Mittwoch, 18. August 2010

Der alte Mann, das Öl und das Meer

Michel Serres


»Wenn jemand sagt, dass das Meer die gleichen Rechte haben sollte wie der Mensch, das ist er entweder leicht verrückt oder aber ein Philosoph.«.

Michel Serres geht aber noch einen Schritt weiter. Er fordert, dass ein internationales Gerichtsverfahren das Meer wegen der Ölpest im Golf von Mexiko gegen das Unternehmen BP vorgehen darf und dass das Meer den Öl-Konzern BP verklagen muss. Das Meer soll von einem Rechtsanwalt repräsentiert werden, der die Rechte einklagen soll, die BP grob fahrlässig verletzt hat.

Der Philosoph Michel Serres geht den Dingen auf den Grund - in diesem Fall den Beziehungen zwischen Mensch und Natur. In seinen Büchern behandelt er dieses Thema vor allem unter dem juristischen Aspekt. Er sieht und versteht sich als »Anwalt der Natur« und versucht, der vom Menschen so parasitär benutzten Natur eine Stimme zu verleihen. Er fordert nichts Geringeres als einen neuen »Contrat social«. In der besten Tradition von Jean-Jacques Rousseau will der Philosoph einen neuen »Contrat social« zwischen Mensch und Natur aushandeln.



Der Naturvertrag von Michel Serres Michel Serres ist fast 80 Jahre alt und einer der berühmtesten Philosophen Frankreichs. Von ihm stammen Bücher wie »Der Parasit« und »Atlas«. Sein Nachdenken über die Verbrechen des Menschen an der Erde hat er in einem Werk niedergeschrieben, das 1994 in Deutschland unter dem Titel »Der Naturvertrag« erschienen ist und heute wieder so aktuell ist, dass es nun vergriffen ist.

Weblinks:

Michel Serres-Portrait - Wikipedia - de.wikipedia.org

Michel Serres-Portrait - GEO (FR) - www.geo.fr

Der Naturvertrag von Michel Serres
Der Naturvertrag
von Michel Serres

Donnerstag, 8. Juli 2010

Ernst Bloch zum 125. Geburtstag

Ernst Bloch


Ernst Bloch gilt als einer der bedeutendsten deutschen Denker des 20. Jahrhunderts. Ernst Bloch wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen am Rhein als Sohn eines Bahnbeamten geboren. Der einfußreiche Denker gilt als einer der wichtigsten deutschen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Ernst Bloch war ein marxistischer Philosoph und sein Denken war dem gesellschaftlichen Fortschritt verpflichtet. Der Denker und Philosoph wäre am 8. Juli 2010 125 Jahre alt geworden.

Ernst Bloch ist ein »Philosoph der konkrete Utopie« und des Prinzips der Hoffnungen. Im Zentrum seines Denkens steht der über sich hinausdenkende Mensch. Hoffnung ist eines der Worte, die Ernst Blochs philosophisches Denken gut beschreiben. Sein ganzes Leben lang beschäftigte er sich mit der utopischen Vorstellung eines Reiches der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

Blochs Philosophie ist marxistisch geprägt und gründet auf der Vorstellung, dass die Hoffnung den Lauf der Geschichte verändern wird. Dass diese Hoffnung in der Geschichte immer wieder enttäuscht wurde, tat der Wirkung von Blochs Philosophie keinen Abbruch. Bloch verband eine konkrete Utopie mit chiliastischer Heilserwartung und hatte mit seinen Vorstellungen eines über sich hinausdenkenden Menschen den Nerv einer jungen Generation getroffen.

Als überzeugter Marxist sah er den Sozialismus dem Kapitalismus aufgrund eines höheren Utopiegehalts überlegen.

Ernst Bloch. Gesamtausgabe in 16 Bänden
In seinem Hauptwerk »Das Prinzip Hoffnung« erkannte der Philosoph in dem Streben nach Verbesserung des Zustandes eine der Hauptkräfte der Entwicklung der Menschheit. In seinem Hauptwerk »Das Prinzip Hoffnung« prophezeite Ernst Bloch eine zukünftige bessere und friedliche Welt. Ausgangspunkt ist dabei der über sich hinausdenkende Mensch, der die Welt dahingehend verändern wird. Der Fortschrittsdenker Ernst Bloch entwickelte mit seiner Philosophie eine konkrete Utopie, die sich letztlich nicht erfüllt hat. Zweifel an seiner Utopie bekam Bloch nie, aber dennoch war die Zeit noch nicht reif genug für seine fortschrittlichen Ideen.

In seinen Werken beschäftigte sich Ernst Bloch auch mit der Verknüpfung von Sozialismus und Glauben. Dabei war der Bezugspunkt seiner Philosophie ein jüdisch-christlicher Chiliasmus - ein endzeitlicher Glaube. Bloch hatte mit seinen Ideen nicht nur Einfluss auf Philosophen oder Soziologen wie etwa Rudi Dutschke. Gerade katholische und evangelische Theologen griffen seine Denkanstöße auf. Dennoch entfaltete seine Philosophie eine andere als die von ihm vorausgesagte.


Ernst Bloch

1958 nahm Bloch einen Ruf der Universität Leipzig an, doch geriet bald in Konflikt mit der Nomenklatura in der DDR. Die Gefahr der Unterdrücknug des Einzelnen zugunsten einer Klasse sah der Philosoph in der DDR gegeben, in der selbständiges Denken "gegen den Anstand verstößt". 1957 zwangsemeretiert, kehrte Bloch nach dem Bau des "Antifaschistischen Schutzwalls" 1961 nicht mehr in die DDR zurück.

Obwohl Bloch als Marxist zu Beginn seiner Zeit in Leipzig Sympathien für den Sozialismus der DDR hatte, geriet er mit der SED immer mehr in Konflikt, weil seine Philosophie nicht in das Weltbild der SED-Führung passte. Seine philosophischen Ideen wurden von den realen Sozialisten als "antimarxistisch" und "revisionistisch" bezeichnet und heftig angegriffen. Von einem Besuch in der Bundesrepublik kehrte Bloch 1961 nicht zurück und ließ sich stattdessen in Tübingen nieder. Dort lebte er bis zu seinem Tod am 4. August 1977.

Literatur:

Das Prinzip Hoffnung
Das Prinzip Hoffnung
von Ernst Bloch


Geist der Utopie
Geist der Utopie
von Ernst Bloch


Weblinks:

-Biografie - www.die-biografien.de

Ernst Bloch -Zitate - www.die-zitate.de

Samstag, 27. März 2010

Kritik des Christentums

Das Christentum liefert den Menschen keine Antworten mehr auf grundlegende Fragen der menschlichen Existenz. Es ist der Ausdruck der Spiritualität des Menschen, es bestärkt die Menschen heute nicht mehr in ihrem Glauben.

Religionen sind auch nur eine Erfindung des Menschen. Natürlich braucht der Mensch einen Glauben und die Religion entspricht dem Bedürfnis des Menschen nach Glauben.

Wie soll es Frieden in dieser Welt geben, wenn kein Platz mehr für die Menschen ist und dieser zudem immer kleiner wird durch dramatische Klimaveränderungen. Die Kirche sollte sich diesen Problemen stellen, auch wenn sie dadurch manche ihrer Lehren ändern müsste. Es könnte sogar sein, dass, sofern sie dies tut und von den Kanzeln nicht nur alte Geschichten verkündet, wieder mehr Zuhörer und aktive Anhänger findet. Aber rasch müsste dies geschehen und von allen "Würdenträgern" mitgetragen werden.

Die Menschen entfernen sich immer mehr vom Christentum, weil es nicht mit der natürlichen Veranlagung des Menschen vereinbar ist. Und wenn in einem demokratischen Land die Gesellschaft nichts mehr mit dem Christentum zu tun haben will müssen wir das akzeptieren.

Sonntag, 10. Januar 2010

Platons Dialoge

Der griechische Philosoph Platon hat seine Philosophie in literarisch gestalteten Dialogen dargelegt. Platons Meisterdialoge und seine fiktive Verteidigungsrede des Sokrates (»Apologie«) gelten als Meilensteine in der Geschichte der Philosophie.

Platons überlieferte Dialoge seines Lehrers Sokrates' mit seinen Gesprächspartnern zeigen und berichten über die Werte und Ansichten im Leben und Handeln seiner Zeit.

Abwechslungsreich und sehr unterhaltsam streitet Sokrates über die Lehrbarkeit der Tugend im 'Protagoras'. Lange und nachdenklich wird im 'Phaidon' über die Unsterblichkeit der Seele gesprochen.

In den Dialogen geht es um Eros, Liebe, Wahrheit und um das Schöne geht es im 'Gastmahl' und im 'Phaidros'. Außerdem zu erwähnen sind die Dialoge 'Theaitetos', 'Philebos' und 'Sophistes'.

Weblink:

Die großen Dialoge
Die großen Dialoge
von Platon

Samstag, 9. Januar 2010

Seneca und seine Lehre vom glücklichen Leben

Seneca war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Staatsmann und als Stoiker einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit.

Sein humanitär grundiertes Denken kreist um die Kunst der Lebensführung, die zu Seelenruhe und innerer Freiheit führt.

Wie die späte Stoa überhaupt, befasste sich Seneca vornehmlich mit Fragen der rechten Lebensführung, insbesondere mit der Ethik. Er war ein Stoiker, dessen Ziel es war, gelassen den Lebensplatz zu finden.
Als höchstes Gut galt auch ihm die Tugend, unabdingbare Grundlage und Begleiterscheinung der heiteren Gelassenheit und der Seelenruhe, der stoischen Inbegriffe menschlichen Glücks.

„Alle wünschen sich ein glückliches Leben“, schrieb der römische Dichter und Staatsmann Seneca. Das Glück habe nichts mit Reichtum oder dem Urteil der Menschen zu tun, sondern sei geistiger Natur, urteilte Seneca.

Der Glückliche verachte, was allgemein bewundert wird, „kennt keinen, mit dem er tauschen möchte“ und „beurteilt einen Menschen nur nach seinem menschlichen Wert“, lehrte der Stoiker Seneca.

Samstag, 2. Januar 2010

Die Regel der Einheit von Lehre und Leben in der Philosophie

Früher galt in der Philosophie die praktische Regel der Einheit von Lehre und Leben. Wer ein Philosoph sein wollte, der musste auch ein philosophisches Leben führen. Früher erbrachte der Philosoph den Beweis, ein solcher zu sein, indem er ein philosophisches Leben führte.

Dieses Prinzip galt lange Zeit, nämlich die gesamte Antike hindurch, bevor Chnristentum und Universitäten die Philosophen erst zu Theologen und später zu Professoren machten - in anderen Worten zu Erleuchteten und Pedanten.

Das über tausendjährige Bestehen dieses Systems hat in der Welt der Spuren hinterlassen. Erleuchtung und Engstirnigkeit ergaben, ohne einander zwingend auszuschließen, ein fürchterliches Gebräu, daß viele vernünftige Menschen zur Abkehr von dieser erhabenen Disziplin brachte.

Freitag, 1. Januar 2010

Mit den Dialogen Platons nahm die Philosophie ihren Anfang

Die großen Dialoge
Die großen Dialoge
Mit den Dialogen Platons nahm die Philosophie ihren Anfang. Platons Ideen verdankt die Philosophie ihren anhaltenden Ruhm als Form des dialogischen Denkens und methodischen Fragens, dem es um die Anleitung zum richtigen und ethisch begründeten Handeln geht.

Im literarischen Dialog, der den Verlauf einer gemeinsamen Untersuchung nachvollziehen lässt, sah er die allein angemessene Form der schriftlichen Darbietung philosophischen Bemühens um Wahrheit.



Aus dieser Überzeugung verhalf er der noch jungen Literaturgattung des Dialogs zum Durchbruch und schuf damit eine Alternative zur Lehrschrift und zur Rhetorik als bekannten Darstellungs- und Überzeugungsmitteln. Dabei bezog er dichterische und mythische Motive und Ausdrucksformen ein, um Gedankengänge auf spielerische, anschauliche Weise zu vermitteln.

Zugleich wich er mit dieser Art der Darbietung seiner Auffassungen dogmatischen Festlegungen aus und ließ viele Fragen, die sich aus seinen Annahmen ergaben, offen bzw. stellte deren Klärung den Lesern, die er zu eigenen Anstrengungen anregen wollte, anheim.

Weblink:

Die großen Dialoge
Die großen Dialoge
von Platon