme des eigenen Gewissens zu folgen und Entscheidungen zu treffen, die – wenn sie auch nicht gesellschaftlich opportun erscheinen – aus moralischer Sicht richtig sind. Mit dieser Haltung musste Patočka auch zwangsläufig in einen Konflikt mit dem kommunistischen Regime geraten.

Jan Patočka wurde am 1. Juni 1907 in Turnov geboren. Er war einer der vier Söhne des klassischen Philologen und Pädagogen Josef Patočka.


Weblink:

Philosoph Jan Patočka: intellektueller Kopf und Symbolfigur der Charta 77 - Radio Prag - www.radio.cz

Samstag, 11. März 2017

Hannah Arendt und die Pflicht zum Ungehorsam

Hannah Arendt

Hannah Arendt ist eine der einflussreichsten politischen Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit dem Totalitarismus hat sie eine ideolgieübergreifende Gesellschaftskritik totalitärer Systeme entwickelt. Der Einfluß ihres Werkes ist bis heute ungebrochen. Doch was sagt ihr Werk jungen Leuten von heute, einer Generation, die sich jenseits nationaler oder kontinentaler Beschränkungen bewegt, und die Partei ergreift für ein "Denken ohne Geländer" (Hannah Arendt) der Systeme, Ideologien und Wunschvorstellungen?

In jüngster Zeit hat Hannah Arendts Werk eine neue Aktualität erhalten. Ihr Buch „Über die Revolution“ nimmt dabei eine zentrale Bedeutung bei der politischen Debatte von Oppositionellen in den Ländern des Arabischen Frühlings ein; ihr Essay „Macht und Gewalt“ hilft bei der Betrachtung der Unrechtsregimes unserer Tage und ihr „Bericht von der Banalität des Bösen“, der vermutlich zu den meistzitierten Versuchen zählt, die Wurzeln und Abgründe des nationalsozialistischen Regimes in der Person von Adolf Eichmann zu erfassen, verweist auf unsere modernen Gesellschaften. Der Film spielt auf zwei Ebenen.

Hannah Arendt war eine deutsche Jüdin, die sich stets dem Ungehorsam verpflichtet fühlte. Geboren 1906 in Hannover, Studium bei den Philosophen Karl Jaspers und Martin Heidegger, mit dem sie eine Liebesbeziehung hatte, Flucht aus Nazi-Deutschland und Emigration in die USA, wo sie sich in der zionistischen Bewegung und der Erforschung und Deutung des Totalitarismus widmete.

Hannah Arendt ging es vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Massenbewegung und dem totalitären Bewusstsein stets darum, den Menschen vor seiner Degradierung zum Konsumenten, „Automaten“ und reinen Bürokraten zu bewahren. Denn diese sind willenlose Wesen, die „leer“ sind und mit denen Ideologen alles machen können.

Hannah Arendts politisches Denken blieb stets der Aktualität verbunden. Hannah Arendts Werk erfährt derzeit neue Aktualität, denn für Hannah Arendt steht Politik immer in einem losen Verhältnis zur Wahrheit, weil es in der Politik darauf ankommt wie wir etwas deuten. Bedeutend ist ihre Relevanz für politisches Handeln unserer Tage.

Weblink:


Hannah Arendt und die Pflicht zum Ungehorsam
- www.arte.tv

Samstag, 25. Februar 2017

Humes Erkenntnistheorie

David Hume

Jeder Philosoph hat seine eigene Theorie, wie er zur Erkenntnis und zu welchen Erkenntnissen kommt.
Licht in das Dunkel menschlichen Erkennens zu bringen war das oberste Ziel des Philosophen David Hume.

Geboren wurde er am 7. Mai 1711 im schottischen Edinburgh. Er gilt bis heute als eine der wichtigsten Leitfiguren der Aufklärung. Hume stellte den Menschen in den Mittelpunkt seiner Philosophie. Für ihn gab es keine grundlegende Erkenntnis außerhalb unserer Sinneseindrücke und Gefühle. Metaphysische „Erkenntnisse“ hielt er für Spekulation. Moralischer Sinn und Mitgefühl, nicht etwa die Vernunft, bildeten für Hume die Grundlage moralischen Handelns. Seine skeptische und zugleich menschenfreundliche Philosophie erhellt bis in die heutige Zeit nachdenkliche Menschen, denen es um die Grundfragen des Denkens und des richtigen Lebens geht.

Humes wichtigster Beitrag zur Philosophie ist wohl jener, dass der reine Empirismus keine ausreichende Grundlage für die Wissenschaft darstellt, – ohne dessen Unterbau aber auch reine Logik und seine Methoden sehr schnell zu Vernünfteleien, zu Gewohnheiten und Schablonen des Denkens, zu Tautologien führen, die keinen festen Halt mehr an die Realität haben; einem Versuch durch Geist zu besetzen, woran die eigene Erfahrung nicht heranreicht. Einem fehlenden Abgleich von Innen- zu Außenwelt (Realitätsverlust). Denn keine Methode hat noch je eine Hypothese hervorgebracht.

Hume war ein Philosoph der Sinne, für den es bei der Philosophie vor allem auf die Sinne ankommt. Er setzte auf genaue Beobachtung und konzentrierte Erfahrung. Er fixierte sich auf ein eigentliches, letztes Wesen des Geistes oder der Natur, sondern versuchte, sich ein Bilod der dinge zu machen, wie sie tatsächlich als Eindrücke und Vorstellungen "perzipiert" werden. Auch die menschlichen Kräfte und Fähgigkeiten, die er in den Mittelpunkt des Philosophierens rückte, wollte er "aus einer sorgfältigen Beobachtung des menschlichen Lebens gewinnen, und sie so nehmen, wie sie im gewöhnlichen Lauf der Welt, in dem Benehemen der Menschen in Gesellschaft, in ihren Beschäftignungen und Vergnügungen sich darbieten.

Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand
Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand


Wo Erfahrungen dieser Art mit Verständnis gesammelt unn miteinander verglichen werden, da können wir hoffen, auf sie eien Wissenschaft zu gründen, die mit Sicheheit den Resultaten andere menschlicher Forschung nicht nachsteht, sie zugleich an Nutzen weit übertrifft."

Vor allem Metaphysiker, die in ihren abstrakten Ideen wie Kraft, Zeit, Substanz, Notwendigkeit, Seele, Ich oder Gott versteigen, sind in unlösbare Streitigkeiten verstrickt. Sie konstruieren Luftschlösser, bei denen die übersteigerte Einbildungskraft sich an ihren eigenen Fiktionen ergötzt.

Literatur:

Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand
Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand
von David Hume