Samstag, 23. März 2013

Ich denke, also bin ich?

Wer kennt ihn nicht, diesen Satz von Descartes.

Aber, ist das so?

Setzt Descartes hier nicht das Denken mit dem SEIN gleich?

Einfach (zu) SEIN wird nicht gedacht und kann nicht gedacht werden. Darüber kann man "denken" was man möchte...

Was absolut bleibt: "Ich bin."

Wer oder was wird konstruiert.

Ich bin, also bin ich.

Freitag, 15. März 2013

Kant, der Begründer der Erkenntnistheorie

Als der Begründer der Erkenntnistheorie im modernen Sinne des Wortes wird gewöhnlich Kant genannt. Kants erkenntnistheoretische Grundfrage ist: "Wie sind synthetische Urteile a priori möglich?" Kant wirft dieselbe deswegen auf, weil er der Meinung ist, daß wir ein unbedingt gewisses Wissen nur dann erlangen können, wenn wir in der Lage sind, die Berechtigung "synthetischer Urteile a priori" nachzuweisen.

"Synthetische Urteile a priori" sind deshalb "möglich", allgemein gültig und objektiv richtig, weil das erkennende Bewußtsein Kraft der reinen Vernunft alle seine Gegenstände selbst schafft. Es baut sie aus den uns selbst gegebenen Empfindungen auf, indem es sie in Raum und Zeit einordnet und durch die Kategorien verknüpft.

Mit anderen Worten: Unsere Erkenntnis richtet sich nicht nach den Gegenständen, sondern genau umgekehrt richten sich die Gegenstände nach unserer Erkenntnis, d.h. nach den ihr innewohnenende Anschauungen und Denkgesetzen. "Wir verstehen nur, was wir selber machen."

Jeder Gegenstand löst sich bei näherer Betrachtung in ein Bündel von Vorstellungen auf. Erst das Denken baut aus ihnen die menschliche Eigenwelt auf, die wir im Allgemeinbewußtsien haben und über deren Grenzen wir niemals hinauslangen können. Hinter den Vorstellungen verborgen liegt immer das "Ding an sich". Die Naturgesetze, die wir feststellen, sind bedingt durch unsere Denkgesetze. "Der Verstand ist selbst der Quell der Naturgesetze."

Diese Erkenntnis-Wissenschaft verglich Kant in der Vorrede zur zweiten Auflage seiner "Kritik der reinen Vernunft" mit der Tat des Kopernikus. Denn als dieser einsah, daß sich die Himmelsbewegungen nicht erklären ließen, wenn er annnahm, das ganze Sternenheer drehe sich um den Zuschauer", versuchte er, "ob es nicht besser gelingen möchte, wenn er den Zuschauer sich drehen und dagen die Sterne in Ruhe ließ".

In diesem Sinne forderte Kant auf zur "Revolution" der Denkungsart - zur Revolution auch gegenüber der herkömmlich-theologischen Metaphysik und somit zur Aufklärung. Die Frage "Was ist Aufklärung?" beantwortete er 1784 in einem Aufsatz so: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit."

Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht im Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

Kants pragmatische Folgerung "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Donnerstag, 14. März 2013

Karl Marx vor 130 Jahren gestorben


Karl Marx


Karl Marx verstarb vor 130 Jahren am 14. März 1883 im Alter von 64 Jahren in London. Karl Marx war ein berühmter deutscher Philosoph, Soziologe und Ökonom des 19. Jahrhunderts. Er gilt als Theoretiker des Sozialismus und Begründer des Marxismus.

Karl Marx gilt als der bBgrüdner des Marxismus. Ziel des Marxismus ist es, alte Ideologien und Machtstrukturen aufzubrechen und den Menschen zu emanzipieren. Marx vertritt die Ansicht, dass alle Ideen, Vorstellungen und Gedanken aus einer gesellschaftlichen Realität und den dort herrschenden Machtverhältnissen kommen und diese resultieren letztendlich aus den jeweils historisch-geographischen Produktionsverhältnissen und materiellen Gegebenheiten.

"Die Philosophen haben die Welt nur interpretiert. Es geht darum sie zu verändern." Dieser Satz stammt von Karl Marx. Und in diesem Sinne ist der Marxismus keine Philosophie, sondern Philosophie- und Ideologiekritik, Kapitalismuskritik und Gesellschaftskritik.

In seinen Schriften wie "Das kommunistische Manifest" (1848) und "Das Kapital" (1867) analysierte und kritisierte der in Trier geborene Marx das kapitalistische Wirtschaftssystem.

Ein wesentliches Anliegen von Marx und Engels war, den Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft zu erheben, damit er nicht bloß geglaubt oder ersehnt werden muss, sondern rational begründet werden kann. Auch seine historisch-materiellen Voraussetzungen sollten benannt werden können. Kurz: Eine Reflexion der Methode wissenschaftlicher Forschung und Darstellung war nötig.

Marx bezeichnet seine Methode als dialektisch »und stellt sich damit bewusst in die Tradition der Hegelschen Philosophie. An ihrem Kern hält er fest, kritisiert aber ihre mystifizierte Form. Laut Marx ist die Dialektik «dem Bürgertum [...] ein Gräuel, weil sie in dem positiven Verständnis des Bestehenden zugleich auch das Verständnis [...] seines notwendigen Untergangs einschließt, jede gewordene Form [...] auch nach ihrer vergänglichen Seite auffasst, sich durch nichts imponieren lässt, ihrem Wesen nach kritisch und revolutionär ist.« (MEW: 23, 28)

Nach dem von ihm entwickelten "wissenschaftlichen Sozialismus" muss der Kapitalismus zwangsläufig an sich selbst scheitern. Kernpunkte der Marx'schen Kritik sind die Entfremdung des Menschen von der Arbeit und damit von sich selbst, sowie die Ausbeutung des Arbeiters, der vom Unternehmer nicht den Lohn erhält, der dem Wert seiner Arbeit entspricht, sondern nur so viel, wie er zum Überleben benötigt.

Er bereitete den theoretischen Boden für den Kommunismus. Endziel der marxistischen Philosophie ist die klassenlose Gesellschaft. Basierend auf den Ideen von Marx entstanden weltweit unterschiedliche Formen sozialistischer und kommunistischer Regierungssysteme.

Samstag, 9. März 2013

»Aphorismen zur Lebensweisheit« von Arthur Schopenhauer



Arthur Schopenhauer war Mitte des 18. Jahrhunderts ein großer Modephilososph. Das Miteinander des philosophischen Großversuches und geschliffenen Aphorismus in Form einer Lektüre haben ihn damals so überaus populär gemacht.

Die Arbeiten, die Schopenhauer eigentlich erst näher in der Öffentlichkeit bekanntmachten, waren die kleinen philosophischen Schriften, denen er den Titel »Parerga und Paralipomena« gab. Die bei weitem bedeutendste Abhandlung, ja man könnte wohl sagen, den eigentlichen Kernpunkt dieser Schriften, bildet.

Aphorismen zur Lebensweisheit

Eine seiner bedeutendsten Schriften ist »Parerga und Paralipomena«, welche seine berühmten »Aphorismen zur Lebensweisheit« enthalten. Als bedeutendste Abhandlung in »Parerga und Paralipomena« gelten die sechs zusammenhängenden Kapitel, die Schopenhauer unter dem Titel »Aphorismen zur Lebensweisheit zusammenfasste. Kein Werk Schopenhauers hat eine derart breite Leserschaft gefunden wie seine Aphorismen zur Lebensweisheit.

Diese Aphorismen sind eine Lektüre zur Lebensweisheit. Der Leser wird angehalten, aus den aufgezeigten Fehlern zu lernen. Dazu gibt ihm Schopenhauer Regeln mit auf den Weg, wie er sich gegen sich selbst und seinen Mitmenschen sowie dem Schicksal gegenüber verhalten sollte.

Weblink:

Aphorismen zur Lebensweisheit

Kommentar:

Arthur Schopenhauers Aphorismen zur Lebensweisheit - www.aphorismus.net

Freitag, 22. Februar 2013

Arthur Schopenhauer 225. Geburtstag

Arthur Schopenhauer

Arthur Schopenhauer wurde am 22. Februar 1788 in der Freien Hansestadt Danzig als Sohen eines angesehenen Kaufmamnes geboren. Ein komischer Kauz muss er gewesen sein, dieser 1787 in Danzig geborene Arthur Schopenhauer. Schon früh zeigte sich sein dominanter Charakter mit einem Hang zur Besserwisserei.

Arthur Schopenhauer war ein deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer des 19. Jahrhunderts. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Philosophen und als ein Vertreter des Pessimismus und Wegbereiter des Existenzialismus.

Arthur Schopenhauer lebte in einer großen philosophischen Zeitepoche und konnte z.B. Kant und Goethe noch persönlich kennen lernen. Beide waren von Schopenhauer beeindruckt, wobei Kant ihm den Weg ebnete, um als Philosoph seinen ersten Durchbruch zu erlangen.

Schopenhauers Denken wurde stark geprägt zum einen von Platon, insbesondere von dem sogenannten "Höhlen-Gleichnis". Dort zeigt sich für ihn eben das "Erkennen", das zugleich ein "anderes Sein" bedeutet. Es ging für Schopenhauer nicht mehr darum die Gegenstände besser zu sehen, sondern in der Sonne zu sein.

Zum anderen wurde er geprägt durch den großen Philosophen Kant. Unabhängig von dem damaligen Zeitgeist geht er, geprägt von diesen beiden philosophischen Polen seinen eigenen Weg. Seine Gedanken sind mutig, denn er ist ein großer Denker, der auch die Schwachstellen der großen anderen Philosophen (wie z.B. die von Hegel und Fichte) erkannte und der gegen die vom Zeitgeist favorisierte Vernunftreflektion, mehr die Rolle der verständigen Anschauung betonte.

Schopenhauer gilt in der Philosophie des 19. Jahrhunderts als Modernisierer. Das Ideal vom vernunftgeleiteten Menschen verwarf er und sprach dem triebgesteuerten Menschen den freien Willen ab. So wurde er auch zu einem Wegbereiter der Pychoanalyse.

Schopenhauer erwuchs aus der Tradition von Platon, Descartes und Kant. Ihm war es wichtig, sich von den Ich-Subjektivisten um Fichte abzugrenzen. Schopenhauer entwickelte sich vom schüchtern gegen den Strom anschwimmenden bis zum heftig wetternden Philosophen, der die Philosophie des Loslassens formulierte, eine Philosophie der Kontemplation.

Mitte des 19. Jahrhunderts galt Arthur Schopenhauer als grosser Modephilosoph. Das Miteinander des philosophischen Großversuches und geschliffenen Aphorismus in Form einer Lektüre haben ihn so überaus populär gemacht.

Wer die Welt in Begriffe fasst, bleibt hinter dem Eigentlichen zurück, nur der Blick auf den Leib bringt die essenzielle menschliche Triebkraft zutage, den Willen. Schopenhauer sieht dan Willen als Triebfeder des Menschen an.

Die Welt als Wille und Vorstellung.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören sein philosophisches Hauptwerk »Die Welt als Wille und Vorstelllung« (1819), »Ueber den Willen in der Natur« (1836) und die »Parerga und Paralipomena« (1851) mit den »Aphorismen zur Lebensweisheit«.

In seinem Lebenswerk »Die Welt als Wille und Vorstelllung« wird als Ursprung allen menschlichen Seins der im Körper ruhende Wille genannt. Er folgt dem Wollen - Verstand und Vernunft verfügen über rein dienende Funktion. S's Ausführungen über die Freiheit unserer Willensentscheidungen heben auf die Kausalität ab, d.h. das Verhalten oder Handeln folgt einer vorgelagerten Wahrnehmung.

Schopenhauer war aufgrund seines väterlichen Erbes nicht auf den täglichen Broterwerb angewiesen; daher wehrt er sich gegen alle möglichen finanziellen Verluste durch betrügerische Banken und verleugnet aus Sorge um sein Vermögen alle durch die Revolution von 1848 in die Wege geleiteten Reformbemühungen. Sein Geiz läßt ihn auch die Loyalität gegenüber Mutter und Schwester vergessen.

Obwohl seine Philosophie fast sein gesamtes Leben lang keine große Beachtung gefunden hat, hat er teils darunter gelitten, jedoch nie an dieser gezweifelt und für die Philosophie gelebt. Da er von seinem Vater geerbt hatte, war er nie davon abhängig, Anerkennung von außen zu finden, ansonsten hätten wir heute wohl kaum ein Werk von ihm vorliegen.


Weblinks:

Arthur Schopenhauer-Biografien

-

Biografien-Portal

- www.die-biografien.de

Arthur Schopenhauer-Zitate

-

Zitate-Portal - www.die-zitate.de



Literatur:

Die Welt als Wille und Vorstellung
Die Welt als Wille und Vorstellung
von Arthur Schopenhauer

Schopenhauer und Die wilden Jahre der Philosophie
Schopenhauer und Die wilden Jahre der Philosophie
von Rüdiger Safranski

Samstag, 4. August 2012

Die grosse Sehnsucht nach dem Süden

Cinque Terre


Im Sommer gibt es eine unzähmbare Sehnsucht nach dem Süden, der sich kaum einer entziehen kann. Sehnsuchtsort ist das Mittelmeer. Der Süden ist mehr als nur ein Reiseziel - er ist eine große Versprechung, denn lockt mit Sonne, Strand und Dolce Vita: der Süden lässt den Besucher auf den Geschmack und in vielerlei Genüsse kommen, welche alle Sinne ansprechen und betören. Schon Goethe fuhr los, um das Land der blühenden Zitronen zu genießen.

Philosophen und Wissenschaftler untersuchen das Phänomen und sind sich einig: Das Paradies liegt im Süden. Die einen glauben an die Kraft der Sonne, die uns besser macht, die anderen an das ansteckende Laissez faire der Südländer und ihre Toleranz. Wer die Seele baumeln lassen möchte, ist im Süden genau richtig. Wer seine Auszeit aktiv gestalten will, mindestens ebenso.

Über den Zusammenhang von Temperatur und tTmperament, zwischen Kultur und Klima haben die Philosophen schon seit Jahrhunderten nachgedacht. Sie kamen dabei immer zu dem gleichen Ergebnis: Im Süden ist es schöner.

Schon Friedrich Nietzsche sprach: "Das deusche Klima allein ist ausreichend, um starke und selbst heroisch angelegte Eingeweide zu entmutigen." Denn das Tempo des Stoffwechsels stünde, so meinte er, "in einem genauen Verhältnis zur Beweglichkeit oder Lahmheit des Geistes."

Auch Montesquieu, der französische Staatstheoretiker, lag ganz auf Nietzsches Linie. Ein Wandel des Wetters schafft verwandelte Menscshen: "In den heißen Ländern ist Hautgewebe lockerer, Nervenenden sind nach außen gewandt und der leiseteten Regung winzigster Objekte ausgesetzt. Deshalb, so folgerte Montesquieu, herrscht dort die wahre Sinnlichkeit.

Kein Wunder, daß es im Sommer alljährlich so viele Besucher und Urlauber in den den heiteren und sonnigen Süden zieht. Wer will da schon im Norden bleiben?

Weblinks:

Sehnsucht nach dem Süden - www.focus.de

Die grosse Sehnsucht nach dem Süden
Die grosse Sehnsucht nach dem Süden
von Joachim Weiser

Dienstag, 10. Juli 2012

Peter Sloterdijks Essay »Gottes Eifer«

Peter Sloterdijk

Peter Sloterdijk hat zahlreiche Beiträge zur Debatte über Religion und Gesellschaft veröffentlicht.
Im seinem Essay »Gottes Eifer« von 2007 vergleicht Sloterdijk die drei großen monotheistischen Religionen: Judentum, Christentum und Islam. Dabei führt der Autor sie auf ihre abrahamitischen Wurzeln zurück und beschreibt, was sie voneinander trennt und worin sich die Glaubensinhalte unterscheiden.

Er geht der Frage nach, welche politisch-sozialen und psychodynamischen Voraussetzungen die Entstehung des Monotheismus bedingten. Das Judentum emanzipierte sich zuerst gegen den Polytheismus der Ägypter, Hethiter und Babylonier und behauptete sich als Protesttheologie des „Triumphs in der Niederlage“.

Während die Religion des Judentums auf das eigene Volk begrenzt blieb, modifizierte das Christentum mit seiner apostolischen Botschaft auch vorhandene Naturreligionen und bezog sie in ihren universalen Verkündigungsgehalt mit ein. Der Islam verschärfte den offensiven Universalismus zum militärisch-politischen Expansionsmodus.

Sloterdijk kommt nun zu der Annahme, dass die große Gemeinsamkeit der drei Religionen die „eifernde“ und „einwertige“ Ausprägung ihres Anspruchs auf die Gotteswahrheit sei. Dies führe zwingend zu einer konfrontativen Grundkonstellation, die unsere Gegenwart in bisher nicht gekanntem Maß bestimme.

Die Reaktionen auf die gegenseitigen Angriffe und die von außen seien unterschiedlich: Für das Judentum wurde ein souveränistischer Separatismus mit defensiven Zügen prägend, für das Christentum die Expansion durch Mission und für den Islam der Heilige Krieg. Diese Konflikte würden durch den menschlichen Todestrieb verstärkt und seien damit schwer zu lösen.

Sloterdijk geht davon aus, dass der Glaube eine anthropologische Grundkonstante ist. Er wirft im weiteren die Frage auf, ob und wie die Religionen auf einen „zivilisatorischen Weg“ geführt werden können, um ihr geistiges Potential nutzbar zu machen.

In der Gegenwart seien die drei Religionen aufgefordert, so demonstriert Sloterdijk anhand einer Neuinterpretation von Lessings Ringparabel, von Eifererkollektiven zu Parteien einer Zivilgesellschaft zu werden.