Samstag, 24. Oktober 2015

Was ist eigentlich Hermeneutik?



Philosophen hsben immer viel zu erklären und müssen daher viel verstehen. Kein Wunder also, das sich das Verstehen zu einer eigenen Lehre herausgebildet hat. Diese Lehre heisst Hermeneutik - benannt nach einem flinken griechischen Götterboten namens Hermes.

Verstehen ist eine Kunst! Und eine Wissenschaft für sich. Damit sich das auch so anhört, dachten sich die Gelehrten einen schicken Namen aus: Hermeneutik.Der Name leitet sich von einem ganz besonders flinken Griechen ab: Hermes. Im Gegensatz zu heute hat der aber keine Pakete ausgeliefert, sondern göttliche Nachrichten überbracht.

Und weil die Götter immer nur unverständliche Fachchinesisch – oder besser Fachgriechisch – von sich gaben, war es nicht nur Hermes Aufgabe, diese Botschaften zu überbringen, sondern sie auch zu deuten. In der Philosophie bedeutet die Hermeneutik das Verstehen von Sinnzusammenhängen in menschlichen Lebensäußerungen aller Art. Sie hilft, die Fehler der Kommunikation aufzuzeigen und wenn möglich zu umschiffen.Denn wir meinen ja nicht immer, was wir sagen!

Diese psychologische Ebene wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Deutschen Wilhelm Dilthey noch verfeinert. Für besonders wichtig hielt er die Situationen und Einflüsse, die unseren Verfasser geprägt haben. Denn es ist ein Unterschied ob ein Tourist, der auf der Suche nach der nächsten Frittenbude ist, sagt: "Ich bin am verhungern" oder ein afrikanisches Kind aus der Sahel Zone! Allerdings kann das dazu führen dass wir plötzlich glauben, den Autor besser verstehen zu können, als er sich selbst.

Und das führt bei Hans-Georg Gadamer dazu, dass er die Lehre quasi umdrehte. Hermeneutik ist für Gadamer mehr Geschehen als Verstehen. Sie ist die besondere Art und Weise, in der Überlieferungen, Traditionen und Werte erhalten und weiterentwickelt werden. Durch das Lesen und Auslegen von überlieferten Texten, vor allem auch durch ihre Neuinterpretation, können wir wertvolle Erkenntnisse für die Gegenwart gewinnen.

Samstag, 17. Oktober 2015

Weisheit und Wahn – Friedrich Nietzsches Schicksalsjahr 1888

Weisheit und Wahn – Friedrich Nietzsches Schicksalsjahr 1888 Prägt die Krankheitsgeschichte eines Künstlers sein Werk? Verschränkten sich bei Friedrich Nietzsche Weisheit und Wahn? Noch immer ist umstritten, wie und wann Nietzsches finale Hirnerkrankung begann. Hat sie seine letzten Werke von 1888 beeinflusst, deformiert? Ist in ihnen die Krankheit schon manifestiert, ablesbar?

Samstag, 10. Oktober 2015

Susan Neiman tritt für das "Prinzip Hoffnung" ein



Die amerikanische Moralphilosophin Susan Neiman tritt für eine neue Sicht auf die "Aufklärung" ein - und damit für einen Begriff von Vernunft, der auch die Hoffnung einschließt. Susan Neiman tritt für das "Prinzip Hoffnung" ein.

Das Scheitern des Kommunismus hat die Linke so gelähmt, dass sie meint, allen Idealen abschwören zu müssen und nicht mehr im Namen moralischer Werte, wie etwa der Gerechtigkeit, agieren zu können.
Diese politische Gegenwartsdiagnose nimmt Neiman zum Anlass, das Verhältnis von Moral und Politik auf einer philosophischen Ebene zu ergründen.

"Hoffnung zeigt uns wie die Welt sein sollte und eröffnet die Chance, diesem Ideal näher zu kommen. Das ist eine Möglichkeit, eine Haltung zu entwickeln, die weg vom Zynismus und hin zur Hoffnung führt - und eben zu einem reifen Idealismus."

In Amerika war der Moralbegriff sehr eng mit George W. Bush verbunden, erklärt Susan Neiman. Mit Barack Obama ist jedoch eine Wende angebrochen ist - auch wenn bisher die Linke über das Stadium des Materialismus noch nicht hinausgekommen ist.

"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral", heißt es in Brechts sarkastisch-materialistischer Weltformel. Doch Susan Neiman hält dagegen. Sie zeigt, dass der Mensch ohne Moral geistig wie seelisch verhungert. Wer es aufgibt, über Moral nachzusinnen, gibt sich viel zu früh zufrieden. Und: Aufgeklärte Ehrfurcht nährt sich nicht aus Angst, sondern aus Bewunderung, Bescheidenheit und Dankbarkeit für das Sein selbst.

Samstag, 3. Oktober 2015

Die Menschheit hat also das Denken gänzlich verlernt

Der aktuelle Verstand wird von der Vernunft regiert, die einmal aufgestellten Regeln strikt zu befolgt, ohne jemals geprüft zu haben ob, die Regeln der tatsächlich vorherrschenden Realität entsprechen.

So erschuf sich die Menschheit vor langer Zeit eine Daseinsbeschreibung, die jeder Natürlichkeit entbehrt und trotzdem kann der Fehler vom Verstand, der auf der Vernunft beruht, nicht ausgemacht werden.

Die Menschheit hat also das Denken gänzlich verlernt und agiert lediglich nur innerhalb irgendwelcher aufgestellten Regeln, von denen kein Mensch mehr weiss, warum sie eigentlichen gelten.

Weblink:
Vernunft ist selbstgesteuertes Denken - Politikprofiler-Blogspot - politikprofiler.blogspot.com

Sonntag, 27. September 2015

"Wozu Moral?"



Veränderung, Beschleunigung und Globalisierung sind die Herausforderungen unserer Zeit. Bieten unsere bisherigen Moralvorstellungen noch die richtigen Antworten dafür? Gibt es Werte, die vielfach in Misskredit geraten sind oder im Alltag einfach nicht mehr zu gelten scheinen?

Die Frage der Moralphilosophie "Wozu Moral?" konzentriert sich auf die Frage der Ethik. Wer entscheidet, was richtig und was falsch ist? Was macht uns heute, Jahrzehnte nach dem Faschismus immer noch zu autoritätsgläubigen Menschen? Brauchen wir eine neue Moral für eine bessere soziale Interaktion?

Samstag, 19. September 2015

Utilitarismus ist ein ethisches Prinzip


Der Utilitarismus ist ein ethisches Prinzip, welches auf dem Nützlichkeitsprinzip basiert. Letzteres besagt, dass eine Handlung im ethischen Sinne korrekt ist, sofern sie das Wohlergehen der von der Handlung Betroffenen sichert. Damit ist der Utilitarismus eine Ausprägung der teleologischen Ethik.

Bei der teleologischen oder auch konsequentialistischen Ethik liegt der Maßstab zur Bestimmung richtiger oder falscher Handlungen in der Konsequenz, die diesen Handlungen folgt. Damit steht sie der deontologischen Ethik gegenüber, die vor allem durch Immanuel Kants „guten Willen“ und „kategorischen Imperativ“ geprägt wurde.

Bei der deontologischen Ethik ist der Maßstab zur Bestimmung guter und schlechter Handlungen die Absicht und die Befolgung einer verpflichtenden Regel. Eine Handlung ist demnach ethisch vertretbar, sofern der Wille dahinter gut war und einer Handlungsmaxime folgte – ungeachtet der Konsequenzen.


Der einzig und allein gerechte und einzig und allein zu rechtfer-tigende Endzweck des Staates ist das größte Glück der größten Zahl.

Jeremy Bentham (1748-1832), englischer Jurist, Philosoph und Sozialreformer


Das ethische Konzept des Utilitarismus ist eine der bekanntesten überhaupt. Der Utilitarismus ist eine normative Theorie zur moralischen Bewertung von Handlungen. In einer einfachen Formulierung lautet das utilitaristische Grundprinzip: „Handle so, dass die Folgen deiner Handlung bzw. Handlungsregeln für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind.“

Damit möchte der Utilitarismus ein Kriterium bereit stellen, mit dessen Hilfe Handlungen, Normen und Institutionen moralisch beurteilt werden können.

Als Begründer des klassischen Utilitarismus gelten Jeremy Bentham (1748-1832) und John Stuart Mill (1806-1873). In seiner Schrift „Eine Einführung in die Prinzipien der Moral und Gesetzgebung“ (1789) stellt Bentham den Utilitarismus erstmals in einer systematischen Form vor.

John Stuart Mill

Mills Verteidigung der utilitaristischen Theorie, dass die Beförderung des allgemeinen Glücks das erste und einzige Kriterium des moralischen Handelns sei, gehört zu den am häufigsten diskutierten, aber auch zu den am häufigsten kritisierten moralphilosophischen Werken.

Utilitarianism / Der Utilitarismus
Utilitarianism / Der Utilitarismus

Als Rechtswissenschaftler und Nationalökonom war Bentham insbesondere daran gelegen die gesellschaftlichen Institutionen und die Rechtsordnung in Großbritannien zu verbessern und nach gerechteren Maßstäben auszurichten. Mill greift seine Ideen in »Der Utilitarismus« (1863) auf und modifiziert sie so, dass sie der sofort entstandenen Kritik besser standhalten können.

Dem Utillitarismus entgegengesetzt ist die »Ethik der Pflicht« Kants, bei der es nicht auf die Folgen des Tuns ankommt, sondern, daß die Taten der Menschen gut in einem sittlichen Sinne sind und dem moralischen Gesetz sowie dem »Kategorischen Imperativ« entsprechen.


Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich
als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.


Weblink:

Alles über der Utilitarismus - Utilitarismus-Portal - utilitarismus.com


Literatur:

Utilitarianism / Der Utilitarismus
Utilitarianism /Der Utilitarismus
von John Stuart Mill und Dieter Birnbacher

Einführung in die utilitaristische Ethik: Klassische und zeitgenössische Texte
Einführung in die utilitaristische Ethik: Klassische und zeitgenössische Texte
von von Otfried Höffe

Samstag, 5. September 2015

Das ethische Konzept des Utilitarismus

Der Utilitarismus (lat. utilitas, Nutzen, Vorteil) ist eine Form der zweckorientierten (teleologischen) Ethik, die in verschiedenen Varianten auftritt. Auf eine klassische Grundformel reduziert besagt er, dass eine Handlung genau dann moralisch richtig ist, wenn sie den aggregierten Gesamtnutzen, d. h. die Summe des Wohlergehens aller Betroffenen, maximiert. Neben der Ethik ist der Utilitarismus auch in der Sozialphilosophie und den Wirtschaftswissenschaften von Bedeutung.


Der Utilitarismus fordert das Glück der größten Zahl.

Das ethische Konzept des Utilitarismus ist eine der bekanntesten überhaupt. Der Utilitarismus ist eine normative Theorie zur moralischen Bewertung von Handlungen. In einer einfachen Formulierung lautet das utilitaristische Grundprinzip: »Handle so, dass die Folgen deiner Handlung bzw. Handlungsregeln für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind.« Damit möchte der Utilitarismus ein Kriterium bereit stellen, mit dessen Hilfe Handlungen, Normen und Institutionen moralisch beurteilt werden können.


Handle so, dass die Folgen deiner Handlung bzw. Handlungsregeln
für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind.

Seit seiner Entstehung im späten 18. Jahrhundert hat der Utilitarismus eine starke Ausdifferenzierung erfahren. Insbesondere im anglo-amerikanischen Raum haben sich zahlreiche Spielarten des Utilitarismus entwickelt. So sollte man heute nicht mehr von dem Utilitarismus als homogene Theorie sprechen, sondern eher vom „Utilitarismus“ als Überbegriff eines ganzen Bündels unterschiedlicher Theorieansätze. Dennoch lassen sich einige Prinzipien festhalten, die allen utilitaristischen Ansätzen gemein sind.

Jeremy Bentham

Als Begründer des klassischen Utilitarismus gelten Jeremy Bentham (1748-1832) und John Stuart Mill (1806-1873). In seiner Schrift »Eine Einführung in die Prinzipien der Moral und Gesetzgebung« (1789) stellt Bentham den Utilitarismus erstmals in einer systematischen Form vor.

Utilitarianism / Der Utilitarismus
Utilitarianism / Der Utilitarismus

Mills Verteidigung der utilitaristischen Theorie, dass die Beförderung des allgemeinen Glücks das erste und einzige Kriterium des moralischen Handelns sei, gehört zu den am häufigsten diskutierten, aber auch zu den am häufigsten kritisierten moralphilosophischen Werken.

Als Rechtswissenschaftler und Nationalökonom war Bentham insbes. daran gelegen die gesellschaftlichen Institutionen und die Rechtsordnung in Großbritannien zu verbessern und nach gerechteren Maßstäben auszurichten. Mill griff seine Ideen in »Der Utilitarismus« (1863) auf und modifiziert sie so, dass sie der sofort entstandenen Kritik besser standhalten können.


Das Prinzip des größten Glücks der größten Zahl beinhaltet die Forderung nach Gleichberechtigung, verstanden als gleiche Berücksichtigung des Glücks bei der Bewertung der Handlungsfolgen.


Die goldene Regel dabei lautet: Der Utilitarismus muss zwischen eigenem und dem Glück anderer entscheiden. Das Glück des Einzelnen muss aber weitgehend mit dem Interesse der Gemeinschaft einher gehen. Behandle dabei andere so, wie du selbst behandelt werden willst.

Die richtige Bestimmung des größten Glücks setzt die Freiheit der Meinungsäußerung (Pressefreiheit, Freiheit der Wissenschaft etc.) voraus.

Diese freiheitliche Version des Utilitarismus findet sich auch in der politischen Philosophie Bertrand Russells (1872–1970) wieder.

Dem Utillitarismus entgegengesetzt ist die »Ethik der Pflicht« Kants, bei der es nicht auf die Folgen des Tuns ankommt, sondern daß die Taten gut sind und dem moralischen Gesetz sowie dem »Kategorischen Imperativ« entsprechen.


Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich
als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.


Weblink:

Alles über der Utilitarismus - Utilitarismus-Portal - utilitarismus.com


Literatur:

Utilitarianism / Der Utilitarismus
Utilitarianism /Der Utilitarismus
von John Stuart Mill und Dieter Birnbacher

Einführung in die utilitaristische Ethik: Klassische und zeitgenössische Texte
Einführung in die utilitaristische Ethik: Klassische und zeitgenössische Texte
von von Otfried Höffe